Frage zur Route

Was soll man zuerst besuchen? Welche Pflanzen wachsen wo? Wo sind die Highlights? Gibt es Geheimtipps? Wie heisst dieses Tier?
Rike
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Frage zur Route

Beitrag von Rike » Mo 21. Aug 2006, 19:37

Hallo,

ich war noch nie in einem Forum, habe aber den ganzen Sonntag damit zugebracht, Eure wirklich super Tipps zu Island rauf- und runterzulesen.

Trotzdem bleiben noch ein paar Fragen:
1. wir fliegen am Donnerstag und wollen zuerst den Kjölegur machen. Schön wäre natürlich sich auf der Fahrt dorthin Geysir und Gullfoss näher anzuschauen.Lohnt sich das, da dann auszusteigen und z.B. in Gullfoss zu campen, damit man mehr hat als die halbe Stunde, die der Bus nach Hvitarnes dort hält? Dann kommen wir halt erst den nächsten Tag los.
2. Anschließend wollen wir nach Landmannalaugar. Geht mit dem Bus auch nur so, dass man in Sellfoss umsteigt, dort übernachtet (Campingplatz oder wild?) und am nächsten Tag weiter fährt, oder?
3.wenn das Wetter mitspielt, wollen wir bis Skogar laufen. Möglichst zelten.Haben die Hütten zur Not noch auf, wenn es doch zu hart wird mit Wind und Wetter? Und wie geht das dann mit dem Schlüssel?

Wäre klasse, wenn ich noch eine Antwort bekäme. Ich weiß, wir sind etwas spät dran.

Grüße
Rike
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lena
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Beitrag von lena » Mo 21. Aug 2006, 20:42

Der Kjalvegur ist wirklich schön und auf dem weg dorthin Geysir und Gullfoss zu bestaunen dank des Busfahrplans unvermeidbar. Wenn ihr die Zeit habt, dann legt dort ruhig einen Stopp ein, falls eher nicht so, dann reichen die halbe Stunde Aufenthalt am Geysir und die halbe Stunde am Gullfoss auch.
Für den Weg vom Geysir nach Landmannalaugar habe ich auch keine Variante gefunden außer in Selfoss zu übernachten und ich muß sagen, der Zeltplatz dort ist ganz ordentlich.
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Dieter
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Beitrag von Dieter » Mo 21. Aug 2006, 21:12

Lena hat das Wesentliche zu den ersten beiden Punkten schon geschrieben.
wenn das Wetter mitspielt, wollen wir bis Skogar laufen. Möglichst zelten.Haben die Hütten zur Not noch auf, wenn es doch zu hart wird mit Wind und Wetter? Und wie geht das dann mit dem Schlüssel?
Setzt Euch vorher mit den Ferðafélag Íslands http://www.fi.is in wegen der Öffnungszeiten der Hütten in Verbindung. Nebenbei geht es nicht nur darum , daß die Hütten offen sind sondern auch darum, daß niemand mehr auch Euch achtet, ob Ihr auch an der nächsten Hütte ankommt. Warum so spät im Jahr? In Island ist der Herbst (im Gegensatz zu den Alpen) eben nicht die beste Wanderzeit. Die Tageslänge befindet sich im September quasi im freien Fall und die Umstellung von Sommer auf Winter kann mit Macht kommen. Es hat seinen guten Grund, warum die Saison im Hochland Ende August auch zu Ende ist. Seid vorsichtig!

Dieter
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Beitrag von snaefell » Di 22. Aug 2006, 16:10

Dieter hat geschrieben:Warum so spät im Jahr? In Island ist der Herbst (im Gegensatz zu den Alpen) eben nicht die beste Wanderzeit. Die Tageslänge befindet sich im September quasi im freien Fall und die Umstellung von Sommer auf Winter kann mit Macht kommen. Es hat seinen guten Grund, warum die Saison im Hochland Ende August auch zu Ende ist. Seid vorsichtig!
Dieter
Es ist nicht nur so, das der Sommer zuende ist, es kann in der Landmannalaugar (und das gilt dann auch für die umgebenden hohen Berge und den Wanderweg dorthin) bereits im September schneien. Eine gute Ausrüstung ist hier Pflicht, auf diesem Weg sind bereits bei besserem Wetter Wanderer erfroren.

Chris
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Beitrag von Rike » Di 22. Aug 2006, 19:26

Hallo, ja, ganz herzlichen Dank für die schnelle Antwort. Ich weiß, wir sind spät, aber das ging diese jahr nicht anders. Ich bin sehr froh, auf Eure Erfahrungen zurückgreifen zu können. Keinesfalls wollen wir ein Risiko eingehen. Ich denke, unsere Ausrüstung ist gut und wir waren die letzten 3 Jahre schon in Lappland unterwegs, also nicht in Turnschuhen und NoName-Zelt. Aber Island kennen wir halt gar nicht nd deshalb bin ich auch sehr an einer Einschätzung interessiert und schmeiße gerne meine Planung um, wenn es sonst zu gefährlich wird.
Wie gesagt, der Plan war, zuerst über Geysir und Gulfoss den Kjalvergur zu laufen und dann über Selfoss nach Landmannalaugur zu fahren und bis Skogar zu gehen. Macht es Sinn, das umzudrehen? Oder ist es am Kjalvergur auch nicht besser, weil es noch mehr im Land drin ist. Ich dachte halt, wir machen das einfachere zuerst... Andersrum wäre es logistisch dann auch etwas schwieriger, weil wir am Ende gerne noch Jökulsarlon sehen wollten und da halt flexibel sein wollten, je nachdem wieviel Zeit noch ist. Leider haben wir nur 2 Wochen und müssen am 9 September zurückfliegen. Aber wie gesagt, kein Risiko, und so wie das aussieht kommen wir sicher auch ein zweites Mal wieder.

Grüße Rike
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Beitrag von Dieter » Di 22. Aug 2006, 20:11

Hallo Ullrikr,

daß Ihr auf Lapplanderfahrung zurückgreifen könnt, ist schon mal ein großes Plus und beruhigt mich etwas :-)

Der Kjalvegur liegt zwar mehr im Landesinneren, der Weg geht aber über keine Berge und ist somit einfacher. Der Laugavegur und der Fimmvörðuháls gehen jeweil auf 1100 m hoch (das entspricht 2500 m ü, NN in den Alpen) das heißt unter ansonsten herbstlichen Bedingungen kann dort oben schon Winter sein - mit allen Konsequenzen. Das sollte man zumindest im Hinterkopf haben

Vieel Grüße,

Dieter
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Beitrag von Gernot » Mo 4. Sep 2006, 15:21

Hallo Rike!

Wir sind den Laugarvegur dieses Jahr auch gegangen und gerade zurückgekehrt. Allerdings haben wir den Fimmvördurhals ausgelassen.
Laut Marianne, der Hüttenwartin auf dem Hrafntinnusker will der FI die Saison dieses Jahr zu ersten Mal bis 15.9. verlängern. Ich nehme an, dass sich das nicht nur auf die Hrafntinnuskerhütte bezieht, sondern auch auf die anderen Hütten entlang des Weges.

Bei uns hielt sich das Wetter eingentlich ganz gut, fast kein Regen. Allerdings war der Weg über den Hrafntinnusker bei uns in Wolken mit ziemlich starkem Wind und Regen. Dementsprechend war die Sicht nicht besonders gut (höchstens 50m). Man muss gut aufpassen, die Pfähle, die den Weg markieren, nicht aus den Augen zu verlieren. Einmal (kurz vor Hrafntinnusker von L'laugar aus) sind wir auf ein Eisfeld geraten und haben den nächsten Pfahl nicht gesehen, nur Fußspuren. Weil wir uns nicht sicher waren, sind wir stehengeblieben und haben uns gründlich umgesehen. Nach langem Hinsehen tauchten die Pfähle etwas oberhalb der Senke auf...

Will damit sagen, dass es nicht ungefährlich ist. Und wir hatten kein Unwetter, sondern bloß Wolken, die tiefer als 1000m hingen!

@Dieter:
Der Laugavegur und der Fimmvörðuháls gehen jeweil auf 1100 m hoch (das entspricht 2500 m ü, NN in den Alpen)
Dazu habe ich eine Frage: Was legst Du denn zu Grunde, wenn Du die 1100m in Island 2500m in den Alpen "umrechnest"? Bedeutet es, wenn ich weiter in nördliche Breiten fahre, kann ich das ebenso gut als eine Zunahme der Höhe verstehen?
"Das ist nicht die Sonne, die untergeht, sondern die Erde, die sich dreht." (Thees Uhlmann)
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Beitrag von Dieter » Mo 4. Sep 2006, 18:13

@Dieter:
Zitat:
Der Laugavegur und der Fimmvörðuháls gehen jeweil auf 1100 m hoch (das entspricht 2500 m ü, NN in den Alpen)

Dazu habe ich eine Frage: Was legst Du denn zu Grunde, wenn Du die 1100m in Island 2500m in den Alpen "umrechnest"? Bedeutet es, wenn ich weiter in nördliche Breiten fahre, kann ich das ebenso gut als eine Zunahme der Höhe verstehen?
So in etwa ist es! Genauer gesagt: mit zunehmender geographischer Breite sinken die klimatischen Höhengrenzen. Sehr schön kannst Du das beobachten, wenn mit dem Schiff die norwegische Küste hochfährst.

Zum Beispiel:

natürliche Waldgrenze
Nordalpen: 1800 m
Nord-Island: 400 m

Schneegrenze
Nordalpen: 2800 m
Nord-Island: 1300 m

Beim Wald ist das in Island vielleicht nicht so offensichtlich :wink:
Bei der Schneegrenze funktioniert das schon besser, wenn man sich anschaut wie hoch ein Berg mindestens sein muß, damit er einen (richtigen) Gletscher ausbilden kann. Nach dieser Fausregel kommt man so auf etwa 1400 - 1500 Höhenmeter die man draufschlagen muß um isländische in (ungefähre) alpine Höhen umzurechnen.

Dieter
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