Laugavegur Ende August/Anfang September und einige Fragen

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Resande
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Laugavegur Ende August/Anfang September und einige Fragen

Beitrag von Resande » Sa 5. Mär 2016, 14:33

Hallo ihr Lieben,

ich bin neu hier, habe mich aber schon sehr viel mithilfe der Suchfunktion durch euer Forum gelesen. Es ist wirklich toll, was man hier an Infos und Erfahrungsberichten lesen kann, vielen Dank dafür schonmal.

Ich (27) möchte in der Woche vom 29.08.-05.09.16 mit meinem Freund (34) den Laugavegur angehen. Dazu habe ich hier auch schon viel gelesen, aber ein paar Fragen habe ich doch noch und viele Beiträge sind schon recht alt, vielleicht haben sich ja auch ein paar Dinge verändert.

Also erstmal zu uns:
Mein Freund hat keine Erfahrung mit mehrtägigen Wanderungen. Ich war vor einigen Jahren mal zu zweit in der Hardangervidda in Norwegen, wir wollten eine Nord-Süd-Querung machen (unabhängig von den Hütten), sind aber leider nach ca. 3 Tagen an Wetter und völlig unzureichender Ausrüstung und viel zu viel Gepäck gescheitert und mussten umdrehen, weil wir es zeitmäßig dann nicht mehr geschafft hätten, nachdem das Wetter wieder besser wurde. Ich habe das Wetter sehr unterschätzt und daraus viel gelernt, sowas will ich definitiv nicht nochmal erleben. Trotzdem war es ein unvergesslicher und beeindruckender Urlaub.
Letztes Jahr haben wir im Mai eine Südnorwegen-Rundreise mit dem Auto gemacht, sind dort ein bisschen gewandert und haben auch dort einige Nächte im Zelt verbracht. Dafür haben wir uns einiges an Ausrüstung angeschafft und ich denke, außer ein paar "Kleinigkeiten" sind wir damit schonmal ganz gut aufgestellt (Temperaturen um den Gefrierpunkt und nasses, stürmiges Norwegenwetter)

Wir sind beide nicht die allersportlichsten, aber doch normal fit, würde ich sagen. Werden vorher aber auf jeden Fall auch noch etwas trainieren, es geht auch über Pfingsten noch in die sächsische Schweiz, dort aber nur für Tageswanderungen mit festem Quartier und Tagesrucksack.

Zum Laugavegur:
So wie ich das gelesen habe, kann es Ende August/Anfang September schon recht ungemütlich werden. Wir wollen am 30.08. versuchen zu starten, am 05.09. würden wir mit dem Bus von Thosmork zurück nach Reykjavik fahren, hätten also volle 6 Tage Zeit, falls das Wetter nicht mitspielt. Starten würden wir in Landmannalaugar, da die erste oder die beiden ersten Etappen von dort aus wettertechnisch die gefährlichsten zu sein scheinen, da man dort dann teilweise knapp über 1000hm ist. Falls wir also wetterbedingt nicht losgehen können, würden wir einfach noch eine Nacht in LML bleiben. Falls es dann immer noch nicht geht und wir die Strecke zeitlich nicht mehr schaffen würden, wäre der Notfallplan, einfach in LML zu bleiben, da unser "Basiscamp" zu haben und von dort Tageswanderungen mit leichtem Rucksack zu machen. Wie klingt das für euch? Ist das ein vernünftiger, machbarer Plan?

Meine Fragen an euch:
- Die Hütten auf dem Weg scheinen ja Ende August dicht zu machen. Ist dann die Nacht vom 30.-31.08. die letzte Nacht, die man möglicherweise in Hrafntinnusker unterkommen könnte, wenn es zu stürmig fürs Zelt wird oder könnte es in der Nacht vom 31.-01.09. auch noch klappen? Nur so sicherheitshalber.

- Wenn die Hütten zu sind, hat man trotzdem noch die Möglichkeit die Toilette zu benutzen und Wasser aufzufüllen oder ist auch das dann nicht mehr möglich?

- Gelten die Preise für Zeltübernachtungen auf http://www.fi.is/de/htten/preise/ für das Zelt, also beide Personen, oder gilt das pro Person?

- Ist es möglich, das mit Kreditkarte zu bezahlen oder braucht man dafür Bargeld?

- Fahren die Busse definitiv so lange, wie auf dem Fahrplan angegeben oder wird der Betrieb bei schlechtem Wetter evtl. schon vorher eingestellt?

- Ich würde für den absoluten Noftall noch ein Biwaksack für 2 Personen besorgen, da ich im Fall der Fälle ein Unwetter lieber an Ort und Stelle aussitzen würde, als blindlings möglicherweise in die falsche Richtung zu irren. Ist das vernünftig oder sollte man doch eher versuchen, die nächste Hütte zu erreichen?

- Reicht dafür so ein einfacher Biwaksack wie z.B. der Mountain Equipment Ultralite Double-Bivi? Ich möchte dafür möglichst was kleines und leichtes.

- Wo kann ich Infos zu Tageswanderungen um LML finden? Oder macht man das besser vor Ort?

- Wir landen in der Nacht vom 28. zum 29.08. um 00:10 in Keflavik und würden von dort mit dem Bus nach Reykjavik weiter. Dort kommen wir ja dann vermutlich erst so gegen halb 2 an. Ist es möglich, dort in der Zeit bis der Bus morgen um 8 fährt an einer Tankstelle oder anderswo Gaskartuschen zu bekommen oder ist nachts alles zu? Ich möchte eher ungerne noch eine Nacht in Reykjavik einplanen, da man so spät kaum noch in einer bezahlbaren Unterkunft einchecken kann und ich um die Zeit auch kein Zelt mehr aufbauen möchte. Lieber dann ein bisschen im Bus die Augen zu machen und dann einen ruhigen Tag in LML machen und am nächsten Tag ausgeruht starten. Der Bus nach LML fährt aber wohl um 8, 13 und 16 Uhr, also gäbe es genug Möglichkeiten nach LML zu kommen. Vielleicht fällt euch ja noch etwas zu der Übernachtungs-/Gaskartuschenproblematik ein. Ich möchte eher nicht das Risiko eingehen, ohne Kartuschen nach LML zu fahren und dann vor Ort vielleicht keine mehr zu bekommen.

- Welchen Primus-Kocher könntet ihr empfehlen, der mit den Kartuschen vor Ort an besten klarkommt? Ich hatte in Norwegen meinen Campingaz Kocher mit und es war sehr, sehr schwierig dafür eine Kartusche zu bekommen. Die ersten Tage gabs dann leider nichts warmes, deshalb würde ich da noch einen anderen Kocher besorgen wollen.

Das ist erstmal alles, was mir einfällt. Wenn ihr bis hier hin gelesen habt, bin ich euch schonmal sehr dankbar und vielleicht könnt ihr mir ja einige meiner Fragen beantworten, mir sagen, ob das für uns "Anfänger" ein machbarer Plan ist oder Gegenvorschläge machen.

Ganz liebe Grüße,
Barbara
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Uwe
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Re: Laugavegur Ende August/Anfang September und einige Fragen

Beitrag von Uwe » Sa 5. Mär 2016, 17:25

Hallo Resande/Barbara,
willkommen im Forum.
Resande hat geschrieben:Also erstmal zu uns:
Mein Freund hat keine Erfahrung mit mehrtägigen Wanderungen. Ich war vor einigen Jahren mal zu zweit in der Hardangervidda in Norwegen, wir wollten eine Nord-Süd-Querung machen (unabhängig von den Hütten), sind aber leider nach ca. 3 Tagen an Wetter und völlig unzureichender Ausrüstung und viel zu viel Gepäck gescheitert und mussten umdrehen, weil wir es zeitmäßig dann nicht mehr geschafft hätten, nachdem das Wetter wieder besser wurde. Ich habe das Wetter sehr unterschätzt und daraus viel gelernt, sowas will ich definitiv nicht nochmal erleben. Trotzdem war es ein unvergesslicher und beeindruckender Urlaub.
Letztes Jahr haben wir im Mai eine Südnorwegen-Rundreise mit dem Auto gemacht, sind dort ein bisschen gewandert und haben auch dort einige Nächte im Zelt verbracht. Dafür haben wir uns einiges an Ausrüstung angeschafft und ich denke, außer ein paar "Kleinigkeiten" sind wir damit schonmal ganz gut aufgestellt (Temperaturen um den Gefrierpunkt und nasses, stürmiges Norwegenwetter)
Wir sind beide nicht die allersportlichsten, aber doch normal fit, würde ich sagen.
Prinzipiell habt ihr schon die richtige Herangehensweise. Man muss jetzt nicht der sportlichste Mensch sein, um den Laugavegur zu erwandern. Eine durchschnittliche Fitness reicht völlig aus. Der zweite Punkt, und das hast du ebenfalls richtig angesprochen, ist das Wetter. Man kann noch so fit sein - wenn die Psyche mit dem schlechten Wetter nicht zurechtkommt, dann ist es besser die Wanderung erst gar nicht zu beginnen.
Zum Laugavegur:
So wie ich das gelesen habe, kann es Ende August/Anfang September schon recht ungemütlich werden. Wir wollen am 30.08. versuchen zu starten, am 05.09. würden wir mit dem Bus von Thosmork zurück nach Reykjavik fahren, hätten also volle 6 Tage Zeit, falls das Wetter nicht mitspielt.
Wenn das Wetter mitspielt, hättet ihr sogar Zeit die Wanderung über den Fimmvör_uháls anzuschließen und von Skógar zurück nach Reykjavík zu fahren.
Starten würden wir in Landmannalaugar, da die erste oder die beiden ersten Etappen von dort aus wettertechnisch die gefährlichsten zu sein scheinen, da man dort dann teilweise knapp über 1000hm ist. Falls wir also wetterbedingt nicht losgehen können, würden wir einfach noch eine Nacht in LML bleiben. Falls es dann immer noch nicht geht und wir die Strecke zeitlich nicht mehr schaffen würden, wäre der Notfallplan, einfach in LML zu bleiben, da unser "Basiscamp" zu haben und von dort Tageswanderungen mit leichtem Rucksack zu machen. Wie klingt das für euch? Ist das ein vernünftiger, machbarer Plan?
Absolut – und selbst wenn das Wetter sehr gut ist und ihr die Zeit habt, solltet ihr einen Tag bleiben und eine Tagestour die Bergwelt von Landmannalaugar unternehmen. Gerade wenn das Wetter sonnig ist, zeigen sich die farbigen Berge von LML von ihrer schönsten Seite. Dann aber könntet ihr die Wanderung über den Fimmvör_uháls nicht anschließen und müsstet sie in der _órsmörk beenden.
Meine Fragen an euch:
- Die Hütten auf dem Weg scheinen ja Ende August dicht zu machen. Ist dann die Nacht vom 30.-31.08. die letzte Nacht, die man möglicherweise in Hrafntinnusker unterkommen könnte, wenn es zu stürmig fürs Zelt wird oder könnte es in der Nacht vom 31.-01.09. auch noch klappen? Nur so sicherheitshalber.
- Wenn die Hütten zu sind, hat man trotzdem noch die Möglichkeit die Toilette zu benutzen und Wasser aufzufüllen oder ist auch das dann nicht mehr möglich?
Die Hütten selber bleiben offen, aber das Wasser in Küche und Toilette wird abgestellt. Bei allen Camps gibt es aber in deren Nähe wenigstens einen Bach, aus welchen man frisches Wasser bekommt. Die Toiletten sind dann nicht mehr nutzbar, denn meines Wissens haben sie inzwischen alle Wasserspülung. Allerdings stehen immer noch die Trockentoiletten (Plumpsklos) zur Verfügung.

- Gelten die Preise für Zeltübernachtungen auf http://www.fi.is/de/htten/preise/ für das Zelt, also beide Personen, oder gilt das pro Person?
Auf der Webseite steht zwar pro Zelt, aber eigentlich gelten die Preise immer pro Person. Das kann ich dir jetzt nicht genau sagen. Auf jeden Fall ist es eine Preissteigerung von 200 ISK gegenüber letzten Jahr.

- Ist es möglich, das mit Kreditkarte zu bezahlen oder braucht man dafür Bargeld?

Generell ist es möglich mit Kreditkarte zu bezahlen, aber manchmal muss man einige Minuten warten bis der Empfang gut ist ;)

- Fahren die Busse definitiv so lange, wie auf dem Fahrplan angegeben oder wird der Betrieb bei schlechtem Wetter evtl. schon vorher eingestellt?

In der Regel fahren die Busse wirklich wie angegeben. Falls er wetterbedingt schon vorher eingestellt wird, werdet ihr es rechtzeitig gesagt bekommen. Diesbezüglich braucht ihr euch keine Sorgen zu machen.

- Ich würde für den absoluten Noftall noch ein Biwaksack für 2 Personen besorgen, da ich im Fall der Fälle ein Unwetter lieber an Ort und Stelle aussitzen würde, als blindlings möglicherweise in die falsche Richtung zu irren. Ist das vernünftig oder sollte man doch eher versuchen, die nächste Hütte zu erreichen?

Persönlich habe ich es immer zur nächsten Hütte geschafft bis das Unwetter über mich herbrach und ich habe noch nie einen Biwacksack mitgehabt. Habt ihr ein GPS-Gerät? Falls ja, würde ich dies eher mitnehmen als einen Biwacksack.

- Reicht dafür so ein einfacher Biwaksack wie z.B. der Mountain Equipment Ultralite Double-Bivi? Ich möchte dafür möglichst was kleines und leichtes.

Kann ich nicht sagen - sorry.

- Wo kann ich Infos zu Tageswanderungen um LML finden? Oder macht man das besser vor Ort?

Nun ja, es gab mal diesbezüglich einen deutschsprachigen Wanderführer, welcher aber aktuell (meines Wissens) nur noch in der Schweiz bei Kontiki Reisen (http://www.kontiki.ch/kataloge) erhältlich ist. Allerdings versenden sie das Buch auch nur noch innerhalb der Schweiz. Dasselbe Buch gibt es aber aktuell auch in englischer Sprache.
Ansonsten weiß ich auch sicherer Quelle, dass in den nächsten Wochen eine Wanderkarte in Form einer Broschüre veröffentlicht wird. Darin sind keine Wegbeschreibungen enthalten, sondern Kartenausschnitte im Maßstab 1:50 000. In diesen Karten wiederum die wichtigsten Wanderwege von Landmannalaugar und _órsmörk sowie die Trekkingtouren Laugavegur & Fimmvör_uháls eingezeichnet und es werden ein paar wichtige GPS-Punkte aufgelistet.


- Wir landen in der Nacht vom 28. zum 29.08. um 00:10 in Keflavik und würden von dort mit dem Bus nach Reykjavik weiter. Dort kommen wir ja dann vermutlich erst so gegen halb 2 an. Ist es möglich, dort in der Zeit bis der Bus morgen um 8 fährt an einer Tankstelle oder anderswo Gaskartuschen zu bekommen oder ist nachts alles zu? Ich möchte eher ungerne noch eine Nacht in Reykjavik einplanen, da man so spät kaum noch in einer bezahlbaren Unterkunft einchecken kann und ich um die Zeit auch kein Zelt mehr aufbauen möchte.
Naja, verständlich. Ich würde vielleicht zum Campingplatz in Reykjavík fahren. Um diese Zeit in der Saison stapeln sich die vollen und halbvollen Gaskartuschen und sind völlig umsonst zu haben.

Ich hoffe, dass ich einige eurer fragen beantworten konnte. Viel Spaß bei eurer weiteren Planung.

Uwe
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räven
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Re: Laugavegur Ende August/Anfang September und einige Fragen

Beitrag von räven » So 6. Mär 2016, 08:54

Falls das Buch( Uwe ist der Autor) in der Schweiz bestellt werden soll, wäre Hilfe ja möglich, einfach melden.
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Re: Laugavegur Ende August/Anfang September und einige Fragen

Beitrag von Resande » So 6. Mär 2016, 15:41

Hallo Uwe,

1000 Dank für die Antworten und die Bestätigung, das ist wirklich sehr hilfreich und macht Mut. :)
Uwe hat geschrieben: Absolut – und selbst wenn das Wetter sehr gut ist und ihr die Zeit habt, solltet ihr einen Tag bleiben und eine Tagestour die Bergwelt von Landmannalaugar unternehmen. Gerade wenn das Wetter sonnig ist, zeigen sich die farbigen Berge von LML von ihrer schönsten Seite. Dann aber könntet ihr die Wanderung über den Fimmvör_uháls nicht anschließen und müsstet sie in der _órsmörk beenden.
Das ist eine gute Idee. Also erstmal eine Tageswanderung mit leichtem Gepäck in LML und dann am nächsten Tag erst den Laugavegur angehen, wenn es denn geht. Ist wahrscheinlich ziemlich sinnvoll, um auch erstmal reinzukommen. In der Thorsmörk wieder in den Bus zu steigen ist für mich ok, ich habe lieber noch einen Ersatztag, falls unterwegs dann doch noch irgendwas passiert. Bin da lieber auf der sicheren Seite. :D
Die Hütten selber bleiben offen, aber das Wasser in Küche und Toilette wird abgestellt. Bei allen Camps gibt es aber in deren Nähe wenigstens einen Bach, aus welchen man frisches Wasser bekommt. Die Toiletten sind dann nicht mehr nutzbar, denn meines Wissens haben sie inzwischen alle Wasserspülung. Allerdings stehen immer noch die Trockentoiletten (Plumpsklos) zur Verfügung.
Ich dachte, die Hütten werden inzwischen abgeschlossen (außer ein Schutzvorraum), weil sich da zu viele Leute in der unbetreuten Zeit daneben benommen haben?
Und die Klos mit Wasserspülung sind dann in den Hütten und diese dreieckigen Häuschen draußen sind die Plumpsklos? Ist zwar nicht so komfortabel, aber ja völlig ausreichend, aus Norwegen kenne ich das auch nicht anders.

Persönlich habe ich es immer zur nächsten Hütte geschafft bis das Unwetter über mich herbrach und ich habe noch nie einen Biwacksack mitgehabt. Habt ihr ein GPS-Gerät? Falls ja, würde ich dies eher mitnehmen als einen Biwacksack.


Wir haben leider kein GPS, aber ich bin noch am überlegen, ich hätte eigentlich schon gerne eins dabei. Nur scheint das ja ordentlich ins Geld zu gehen und ein neuer Rucksack muss auch noch her. :?

Nun ja, es gab mal diesbezüglich einen deutschsprachigen Wanderführer, welcher aber aktuell (meines Wissens) nur noch in der Schweiz bei Kontiki Reisen (http://www.kontiki.ch/kataloge) erhältlich ist. Allerdings versenden sie das Buch auch nur noch innerhalb der Schweiz. Dasselbe Buch gibt es aber aktuell auch in englischer Sprache.
Ansonsten weiß ich auch sicherer Quelle, dass in den nächsten Wochen eine Wanderkarte in Form einer Broschüre veröffentlicht wird. Darin sind keine Wegbeschreibungen enthalten, sondern Kartenausschnitte im Maßstab 1:50 000. In diesen Karten wiederum die wichtigsten Wanderwege von Landmannalaugar und _órsmörk sowie die Trekkingtouren Laugavegur & Fimmvör_uháls eingezeichnet und es werden ein paar wichtige GPS-Punkte aufgelistet.


Auf dein Buch bin ich auch schon gestoßen, habe mir auch einen Auszug angeschaut. Wäre natürlich in Kombination mit einem GPS perfekt. Eine Neuauflage wird es davon nicht mehr geben?
Und wo wird es diese Broschüre geben? Das hört sich ja auch super an, gerade wenn das ganze Gebiet dort abgebildet ist und wir Laugavegur und die möglichen Tageswanderungen damit als Kartenmaterial komplett abgedeckt haben.

Naja, verständlich. Ich würde vielleicht zum Campingplatz in Reykjavík fahren. Um diese Zeit in der Saison stapeln sich die vollen und halbvollen Gaskartuschen und sind völlig umsonst zu haben.
Das ist eine super Idee!

räven hat geschrieben: Falls das Buch( Uwe ist der Autor) in der Schweiz bestellt werden soll, wäre Hilfe ja möglich, einfach melden.
Vielen Dank, bei Bedarf werd ich mich nochmal an dich wenden! :)



Zu den Kochern könnt ihr mir nichts sagen? Mit welchen seid ihr denn so unterwegs?
Mich verunsichert etwas, was von den Leuten der Mountain Mall dazu geschrieben wurde:
http://www.landmannalaugar.info/Pages/Gas.html hat geschrieben: a. By "PRIMUS - POWER GAS" you have to pay attention to a small number as shown on the picture below: some cooking equipments accept only cartridges with number 1, some - only with number 2. It has something to do with the length of the needle which transports gas up to the stove. We found it out through some experiments, but you can search information further by the gas producers.
b. "PRIMUS " produces at least two different shapes of cartriges - they have not quite the same upper part "shoulders". Usually it is not a problem, but still some cooking models can be unsuitable with one of those shapes.
Und mir ist noch was eingefallen: Woran erkennt man denn beim Furten, ob das Wasser grad höher ist als "normal"? Damit haben wir gar keine Erfahrung, ich musste nur mal in Norwegen durch ein eiskaltes "Rinnsal", da war es aber kein Problem auf den Grund zu sehen. Ich habe gestern in einer Doku gesehen, wie ein Isländer Steine ins Wasser geschmissen hat, um die Tiefe zu erkennen, das hat sich mir aber leider so gar nicht erschlossen. :D

Liebe Grüße,
Barbara
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Re: Laugavegur Ende August/Anfang September und einige Fragen

Beitrag von Olaf » Mo 7. Mär 2016, 12:19

Meine Meinung zum Biwaksack:
- Wenn ihr ohnehin ein Zelt dabei habt, könnt ihr euch den Biwaksack sparen und euch im Notfall in die Zeltplane einwickeln. Mehr als ein bisschen Feuchtigkeit abhalten tun beide nicht.
- Wenn ihr *kein* Zelt dabei habt und von Hütte zu Hütte wandert, dann könnte ein Biwaksack für Notfälle vielleicht eine Überlegung wert sein. Muss dann aber nichts besonderes sein, solange es wenigstens den Schlafsack halbwegs trocken hält.

Zum Kocher: Normalerweise bin ich ja mit Benzin unterwegs, letztes Jahr zur Abwechslung mal mit Gas. Dabei musste ich feststellen, dass es nicht nur Schraub- und Stech- und Bajonettanschlüsse gibt, sondern auch noch unterschiedlichen Gasdruck in verschiedenen Kartuschen. Mein Primus Himalaya Multifuel Kocher, der schon fast so alt ist wie ich, hat alle Schraubkartuschen verkraftet, bloß wenn CADAC draufstand war das Kochen damit fast so abenteuerlich wie mit Benzin...

Zum Furten: Wie wäre es mit Wanderstöcken und vorsichtigem Vorantasten?
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Re: Laugavegur Ende August/Anfang September und einige Fragen

Beitrag von Uwe » Do 10. Mär 2016, 15:54

Hallo Barbara,
Resande hat geschrieben:
Uwe hat geschrieben: Die Hütten selber bleiben offen, aber das Wasser in Küche und Toilette wird abgestellt. Bei allen Camps gibt es aber in deren Nähe wenigstens einen Bach, aus welchen man frisches Wasser bekommt. Die Toiletten sind dann nicht mehr nutzbar, denn meines Wissens haben sie inzwischen alle Wasserspülung. Allerdings stehen immer noch die Trockentoiletten (Plumpsklos) zur Verfügung.
Ich dachte, die Hütten werden inzwischen abgeschlossen (außer ein Schutzvorraum), weil sich da zu viele Leute in der unbetreuten Zeit daneben benommen haben?

Ich hatte mich noch einmal beim F.Í. erkundigt und du hast recht. Die Hütten werden inzwischen, bis auf den Eingangsbereich, nach der Sommersaison geschlossen.
Wir haben leider kein GPS, aber ich bin noch am überlegen, ich hätte eigentlich schon gerne eins dabei. Nur scheint das ja ordentlich ins Geld zu gehen und ein neuer Rucksack muss auch noch her. :?

Naja, in der Regel ist es eine lohnenswerte Investition. Wenn ihr es allerdings nur für den Lauagevur nutzen wollt, dann wäre es vielleicht zu viel des Guten. Möglicherweise könnt ihr euch eines ausleihen.
Resande hat geschrieben:
Uwe hat geschrieben: Nun ja, es gab mal diesbezüglich einen deutschsprachigen Wanderführer, welcher aber aktuell (meines Wissens) nur noch in der Schweiz bei Kontiki Reisen (http://www.kontiki.ch/kataloge) erhältlich ist. Allerdings versenden sie das Buch auch nur noch innerhalb der Schweiz. Dasselbe Buch gibt es aber aktuell auch in englischer Sprache.
Ansonsten weiß ich auch sicherer Quelle, dass in den nächsten Wochen eine Wanderkarte in Form einer Broschüre veröffentlicht wird. Darin sind keine Wegbeschreibungen enthalten, sondern Kartenausschnitte im Maßstab 1:50 000. In diesen Karten wiederum die wichtigsten Wanderwege von Landmannalaugar und Þórsmörk sowie die Trekkingtouren Laugavegur & Fimmvörðuháls eingezeichnet und es werden ein paar wichtige GPS-Punkte aufgelistet.

Auf dein Buch bin ich auch schon gestoßen, habe mir auch einen Auszug angeschaut. Wäre natürlich in Kombination mit einem GPS perfekt. Eine Neuauflage wird es davon nicht mehr geben?

Nun, eine zweite Auflage ist zwar geplant, aber ich kann im Moment noch nicht sagen, ob und wann ich sie veröffentlichen kann.
Und wo wird es diese Broschüre geben? Das hört sich ja auch super an, gerade wenn das ganze Gebiet dort abgebildet ist und wir Laugavegur und die möglichen Tageswanderungen damit als Kartenmaterial komplett abgedeckt haben.

Ich werde sie natürlich wieder hier ankündigen. Generell sollte sie im Buchhandel und einigen online-Diensten bestellt/gekauft werden können.
Und mir ist noch was eingefallen: Woran erkennt man denn beim Furten, ob das Wasser grad höher ist als "normal"? Damit haben wir gar keine Erfahrung, ich musste nur mal in Norwegen durch ein eiskaltes "Rinnsal", da war es aber kein Problem auf den Grund zu sehen. Ich habe gestern in einer Doku gesehen, wie ein Isländer Steine ins Wasser geschmissen hat, um die Tiefe zu erkennen, das hat sich mir aber leider so gar nicht erschlossen. :D
Interessante Methode ;) . Also wenn das Wasser klar ist, dann sollte die Tiefe auch gut abzuschätzen sein. Beim trüben Gewässern kann man soviel Steine ins Wasser werfen wie man will, es wird kein klares Ergebnis rauskommen. Am besten man "tastet" sich mit kleinen Schritten langsam vorwärts. Wichtig ist hier v.a. die Strömungsgeschwindigkeit des Flusses zu beachten. Bei relativ starker Strömung sollte man den Fluss leicht schräg und gegen die Strömung furten. Generell empfiehlt es sich immer zum Furten geeignete Schuhe mitzunehmen (Trekkingsandalen, Crocs etc.) und um das Gleichgewicht zuhalten, sind Trekkingstöcke sehr gut geeignet.
Man kann es auch garnicht oft genug betonen - das Furten größerer Gletscherflüsse wie die Krossá in der Þórsmörk sollte man meiden.

Uwe
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Re: Laugavegur Ende August/Anfang September und einige Fragen

Beitrag von NeitherErnie » Do 10. Mär 2016, 19:08

Resande hat geschrieben:Wir haben leider kein GPS, aber ich bin noch am überlegen, ich hätte eigentlich schon gerne eins dabei. Nur scheint das ja ordentlich ins Geld zu gehen
So ein kleines Garmin etrex 10 kann zwar nur das Nötigste (Graustufen-LCD ohne Kartendarstellung) aber für knapp 100 EUR kann man damit Tracks/Routen/Wegpunkten folgen und erstellen.
Zwischen Seyðisfjörður und Keflavík liegt nunmal eine kleine unwegsame lnsel namens Ísland (WERner)
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Re: Laugavegur Ende August/Anfang September und einige Fragen

Beitrag von ehamus » So 14. Aug 2016, 22:51

Hallo,
ich mache mich in der kommenden Woche auf den Laugavegur. Wenn du magst, kann ich euch gerne die letzten Updates frisch vom Trail senden. Ich fahre am 18. August nach Landmannalaugar und am 28. wieder zurück nach Reykjavik, mit mehrtägigen Zwischenstopps in Landmannalaugar, in der Thorsmörk und in Skogar.

Was jetzt das GPS-Gerät angeht (und weitere teure "Beschaffungen") hat ein Freund mir diese Adresse angegeben:

https://www.iceland-camping-equipment.com/

Er hatte sich Zelt, GPS und WiFi-Gerät (aus beruflichen Gründen) ausgeliehen und war mehr als zufrieden.

Die neuesten Updates über Trail-Qualität, Wetter und Flussstände:

http://safetravel.is/

Auf dieser Seite kann man sich zur Sicherheit auch kostenlos eintragen. Sollte man sich nicht zum gegebenen Zeitpunkt melden, schicken sie Hilfe los. Da ich alleine reise, habe ich mich bei diesem Service angemeldet. Aber es sind normalerweise so viele Leute auf dem Trail unterwegs, dass Hilfe nie weit weg ist. Ausserdem soll man sich eh in Landmannalaugar eintragen und in regelmässigen Abständen in den Hütten melden. Ich denke, wenn ihr Beiden ordentliches Material dabei habt (wetterfeste Kleidung, ordentliches Zelt und warmer Rucksack), dürfte euch nix passieren. Und wie du bereits angedeutet hast: Lieber dann mal abwarten, als im Unwetter oder bei dichtem Nebel drauf los zu marschieren.

Und zu guter Letzt: Ein Booklet mit Karten und Trail-Beschreibungen rund um den Laugavegur ist beim Wanderverein erhältlich. Hier die Adresse:

Ferðafélag Íslands / Iceland Touring Association
Mörkinni 6, 108 Reykjavík

Viel Spass!!

Eric aus Luxemburg.
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Re: Laugavegur Ende August/Anfang September und einige Fragen

Beitrag von Uwe » Mo 15. Aug 2016, 01:50

ehamus hat geschrieben: Und zu guter Letzt: Ein Booklet mit Karten und Trail-Beschreibungen rund um den Laugavegur ist beim Wanderverein erhältlich.
Meinst du das Buch „Laugavegurinn – The Laugavegur hiking trail“? Dieses Buch ist etwa 10 Jahre alt, die darin enthaltenen Karten haben nur einen Maßstab von 1:100.000 . Außerdem ist darin wirklich nur die Tour von Landmannalaugar nach Þórsmörk beschrieben.

Für denselben Preis bekommt man den Wanderführer "Iceland - The Southern Highlands: The best hiking trails between Landmannalaugar and Skógar" mit Beschreibungen von mehreren Wanderrouten im südlichen Hochland, inkl. der Tour über den Fimmvörðuháls. Das Ganze mit Karten im Maßstab 1:50.000 und mit GPS-Punkten. Des Weiteren wurde dieses Buch auf wasserfesten Papier gedruckt und ist damit viel leichter. Wer dieses Buch nicht bereits in Deutschland kauft, kann es in mehreren Läden in Reykjavík als auch in der Mountain Mall in Landmannalaugar erwerben.

Übrigens, ein paar Restexemplare der deutschen Version "Island - Das Südliche Hochland: Die schönsten Wanderungen zwischen Landmannalaugar und Skógar" sind ebenfalls bei dem von Eric erwähnten Wanderverein "Ferðafélag Íslands" erhältlich.
So, genug Werbung gemacht für heute :).

Uwe
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Wanderkarte: ÍSLAND (1:50.000): Landmannalaugar, Laugavegur, Þórsmörk, Fimmvörðuháls (wasserfestes Papier)
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Re: AW: Laugavegur Ende August/Anfang September und einige Fragen

Beitrag von Uwe_R » Mo 15. Aug 2016, 11:48

Schön, wenn Werbung und Kompetenz so zusammen fällt 8-).
Grüße vom Parkplatz am Holurhaun
Uwe (R)
Juni 2018 - Mit dem Elektromotorrad nach Island: http://www.uw4e.de

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