Lónsöræfi Gletscherquerung

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die anne
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Lónsöræfi Gletscherquerung

Beitrag von die anne » Mo 31. Mai 2010, 22:41

Hallo Zusammen,

hat jemand von Euch Erfahrungen mit der Querung des Eyjabakkajökull?
Wir sind halbwegs bergerfahrene Wanderer und haben diesen Sommer die Lónsöræfi Tour ins Auge gefasst. Allerdings haben wir (bisher) keine Gletschererfahrung. Wie anspruchsvoll ist die Route? Welche Ausrüstung ist notwendig und gibt es eventuell alternative Routen in der Gegend, wenn man den Gletscher vermeiden möchte? Oder verpasst man dan das Beste ;-)?

Danke für Eure Antworten!
Anne
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Dieter
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Re: Lónsöræfi Gletscherquerung

Beitrag von Dieter » Mo 31. Mai 2010, 23:55

Hallo,
der Eyjabakkajöküll ist unter guten Witterungsverhältnissen ein einfach zu querender Gletscher. Seine Oberfläche ist normalerweise frei von Spalten. Normalerweise ist die Gletscherzunge im Sommer schneefrei. Das Eis selbst ist sehr grobkörnig und griffig. Wichtig ist, daß daß man ihn nicht quert, wenn er schneebedeckt sei sollte. Die einzigen kritischen Punkte können die Gletscherränder sein. Diese können einen steileren Eishang bilden (etwa 10 - 20 m hoch), also muß man eventuell eine günstige Auf- und Abstiegsstiegsstelle suchen. Auf dem Gletscher könne Schmelzwasserbäche fließen die in senkrechten Schächten verschwinden. Diese Schächte können mit einem Deckel von Altschnee bedeckt sein. Isolierte Flecken mit Altschnee keinenfalls betreten!

Auf jeden Fall ist die Querung des Eyjabakkajöküll ein großes Erlebnis und vielleicht sogar der Höhepunkt der Tour.
Siehe: http://www.isafold.de/lonsoraefi98/tag_04.htm
Als Ausrüstung sollte man zumindest Trekkingstöcke dabei haben und an den Gleztscherrändern sind Grödel hilfreich. Kompaß und / oder GPS sowieso.

Viel Spaß,

Dieter
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Olaf
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Re: Lónsöræfi Gletscherquerung

Beitrag von Olaf » Di 1. Jun 2010, 11:33

Ich hatte 2005 nicht gar so einladendes Wetter und hab mir den Gletscher "gespart". Als Alternative bin ich östlich der Eyjarbakkar geblieben und bis zum Staudamm am Úfsarlón gegangen (damals noch Baustelle). Dort konnte ich trockenen Fusses auf die Westseite wechseln und am nächsten Tag zur Hütte am Snæfell weiterwandern. Auch wenn ich nicht so ganz genau weiß, wie es mittlerweile dort aussieht, ist das bestimmt immer noch eine gute Notfall-Alternative.

http://www.island-olaf.de/island/report ... l#05082005
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Uwe
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Re: Lónsöræfi Gletscherquerung

Beitrag von Uwe » Di 1. Jun 2010, 14:26

Hallo Anne,
ich bin die Lónsöræfi Tour letztes Jahr gelaufen, bin aber auch nicht über den Gletscher da ich zu diesem Zeitpunkt allein unterwegs war und mich auch niemanden anschließen konnte. Da ich selber auch keine Gletschererfahrung habe, habe ich ihn gemieden und bin, wie Olaf, die Ostseite der Eyjabakkar bis zur (immer noch) Baustelle des Staudamms gelaufen. Es gibt zwar, zumindest wenn man von der Geldingafellskáli kommt, kein Hinweisschild oder Absperrzäune, aber bei der Baustelle hat mir dann einer der Ingenieure gesagt, daß das Betreten dieses gesamten Bereiches eigentlich verboten sei. Aber ich denke bevor man bei schlechten Verhältnissen über den Gletscher geht, sollte man trotzdem besser die Eyjabakkar-Route nehmen. Naja, aber das nur nebenbei. Dieses Jahr möchte ich diese Tour noch einmal laufen und dieses Mal auch über den Gletscher. Vielleicht kann man sich ja zusammentun. Ich schreibe Dir dann noch eine PN.

Uwe
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Re: Lónsöræfi Gletscherquerung

Beitrag von die anne » Fr 4. Jun 2010, 08:22

Hallo Zusammen und danke für Eure hilfreichen Antworten. Das klingt ja eigentlich alles ganz machbar!
Gleich noch eine weitere Frage: Gibt es vielleicht in der Gegend um die Tour weitere lohnenswerte Touren quasi als Anschlusstour? Vielleicht was Nettes an der Ostküste oder Richtung Norden (ohne nur durch die Wüste zu laufen)? Habt Ihr Empfehlungen?

Danke & Gruß,
Anne
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Ute
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Re: Lónsöræfi Gletscherquerung

Beitrag von Ute » Fr 4. Jun 2010, 09:10

Hallo Anne,
ich habe zweimal den Gletscher überquert, allerdings immer aus Richtung Snaefell-Hütte kommend.
Der günstigste Einstieg war damals (1998) am Ende der Piste, die von der Hütte bis zum Gletscherrand führt.
Auf der Seite Richtung Geldingafell ist es etwas komplizierter, da gab es ein paar Spalten, die man aber gut umgehen konnte.
Die meiner Meinung nach günstigste Zeit für eine Querung wäre am Vormittag, da gibts noch nicht so viele Gletscherbäche.
Isländer gehen auch oft in Gruppen diesen Weg, wenn ihr Glück habt, dann könnt ihr euch so einer Gruppe anschließen.
Allerdings sind sie oft sehr flott unterwegs.
Zwei Wanderstöcke hatten sich als "Sicherung" bei der Gletscherquerung auch bewährt.
Gruß
Ute
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Re: Lónsöræfi Gletscherquerung

Beitrag von RhiitalDisco » Fr 8. Aug 2014, 13:54

Hallo zusammen

Ich habe vor, Ende August/Anfang September die Route von Stafafell bis nach Eyjabakkar und nach Laugarfell zu laufen.
Bei guten Bedingungen möchte ich den Eyjabakkajöküll queren.

Ist vielleicht jemand in diesem Jahr die Route schon gegangen? Wie sind die Bedingungen - speziell auf dem Gletscher - und wo ist der beste Ein- und Ausstieg für die Gletscherquerung in diesem Jahr?

Gruss
Dirk
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