Askja: Kaufmöglichkeiten und Einstieg vom SW her?

Gast · Beitrag von **Gast** » Mo 2. Feb 2009, 01:02

Hallo

Sind zwei Fragen die sich mir stellen, zum einen kann man in der Dreki-Hütte Gas-Kartuschen nachkaufen? Und zum zweiten, die meisten kommen ja über Dreki zur Askja. Allerdings gibt es vom Myvatn her noch einen Weg der über die Jonsskard im NW geht. Der ist somit gangbar. Aber auf Karten gibt es noch eine Trölladyngjuskard, weis jemand ob man vom Südwesten (nördlich der Trölladyngja) kommend in die Askja und dann weiter nach Dreki kommt?

Danke schonmal.

Beitrag von **Dieter** » Mo 2. Feb 2009, 07:23

Hallo,

in Dreki gibt es meines Wissens nach keine Einkaufsmöglichkeiten.

Die Jónsskarð ist abgesehen von der Piste zur Öskjuop der einzige markierte Weg in die Askja. Die angesprochene Route durch die Trölladyngjaskarð wird selten begangen und ist nicht markiert. Für erfahrene Wüsten- und Lava-Wanderer ist sie ein interessante Option.

Viele Grüße,

Dieter

fantomas · Beitrag von **fantomas** » Mo 2. Feb 2009, 10:56

Hallo,

also ich war vergangenen Sommer mit Zelt und Rucksack an der Dreki-Hütte und kann Dieter nur bestätigen. Es gab keinen Verkauf von Lebensmitteln oder sonstigen Dingen.

Viele Grüße,
Falko

Gast · Beitrag von **Gast** » Mo 2. Feb 2009, 13:13

Hallo

@Dieter und fantomas

Danke für die Info zur Hütte, kann man doch anderst planen.

@Dieter

Gibt es zur Trölladyngjaskarð irgendwas besonderes zu beachten? Leider finde ich zur Askja keine Karten mehr (habe die 100k und 50k CD vom LMI). Allerdings soll es wohl rund um die Caldera einen Rundwanderweg geben, keine Lust da durch den Nationalpark zu stapfen und dann einen Anschiß zu bekommen.

fantomas · Beitrag von **fantomas** » Mo 2. Feb 2009, 13:24

Naja, vor einem Anschiß brauchst du wirklich keine Angst haben. Sobald du dich außerhalb des Weges zwischen Parkplatz und Viti bewegst, wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit kaum einen Menschen begegnen. Allerdings sind die Menschenmassen, die vom Parkplatz zum Viti pilgern nach tagelanger Einsamkeit erschreckend

Aber selbst auf dem direkten Wanderweg von Dreki hoch zum Calderarand haben wir niemanden getroffen. Wir sind dann vom Parkplatz aus übrigens am Calderarand bis zum Jónsskarð und dann weiter Richtung Myvatn.

Grüße,
Falko

Beitrag von **Dieter** » Di 3. Feb 2009, 07:45

Hallo Gast (?)*

von einem Rundwanderweg um die Caldera (Du meinst wahrscheinlich den See) ist mir nichts bekannt. Am steilen Süd- und Ost-Ufer wäre der auch etwas heikel. Siehe 1:50k- Karte ( die einzige gute Karte der Gegend).

Zur Trölladyngjuskarð bist Du sicher weglos unterwegs. Einen Anschiß brauchst Du nicht fürchten. Du gefährdest keine Vegetation, wenn Du als Fußgänger in Sand und Lava unterwegs bist. Deine Spuren sind schnell verweht. Auch offiziell gibt es da keine Einschränkung. Beachten würde ich, daß es außer im See dort oben kein Wasser gibt. Allenfalls an den Schneefeldern. Und südlich der Askja bist Du auch erst mal mindestens einen Tag bis zum nächsten Wasser unterwegs. Am besten nimmst Du schon in Dreki einen Vorrat für mindestens 2 Tage mit.

Ich habe im Hinterkopf, daß in irgendeinem Wander-Reisebericht die Route etwas beschrieben ist. Schau mal auf meiner Linkliste nach:
http://www.isafold.de/diverses/islinks.htm#pedes

Viele Grüße,

Dieter

*Du stellst gute Fragen, hast aber keinen Namen??

Gast · Beitrag von **Gast** » Mi 4. Feb 2009, 09:48

Hallo!

@Dieter

Ich geh den Weg anderst herrum an, komme vom Langisjör her zum Gaesavötn und von dort Richtung Norden um dann im Bogen westlich den Trölladyngja zu umlaufen. Nördlich des Trölladyngja sind wohl noch ein paar Seen und das werden wohl die letzten Wasserstellen vor Dreki sein, zumindest hab ich das so in der Planung. Eine Übernachtung dann im Lavafeld und wohl noch eine an der Trölladyngjuskard um dann einen Tag zu haben um vom Süden rüber zum Viti zu kommen und dann weiter Dreki. Werde somit für 2,5 Tage Wasser mitnehmen, wird nicht ganz leicht aber ist machbar. Ist das Wasser des Öskjuvatn trinkbar? Weil dann müsste ich nicht ganz so sparsam sein und das Wasser bis zur Dreki-Hütte planen.

Der Wanderweg um die Askja war mal auf einem Bild drauf (bin im Moment halt am Sammeln von Infos über den Weg über Herdubreid bis Myvatn der ja auch sehr trocken wird), allerdings finde ich das im Moment nicht mehr. Ist mir auch nur einmal untergekommen. Ist der Öskjuvatn keine Caldera? Weil überall steht ja geschrieben das er sich durch den Einsturz einer leeren Magmakammer unter der Caldera gebildet hat.

Torsten

Uwe · Beitrag von **Uwe** » Mi 4. Feb 2009, 12:49

Hallo Torsten,
vielleicht darf ich deine Frage zur Askja beantworten. Ja, die Askja ist vom Vulkantyp eine Caldera, wenn auch eine recht kleine. Sie hatte mehrere Eruptionsphasen, wobei sich die letzte 1875 ereignete. Damals sind sogar einige Farmer aus der Region Myvatn hingeritten und haben sich dieses Naturspektakel aus der Nähe angesehen und einen Bericht ihrer beobachtungen darüber geschrieben. Allerdings auf isländisch - ich kenne nur die englischsprachigen wissenschaftlichen Publikationen von unserer Zeit.

Vielleicht noch ein Wort zur Entstehung von Calderen. Generell weiß es niemand 100%ig, da es normalerweise unmöglich ist nah ran zu gehen. Calderen sind typischerweise sehr groß und dementsprechend auch ihre Ausbrüche. Auch wenn es 1875 für isländische Verhältnisse eine recht große Eruption war, so war sie im Vergleich zu anderen Caldera-bildenden Eruption recht klein, weshalb die Farmer auch so nah ran konnten. Sicherlich spielte auch die Windrichtung eine entscheidende Rolle, da sich die Farmer von Nordwesten her an die Eruptionsstelle näherten und der Wind ebenfalls aus westlicher Richtung kam. Deshalb wurde der größten Teil des Eruptionsmaterials auch im Osten abgelagert. Die Farmer beobachteten, dass sich der Boden der entstehenden Caldera Stück für Stück senkte und nicht wie im allgemeinen angenommen mit einen Schlag zusammenbricht wenn die Magmenkammer "leer" ist.

Es gibt eine vereinfachte Karte des Wandervereins von Akureyri zum Wanderweg des Öskjuveurinn. Ich hatte sie irgendwann mal im Internet gefunden, weiß aber im Moment nicht die Webadresse. Man kann diese Karte aber auch in Island (inkl. Wegbeschreibung und GPS-Koordinaten) kaufen. Letztes Jahr für etwa 200,-ISK, dieses Jahr vermutlich etwas mehr. Wenn ich die Webseite wiederfinde, sage uch Dir bescheid.

Ich hoffe ich konnte helfen und vielleicht läuft man sich ja dieses Jahr über'n Weg

Uwe

mánaljós · Beitrag von **mánaljós** » Mi 4. Feb 2009, 13:05

Aber das ist eben Gletscherwasser und sehr schlecht bzw fast gar nicht trinkbar zu machen. Da hast Du bessere Chancen Regenwasser in Steinmulden bzw bei vorbeifahrenden Autos Wasser zu bekommen.

Vielleicht darf ich empfehlen, bei solchen ansprüchsvollen Touren, wo es zwar Wasser gibt, aber es möglicherweise nicht trinkbar ist, einen guten Wasserfilter mitzunehmen. Damit kann man sogar Klowasser trinkbar machen

Nicht das es soweit kommen sollte... Auf Isländ würde ich sonst nie einen Wasserfilter brauchen, aber in solchen Situationen ist das zusätzliche Gewicht eines Filters bestimmt deutlich weniger als das vom Wasser (1l Wasser = 1 kg)

(bei "gutem Filter" meine ich nicht einen Kaffefilter (!) wie unten erwähnt, sondern einen professionellen Filter für Camping/Trekking zB von der Firma Katadyn. Wer damit Erfahrung hat, weiss, dass auch Gletchwasser damit trinkbar gemacht werden kann - nur eine Idee bzw Vorschlag)

Andi Schönberger · Beitrag von **Andi Schönberger** » Mi 4. Feb 2009, 13:13

Hallo Torsten,

willst Du wirklich die westliche/nördliche Route um Trölladyngja nehmen?
Also ich hab die südliche unvergleichlich schöner gefunden!!!

Mit weglos durch die Lava wird's in dem Bereich im Gegensatz zur Askja Kaldera und südlich davon in den Sandgebieten auch sehr sehr schwer.

Die Gaesvötn sind sicher die letzte Möglichkeit vernünftig Wasser zu bunkern. Das Wasser aus dem Öskjuvatn kannst Du trinken.

Viele Grüße
Andi