Auch wenn ich weder auf dem Langisjór, noch auf der Skafta Packraften war, erlaube ich mir dazu einige Gedanken (Packrafte selber und habe das Isländische Hochland 3 x komplett aus eigener Kraft durchquert)
1.8 kg ist ganz schön leicht, selbst für ein Packraft, und ich zweifle ob das lange hält und tauglich ist für das stellenweise doch wilde Wasser des Oberlaufts der Skaftá. Ich weiss, geflickt sind die Dinger schnell, aber;
Wie Du Dir vorstellen kannst, windet es dort oft. Als ich in dieser Region war (Veiðivötn sowie S des Langisjór) konnte ich kaum stehen. 3 Tage ging das so. Der Wind kam aus S-SW. Grundsätzlich bläst aber auch immer wieder mal starker Wind in dieser Region aus NO. Was Anderes habe ich auf meinen Touren in dieser Region nicht erfahren. Bei solchem Wind auf den Langisjór mit einem Packraft bedeutet einfach, dass der Wind bestimmt wo Du hingehst, mit Heckruder (also der sog. Paddeltechnik) könntest Du bei Rückenwind die Richtung evtl. passend einstellen, aber paddelnd kommt man bei stärkerem Gegenwind nicht an.
Die Chancen, dass Du wandern musst sind wohl gross. Zudem, Packrafts auf Seen... ich find's ganz schön Öde und würde die Wanderung über die Berg- (Hügel)Kuppen bevorzugen – alleine der Aussicht wegen…
Auf der Skaftá tauchen dann andere Probleme auf. Ich ziehe hier Erfahrung aus Furten und dem Entlangreisen vieler ähnlicher Gletscherflüsse, wie z.B. Tungnaá.
Neben viel Erfahrung braucht's dort viel Glück zum Paddeln. Du wirst sehr oft aufsetzen, selbst mit dem Packraft und spätnachmittags an einem sonnigen Sommertag, wenn das Wasser hoch steht. Im extrem aufgefächerten Bereich ist es mehr ein Glückspiel als sonst was (ob Du paddeln kannst oder nicht) da selbst Hauptarme immer wieder mal zu seicht sind. Die Schwemmebene solcher Flüsse ist oft tückisch weich. Fast wie newtonsches Fluid. Dort, wo die Skaftá in einem Hauptstrom fliesst, also bereits recht nahe der Hütte kann ich anhand von Luftaufnahmen wave trains ausmachen. Stromschnellen hat's nur einige ganz wenige wie's ausschaut. Nach der Hütte geht's dann doch sehr wild zu und her. Die Stelle vor der Hütte dürfte fest genug sein, schliesslich sind Erosionsspuren sichtbar. Wäre der Untergrund dort sehr weich und nicht tragfähig, würde die Erosion nicht auf diese Weise sichtbar sein, aber eine grüne bemooste Stelle nicht gleich am Prallhang dürfte deutlich besser geeignet sein.
Trinken kann man aus einem solchen Gletscherfluss schon, auf Dauer kann es Deine Verdauung jedoch stören. Falls Du es unbedingt machen willst, nutze den Trick mit Kalialaun (und ca. 1 h Setzzeit), denn einfach so setzen sich die Schwebestoffe nicht ab und div. Filtersysteme machen schnell zu. Wenn Du nach dem Absetzen mit Kalialaun dennoch weiter das Wasser aufbereiten möchtest (m.E. nicht nötig), kannst Du anschliessend einen Kaffeefilter und/oder Micropur oder einen vollwertigen Wasserfilter benutzen. Ich kombiniere einen benutzten Teebeutel für gröbste Partikel und wenn Tiere/Menschen in der Umgebung ein paar Tropfen Micropur hinterher.
Ich weiss vom Gebiet Veiðivötn, dass sich das Fischen lohnt. Seeforellen und Seesaiblinge werden dort ausgesetzt. Oder die Forellen kommen natürlich vor und die Saiblinge werden ausgesetzt. Irgend so was.
Wie's beim Langisjór ausschaut kann ich leider nicht sagen.
Arved hat geschrieben:ich frag mich ob ich das evtl. zu sehr auf die leichte Schluter nehme, vor allem bzgl. der Skafta
hhhmmm... vermutlich schon.
Liest sich auch so, als würdest Du alleine los..? Packraften in einem Dir noch unbekannten Gleschterfluss... so sehr ich selber Abenteuer mag, für mich klingt das nach einem schlechten Plan. Ich glaube es läuft schlussendlich drauf aus, dass Du dein Packraft kaum nutzen könntest und besser einfach eine schöne Wanderung hättest machen können.
Island hat geeignetere Flüsse für's Packraften.