Erfahrungen gesucht - Strutsstigur

[skogar]

Hallo zusammen,

da ich diesen Sommer Anfang August den Weg von Holaskjol nach Hvanngil laufen möchte, würde ich gerne Eure Erfahrungen hören. Welche Abstecher oder Pausen können sich lohnen, welche Furten waren besonders? Ich weiß, Island sieht jedes Jahr anders aus, ich fahre ja auch schon seit 20 Jahren dort hin.
Ich habe mein Zelt dabei, bin also relativ unabhängig, bevorzuge aber, auch auf Rücksicht auf die Natur bei den Hütten zu Zelten, und auf einem Pfad zu bleiben. Ich habe das Buch von Uwe und die Karte von ourFootprints im GPS und natürlich noch die 100000er Karte+Kompass und Höhenmesser.

Ich bin mal auf Eure Berichte gespannt.

Grüße
Martin


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[Uwe]

Hallo Martin,
schön das du mein Buch gekauft hast - vielen Dank dafür!
Eigentlich steht schon alles wichtige in dem Wanderführer, aber ich versuche trotzdem das Wichtigste noch einmal zusammenzufassen.

Die wichtigste und schwierigste Furt ist definitiv jene der Sydri-Ófaera auf der ersten Etappe. Am besten du fragst den Ranger in Hólaskjól über den aktuellen Wasserstand und ob der Fluss gerade nicht zu furten ist. Anfang August sollte dies aber nur der Fall sein, wenn es seit mehreren Tagen durchregnet. Trotz der kurzen Strecke der ersten Etappe sollte man bei der Hütte an den Álftavötn übernachten. Sie ist wirklich schön gelegen.

Kurz vor der heißen Quelle Strútslaug muss man den kleinen Gletscherfluss Hólmsá queren. Diese Info wäre auf jeden Fall am interessantesten, ob oder ob nicht der Steg noch existiert. Vielleicht melden sich hier noch ein paar Wanderer die diese Strecke in den letzten zwei Jahren gelaufen sind.
Falls der Steg nicht mehr da sein sollte, muss man auch diesen Fluss furten. Er ist zwar relativ schmal, aber die Strömung ist relativ hoch.
Falls das Wetter gut ist, solltest du auf jeden Fall den Ausflug zum Torfajökull unternehmen. Allein schon wegen der Aussicht auf die Hólmsárlón fand ich diesen Aufstieg sehr lohnenswert. Wenn du oben auf die Hochfläche kommst und weiterläufst, solltest du auf jeden Fall mit deinem GPS einen Wegpunkt setzen, damit du auf dem Rückweg den richtigen Abstiegsweg findest, besonders falls das Wetter und die Sicht schlechter werden.

Einen Ausflug, welchen ich in dem Buch nicht beschrieben habe, ist eine Wanderung in südöstliche Richtung entlang der Hólmsálón. Allerdings wäre dies auch ein Tagesausflug.

Der Wanderverein Útivist hat kürzlich eine neue Karte veröffentlicht, auf welcher ein paar Tagesauflüge in der Umgebung der Strútsskáli eingezeichnet sind. Die Karte hat einen sehr guten Maßstab von 1:25000, aber die Beschreibungen sind, wie so häufig, nur auf isländisch. Vielleicht gehst du vorher in Reykjavík zum Büro von Útivist und kaufst dir diese Karte. In normalen Bücherläden sind sie jedenfalls nicht erhältlich. Möglicherweise kann man sie aber auch beim Ranger der Strútsskáli kaufen. Das weiß ich aber nicht genau. Vielleicht kannst du Útivist auch eine mail schreiben. In der Regel antworten sie auch.

Last but not least, wäre die Durchquerung des Sumpfgebietes der Kaldaklófskvísl noch erwähnenswert. Hier ist es sicherlich besser die Wanderschuhe wegzupacken und die etwa 2-3 km lange Strecke mit Trekkingsandalen oder Crocs zu queren.

Naja, ich hoffe ich konnte trotzdem etwas helfen. Viel Glück!

Uwe

[skogar]

Hallo Uwe,

vielen Dank für die ausführliche Beschreibung. Leider sind es ja noch ein paar Monate bis August. Für die erste Furt habe ich mir auch überlegt, wenn's notwendig ist, erst am nächsten Morgen zu furten, wenn der Wasserstand niedriger ist. Es scheinen auch 2 Hauptvarianten gegangen zu werden. Einmal durch die Schlucht und dann furten, wenn der Fluss die Schluchtseite wechselt, wie bei Dir beschrieben. Oder vor der Schlucht Furten und oberhalb südlich Richtung Álftavötn wie im Trek von ourFootprints gezeichnet. Naja ich werde es sehen, wenn zu tief, ich bin ja allein unterwegs, und gehe kein Risko ein, dann gibt's Alternativen und wenn ich nach Landmannalaugar zurückfahre und mal wieder den Laugarvegur gehe.


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[StefanKohler]

Hallo skogar

Bin vor zwei Jahren diesen Weg gegangen, allerdings in die entgegengesetzte Richtung. Habe beim Strutslaug genächtigt und bin morgens mit zwei Isländern in Richtung Holaskjol gestartet.
Der Steg beim Strutslaug gabs noch als ich im Jahr 2012 dort war.

Die Etappe ist sehr lang, vor allem wenn man vom Strutslaug nach Holaskjol durchläuft. Die Furt war relativ problemlos, auch am späten Nachmittag noch gut begehbar. Etwas zugig, knapp knietief, ca 20 Meter breit und schön kalt.
Wenn du von Holaskjol aus startest wirst du die Furt noch am Morgen machen können, dann sollte auch der Wasserstand etwas niedriger sein.

Sehr empfehlenswert ist zudem auch eine ausgedehnte Wanderung im Tal Kaldaklof, schöne weite leuchtend grüne Mooslandschaft und gegen den Torfajökull die bekannten farbenfrohen Rhyolitberge.

Etwas fies ist der steile Anstieg vom Strutslaug zur Strútsskali-Hütte und weiter ins Hrútagil, aber auch der ist mit etwas Geduld gut machbar (je nachdem wie lange der Tag schon war)

Die beigefügten Fotos zeigen von oben nach unten:

Einstigsfjall, Myrdalsjökull

Kaldaklof

Hólmsárbotnar

ps. Hoi Uwe
Errinnerst dich noch an den 40KG Startrucksack in Húsadalur? Das war ich, die Tour hat super geklappt und dieses Jahr wirds eine etwas ernstere Tour in Island.
Leider habe ich den Tourenbericht verschlafen/bin noch nicht dazu gekommen. (Von der Thorsmörk zum Langisjór, Landmannalaugar und zurück in die Thorsmörk)
Dieses Jahr gibts eine Nord-Süd Querung, dazu dann aber später ein eigener Thread.

[Hans-Jürgen]

Hallo Stefan,
ich war seinerzeit zusammen mit Uwe in Húsadalur und wir waren wirklich nicht sicher, ob Du es mit diesem Gepäck schaffen würdest. Aber wenn ich jetzt Deine Bilder sehr, hat sich die Mitnahme des schweren Fotogepäcks ja wirklich gelohnt. Würde gerne noch mehr Bilder von Dir sehen (hattest Du nicht auch starke Graufilter dabei um bestimmte Wolkenstimmungen aufzunehmen?

Gruß
Hans-Jürgen

[StefanKohler]

Hallo Hans-Jürgen
Freut mich von dir zu lesen!

Ja ich hatte diverse Filter, von Graufiltern bis Grauverlaufs-Filtern usw. diverses Zeugs mitgenommen, nur leider etwas wenig gebraucht, da ich immer überlegen musste, ob es sich jetzt lohnt die Kamera aus dem Rucksack zu nehmen. Beim nächsten Mal wird die Kamera direkt "aussen" montiert.

Das Gewicht war nur in den ersten 2-3 Tagen etwas mühsam, danach hab ich mich schnell dran Gewöhnt weil ich bei uns zuhause auch regelmässig mit dem Gewicht "trainiere".
Ein paar mehr Fotos habe ich auf meinem Facebook-Account, wenn gewünscht versuche ich diese Woche einen stark gekürzten Überblick mit Bildern zu verfassen.

[Uwe]

ps. Hoi Uwe
Errinnerst dich noch an den 40KG Startrucksack in Húsadalur? Das war ich, die Tour hat super geklappt und dieses Jahr wirds eine etwas ernstere Tour in Island.
Leider habe ich den Tourenbericht verschlafen/bin noch nicht dazu gekommen. (Von der Thorsmörk zum Langisjór, Landmannalaugar und zurück in die Thorsmörk)
Dieses Jahr gibts eine Nord-Süd Querung, dazu dann aber später ein eigener Thread.

Hallo Stefan,
natürlich erinnere ich mich an dich. Man trifft ja nicht alle Tage Wanderer die 40 kg schwere Rucksäcke tragen können . Schön von dir zu hören und ich bin auf deine neue Tour schon gespannt.

Uwe

[Bartho]

Meine Tour ging 2012 durch diese Ecke, und ich würde die Hütte Álftavötn auch empfehlen, sehr schön gelegen und in einem guten Zustand. Und direkt hinter der Hütte, geschützt zw. Steinmäuerchen, kann man auch gut sein Zelt aufschlagen.

Die Furt an der Sydri-Ófaera ging soweit ich mich erinnern kann gut, aber es war auch top Wetter während ich dort war Und ich bin (dunkle erinnerungen irgendwo) den von Uwe beschrieben Weg gegangen.

Der Steg über den Hólmsá, ist damit dieser Steg gemeint?

Wenn ja, dann war er noch da

[Andi Schönberger]

Hallo Martin

die Gegend ist sowieso auf Schritt und Tritt ein Erlebnis, ein paar Tips wurden ja bereits erwähnt, nun gebe ich auch noch meinen Senf dazu. Etwas unwegsameres Gelände sollte Dir dabei mit Rucksack nichts ausmachen.

Etwas W des Normalweges, vom Laug zur Hütte, zieht sich die Krókagil. Es zahlt sich wirklich aus, etwa auf halbem Weg zur Hütte (je früher desto besser aber schwieriger), Richtung W in die Schlucht hinunter zu kraxeln und innerhalb der Schlucht zur Hütte zu gehen.

Für isländische Verhältnisse ziemlich gut

Der Ausgang der Schlucht ist etwa 300m nördlich der Hütte. Etwa 1km vor der Hütte unbedingt die rechte Seite genauer ansehen. Evtl. hochkraxeln

Kurz vor der Hütte musst Du nochmals kurz durch den Bach, der ist aber kein großartiges Hindernis

Krókagil unter dem Torfajökull

Viel Spass
LG Andi

[skogar]

Erst mal vielen Dank an alle Tipps und Berichte. Ich packe schon ständig meinen Rucksack, zumindest im Gedanken. Auf jeden Fall gibt es dann mal hier einen Bericht.
Mir reichen schon immer die 20kg auf dem Rücken an 40kg nicht zu denken. Und verkneife ich mir schon Stativ und Spiegelreflexkamera.
Bless
Martin


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