Osten/Nordosten: Víknaslóðir - oder doch was anderes?

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bibo
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Osten/Nordosten: Víknaslóðir - oder doch was anderes?

Beitrag von bibo » Do 14. Nov 2019, 12:32

Goðan daginn!
Es wird mal wieder Zeit für ein paar Tage Trekking mit Rucksack, Zelt - und diesmal mit Freundin. Da sie noch keine Erfahrungen mit mehrtägigen Treks hat, fallen Großprojekte wie meine letzte Tour (Lónsöræfi-Mývatn) weg. Da wir im Juli eh in den Ostfjorden sein werden, und damit eine Tour irgendwo dort in der Gegend naheliegt, hab ich mich mal unverbindlich etwas umgeschaut. Am interessantesten erscheint mit aktuell der Víknaslóðir von Borgarfjörður nach Seyðisfjörður. Das wären in etwa 80km und 5 Tage, was ein guter Umfang wäre, zeitlich und in Sachen Distanz, um die Begeisterung für Mehrtagestreks zu wecken ;) Trotzdem möchte ich nachfragen, ob jemand noch andere Alternativen im Osten kennt, die eine Überlegung wert wären? Kennt jemand lohnenswerte Touren im Bereich Mývatn-Húsavik-Kópasker-Langanes-Vopnafjörður und die Ostküste runter bis Djúpivogur (weiter südlich kenn ich ja schon)? Kann jemand was zum Víknaslóðir sagen?
Danke schon mal!
MfG Philip

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Uwe
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Re: Osten/Nordosten: Víknaslóðir - oder doch was anderes?

Beitrag von Uwe » Do 14. Nov 2019, 13:32

Hallo Philip,
bibo hat geschrieben:
Do 14. Nov 2019, 12:32
Kennt jemand lohnenswerte Touren im Bereich Mývatn-Húsavik-Kópasker-Langanes-Vopnafjörður und die Ostküste runter bis Djúpivogur (weiter südlich kenn ich ja schon)?
Persönlich finde ich diese Region als Wanderer nicht besonders spannend, aber das ist ja auch Ansichtssache. ;)
Kay ist aber Experte für dieses Gebiet und kann dir einiges darüber berichten. Sicherlich meldet er sich hier oder du schreibst ihm eine PN.

Kann jemand was zum Víknaslóðir sagen?
Das ist schon eher mein Gebiet :). Ich halte die Region von Víknaslóðir für eine sehr gute Wahl, besonders in der Hinsicht, dass man hier eigentlich kein Trinkwasser mitschleppen muss – außer vielleicht einer kleinen Menge, die man generell immer mithaben sollte. Allerdings gibt es zwei Nachteile, welche möglicherweise auch für Trekkinganfänger eine Rolle spielt.
Erstens – der Zeitraum: Wisst ihr schon wann ihr Wandern wollt? Du wirst es aus eigener Erfahrung selber wissen, dass der Schnee in den Ostfjorden relativ lange liegen bleibt. Das hängt natürlich auch vom Jahr ab und wie die Schneelage im vergangenen Winter war. Allerdings will ich weniger auf den Schnee aufmerksam machen, sondern besonders auf die Schneebrücken, die sich während der Schneeschmelze bilden. Ich möchte an dieser Stelle an den Franzosen erinnern, der 2016 in der Sveinsgil bei Landmannalaugar ums Leben kam, als er über eine Schneebrücke lief, einbrach, vom darunter fließenden Fluss mitgerissen wurde und erfror.
https://www.ruv.is/frett/myndskeid-leit ... -adstaedur

Sie waren übrigens zu Zweit unterwegs. Während der Erste es ohne Problem auf die andere Flussseite geschafft hatte, brach beim Zweiten die Schneebrücke ein. Ich denke man kann den Beiden auch keinen Vorwurf machen kann und das sie etwas falsch gemacht haben – es ist einfach nur blöd gelaufen.
Ich bin selbst einmal in Víknaslóðir (bei Stórurð) mit einem Bein in eine Schneebrücke eingebrochen. Das war (glaube ich) Ende Juni/Anfang Juli. Damals habe ich die Tour abgebrochen und bin etwa drei Wochen später wiedergekommen. Deshalb würde ich euch Beiden empfehlen die Trekkingtour nicht vor Mitte Juli anzugehen. Aber wie gesagt, die Situation ist jedes Jahr anders.

Zweitens – das Gelände: Vielleicht ist es keine gute Idee deine Freundin auf ihrer ersten Trekkingtour in die Ostfjorde zu „entführen“. Gerade wenn man es nicht gewohnt ist mit einem „schweren“ Rucksack zu wandern, kann es schnell ermüdend sein, wenn es ständig bergauf und bergab geht. Deshalb empfehle ich für Anfänger immer den Kjalvegur und/oder die Region von Hengill.

Viel Spaß bei eurer weiteren Planung

Uwe
http://www.unique-iceland.com
Reiseführer: Rundreise mit Wanderungen / Trekkingführer: Naturparadies am Polarkreis und Südliches Hochland
Wanderkarte: ÍSLAND (1:50.000): Landmannalaugar, Laugavegur, Þórsmörk, Fimmvörðuháls (wasserfestes Papier)
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Olaf
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Re: Osten/Nordosten: Víknaslóðir - oder doch was anderes?

Beitrag von Olaf » Do 14. Nov 2019, 22:32

Wenn für dich Mývatn und Húsavík auch noch im "Osten/Nordosten" liegen, käme natürlich noch Jökulsárgljúfur in Frage, also Ásbýrgi-Dettifoss-Mývatn. Die Strecke hätte auch ein paar typische Island-Highlights entlang der Route, und zumindest bis zu Dettifoss würde ich sie als ziemlich uneingeschränkt anfängertauglich einstufen...
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Re: Osten/Nordosten: Víknaslóðir - oder doch was anderes?

Beitrag von bibo » Mi 29. Jan 2020, 15:14

Hi Uwe, Olaf,
danke für eure Meinungen und Tipps! Zeitraum wird Mitte Juli sein, so ab 12.7. wenn alles nach aktueller Planung klappt. Mit ein paar Schneefeldern wird da dann wahrscheinlich noch zu rechnen sein. Muss man halt dann vor Ort schauen, wie die Bedingungen sich darstellen - was macht das Schneefeld/die Schneebrücke für einen Eindruck, wie groß scheint das Gewässer drunter zu sein, gibts Möglichkeiten des Umgehens. Auf dem Weg zur Geldingafellsskáli vor zwei Jahren konnte ich z.B. an der Seenkette eine heikle Schneebrücke mit einer Furt umgehen. Dann lieber kalte Füße als ersoffen ;)
Das Gelände in den Ostfjorden ist natürlich nicht ganz einfach, aber meine Freundin wuppt in den Alpen auch Touren mit >1000HM, legt also eine ordentliche Zähigkeit an den Tag. Auch wenns dort natürlich ohne schweres Gepäck ist. Und wir haben Zeit, wenn es einen Tag länger dauert weil wir kürzere Etappen gehen ists auch ok. Ein paar Trainingsläufe mit bissl mehr Kilo auf dem Rücken werden wir aber bestimmt machen, und ich werde dann versuchen soweit es geht den Packesel zu mimen :D
Für den "Rückweg" nach Reykjavik denken wir momentan über einen Abstecher zur Askja oder zwei, drei Tage am Kjölur (Hveravellir, Kerlingarfjöll) nach. Seh ich richtig, dass den Kjölur inzwischen nur noch SBA per Bus bedient? Wie siehts denn dann mit der Auslastung der Busse aus, kann man überhaupt spontan fahren? Ist einige Zeit her, dass ich per Bus über den Kjölur kam, da war die Situation noch eine andere...Bei der Askja scheints noch übler zu sein, da gibts nur schweineteure Tagesausflüge oder? Wird man ja direkt dazu angehalten vom Mývatn aus hin zu laufen :D
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marled
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Re: Osten/Nordosten: Víknaslóðir - oder doch was anderes?

Beitrag von marled » Mi 29. Jan 2020, 19:32

SBA bedient die Strecke Akureyri - Reykjavbík via Kjölur nur noch alle zwei Tage. https://www.sba.is/en/scheduled-bus-ser ... -reykjavik
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Re: Osten/Nordosten: Víknaslóðir - oder doch was anderes?

Beitrag von NeitherErnie » Do 30. Jan 2020, 19:15

Ich werfe mal Gerpir und i-Fjörðum in die Diskussion :)
Zwischen Seyðisfjörður und Keflavík liegt nunmal eine kleine unwegsame lnsel namens Ísland (WERner)
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