Als Frau alleine in Island

Hier gehts nur zu Fuss weiter...
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Andi Schönberger
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Beitrag von Andi Schönberger » Mo 28. Jan 2008, 12:10

Tobi hat geschrieben:Hallo Andi,

bitte verzeih mir wenn ich deine Ausage nicht so stehen lassen kann.

"Der Laugavegur von Landmannalaugar bis Thorsmörk ist an keiner einzigen Stelle in irgendeiner Weise gefährlich!! Gut markiert, von vielen Leuten im Sommer begangen."

Bei guten Witterungsverhältnissen triff ja deine Aussage schon zu. Sollte es aber mal schlechtes Wetter haben, oder einen Wetterumschwung geben, kann die Tour doch ganz schön gefährlich werden.
mfg
tobi
Das ist aber auch das einzige Probelm das entstehen kann, wenn die Leute bei schlechtem Wetter trotzdem ihren Weg antreten.

Das ist eine Sache die ich aber nicht verstehe. Die Leute müssen auf biegen und brechen Ihren Zeitplan einhalten und planen keine Resere ein.

Wenn wir das in den Alpen machen würden....
Island Bildergallerie: http://www.andreas-schoenberger.at
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Tobi
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Beitrag von Tobi » Mo 28. Jan 2008, 13:17

Hallo Andi,

was das Wetter angeht gilt in Island folgendes:
das einzige betändige ist die Unbeständigkeit des Wetters.
Und da die Tour ja normalerweise mehrer Tage in Anspruch nimmt, ist immer ein Unsicherheitsfaktor mit dabei.

Ich finde es ein wenig bedenklich, wie die ganzen Dinge immer nur heruntergespielt werden. Es hat schon seinen Sinn wenn in den ganzen Reiseführern vor den Gefahren der Natur gewarnt wird.

Gruss tobias
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Olaf
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Beitrag von Olaf » Mo 28. Jan 2008, 13:37

Vollkommen unabhängig davon, ob der Laugavegur gefährlich ist oder nicht: wenn man sichs nicht zumutet, muss man sichs ja auch nicht antun. Was auf jeden Fall ungefährlich ist, mit dem Bus von einem schönen Flecken zum nächsten fahren, dort seine Sachen von der Bushaltestelle zum Zeltplatz und zurück zu schleppen, und dann Tageswanderungen unternehmen. Klar, man kommt damit nur an die großen Touristenhighlights, aber das ist ja fürs erste mal auch gar nicht so schlecht.

Abgesehen davon kann man den Laugavegur auch ohne Zelt und mit weniger Gepäck laufen. Wenns etwas später im August ist, findet sich auch in den meisten Hütten ohne Anmeldung noch ein Plätzchen.
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mánaljós
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Beitrag von mánaljós » Mo 28. Jan 2008, 14:11

Ich persönlich finde den Laugarvegur bzw. die Berge bei Landmannalaugar, und auch die Gegend bei Thorsmörk teilweise sehr anspruchsvoll (weshalb ich oben ein paar Alternativen erwähnt habe), vor allem wenn man das ohne große Outdoor-Erfahrung und alleine im Angriff nimmt.
Anderseits finde ich es im Leben hin und wieder wichtig, über den eigenen Schatten zu springen und gewisse kalkulierte Risiken einzugehen.

Wenn die zwei Frauen hier schon mal Begriffe wie „Ich hab nämlich so gar keine Erfahrung“ „Schisser“ und „Organisationsdesaster“, sollten das für uns „Antwortenden“ große Hinweise sein. Dazu ist auch zu bedenken, dass jeder Mensch ganz anders ist, manche sind sehr zäh, manche empfindlicher, manche Planen bis ins Detail, manche lassen es auf sich zu kommen, manche sind was Sicherheit angeht „übervorsichtig“, andere machen sich da keinen Kopf, manche brauchen 25 kilo, manche eben nur 12.

Im Endeffekt muß jeder für sich selbst entscheiden, was er/sie sich zutraut oder nicht und dafür die Verantwortung tragen. Ich bin auf jeden Fall glücklich, dass hier zwei neue Frauen alleine nach Island wollen! Und egal, wie sie das Gestalten, werden sie dabei schöne eigene Erfahrungen machen, wovon sie uns hier im Forum hoffentlich berichten.
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Andi Schönberger
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Beitrag von Andi Schönberger » Mo 28. Jan 2008, 14:22

Ich wollte eignetlich hier nichts herunterspielen sondern wollte zwei Leuten die sich das vielleicht ansehen wollen konstruktiv helfen. (und eben so zu informieren damit nix passiert - das hab ich gemacht auch über pn)

Man muss natürlich auf Gefahren hinweisen aber auch gleichzeitig - wenn's den Forumsteilnehmern etwas bringen sollte - dazu sagen wie man ihnen begegnet! Weil mit Angst im Bauch macht das keinen Spaß ist nicht notwendig, und verunsichert.

Der Wetterbericht hängt an allen Hütten aus. (Das Thema hatten wir schon). Da kann man sehr gut entscheiden ob man die nächste Etappe geht oder bei bzw. in der Hütte bleibt.

Eine detaillierte Beschreibung dieser angesprochenen Wanderrouten, Ausrüstung etc. findet ihr unter:
http://www.ourfootprints.de/island/island.html

Viele Grüsse Andi
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Beitrag von Tobi » Mo 28. Jan 2008, 15:28

Hallo zusammen,

ich stimme euch da allen zu. Ich will keinem Angst mach und jeder muss selbst für sich entscheiden was er für richtig hält.
Ihr müsst aber auch bedenken, dass das Forum sehr stark frequentiert ist und dass die eine oder andere Message vielleicht auch von weiteren Personen gelesen werden!

So viel Spass allen bei den diesjährigen Reisevorbereitungen - vielleicht sieht man sich ja mal auf der Insel.
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Désirée
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Hallo nochmal

Beitrag von Désirée » Mo 28. Jan 2008, 16:38

Also ich bin auf jeden Fall dankbar für alle Sorten von Meinungen. Zum einen denk ich da, dass ich mir auf jeden Fall was zutrauen kann.

Aber gleichzeitig ist mir klar, dass ich ohne Planung, Ausrüstung und Überlegung sowie Abschätzung von Eventualitäten nicht gut fahre.

Kompass hab ich grad gelesen, da ich ja wirklich noch nie in Island war und bisher alle meine Wanderwege "relativ" gut gekennzeichnet waren... also ich brauche einen Kompass? (D.h. ich werde einen Kompass lesen können müssen??? Oha! Das könnte etwas problematisch werden, meinen ersten und letzten Kompass hatte ich in einem Yps-Heft!!!)
Beim Wandern im letzten Jahr war das etwas anders, da konnte man einfach mal losgehen und auch mit dem Wetter (Spanien!) gabs keine Probleme.

Für alle Meinungen und Gedanken danke ich euch allen sehr (und Yvonne bestimmt auch). Ich werde es mich bestimmt trauen, werde aber die nötige Vorsicht walten lassen.

Wenn ich in der Hütte schlafe, kann ich denn mal eben canceln, wenn das Wetter nicht mitspielt und ich lieber einen Tag abwarten möchte :-) ??? Ich glaube nämlich, dass das mit dem Zelt keine gute Idee für mich ist - vor allem auch, weil das langsam sonst zu viel Gepäck wird, auch wenns schöner wäre... :-(

Ach nochwas: Funktionieren die Handys auf dem Laugavegur?
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lena
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Beitrag von lena » Mo 28. Jan 2008, 17:28

Weshalb Alternativen wie z.B. der alte Kjalvegur auch interessant sind, ist die Tatsache, daß man dort im Normalfall ohne weiteres Platz in einer Hütte bekommt. Daß es da kaum rauf un runter geht ist auch so uninteressant nicht.


Normales Handy kann man auf dem Laugavegur, aber auch den genannten Alternativen, vergessen.
(Obwohl, naja, ich erinnere mich da noch an einen polischen Austauschstudenten in der Thorsmörk, der irgendwo mitten im Fluß stand und über sein Handy E-Mails abrief, weil es da gerade zufällig ging. Ich glaube aber, das ist wohl nicht wirklich repräsentativ ;) )
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Sigrid
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Beitrag von Sigrid » Mo 28. Jan 2008, 21:36

Hallo Yvonne und Désirée,

mal ne ganz andere Frage: habt ihr schon mehrtägige Wanderungen gemacht? Egal ob in einer Gruppe, zu zweit, zu dritt oder alleine.

Der Laugarvegur, z.B., hat sicherlich ein paar Stellen, die Anforderungen an uns stellen, die wir nicht im alltäglichen brauchen, z.B. wird es für die meisten das erste Mal sein, dass sie mit hochgekrempelter Hose und Sandalen durch einen erfrischenden Fluss waten müssen, der auch noch ein bisschen Strömung hat, es sind evtl. Schneefelder zu queren, der eisige Wind im Gesicht beist obwohl die Erde am Horizont flimmert und trotzdem die Sonnencreme nur so dahin schmilzt, ein paar Höhenmeter im knöcheltiefen Sand überwinden...

Ach, ich schweife ab: aber das ist beim Wandern nun mal so und ich stimme mit Mánaljós überein, dass man hin und wieder über seinen Schatten springen kann, ohne gleich auf die Schnauze zu fallen.

Die Verunglückten auf dem Laugarvegur muss man sich sicherlich im Einzelfall ansehen, da können so viele Dinge auf einmal zusammenkommen... Vorallem aber Selbstüberschätzung weil der Weg in einigen Reiseführern als einfach eingestuft, was sicherlich den einen oder anderen Turnschuhwanderer auf die Idee bringt: hey, das ist einfach, mach ich! Kann ich!

Da gehört ihr aber nicht dazu, denn sonst würdet ihr euch nicht so einen Kopf machen.

Reist doch erstmal an und schaut, wie ihr so euch fühlt. Die Busse karren zu den Ausgangsorten genügend Leute, die den Weg laufen wollen und die Klamotten, die ihr für den Laugarvegur braucht, sind auch für Tageswanderungen, -ausflüge nicht verkehrt.

Noch zum Gewicht des Rucksacks:
Andis Rucksack ist sicherlich mit Ausrüstung gefüllt, die sich Neulinge nicht gleich zulegen werden... Ich muss auch sagen, dass mein Rucksack alleine schon schwerer als der von Andi ist: ich glaube irgendwo zwischen 3 und 4kg (ein Gre...) aus dem Jahre 2000.

Einfach mal Probe packen.

Das schafft ihr schon und es sind ja noch ein paar Tage Zeit, gell?

Grüße
Sigrid
yvonne
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Beitrag von yvonne » Mo 28. Jan 2008, 22:17

Hallo,

vielen Dank für die zahlreichen Antworten, ich bin wirklich froh um jede Erfahrung die ihr schildert.

Also eines ist mir klar (und Desireé bestimmt auch): eine Island Trekking Tour ist bestimmt nicht mit einem Mallorca-All inclusive Urlaub zu vergleichen.
Es soll ja auch ein "Abenteuer-Urlaub" werden, auf Strand und Sonne kann ich dieses Jahr getrost verzichten :wink: .

Richtige Trekkingerfahrungen habe ich noch nicht. Ich war mal für 3 Wochen mal mit meinem damaligen Freund in Schottland (im September) unterwegs - allerdings mit dem Auto, und da haben wir auch gezeltet. Der Vorteil mit dem Auto ist eben, dass man sich keinen Abschleppen muss, und sich bei Regenwetter ins Auto verkrümeln kann. Ich kann mich auch noch an das Wetter dort erinnern, und es ist vielleicht ein bisschen mit Island zu vergleichen: es war sehr windig und sehr wechselhaft, teilweise ist uns das Zelt fast weggeflogen.

Ansonsten kann ich sagen, dass ich eigentlich sehr gerne laufe. Ich war beispielsweise schon mehrmals in den Bergen wandern - allerdings mit wenig Gepäck und das waren auch nur Tageswanderungen.

Also mehrtätige Trekking - Erfahrung? Da muss ich leider passen. Aber irgendwie muss man ja auch mal anfangen oder?

Ich denke, das wichtigste ist wirklich, dass man von der Ausrüstung und vom Proviant her sehr gut plant. Ich denke dass ich das mit Essen gut hinkriegen werde (zu irgendwas muss ja mein studium der ernährungswissenschaften gut sein :lol: ). Einen Schlafsack habe ich mir auch schon bestellt, und ich werde ihn zu Hause auch schon mal ausprobieren.

Genau dasselbe werde ich auch mit dem Kochzeugs zu Hause probieren. Einfach mal den Kocher anzünden und etwas kochen. Nicht dass ich dann in Island stehe und das verdammte Ding nicht ankriege :roll:

Welche Kocher habt ihr denn so? Ich dachte an einen Sturmkocher der mit Spiritus geht.

Grüße Yvonne
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