Dynjandi - ist es das wert?

Was soll man zuerst besuchen? Welche Pflanzen wachsen wo? Wo sind die Highlights? Gibt es Geheimtipps? Wie heisst dieses Tier?
seedee701
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Dynjandi - ist es das wert?

Beitrag von seedee701 » So 7. Jan 2018, 16:12

Hallo Forum!

Ich bin schon jetzt so dankbar, dass es euch alle gibt. Ich habe seit meiner Entdeckung gestern so viele hilfreiche Infos gefunden!
Nun stehe ich bereits vor einem ersten Dilemma, Dynjandi oder nicht?

Aber nun ganz von vorne:
Meine Rahmenbedingungen: Das wird unsere erste Islandreise, leider nur 14 Tage.
Ich habe für uns drei (Frau und 12 j. Sohn) Flug, 2 Wochen Dacia Duster 4x4 für Juli 2018 gebucht und versuche nun allmählich unsere Route zusammenzustellen.

Schlafen: kein Zelt, kein Platz um im Auto zu übernachten, wir brauchen also in irgendeiner Form ein festes Dach über dem Kopf. (Guesthouse, Airbnb, ...)

Wandern: ein bisschen schon, wahrscheinlich wo es sich lohnt so rundwanderungen. Wohl aber keine Monstertouren mit Übernachtungen. Also viel sehen, sein und wohl auch fahren...

2 Übernachtungen in Grundarfjödur (Snaefellsnes) sind schon gebucht.
Das heisst es geht auf der Insel links herum... :D

Aus der Ferne betrachtet sitzen die Prioritäten etwa so:
Topdestination 1
4-5 Tage/Nächte
Die Ecke Husavik - Myvatn - Kafla - Detifoss (Aldeyjarfoss - Godafoss)

Topdestination 2
4-5 Tage/Nächte
Die Ecke Golden Circle - Landmannlaugur - Vatnajöküll


Die beiden Fragen die ich mir derzeit stelle sind folgende:

1. Den Dynjandi möchte ich eigentlich unbedingt sehen. Allerdings hänge ich nicht so an den weiteren Attraktionen in der für uns erreichbaren Umgebung. Der Trip zum Dynjandi von Snaefellsnes aus dauert ca. 4.5 std (sei es mit der Fähre oder auf der 60), sowie weitere gute 4 std vom Westfjordland bis zu einer Unterkunft an der Nordküste in Richtung Husavik. Konkret hiesse dies -> wenn Dynjandi, dann mit Übernachtung.

Übernachtungen in der nähe bei Dynjandi wären aber leider nur weiter westlich möglich was die Reise in Richtung Husavik nochmals um 1.5 - 2 Std verlängert.

Dynjandi lostet also ca. 1.5 Tage ...

->> Lohnt es sich soviel Zeit für Dynjandi zu investieren? <<--

2. Ist es realistisch dem Touristenstrom im z.b. Golden Circle etwas zu entgehen indem man sehr spät unterwegs ist? (Wir sind Nachtmenschen) Oder sind Rückfahrten in die Zivilisation Nachts nicht zu empfehlen, sprich wie dunkel wird es dort tatsächlich im Juli?
Surtur
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Re: Dynjandi - ist es das wert?

Beitrag von Surtur » So 7. Jan 2018, 19:10

Das ist Eure erste Islandreise, richtig? Dann vergesst ganz schnell die Fahrzeitangaben, woher auch immer sie stammen - das schafft Ihr nicht, wenn ihr die isländischen Straßenverhältnisse nicht gewöhnt seid (und auch dann ist das "mit heißer Nadel gestrickt")... Man macht nicht "mal eben so" einen solchen Abstecher in die Westfjorde.
Die isländischen Vulkane verhalten sich allerdings, ähnlich wie das isländische Wetter, ziemlich isländisch. (NeitherErnie)
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Monique
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Re: Dynjandi - ist es das wert?

Beitrag von Monique » Mo 8. Jan 2018, 00:26

Es gibt soooooooooo viele Wasserfälle in Island - da muss man nicht im ersten Anlauf den Dynjandi gesehen haben. Schon gar nicht in 14 Tagen. Streicht also die Westfjorde und genießt den Rest. Spätestens nach dem 5. Wasserfall entlang der Ringstraße sagt ihr eh: Ahaaaaa, ein Wasserfall, schnell weiter ;).

Viel Spaß bei der Planung,
Monique
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Uwe_R
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Re: Dynjandi - ist es das wert?

Beitrag von Uwe_R » Mo 8. Jan 2018, 14:16

seedee701 hat geschrieben:Ist es realistisch dem Touristenstrom im z.b. Golden Circle etwas zu entgehen indem man sehr spät unterwegs ist?
Mein Alternativvorschlag, wenn der Dynjandi so wichtig ist (was ich gut verstehen kann), ist radiakler und wäre:
Lasst doch den Golden-Circle-Quatsch komplett weg!
Konzentriert Euch auf den Nordwesten, Norden und ggf. sogar Nordosten.
Das wird dann zwar keine ganze Runde um Island, aber das muss ja auch nicht sein.
Nachts fahren ist kein Problem, aber blöd, weil man die Landschaft nicht mehr so gut sieht.

Wegen Dynjandi könnte man aber auch sagen: Möglichst bald hin, bevor auch der von den Massen
(freundlich gesagt:) "erobert" wird. Da gibt es Forderungen/Pläne von Kreuzfahrtschiffen dort im Fjord anzulegen...

Kommt auch in diesem Bericht hier vor, den ich kürzlich sah:
https://www.ndr.de/fernsehen/Island-Dok ... nd952.html

Ich finde den Dynjandi total klasse und 'mache mir echt Sorgen' um ihn...

Wenn man sich den ganzen Bericht oben anschaut: Auch in den Nordwest-Fjorden könnt Ihr eine wunderschöne
Zeit verbringen. Eine echte Alternative zum Golden Circle.

14 Tage ist dann ziemlich entspannt für Snaefellsnes, NW-Fjorde, Holmavik, Hvitserkur, Siglufjördur, Myvatn, Asbyrgi, Kopasker, ggf. bis nach Langanes und dann wieder über die Ringstraße 1 (Varmahlid, Blönduos, Bifröst, Borganes) zurück.

Grüße,
Uwe
(der dieses Jahr leider wieder zum Golden Circle "muss" :( :? )
Juni 2018 - Mit dem Elektromotorrad nach Island: http://www.uw4e.de
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Re: Dynjandi - ist es das wert?

Beitrag von seedee701 » Mi 10. Jan 2018, 17:16

Ich danke Euch allen für die aufrichtigen Meinungen und interessanten Vorschläge.

Golden Circle auslassen - das wär dann die ganz harte Tour. Ich hab da auch schon kurz daran gedacht und ich kann den Vorschlag ganz gut nachvollziehen. Aber das ist bei meinen Liebsten nicht mehrheitsfähig…

Ehrlich gesagt habe ich die Reiseplanung etwas unterschätzt. Ich habe in den letzten Tagen vieles gelernt über Island. Zum Beispiel,
- dass Juli definitiv nicht die ideale Reisezeit ist
- dass wer nicht im Zelt übernachten kann gnadenlos blutet
- dass ’drei’ eine sehr unglückliche Teilnehmerzahl ist
- dass 6 Monate vorlaufszeit nicht im geringsten reichen um einigermassen frei von Zwängen planen zu können
- dass man dazu noch weitere Abstriche erdulden wird weil vor Ort kaum Spielraum vorhanden sein wird um auf kleine Details wie z.B. das Wetter zu reagieren.

Das tut schon ziemlich weh für jemanden der am liebsten einfach drauflosfahren möchte und schauen wo man landet. Aber eben, die eigenen Sachzwänge, die Gegebenheiten vor Ort, die Rücksichtnahme auf die Mitreisenden geben einiges vor.

Im zwischenzeitlichen Frust ertappe ich mich schon dabei Szenarien für meinen zweiten Islandurlaub auszuhecken…

Ich denke in der Detailplanung kommt dann wieder mehr Vorfreude auf.

Stand jetzt ist:
In der aufkommenden Verzweiflung (es sind in unserer Reisezeit kaum mehr (zahlbare) Unterkünfte zu haben) habe ich einiges zusammengebucht, kostenlos stornierbare Unterkünfte teils doppelt und dreifach überlappend. Ich trage die Hoffnung in mir, dass das andere auch schon so gemacht haben und mit der Zeit das eine oder andere wieder freigegeben wird und sich die Reise noch etwas optimieren lässt.

Die Quellen waren hauptsächlich Loneley Planet, Airbnb, booking.com
Habe ich da noch entscheidendes ausgelassen?

Die Schwerpunkte die wir gesetzt haben sind:
- 2 Tage Snaeffelnes Peninsula
- 4-5 Tage Myvatn - Husavik - Asbyrgi
- 4-5 Tage Süden inkl. Golden Circle - Landmannalaugar
… in der Hoffnung, dass an diesen Orten ein wenig Spielraum für spontanes bleibt.

Dazwischen gibts dann jeweils eher so ein Reisetag.

Somit ist Dynjandi schwerenherzens auf eine spätere Reise aufgeschoben…
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Re: Dynjandi - ist es das wert?

Beitrag von seedee701 » Mi 10. Jan 2018, 17:43

Surtur hat geschrieben:Das ist Eure erste Islandreise, richtig? Dann vergesst ganz schnell die Fahrzeitangaben, woher auch immer sie stammen - das schafft Ihr nicht, wenn ihr die isländischen Straßenverhältnisse nicht gewöhnt seid (und auch dann ist das "mit heißer Nadel gestrickt")... Man macht nicht "mal eben so" einen solchen Abstecher in die Westfjorde.

Die Reisezeiten sind natürlich aus Google maps. Ich bin mir schon bewusst, dass die 'mit Vorsicht' zu geniessen sind. Als Anhaltspunkt für die Nettofahrzeit bin ich jedoch bis anhin oft positiv überrascht worden.
Schotterpisten kennen wir von Finnland, die Alpen haben wir vor der Haustür, gemietet haben wir einen 4x4. Insofern bin ich positiv, dass wir besser aussehen als die Holländer die mit Sommerreifen und Wohnwagen ende Siebzigerjahre zum Wintersport in unseren Alpen geschlittert sind... da hab ich noch so Bilder im Kopf
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Re: Dynjandi - ist es das wert?

Beitrag von Ruthw » Mi 10. Jan 2018, 17:59

Faustregel in Island: Googlemaps + 30% wenn man sich nicht auch noch was anschauen will........
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Re: Dynjandi - ist es das wert?

Beitrag von carlotta » Mi 10. Jan 2018, 19:43

Für mich gilt die gleiche Faustregel - + 30%, mindestens aber 20%.
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Re: Dynjandi - ist es das wert?

Beitrag von Surtur » Mi 10. Jan 2018, 21:23

seedee701 hat geschrieben:
Surtur hat geschrieben:Das ist Eure erste Islandreise, richtig? Dann vergesst ganz schnell die Fahrzeitangaben, woher auch immer sie stammen - das schafft Ihr nicht, wenn ihr die isländischen Straßenverhältnisse nicht gewöhnt seid (und auch dann ist das "mit heißer Nadel gestrickt")... Man macht nicht "mal eben so" einen solchen Abstecher in die Westfjorde.

Die Reisezeiten sind natürlich aus Google maps. Ich bin mir schon bewusst, dass die 'mit Vorsicht' zu geniessen sind. Als Anhaltspunkt für die Nettofahrzeit bin ich jedoch bis anhin oft positiv überrascht worden.
Schotterpisten kennen wir von Finnland, die Alpen haben wir vor der Haustür, gemietet haben wir einen 4x4. Insofern bin ich positiv, dass wir besser aussehen als die Holländer die mit Sommerreifen und Wohnwagen ende Siebzigerjahre zum Wintersport in unseren Alpen geschlittert sind... da hab ich noch so Bilder im Kopf

<Ironiemodus an>
Dein voriges Posting zeigt doch, dass Du Dich gerade auf dem steilen Abschnitt der Lernkurve bezüglich der isländischen Verhältnisse befindest - also sage ich mit Schwarzenegger einfach: "Trust me!" :twisted: Du wirst spätestens im Lande selber feststellen, dass nicht alles so ist wie vorher angenommen...dann aber ist es zu spät...
Die isländischen Vulkane verhalten sich allerdings, ähnlich wie das isländische Wetter, ziemlich isländisch. (NeitherErnie)
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Re: Dynjandi - ist es das wert?

Beitrag von Raigro » Mi 10. Jan 2018, 22:49

seedee701 hat geschrieben: Das tut schon ziemlich weh für jemanden der am liebsten einfach drauflosfahren möchte und schauen wo man landet.
Hab ich schon geschrieben, dass im Sommer der einzige Weg für eine unabhängige Planung durch Campen zu erreichen ist. Möglichkeiten dafür gibt es für verschiedene Ansprüche, vom Camper mit WC und Dusche bis Zelt mit Isomatte und Frieren. :mrgreen:
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