Island Querung von Akureyri nach Skogar

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karlheinz83
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Island Querung von Akureyri nach Skogar

Beitrag von karlheinz83 » So 25. Aug 2013, 13:54

Hallo,

ich habe jetzt meine Route für die Islanddurchquerung geplant. Mein grober Plan sieht folgendermaßen aus. Von Akureyri folge ich dem Trail Goenguskard, dann weiter auf dem Trail Bleiksmyrardalur, anschließend auf die F 26 bis Nyidalur, dann Pjorsa Tal auf dem rechten Höhenrücken richtung Svarthöfði, daraufhin grob bis Leynidalur, Jökulheimar, Hütte Tjarnarkot, Sigalda Kraftwerk, Spreginsandur bis Einstieg, Laugavegur bis Skogafoss.

Meine größten Sorgen ist u.a. das Furten der Sveðja. Sollte sich dies als unmöglich erweisen habe ich vor der Piste Haguengolon (wird so bei Island Topo genannt) bis zur F 26 zu folgen.

In welchen gebieten ist denn die Wasserversorgung besonders schwierig? Ich habe leider nur die OSM Freizeitkarte und die Topo Island für mein Garmin und als Wanderkarten die Atlaskort 1 : 100.000. Leider möchte ich mich nicht 100 prozentig auf die darauf enthaltenen bäche und Flüsse verlassen. Kann mir jemand Tipps geben wo ich mich für längere Strecken auf jeden Fall mit Wasser eindecken müsste.

Ich habe bereits vor kurzem die Frage eingestellt ob eine Querung im September überhaupt möglich ist. Im Nachhinein ist mir klar das dies von meinen eigenen Fähigkeiten und dem Wetter abhängt aber das Wetter konnte ich mir nur schwierig vorstellen vor allem ein frühzeitigen Wintereinbruch. Jetzt habe ich durch das lesen mehrerer Reiseberichte und dank eurer Informationen konkretere Vorstellungen und passe meine Ausrüstung diesen an.

Ich bin für alle weiteren Tipps sehr dankbar.
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Primordial
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Re: Island Querung von Akureyri nach Skogar

Beitrag von Primordial » So 25. Aug 2013, 22:51

karlheinz83 hat geschrieben: Meine größten Sorgen ist u.a. das Furten der Sveðja
Hi.
Ich war zwar nicht selber an der Sveðja, habe aber mit einigen Einheimischen (Ranger und Hüttenwarte) während meiner letzten Tour über mögliche Routen zwischen dem Vonarskarð und dem Fjallabak gesprochen. Dabei wurde immer die Sveðja als kritischster Punkt genannt. Dieser Fluss hat sich wohl inzwischen einen Canyon gegraben und soll angeblich kaum noch furtbar sein. Gerade Solo-Gängern wird eindeutig vom Versuch einer Furt abgeraten. Sicher ist es gerade im September, nach abgeschlossener Schneeschmelze und geringen Tagestemperaturen möglich ein Zeitfenster für Furten der großen Gletscherflüsse zu erhaschen. Aber willst du das Risiko eingehen?

Falls du über den Damm am Hagöngulón laufen willst, auch der ist nicht immer gangbar.

Aber wie bereits gesagt, das sind alles nur Informationen aus zweiter Hand, allerdings aktuelle...
Vielleicht kann Jemand genauere Informationen liefern?

LG
Jens
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Uwe
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Re: Island Querung von Akureyri nach Skogar

Beitrag von Uwe » Mo 26. Aug 2013, 01:47

Hallo karlheinz83,
also prinzipiell ist es durchaus möglich im September eine Islandquerung zu unternehmen. Ich denke mal, dass dein größter "Gegner" weniger der Wassermangel oder ein Wintereinbruch sein wird, als viel mehr das Wetter, wobei du im schlimmsten Fall mit Dauerregen zu kämpfen haben wirst. Dabei meine ich nicht nur einen Tag, sondern eben mehrere Tage. Dieses halte ich persönlich für wahrscheinlicher (besonders in diesem Jahr) als mit einem Wintereinbruch.
karlheinz83 hat geschrieben:In welchen gebieten ist denn die Wasserversorgung besonders schwierig?
Was die Trinkwasserversorgung angeht, so vermute ich, dass es im Gebiet zwischen dem Bleiksmýrardalur und Nýidalur am trockensten sein wird. Aber wie gesagt, das ist mehr Vermutung als wirklich Wissen!!!

Letztendlich wird dir das aber niemand genau sagen können, weil sich die Wassermenge in den kleinen Flüssen und Bächen täglich ändern können. Vielleicht ist es ja für dich gut, dass der diesjährige isländische Sommer eher feucht war und es viel geregnet hat ... und noch immer regnet ;) .
... anschließend auf die F 26 bis Nyidalur, dann Pjorsa Tal auf dem rechten Höhenrücken richtung Svarthöfði, ...
Kann es sein, dass hier ein kleiner Fehler vorliegt. Zwischen Nýidalur und Svarthöfði gibt es doch kein Þjórsadalur, sondern das Jökuldalur.
Meine größten Sorgen ist u.a. das Furten der Sveðja.
Jens hat es ja bereits angesprochen und ich würde an deiner Stelle nicht versuchen die Sve∂já zu furten. Vielmehr, wie du bereits geschrieben hast, würde ich die Piste westlich des Stausees Hágöngulón nehmen.

viel Erfolg!

Uwe
http://www.unique-iceland.com
Reiseführer: Rundreise mit Wanderungen / Trekkingführer: Naturparadies am Polarkreis und Südliches Hochland
Wanderkarte: ÍSLAND (1:50.000): Landmannalaugar, Laugavegur, Þórsmörk, Fimmvörðuháls (wasserfestes Papier)
karlheinz83
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Re: Island Querung von Akureyri nach Skogar

Beitrag von karlheinz83 » Mo 26. Aug 2013, 08:00

Da hat sich mir ein Fehler eingeschlichen. Ups. Danke für die Info. Bin mal sehr gespannt. Das war auch meine Befürchtung mit den mehreren Tagen Regen am Stück. Wird eine Belastungsprobe für mich und das Material. Vielen Dank für die Infos.
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Berserkjahraun
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Re: Island Querung von Akureyri nach Skogar

Beitrag von Berserkjahraun » Mo 26. Aug 2013, 21:42

Hallo Karl-Heinz,
da ich eine ähnliche Strecke letztes Jahr (Juli/August) gegangen bin und Du mich in einem früheren Post schon erwähnt hast :) , ein paar Anmerkungen von mir dazu:
Von Akureyri folge ich dem Trail Goenguskard
Auf der M+M Karte Nr.17 ist auch vom Garðsárdalur zum Gönguskarð ein Pfad eingezeichnet. Gefunden habe ich diesen aber erst auf der Passhöhe - geht aber auch ohne ganz gut.
Wenn Du dann vom Pass hinunter ins Bleiksmýrardalur gehst, halte Dich auf der linken (nördlichen) Seite des Flusses Skarðsá. Diesen kannst Du ganz bequem kurz vor Einmündung in die Fnjóská auf einer Brücke queren.
Trail Bleiksmyrardalur
Bei ca. 65°10' triffst Du auf die Hütte Bleiksbud (ich nehme mal an, daß Du mindestens bis hier längs des Tales gehen wirst). Die Hütte bzw. nähere Umgebung bietet sich sehr als Übernachtungsplatz an - kann Dir aber keine Garantie geben, daß sie wirklich geöffnet ist. Sobald Du das Tal verlässt und nur ca. 100 - 200 Höhenmeter machst, bist Du schon im Hochland. Dann kannst Du mal die Flüsse auf der Karte mit der Wirklichkeit vergleichen. Bei mir waren weniger als 50% der kleineren Flüsse tatsächlich existent. (Nicht falsch verstehen - kein Kartenfehler, sonderen ein trockener Sommer war daran Schuld). Das gibt schon einen guten Hinweis, ob Wasserversorgung ein Problem werden könnte.
In welchen gebieten ist denn die Wasserversorgung besonders schwierig?
Olaf's Einschätzung bzgl. Bleiksmýrardalur und Nýidalur würde ich teilen. Die kleineren Seen östlich der F26 bis zum Fjórðungsvatn würde ich als "Sicher" bzgl. Wasser ansehen.
Zwischen Fjórðungsvatn und Tunguhraun scheint es laut M+M-Karte Nr. 16 eine Art Fluss-Delta zu geben. Darauf solltest Du Dich besser nicht verlassen, zudem sind dies kleinere Gletscherflüsse mit nicht so leckerem :mrgreen: Wasser.
Als besonders schwierig habe ich aber keinen Bereich empfunden. Ich habe nie größere Mengen Wasser (> 2 L) geschleppt.
Furten der Sveðja
Das war für mich auch die große Unsicherheit. Die Alternative via Hágöngulón ist auschließlich (!!!) bei trockenem Damm möglich (die Infos dazu in http://www.islandreise.info/viewtopic.p ... 2&start=10 kennst Du wohl schon).
Der Hinweis von Primordial bzgl. "Canyon gegraben" entspricht auch dem, was ich von den Rangern in der Nýidalur-Hütte gehört habe.
Ob die Sveðja überhaupt (dieses Jahr) machbar ist, würde ich zunächst bei Landsbjörg nachfragen.


Viel Spass & viel Erfolg bei Deiner Tour !
Bernd

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