Ausrüstungsgewicht!!!

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Chevyartictruck
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Ausrüstungsgewicht!!!

Beitrag von Chevyartictruck » Fr 21. Jul 2006, 12:27

Hallo zusammen

ich lese immer gerne Eure Berichte dabei fällt mir auf das die meisten mit 20 kg im Rucksack auskommen.

Meistens noch mit Fotoausrüstung. Mich würde mal interresieren was Ihr so alles dabei habt.
20kg ich kann das nicht glauben, Zelt, Isomatte (naja nicht so schwer), Kocher, Besteck, Topf, Foto, Schlafsack, Wasserflasche, Verpflegung (für wieviel Tage hat man da was dabei?), Wanderstöcke, Ersatzklamotten, usw, usw.

Ich liege so bei 300kg und wenn meine Frau dabei ist sind`s bestimmt 500kg :wink:

Gruß Chevy
wer immer nur brav ist, wird nie erwachsen!
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Ute
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Beitrag von Ute » Fr 21. Jul 2006, 13:04

Hallo Chevy,
man muß sich halt etwas einschränken. Da geht halt nicht, daß man jeden Tage die Unterwäsche wechselt, sondern nur jeden Zweiten. Das Zelt sollte nach Möglichkeit nicht mehr als 2,5kg wiegen, der Schlafsack nicht nennenswert über 1kg.
Die Isomatte sollte wenigstens nicht mehr als 800g haben. Einen Kochtopf, einen leichten Kocher, eine Plastiktasse - besser ein sogenanntes Häferl. Keinen Teller, und Besteck nicht aus Metall, sondern lieber das Leichte von z.B. Tupperware. Ein Taschenmesser, eine kleine Schere + Feile. Die Mahlzeiten nicht aus dem Outdoorladen, sondern die Preiswerten und Leichten aus dem Supermarkt. Ein dickes Fleeceshirt, eine dünnes Fleeceshirt. Eine Kombijacke - Wanderjacke, die Wind- und Regenabweisend ist. Regenbekleidung schenke ich mir - hab ich noch nie benötigt. Ein Wanderkleid, Eins für die Stadt und den Flug (äquvivalent in Hosen). Für zwei Wochen gibts auch nur zwei Unterhemden. Fünf Paar Socken, die werden in Abständen gewaschen. Zwei Handtücher, Zahnbürste, eine kleine Zahnpasta (Probiertube aus der Apotheke zum Beispiel), flüssige Seife ebenfalls in einer kleinen Probierflasche (ansonsten gibts ja noch die Schwimmbäder :wink: ), ebenso das Haarwaschmittel. So, was haben wir sonst noch - ach ja, frische Nahrungsmittel kaufe ich in Island, Brot Käse usw. aber nur so viel, bis ich den nächsten Supermarkt erreichen kann (längstens für 7 Tage bisher). Na und die Fotoausrüstung minimiert sich extrem, wenn man eine Digicam dabei hat. Handy :lol:
So, das warst erst einmal, ich glaube, weniger geht wirklich nicht.
Gruß
Ute
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Ute
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Beitrag von Ute » Fr 21. Jul 2006, 13:08

Ach so, die Wanderstöcke hab ich ja glatt noch vergessen. Na zwei nehm ich auch immer mit. Und etwas Waschpaste für die Socken.
(ich nehme auch etwas gesüßten Rum mit, ca 0,75l). :oops:
Ich hoffe, jetzt hab ich alles.
Gruß
Ute
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mánaljós
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Beitrag von mánaljós » Fr 21. Jul 2006, 14:06

Da ich ein Gewichtsjunkie bin, und jedes Gramm zähle (siehe neulich meinen Beitrag mit dem "Gear Weight Calculator"), kann ich da gut mitreden :-) Ich empfehle die Seite: http://www.trekking-ultraleicht.de
Der Mann hat auch ein gutes Buch darüber geschreiben, wie man Gewicht sparen kann. Wenn ich etwas kaufe, achte ich immer auf das Gewicht, und meine Ausrüstung wird von Jahr zu Jahr optimierter. Zu Hause habe ich eine Briefwage, wo sogar die kleinsten Teile gewogen werden. ZB stellte ich fest, dass mein kleines "Leathermann" ziemlich schwer ist, bin dann auf eine superleichte Kosmetikschere umgestiegen, welche eigentlich immmer ausreicht (Reparaturen, Füttertüten aufmachen, usw). Socken und Unterhosen kann man jeden Tag auswaschen, also reichen 2 Paar bzw Stück.
GPS, Batterien, Kamera usw, sind natürlich etwas schwerer und da kann man schlecht Gewicht sparen. Titan ist ein extrem leichtes Material, also gut für Zeltheringe, Trekkingstöcke, usw. Es gibt viele gute Tipps, und jedes Gramm zählt wenn sie zusammen gerechnet werden. Ob das alles notwendig ist? Sicherlich nicht, aber mir macht es viel Spaß, bei dem ganzen Überfluß der heutigen Gesellschaft, alles im Urlaub auf das Wesentliche zu reduzieren.
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Ute
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Beitrag von Ute » Fr 21. Jul 2006, 14:16

Hallo mánaljós,
in diese Beziehung können wir uns wohl die Hände reichen - ich denke da ähnlich wie du.
Die wirkliche Freiheit ist meiner Meinung nach, mit einem Minimum an Komfort auszukommen und trotzdem Spaß dabei zu haben.
Gruß
Ute
Sven
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Beitrag von Sven » Fr 21. Jul 2006, 15:09

Hey Chevy,
viele Wanderer haben so grobe Pack und Ernaehrungslisten mit auf den Websiten. Guck einfach mal was mitgenommen wird und was Du mehr mitnehmen wuerdest. Basisgewicht (ohne Essen und Wasser) sollte so bei 12-15kg liegen. Wobei es Leute gibt die bleiben unter 10kg wobei das bei den klimatischen Verhaeltnissen auf Island schon eher kritisch zu betrachten ist. Da braucht man dann schon etwas Erfahrung und moeglichst hochwertiges Material auf das man sich verlassen kann.

Fuer mich war das letztes Jahr die erste Trekkingtour und ich wuerde heute bestimmt ein kg weniger mitnehmen einfach weil ich gelernt habe welche Dinge unnoetig sind. Wobei ich glaube das wuerden eher zwei kg weniger werden. Wir hatten da ja noch einen leider defekten Blitz fuer die Kamera + Ersatzbatterien mit und ich habe den Bedarf an Batterien fuer das GPS falsch eingeschaetzt. Hatte im endeffekt zwei Saetze Mignons fuer das GPS pro Woche mit (macht 4 Mignonzellen). Das macht bei drei Wochen dann schonmal 12 Mignonzellen. Tja und was soll ich sagen, habe zuhause einen Satz frische rein gepackt und die waren nach den drei Wochen nicht einmal zur haelfte leer.

Ansonsten war es auch etwas uebertrieben das Silmarillion als Hardcover mitzunehmen und ein paar Prospekte von der Campsite in Reykjavik. Dazu kamm dann noch der LP Iceland den ich unterwegs auch nicht wirklich gebraucht habe.
Ah und an Lebensmitteln und Gas hatten wir auch mehr als genug dabei. Da kommt schon einiges zusammen was sich allein durch Erfahrung wegoptimieren laest. Da waeren auch noch Kleinigkeiten wie zwei Ersatzsegmente und zwei Reperaturhuelsen fuer das Zelt und die zwei oder drei Ersatzheringe. Am Gestaenge ist garnichts kaputt gegangen und von den Heringen hat sich nur einer verabschiedet und das nicht einmal so sehr das er unbenutzbar gewesen waere. Sind jedes mal ein paar Gramm aber das summiert sich auf.

Mitlerweile habe ich auch einen leichteren Gaskocher (MSR Pocket Rocket, schoenes Geraet) und Alu Toepfe. Jetzt wiegen Kocher und Topf zusammen ploetzlich soviel wie vorher alleine der (Edelstahl)Topf.


Das tolle ist ja wenn man weniger mit schleppt braucht man weniger Platz und kann dann einen kleineren Rucksack nehmen und der ist dann auch nochmal leichter.

Hach herliches Thema aber das behandeln andere Leute wohl noch sachkundiger und ausfuehrlicher.

Cheers,
Sven
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Ausrüstungs-Gewicht

Beitrag von Torsten » Mi 26. Jul 2006, 21:55

Hi,

als Radfahrer hat man ja den Luxus etwas mehr mitnehmen zu können. Und es gibt ein paar Dinge, auf die möchte ich, trotz Gewicht, unterwegs nicht verzichten.
Das ist z.B. der 1 L Whisky, den ich immer mit nehme.
Des weiteren, habe ich auch immer noch einen kleinen Ersatzkocher, Gas, dabei, da ich 1995 schon mal meinen Kocher unterwegs kaputt bekommen habe.
Wenn dann noch die Fotoausrüstung (ca. 4 kg) dazu kommt, mit Stativ, dann habe ich auf dem Rad, mit Verpflegung für ca. 1 Woche, so um die 25 bis 30 kg. Zum tragen natürlich viel zu viel. Obwohl, zu Ostzeiten, als die Ausrüstung noch bleischwer war, und es noch kein Trockenfutter gab, sind wir auch mit 25 bis 28 kg auf dem Rücken durch die Karpaten gezogen. Ging auch irgendwie.

Zum Wandern, denk ich, sollte an aber nicht mehr als 20 kg dabei haben. Meine Ausrüstung bekomme ich mit Essen für 1 Woche in einem 40 Liter Ruckack mit Seitentaschen, 4 L, unter. Isomatte ist draussen angebracht. Der Rest passt rein. Wo man von vorherein schon viel Gewicht sparen kann, ist beim Zelt und beim Schlafsack. Hier allein können Unterschiede von 2 bis 3 kg enstehen. Mein Zelt, Nallo 2, wiegt weniger als 3 kg, begleitet mich jetzt schon 12 Jahre. Und ein guter Daunenschlafsack schafft auch bei 1300g noch -8 bis -10 °C Komforttemperatur.

Aber aufpassen. Gewicht sparen, kann "süchtig" machen und wird dann teuer.
Viele Grüsse

Torsten

Versuch macht klug, sagt der Teufel und setzt sich auf die heiße Bratpfanne.
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Beitrag von Olaf » Mi 26. Jul 2006, 22:39

Ihr macht mir jetzt ein richtig schlechtes Gewissen... mein Zelt wiegt mit allem drum und dran über 3kg, mein guter alter Daunensack hat auch bestimmt 1,5kg und ich bin trotzdem schon damit durch Island gewandert... und dies Jahr werd ich voraussichtlich noch Futter für 14 Tage mitschleppen müssen... ohwehohweh...

Aber zum Thema: Ich war ja einige Male mit dem Fahrrad unterwegs und hab mich da schon jedesmal gewundert, mit wie wenig ich eigentlich auskomm... und konnte nie verstehen, wie man beim Wandern mit *noch* weniger auskommen kann! Nachdem ich das jetzt auch schon mal gemacht hab weiß ich: Irgendwie muss es halt gehen! Das lernt man am besten durch Ausprobieren, spätestens wenn man versucht, am Abend vor dem Abflug alles in den Rucksack zu stopfen! (und dabei im Hiterkopf hat, dass da ja noch das Essen dazukommt!)
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Re: Ausrüstungsgewicht!!!

Beitrag von Andreas » Do 27. Jul 2006, 10:48

Hallo,
jetzt will ich meinen Senf auch noch dazugeben. Auf dem Motorrad habe ich auch meist zuviel dabei. Ich packe meist nach dem Motto "Alles muß mit". Nur der Kühlschrank (da ist es eh kalt) und der Wohnzimmerschrank (hat nen zu hohen Luftwiderstand :wink: ) bleiben zuhause.

Jetzt zu der Story: bei einem Ausrüster, beobachtete ich einen Kunden, der mit einem Unimog dort war. Er suchte Titan-Kochgeschirr zur Gewichtsersparnis. Irgendwo muß man ja anfangen.
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Beitrag von mánaljós » Do 27. Jul 2006, 11:43

Man soll das alles mit Humor sehen. Ich finde, es ist eine schöne Winterbeschäftigung, wenn ich zu Hause in Berlin sitze und Islandfernweh habe, und meine nächste Reise plane, da schon alles zu wiegen und zu packen und wieder umzupacken und zu optimieren (natürlich kann das teuer werden, muss es aber nicht - hausgemachtes und improvisiertes ist auch billig und Plastikschüssel und Plastikbesteck von McGeiz sind deutlich leichter als jeden vergleichbaren Artikel im Outdoor-Laden). Andere Menschen planen eben ihre Routen den ganzen Winter lang, mit GPS am Computer (was natürlich auch schön ist!), während andere Briefmarken sammeln. :lol:

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