Fragen zu Nord-Süd-Durchquerung

Hier gehts nur zu Fuss weiter...
Dynat
Svartifoss-Fischer
Beiträge: 14
Registriert: Mi 13. Jan 2016, 14:17

Fragen zu Nord-Süd-Durchquerung

Beitrag von Dynat » Mi 13. Jan 2016, 15:04

Moinmoin allerseits,

da es mich dieses Jahr auch erstmalig gen Island verschlägt, hätte ich noch ein paar Fragen. Mein Ziel ist eine Nord-Süd-Durchquerung zu Fuß, von Akureyri über Landmannalaugar, dann den Laugavegur bis Skógar. Man findet diverse Berichte zu der Strecke, daher war das schon lange mein Ziel, ich habe mich aber erstmal mit kleineren Touren (Dovrefjell, Kungsleden) à 9 Tage ans Trekking herangetastet. Geplant sind Übernachtung im Zelt, Navigation per Karte/Kompass/GPS, GPS dürfte insbesondere für den Querfeldein-Abschnitt bis Landmannalaugar nötig sein.

Anreise per Flug nach Reykjavik, Bus nach Akureyri, Bus von Skógar oder Landmannalaugar (falls ich es zeitlich nicht bis Skógar schaffe) zurück.

1. Reisezeit: Geplant ist, von Mitte/Ende Juli bis Mitte August, das ist, nach dem was man liest, die günstigste Zeit. Angesetzt sind 3 Wochen Wanderzeit (Reiseberichte haben ähnliche Zeiten), ist das realistisch? Zeitlich wäre es kein Problem, früher oder später zu fliegen, so lange kann die Masterarbeit auch warten.
Ebenfalls, wie lange vorher sollte man für die Zeit buchen? Wird so langsam akut, aber genaueres weiss ich nicht. Bus buchen ist unnötig, oder?

2. GSM-Abdeckung: Mein bisheriger Wissensstand ist, dass das Handynetz im Inland inzwischen ausgebaut sein soll. Ist das zumindest so brauchbar, dass man alle 2-3 Tage mal telefonieren kann? Habe ein Outdoor-Handy, Strom ist also (im Gegensatz zu Smartphones) kein Problem.

3. Geplant ist, allen Proviant für den Abschnitt bis Landmannalaugar mitzuschleppen, und dort ein Paket für den Laugavegur-Abschnitt hinzuschicken. Gibts irgendwo Details, wie das mit dem Paketversand abläuft bzw. abzulaufen hat?

4. Wasseraufbereitung: Aus Norwegen/Schweden bin ich es gewohnt, dass man Wasser nicht filtern muss, sofern man sich klare, fließende Gewässer sucht. Island hat durch die Vulkangeschichte da seine Eigenarten, macht da ein Wasserfilter Sinn? Insbesondere bei der Querfeldeintour durchs Zentrum bin ich mir da etwas unsicher, aber Entkeimungstabletten habe ich sicherheitshalber eh immer dabei. Es ist von einem wüstenartigen Abschnitt die Rede, zumindest 7L Flaschenkapazität sind bisher geplant.

5. Essensimport: Die offizielle Obergrenze ist 3kg, das wird für 3 Wochen nicht hinkommen, aber vor Ort zusammenstellen wäre deutlich höherer Aufwand. Wird sowas genau kontrolliert?

6. Wie ist die durchschnittliche Bodenbeschaffenheit? Im Dovrefjell gab es viele Geröllfelder, da kam man nicht nennenswert schnell voran. Island hat Lavafelder die vermutlich ausbremsen, sind die sehr häufig, oder ist der Boden die meiste Zeit eben?

Ansonsten, habe ich irgendetwas bei der Planung übersehen?


Danke schonmal im Voraus,
Dynat.
Benutzeravatar
Olaf
Weiser von Thule
Beiträge: 1208
Registriert: Sa 23. Apr 2005, 10:05
Wohnort: Graz

Re: Fragen zu Nord-Süd-Durchquerung

Beitrag von Olaf » Mi 13. Jan 2016, 18:16

Juli und August sind die beste Zeit für so eine Tour. Deine drei Wochen sind zwar etwas knapp, aber wenn es wirklich reine Wanderzeit ist, könnte es gerade so hingehen. Wenn du dir ohnehin die Busoption offen hältst sollte das schon klappen. Allerdings würde ich die Route vielleicht lieber umdrehen, so dass du nicht das Highlight Landmannalaugar verpasst! Auch Allgemein ist der Laugarvegur sehr schön und bestens geeignet um sich warm zu laufen für den Rest der Tour.

Für das "querfeldein Stück" solltest du dir aber nochmal ein paar genauere Gedanken machen. Zunächst mal würde sich Nýidalur auf halber Strecke als Futterdepot eignen, evtl. auch Laugafell. Da kommt es aber sehr darauf an, welche Route du einschlagen möchtest, und es tauchen ein paar Fragen auf. Hattest du geplant die ersten zwei Tage durch den "dicht" besiedelten Eyjafjörður zu wandern? Liegt Laugafell auf dem Weg oder nicht? Alternativ durchs Fnjóskadalur zur Kiðagil? Und dann dem Verlauf der F26 folgen? Südlich von Nýidalur dann am Kaldakvísl entlang? Oder über den Búðarháls? Oder auch hier langweilig einfach auf der Autopiste wandern?

Du stellst die "unwichtigen", praktischen Fragen zuerst und machst dir erst hinterher Gedanken über den großen Plan und das Gesamtbild. Das mit dem Essen und den Vorratspaketen verschicken wird schon klappen, keine Sorge, du musst nur wissen wie viele und wo hin sie sollen. Und du solltest einen Plan ausarbeiten, insbesondere wo du welche Flüsse durchqueren musst, wie du die gesamte Strecke in Etappen unterteilen möchtest, und wie viele Tage du von einem Depot zum nächsten unterwegs bist.
Dynat
Svartifoss-Fischer
Beiträge: 14
Registriert: Mi 13. Jan 2016, 14:17

Re: Fragen zu Nord-Süd-Durchquerung

Beitrag von Dynat » Mi 13. Jan 2016, 19:06

Olaf hat geschrieben:Allerdings würde ich die Route vielleicht lieber umdrehen, so dass du nicht das Highlight Landmannalaugar verpasst! Auch Allgemein ist der Laugarvegur sehr schön und bestens geeignet um sich warm zu laufen für den Rest der Tour.
Andererseits wäre es vorteilhaft, wenn man sich das Highlight für den Schluss aufspart, sonst wird die Reise gen Norden, wenn sich langsam Sättigung einstellt, langweiliger. Landmannalaugar ist als Backup-Rückreisepunkt vermutlich unschlagbar, und im Notfall kann man den Laugavegur später nachholen.
Olaf hat geschrieben:Für das "querfeldein Stück" solltest du dir aber nochmal ein paar genauere Gedanken machen. Zunächst mal würde sich Nýidalur auf halber Strecke als Futterdepot eignen, evtl. auch Laugafell. Da kommt es aber sehr darauf an, welche Route du einschlagen möchtest, und es tauchen ein paar Fragen auf. Hattest du geplant die ersten zwei Tage durch den "dicht" besiedelten Eyjafjörður zu wandern? Liegt Laugafell auf dem Weg oder nicht? Alternativ durchs Fnjóskadalur zur Kiðagil? Und dann dem Verlauf der F26 folgen? Südlich von Nýidalur dann am Kaldakvísl entlang? Oder über den Búðarháls? Oder auch hier langweilig einfach auf der Autopiste wandern?
Das ist noch die größte Planungsungenauigkeit, das stimmt. Mein Problem an dem Abschnitt ist, dass es recht wenig Informationen dazu im Netz gibt, bei vielen Berichten wird das vor Ort entschieden. Dafür ist jeder Zentimeter des Laugavegur überall ausführlichst beschrieben, sowie alle mit Auto anfahrbaren HotSpots. Insofern wäre ich sehr dankbar für Quellen zu dem Abschnitt, nur mit einer Karte zu planen ist etwas praxisfern.
Olaf hat geschrieben:Du stellst die "unwichtigen", praktischen Fragen zuerst und machst dir erst hinterher Gedanken über den großen Plan und das Gesamtbild. Das mit dem Essen und den Vorratspaketen verschicken wird schon klappen, keine Sorge, du musst nur wissen wie viele und wo hin sie sollen. Und du solltest einen Plan ausarbeiten, insbesondere wo du welche Flüsse durchqueren musst, wie du die gesamte Strecke in Etappen unterteilen möchtest, und wie viele Tage du von einem Depot zum nächsten unterwegs bist.
Mag sein, aber die "unwichtigen" Fragen sind vergleichsweise fix und einfach zu klären, dann ist der Planungsteil schonmal vom Tisch. Essen dürfte eh kein Problem sein, bis 14 Tage habe ich auf der letzten Tour mitgeschleppt. Wenn sich ein Punkt unterwegs anbietet wäre das nützlich, aber scheitern wird es an dem Punkt sowieso nicht. Flüsse queren war bisher auch so eine Sache, Island ist beim Wetter ja recht spontan, da dachte ich, das muss man dann eh erst vor Ort sehen.
Benutzeravatar
Uwe
Weiser von Thule
Beiträge: 1599
Registriert: So 1. Feb 2009, 22:40

Re: Fragen zu Nord-Süd-Durchquerung

Beitrag von Uwe » Do 14. Jan 2016, 01:37

Hallo Dynat,
Olaf hat zwar bereits einiges beantwortet, aber ich werde trotzdem noch etwas hinzufügen.
Dynat hat geschrieben: 1. Reisezeit: ...
Die Monate Juli/August sind definitiv die besten für deine Wanderung und drei Wochen als reine Wanderzeit sind zwar recht sportlich, aber machbar. Den Bus brauchst du nicht vorbuchen.

2. GSM-Abdeckung: ...
Die Abdeckung des Mobilfunknetzes hat sich tatsächlich in den letzten Jahres verbessert. Ich habe übrigens auch so ein „Outdoor-handy“. Sicherlich sind sie sparsamer als die Smartphones, aber wenn du das Telefon alle 2-3 Tage einschaltest und telefonierst, könnte die Akkuzeit trotzdem knapp werden. Ich bin mir nicht sicher, ob man es in Nýidalur aufladen kann – ich denke eher nicht, aber in Landmannalaugar ist es inzwischen möglich. Ich bin mir nicht mehr sicher wie viel ich letzten Sommer bezahlt habe, aber ich glaube es waren 400 ISK (knapp 3 Euro). Vielleicht kann sich noch jemand anderes erinnern.
3. Geplant ist, allen Proviant für den Abschnitt bis Landmannalaugar mitzuschleppen, und dort ein Paket für den Laugavegur-Abschnitt hinzuschicken. Gibts irgendwo Details, wie das mit dem Paketversand abläuft bzw. abzulaufen hat?
Kann man machen, muss man aber nicht. Du könntest auf jeden Fall ein Vorratspaket nach Nýidalur schicken. Details wurden bereits mal beschrieben, aber ich kann es gerne wiederholen. Die Box sollte mit deinem Namen und dem Bestimmungsort beschriftet sein. Des Weiteren sollte drauf stehen, bis zu welchem Tag du das Paket abholen wirst und vielleicht noch deine Telefonnummer. Dieses Paket gibst du am Schalter der Busgesellschaft ab. Die Sprengisandur-Route wird meines Wissens nur von Reykjavík Excursions bedient und sie haben ihren Sitz am Busbahnhof BSÍ.
4. Wasseraufbereitung: ...
Ich habe in all den Jahren weder Entkeimungstabletten noch Wasserfilter mitgehabt und noch nie gebraucht.
5. Essensimport: ...
Es gibt Leute die wurden kontrolliert und musste ggf. bezahlen. Andere wurden noch nie kontrolliert.

[/quote]6. Wie ist die durchschnittliche Bodenbeschaffenheit? ... [/quote] Entlang der Strecke die du laufen möchtest – durch die Sprengisandir – gibt es meines Wissens bis zu den Veiðivötn (falls du dort vorbeikommst) keine Lavafelder mehr. Die Eiszeit hat mehr oder weniger alles platt gemacht. Das soll aber nicht heißen, dass jetzt alles flach und eben ist. Schau mal hier bei wikipedia rein: https://de.wikipedia.org/wiki/Sprengisandur Die Fotos geben dir einen guten Einblick über weite Teile der Sprengisandur.

Uwe
http://www.unique-iceland.com
Reiseführer: Rundreise mit Wanderungen / Trekkingführer: Naturparadies am Polarkreis und Südliches Hochland
Wanderkarte: ÍSLAND (1:50.000): Landmannalaugar, Laugavegur, Þórsmörk, Fimmvörðuháls (wasserfestes Papier)
Benutzeravatar
Andi Schönberger
Herrscher des Nordmeeres
Beiträge: 747
Registriert: Di 3. Mai 2005, 18:44
Wohnort: Innsbruck

Re: Fragen zu Nord-Süd-Durchquerung

Beitrag von Andi Schönberger » Do 14. Jan 2016, 09:53

Hallo Dynat

Sehe Dir einmal die Isafold.de Seite von Dieter an. Da bekommt man schon einen guten Einblick in Islands Hochland und gibt auch gute Anregungen für Touren.

Du kannst gerne hier Deine genaue Tourenplanung posten und dann können wir auch gerne weiterreden, evtl. auch interessantere Alternativen aufzeigen oder einfach checken ob die geplante Tour funktionieren kann

Die Flußquerungen sollten im Plan schon passen. Vor Ort sollte das dann schon wirklich funktionieren, sonst stehst Du schön da und es gibt vielleicht dann keine Alternative. Das Wetter kann natürlich einen Strich durch die Rechnung machen, das passiert aber bei guter Planung im Sommer doch recht selten

Wie Olaf schon schreibt: Wenn die Tour nicht steht braucht man sich über den Rest wie Anreise, Abreise, Essen wohin schicken etc noch keine großen Gedanken machen.

LG Andi
Island Bildergallerie: http://www.andreas-schoenberger.at
Video Portal http://vimeo.com/user1390856/videos
_______________________________________________________________

* leave_the_track *
Dynat
Svartifoss-Fischer
Beiträge: 14
Registriert: Mi 13. Jan 2016, 14:17

Re: Fragen zu Nord-Süd-Durchquerung

Beitrag von Dynat » Do 14. Jan 2016, 11:43

Moin,

danke, das hilft mir sehr weiter. Werde mir dann erstmal Kartenmaterial besorgen und die Tour bis Landmannalaugar durchplanen, die Rahmenbedingungen sind ja soweit klar, und ich weiss jetzt wenigstens, was zu beachten ist.
Ich habe übrigens auch so ein „Outdoor-handy“. Sicherlich sind sie sparsamer als die Smartphones, aber wenn du das Telefon alle 2-3 Tage einschaltest und telefonierst, könnte die Akkuzeit trotzdem knapp werden. Ich bin mir nicht sicher, ob man es in Nýidalur aufladen kann – ich denke eher nicht, aber in Landmannalaugar ist es inzwischen möglich.
Da geht es eher um den Bedarfsfall, dass nicht, wie in manchen (älteren) Reiseberichten, Satellitentelefone nötig sind, um mal alle paar Tage eine Nachricht abzusetzen. Für das Handy nehme ich mir mehrere Akkus mit, dann ist Strom auch kein Problem mehr.
Benutzeravatar
Olaf
Weiser von Thule
Beiträge: 1208
Registriert: Sa 23. Apr 2005, 10:05
Wohnort: Graz

Re: Fragen zu Nord-Süd-Durchquerung

Beitrag von Olaf » Do 14. Jan 2016, 12:29

Die Online-Karten auf http://atlas.lmi.is/kortasja/ sind für die Planung sehr hilfreich. Vor allem die dortige alte Atlaskort mag ich, weil sie so viele Namen aufführt, nach denen man dann suchen kann um nähere Informationen zu finden. Papierkarten zum mitnehmen ersetzt das alles natürlich nicht...
Dynat
Svartifoss-Fischer
Beiträge: 14
Registriert: Mi 13. Jan 2016, 14:17

Re: Fragen zu Nord-Süd-Durchquerung

Beitrag von Dynat » Fr 15. Jan 2016, 11:20

Ah, gut, das ist weitaus besser als Google Maps.

Habe mir die Ferdakort 1:250 000 bestellt. Höhenlinien, Flüsse, Ortsnamen vom gesamten Zentrum. Sollte die Planung deutlich vereinfachen.
Dynat
Svartifoss-Fischer
Beiträge: 14
Registriert: Mi 13. Jan 2016, 14:17

Re: Fragen zu Nord-Süd-Durchquerung

Beitrag von Dynat » Di 12. Apr 2016, 15:43

Okay, prüfungsbedingte Planungsauszeit ist vorbei, und etwas ausgiebiger die Karten gewälzt. Habe mir den Abschnitt von Akureyri bis Landmannalaugar genauer angeschaut, bräuchte da mal ein paar Erfahrungswerte zu. Aus Karten lässt sich das nicht alles rauskriegen, und die Ortsnamen treiben mich noch irgendwann in den Wahnsinn.

Zum Startabschnitt, der Eyjafjörður mag "stark" besiedelt sein, aber vom Höhenprofil her sieht er deutlich interessanter aus als die Alternative. Spricht abseits von zuviel Zivilisation etwas dagegen, da langzulaufen?

Nächster Halt wäre Nýidalur. Laugafell scheint mir als Futterdepot etwas nah, 7-10 Tage sind ansich kein Problem, dann wäre Nýidalur gut 1/3 der Strecke, und Landmannalaugar ca. 2/3. Der Weg zwischen Eyjafjarda und Nýidalur sieht vom Höhenprofil her sehr platt aus, hat höchstens den einen oder anderen Fluss. Mein Ansatz wäre ein recht direkter Weg, führt noch am Fjörðungsvatn vorbei, und von da bis Nýidalur entsprichts der F26. Gibts unterwegs etwas zu beachten, oder interessantere Alternativen?

Als Endstück vor Landmannalaugar scheint mir die F208 recht sinnvoll, die Karte besagt Lavafelder/Flüsse/etwas Gebirge, ich weiss nicht wie sehr das einen verlangsamt oder umleitet, und bevor ich deswegen Zeitprobleme bekomme, gehe ich lieber Autopiste für den einen oder anderen Tag. Ab Landmannalaugar sowieso den Laugavegur, der ist ansich ja fix.

Größte Frage ist daher der Weg zwischen Nýidalur und F208. Die ganze Zeit Autopiste scheint mir langweilig, einerseits scheint dort nicht viel zu sein, andererseits könnte man sich die Arbeit sparen und gleich mit den Auto fahren, generell ist die Richtung aber die richtige. Bleibt die Frage, wie man den Abschnitt interessanter gestalten kann.

Östlich sind Lavafelder verzeichnet (zumindest auf meiner Papierkarte) und sonst nicht viel, ist das im Hinblick auf den Rest der Tour interessant, oder ists westlich interessanter? Rein von der Karte her hätte ich gesagt, westlich vom Kvislavatn, zwischen Kvislavatn und Þjörsa lang. Sieht abwechslungsreicher aus, es ist ein Weg eingezeichnet (also nicht ganz ungünstig/unmachbar), und die meisten Flüsse von Westen enden im Þjörsa, und sind entsprechend nicht zu furten. Von dort bis zum Þorisvatn ist auch ein Weg eingezeichnet, der sich etwas nördlich vom See (nach dem Störaverslön) wieder mit der F26 trifft. Der Rest des Abschnitts (Rest F26 bis F208) sieht auf Karten recht interessant und machbar aus.

Zur Zeitplanung, der Eyjafjörður scheint platt und mit Straße zu sein, länger als 2 Tage sollte das vermutlich nicht dauern. Der Laugavegur ist auch fix auf 5 Tagesetappen (+1 als Puffer). Blieben, bei einer Flug-Bus-Kombination die ich mir rausgesucht habe, 16 Tage für den Weg dazwischen. Ist das machbar, oder zu hoch/niedrig angesetzt?

Noch eine generelle Sache, bisher musste ich nichts mehr als stiefeltiefes furten, entsprechend war das auch nie zu planen. Woran erkennt man auf Karten, wo furten schwieriger wird und wo nicht? Basiert das alles auf Erfahrungswissen, oder kann man das anhand gewisser Merkmale erkennen/planen?

Weitere Frage, beim gewählten Weg, wie siehts mit der Wasserversorgung aus, für wieviele Tage sollte man Kapazität einplanen? Zwischen Eyjafjarda und Fjörðungsvatn sind beispielsweise nicht viele Flüsse eingezeichnet, in den restlichen Streckenabschnitten eher schon. Dafür ist es Ende Juli/Anfang August ggf. etwas trockener (was man so trocken nennt), nicht dass das ein Problem gibt.
Benutzeravatar
Olaf
Weiser von Thule
Beiträge: 1208
Registriert: Sa 23. Apr 2005, 10:05
Wohnort: Graz

Re: Fragen zu Nord-Süd-Durchquerung

Beitrag von Olaf » Di 12. Apr 2016, 17:32

Über das Höhenprofil würde ich mir generell nicht so viele Sorgen machen. Das geht sich schon aus im weiten Hochland.

Als Alternativroute würde ich (wie bereits erwähnt) definitiv das Fnjóskadalur und Bleiksmýrardalur gegenüber dem Eyjafjörður vorziehen. Wenn ich die Route planen würde, würde ich sogar versuchen den Íshólsvatn und das Mjóidalur mit einzubeziehen, einfach weil ich das Bleiksmýrardalur schon kenne. Wenn du diese Namen alle auf der Atlaskort findest (http://atlas.lmi.is/kortasja/) dann sollte dir auch eine mit Steinwarten markierte Route ins Auge springen, die mit Sicherheit interessanter sein wird, als die Autopiste.

Diese Steinwarten-Route hat als nächstes Ziel die Kiðagil. Auch wenn du es mit den isländischen Namen nicht so hast, solltest du danach mal suchen gehen und den historischen Kontext verstehen. Das klärt dann auch deine Wasserfrage.

Hinter Nýidalur würde ich persönlich definitiv einen Abstecher in die Vonarskarð machen - du wirst es nicht bereuen! Auch das Stück südlich davon entlang des Hágöngulón ist sehr schön und der Name "Tvílitarskarð" dazwischen reizt mich schon lange. Anschließend würde ich dem Kaldakvísl folgen, evtl. mit Abstecher nach Klifshagavellir. Auch die von dir genannte Alternative westlich des Kvíslarvatn könnte ich mir ganz gut vorstellen. Eyvindarkofaver und Sóleyjarhöfði sind sicher interessant und im Anschluss gibt es einige gute Wasserfälle in der Þjórsá. Problem ist nur, dass es da einige Gräben und Kanäle zwischen diversen Staudammprojekten gibt, die du vorher genau recherchieren solltest! Im südlichen Abschnitt auf dem Búðarháls sollte das kein Problem mehr sein.

Auch wirst du irgendwann auf die Südseite des Kaldakvísl müssen, sonst sitzt du auf der Sultartangi in der Zange. Recherchiere genau, wo es da im Moment noch Brücken gibt, es wurden in den letzten Jahren wieder ein paar neue Staudämme dazugebaut und Versorgungswege verlegt.

Die F208 ist mit Sicherheit eine der langweiligsten Möglichkeiten dann nach Landmannalaugar zu kommen. Wie wäre es mit Landmannahellir? Je nachdem, von wo du kommst, solltest du vielleicht den Hrafnabjargsvatn besuchen, oder du schaust dir mal die gestrichelte Linie an, die auf der alten Atlaskort von Landmannahellir aus nordwärts führt... hatte nicht auch Uwe einige Routen in der Gegend in seinem Wanderführer? *grübel*

Alles nur so ein paar Ideen. Ich denke man könnte fast auf der gesamten Strecke Pisten vermeiden, wenn man nur will, und definitiv eine ganze Menge abgelegene "Highlights" besuchen.

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: ClaudeBot [Bot] und 3 Gäste