Laugarvegur mit einem 10-Jährigen?

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brunbjoern
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Re: Laugarvegur mit einem 10-Jährigen?

Beitrag von brunbjoern » Fr 20. Sep 2013, 16:14

brunbjoern hat geschrieben:Und was passiert, wenn man eine Hütte nicht erreichen kann (im Krankheitsfall oder bei extremen Wetter)? Kann man das dann 'umbuchen'? Ein Zelt möchte ich nicht mitnehmen müssen.
Ich habe die Icelandic Touring Association diesbezüglich kontaktiert und die Antwort erhalten "we can NOT guarantee that you get a space in the huts if the weather is bad or someone becomes ill".
Ich hatte übrigens nicht nach einer Garantie gefragt, sondern lediglich, wie das i.d.R. gehandhabt wird. Mir ist klar, dass sie keine Garantien geben wollen, ich hätte aber erwartet, dass sie schreiben, dass in solchen Fällen alles versucht wird, eine trockene und warme Unterkunft zu ermöglichen - es wäre ja ein Notfall.
Ihr hattet ja schon geschrieben, dass dann im Zweifelsfall zusammengerückt wird.

Ach ja, im Moment kann man für 2014 noch nicht buchen. Sie brauchen noch ein paar Wochen.


Viele Grüße,
Matthias
gerneklein
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Re: Laugarvegur mit einem 10-Jährigen?

Beitrag von gerneklein » Sa 21. Sep 2013, 01:02

Hallo Matthias

ich weiss leider nicht ganz genau wie Du die Frage an den FI formuliert hast aber die Antwort des FI an sich entspricht schon der Realitaet.
Die Initiative Plaetze in der Huette bei schlechten Wetter anzubieten kommt vom Huettenwaerter und passiert eigentlich nur wenn Gefahr besteht dass die
Zelte die Nacht nicht durchhalten. Also bei Wetter dass weit ueber dem liegt was man schon als sehr schlechtes Wetter bezeichnet.

Es gibt die schoene Geschichte wo Franzosen bei Hrafntinnusker bei Abwesenheit des Huettenwaerters angesichts katastrophalen Wetters sich in der Huette eigenmaechtig gemuetlich gemacht haben. Das war fuer die glasklar ein Notfall und absolut unzumutbar draussen zu zelten. Abends dann wurden sie dann nach einer heftigen Auseinandersetzung mit dem zurueckgekehrten Huettenwaerter rausgeworfen - weil eben noch eine islaendische Gruppe ohne Zelte wie geplant kommen sollte - die aber wegen dem Wetter um Stunden verspaetet war. Die Franzosen waren alles andere als begeistert zu vorgerueckter Stunde in noch schlechteren Bedingungen ihre Zelte aufzubauen als zu der Zeit als sie ankamen.

Aehnliches gilt fuer Krankheiten: Sicher vergeben die einen Platz wenn ein Kind z.B. hohes Fieber hat. Aber dann arrangieren sie auch, dass Schluss ist mit der Wanderung und es per Bergwacht (kostenlos) aus den Bergen geschafft wird. Nur weil ein Kind einmal gekotzt hat und allgemein schlapp ist kriegt es erst mal so keinen Platz - obwohl es sicherlich immer eine gute Idee ist die Sache mit dem Huettenwart zu besprechen weil sie immer gut Bescheid wissen welche Viren und Krankheiten gerade umgehen.

Deswegen: Wenn Du zelten willst, nimm ein gutes Zelt mit, das Euch zuverlaessig warm und trocken haelt.

viel Spass
Leon
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brunbjoern
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Re: Laugarvegur mit einem 10-Jährigen?

Beitrag von brunbjoern » Mi 6. Nov 2013, 20:53

So, die Hütten für den Laugavegur sind gebucht, die Flüge auch. Ende Juli gehts los. Ist ja schon in 8,5 Monaten. :)
Ich werde sicherlich in den nächsten Monaten wieder auf Euch zukommen um mir Ratschläge für die Ausrüstung zu holen.


Viele Grüße,
brunbjoern
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brunbjoern
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Re: Laugarvegur mit einem 10-Jährigen?

Beitrag von brunbjoern » Mo 11. Aug 2014, 20:35

Hallo,

nachdem wir nun aus Island zurückgekehrt sind, hier noch ein paar Worte zu unserer Reise und unseren Erfahrungen:

Mein Sohn und ich hatten eine tolle Zeit auf dem Laugavegur!
Die 4 Tage gingen rum wie im Fluge. Anfangs hatte mein Sohn noch mit seinem Rucksack und dem Bauchgurt zu kämpfen, aber das war am 2. Tag dann auch gegessen.
Apropos Essen, ich hatte viel zu viel mit. Mein Angst war, dass mein Sohn durch die körperlichen Anstrengungen einen unbändigen Appetit hat, aber das war dann doch nicht so schlimm. Also habe ich Tag für Tag etwas in den Hütten dem Free-Food-Altar geopfert. Hauptsache der Rucksack wurde leichter. Da mir das Tragen aber keine Probleme bereitet hat, habe ich meine 19,5kg (inkl. 2 Liter Wasser) grob über die 4 Tage behalten und der ursprünglich 8,5kg schwere Rucksack meines Sohnes wurde dann täglich leichter.
Das Wetter hat soweit gut mitgespielt, insgesamt nur rund 3,5h Regen. Am Alftavatn gabs dann Sturm und sehr starke Windböen, es hat ein Dutzend Zelte weggeweht und an ein Aufbrechen war am Morgen nicht zu denken. Eine isländische Wandergruppe hat dann die Anwesenden beruhigt, dass es gg. Mittag besser werden würde. Das war dann auch der Fall, so dass an diesem Tag alle Wanderer so ziemlich zum selben Zeitpunkt aufgebrochen sind. Das war dann auch der Grund, dass Tag 3 auf der Strecke einem relativ überlaufen vorkam. An allen anderen Tagen war man die meiste Zeit ganz allein unterwegs.
An Tag 4 auf halber Strecke nach Thörsmörk wurde es dann nochmal richtig sonnig. Die Sonnencreme war natürlich gut verstaut in den Untiefen des Rucksacks. Dementsprechend heftig viel der Sonnenbrand im Gesicht und an den Händen aus. Selbst dran schuld. Das am Beckengurt aussen befestigte Thermometer zeigte übrigens auf der Anhöhe vor Langidalur rund 35°C an (da wird sicherlich noch die Körpertemperatur Einfluß auf den Wert genommen haben - trotzdem! :)

Die Hütten und die Stimmung dort fanden wir klasse. Wir konnten beide problemlos schlafen, lediglich die rund 1,30cm breiten Doppelbetten (geschätzt - gefühlt waren sie schmaler als 1m :) ) in Alftavatn und Emstrur haben mir Probleme bereitet. Insbesondere das Hochbett ohne irgendeine Absturzsicherung in Emstrur führte zu einem etwas unruhigeren Schlaf.

Die Wanderung mit einem 10-jährigen zu machen war absolut kein Problem, viele Kinder waren allerdings nicht unterwegs. Das Feedback der anderen Wanderer war ausnahmslos sehr positiv, die Isländer in der Wandergruppe waren ausnahmslos begeistert von meinem Sohn, wie er alles ohne Murren und mit Begeisterung geschafft hat. Dementsprechend haben wir Abends dann von dem übriggebliebenen Essen der Gruppe profitieren können - sehr lecker!

Würde ich es wieder machen? Ja, natürlich!
Wenn meine Tochter in 3 Jahren mitmacht und ich fit bin, dann werden wir wieder den Laugavegur gehen, vielleicht dann bis Skogar. Schauen wir mal ...

Nochmals vielen Dank für die Tipps im Vorfeld unserer Reise!


Viele Grüße,
brunbjoern
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Re: Laugarvegur mit einem 10-Jährigen?

Beitrag von Blacky » Mo 11. Aug 2014, 20:39

Vielen Dank für die Rückmeldung.
Freut mich sehr, dass alles gut geklappt habt und dass ihr anscheinend viel Spaß hattet. :D
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carlotta
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Re: Laugarvegur mit einem 10-Jährigen?

Beitrag von carlotta » Mo 11. Aug 2014, 23:56

Ein herzliches Dankeschön auch von mir für Deine Rückmeldung.
Ich finde es immer wieder interessant zu hören, was aus so einer Tour geworden. Schön das es Euch so gefallen hat.
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Re: AW: Laugarvegur mit einem 10-Jährigen?

Beitrag von Malennachzahlen » Mi 13. Aug 2014, 11:37

Hallo Brinbjoern,

So trifft man sich wieder

Wir waren zusammen am Alftavatn ( wir waren die mit dem anderen Kind).

Schöne Grüße
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Re: Laugarvegur mit einem 10-Jährigen?

Beitrag von Uwe » Mi 19. Feb 2020, 12:39

Hallo Ute,
ich habe deinen Beitrag von einem anderen Thread hierher kopiert, um ein paar Worte über den "überlaufenen Laugavegur" zu verlieren. Ich möchte aber auch keinen neuen Thread eröffnen und denke, dass dies hier rein passt.

Ute hat geschrieben:
Di 18. Feb 2020, 11:41
Hallo,
wir fahren auch wieder mal nach Island. Wir gehen am 14.07.2020 auf die Fähre in Hirtshals, am 06.08. wieder zurück, da unser Kind wieder in die Schule muß. Diesmal ist der Laugarvegur dran, vom 23.07. bis 29.07.
Hoffentlich sind da nicht so viele Menschen unterwegs. Einen Tip hatte ich gelesen, man soll möglichst früh aufbrechen um noch einigermaßen alleine zu sein.
Also entweder man bricht sehr früh auf oder etwas später. Ich bin im letzten Jahr (mal wieder) auf dem Laugavegur gewandert und ich war positiv überrascht wie „wenig“ los war. Zumindest in Hinblick auf die Tatsache, dass der Laugavegur Islands bekannteste und meistbegangene Wanderroute ist. Ich war Anfang August unterwegs und mir sind täglich etwa 10-15 Leute entgegen gekommen. Ich wandere auf dem Laugavegur immer von Nord (Landmannalaugar) nach Süd (Þórsmörk). Wenn man von Süden nach Norden wandert, kommen einem wahrscheinlich mehr Wanderer entgegen. Ich hatte das Gefühl, dass der größte Teil an Wanderern in organisierten Gruppen unterwegs war und diese scheinen wohl immer zwischen 8-10 Uhr aufzubrechen. Ich bin jede Etappe erst ab etwa 11-12 Uhr gestartet und war fast die ganze Zeit allein – wie gesagt, bis auf die par Wanderer die mir entgegen kamen. Aber wie oben erwähnt, wer ganz früh aufbricht, wird sicherlich auch nur wenige Leute treffen.

viel Spaß
Uwe
http://www.unique-iceland.com
Reiseführer: Rundreise mit Wanderungen / Trekkingführer: Naturparadies am Polarkreis und Südliches Hochland
Wanderkarte: ÍSLAND (1:50.000): Landmannalaugar, Laugavegur, Þórsmörk, Fimmvörðuháls (wasserfestes Papier)
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Ute
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Re: Laugarvegur mit einem 10-Jährigen?

Beitrag von Ute » Do 20. Feb 2020, 09:39

Hallo Uwe,
vielen Dank für deine Tips. Ich laufe den Laugarvegur immer von Landmannalaugar aus nach Skogar. In der Gegenrichtung hat man mehr Anstiege zu bewältigen - denke ich. Na, das läßt ja hoffen, ich habe zwei Hütten schon vorgebucht - die Hrafntinnusker und die Baldvinsskali.
Liebe Grüße
Ute
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