REISEVORBEREITUNGEN: Nord-Süd Traverse im Spätherbst 2024

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PolarpicsHH
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REISEVORBEREITUNGEN: Nord-Süd Traverse im Spätherbst 2024

Beitrag von PolarpicsHH » Mo 3. Jun 2024, 14:57

Moin Moin liebe Forumsmitglieder,

meine letzten Langstrecken Hikes ( Myvatn-Thorsmörk Ende Mai 2012 & Solo Schneeschuh-Wintertour Fimmförduhals & Laugavegur im Spätwinter 2014 ( viewtopic.php?f=8&t=7010&hilit=Fimmf%C3 ... nter+20014 ) liegen leider schon sehr sehr lange zurück.

Als ich mit einer Freundin im Septmber 2020 dann mal eine zivile Autorundreise machen wollte, versetzte uns Corona 4 Tage vor Abflug einen Tiefschlag und wir mussten kurzfristig wieder absagen.

ABER NUN IST ES ENDLICH WIEDER SOWEIT. Ich zähle ungeduldig die Wochen.

ENDLUCH MAL WIEDER EINE SOLO HOCHLANDTRAVERSE in Nord-Süd Richtung durch meine geliebte Spengiasandur.

Start wird zum allerersten Mal Akureyri direkt sein und Ziel dann wieder Skogar, oder zur Not Thorsmörk, wenn das Wetter nicht mitspielen sollte.


Die Planungen sind auch mittlerweile eigentlich fast abgeschlossen und die Route steht ebenfalls im Detail und wurde bereits von meinen langjährigen islandischen Freunden, welche in Ihrer Freizeit als Warden, Parkränger und Mitglieder bei Landsbjörg fungieren, für gut befunden und abgenommen.

Trotzdem möchte ich diese hier gerne nochmals vorab vor- & zur Diskussion stellen, bez. freue mich über jede zusätzliche Anregung diesbezüglich von Eurer Seite.

Reisebeginn ist erst Mitte Septmber. Die 5 Flüge sind gebucht ( HH-Copenhagen-Keflavik-Akureyri ) Leider waren Direktflüge zu der Jahreszeit nicht mehr möglich, jedenfalls nicht mit Icelandair, was mich doch sehr gewundert hat.
Diese Zwischenstops in Copenhagen verkomplizieren und verteuern natürlich erheblich.

Aber ich wollte das Hochland auch nach nunehr 35 Jahren Islandreisen endlich auch mal im Herbst erleben. Und ein früherer Termin in Kombination mit 4 Wochen Urlaubsdauer war bei uns in der Firma leider für mich sonst anders nicht zu realisieren.

Mein Kumpel Frimann meinte, das nach seinem und auch meinem Hiking Geschmack der September eigentlich der schönste Monat sei. Indiansummer, nicht mehr so heiß ( sehr wichtig für mich ) keine all zu großen Reiseströme von anderen Touristen mehr und von der Tageszeit identisch mit Hamburg also 12-13h Tageslicht ).

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Da ich etliche Streckenabschnitte durch andere frühere Touren bereits kenne, war es gar nicht so leicht, doch noch etwas Abwechsung mit in die aktuelle Planung hineinzubringen. Aber ich denke es ist mir nach längerem Karten und Satelittenfoto Studium doch recht gut gelungen. zumindest fühlt sich die Tour jetzt so für mich richtig gut und spannend an. Eine Kombination aus neuen interessanten Abschnitten und vertrauten Alten, welche im Bedarfsfall z.B. bei Wetterstürzen Sicherheit geben oder einfache Shortcuts erlauben.

Nach Ankunft in Reykjavik habe ich dort knappe 24h um restliche Besorgungen an Lebensmittel im Bonus zu machen und meine drei Proviantpakete so am besten vorzubereiten und alles gut aufzuteilen.
Später Mittagflug am nächsten Tag nach Akureyri, wo ich gegen 16:30 ankomme. Dann noch die Tagesetappe von 2okm entlang der F821 in Angriff zu nehmen halte ich für wenig zielführend. Also Übernachtung auf dem Campingplatz genau gegenüber dem Flughafen. So kann ich entspannt ohne Gepack nochmal in die Stadt reinlaufen, die Gaskartuschen und, wenn nötig letztes Proviant besorgen.

-Eigentlicher Start somit am 3. Tag und 2 Tage entlang der F821 bis ich schon deutlich im Tal Richtung nördlicher Sprengia aufgestiegen bin.
-Dann aber auf einem kleinen Singletrail in Sdwestlicher Richtung entlang des Urdarvötn nach Süden nach Laugafell.
-Weiter auf der F752 und dann freie Route querfeldein bis Nyidalur
-F26 bis zur Kistualda, westlich zum Kvislavatn und auf dessen Ostseite auf der alten Sprengiasleid bis Versalir.
-Von dort nach südwesten bis zum Ostufer der Pjörsa, Dynkur Wasserfall, auf dem Budarhals bis zur Brücke über die Tungnaa
- Kurz die asphaltierte F26 kreuzen und dann querfeldein bis Landmannalehir, Landmannalaugar, die gewohnte Strecke auf dem Laugavegur und zum Schluss noch der Fimmförduhals bis Skogar.

Wettertechnisch sind natürlich die letzten 2 Wochen des Septmeber in der Sprengiasandur die erste eigentliche Herausforderung.
Anfang Oktober, wenn definitiv mit Schnee zu rechnen ist, beginnt zwar der vertraute aber trotzdem unter diesen Bedingungen und Höhenlage anspruchvolle Abschnitt Laugavegur und Fimmföruhals. Oben bei Hrapntinnusker kann es ja bekanntlich nicht nur im Oktober, aber ganz bestimmt gerade dann vom Wetter schon richtig ungemütlich werden. Ebenso auf dem Eyafjallajökull.


Meine möglichen Shortcuts bzw. Exitpoints sind daher für den Fall von schweren Wetterstürzen, oder sonstigen Vorkomnissen welche einen frühzeitigen Abbruch nötig machen können:

Von Laugar schnellstmöglich nach Nyidalur, dann nur noch auf der eher langweiligen aber sichereren F26 direkt bis zum Beginn der Asphaltstrasse und Hrauneyjar Mountainhotel. Oder auf der jetzt geplanten Route bis zur Tungnaa und dann Abbruch in Richtung Hrauneyjar und den Laugavegur ganz auslassen.

Oder direkt auf der F26 weiter bis Landmannalaugar unter Auslassung des Abschnittes Landmannalehir.
Ebenso wäre auch noch ein vorzeitiger Abbruch in der Thorsmörk möglich und ich verzichte auf den Fimmförduhals.

Bei der Länge der jeweiligen Abschnitte habe ich mich im Gegensatz zu früheren Touren sehr konservativ verhalten und mich auf max. 20km oder sogar weniger beschränkt. Auf den letzten Touren vor 10-12 Jahren waren Tagesetappen mit 30-36lm ja eher die Regel als die Außnahme.

Lediglich die Etappe von Kistualda bis Versalir enlang des Östufers Kvislavatn beträgt gute 28km. Dafür ist die Etappe am folgendenen Tag zur Pjörsa mit nur 17-18km über flaches Gelände ohne Höhenmeter eher entspannt. zudem freue ich mich, endlich mal wieder den Dynkur zu sehen. Und an dessen stark bemoosten Ufern sich herrlich campieren lässt.

Zusätzlich habe ich extra Ruhetage in Laugafell, Nyidalur, 2Tage in Landmannalaugar, Thorsmörk mit eingeplant ( also 5 insegammt ).
Der Laugavegur bis Skogar habe ich ebenfalls konservativ in 6 Einzeletappen unterteilt. Sollte es super laufen, dann kann ich immer noch Tage gut machen und eventuell bis zum Alftavatn oder von Emstruar bis Basar durchlaufen und so etwas Zeit gutmachen.

Wenn alles nach 'Plan verläuft, hätte ich von Skogar bis Abflugtag noch knappe 3 Tage in Reykjavik zum Ausklngen lassen.

Der Campingground ist ja nach meinen Informationen mittlerweile ganzjährig geöffnet. Der Buchen eines Hotelzimmers so wie zuletzt Mai 2014 entfällt somit Gott sei Dank.


Temperaturtechnisch habe ich mich auf bis -10C eingestellt. Mein neuer Western Mountaineering Antelope GoreWindstopper hält bis -16C und WM gibt eher konservative Wärmegrade für ihre Schlasas an.

Als Zelt habe ich dieses mal nicht mein HB Soulo sondern ein echtes Schmankerl dabei; ein Hilleberg Nallo 2 der allerersten Generation von Mitte Ende der 1980iger ALS NOS ( New Old Stock ) in der damals seltenen Sandfarbe. ( Rot wäre mir zwar lieber.....aber was soll ich machen ). Das Zelt habe ich vor ein paar Jahren von einem Sammler bekommen, der es damals bei Globetrotter in HH gekauft, dann aber nie benutzt hat. Von der Form sieht es dem jetzigen Nammatj ähnlich, hat aber den gewohnten Fronteingang. Dieses bietet mir mehr Platz und eine größere Absis, wenn bei schlechtem Wetter kochen im Zelt angesagt wäre. Das Soulo ist für solche Touren eher nicht so optimal und sogar noch etwas schwerer.

Die Hillebergs hatten damals alle noch einheitliches Kerlon Zeltstoffe und es gab keine Einsatzklassen so wie heute. Sprich dieses wurde aus dem damals üblichen Kerlon 1500 hergestellt und liegt damit genau zwischen dem heutigen Nallo und dem Nammatj der Black Series.
Es wiegt aber nachgewogen nur knapp 2100g mit den Standartheringen und 8,8mm EASTON ALLOY Gestängebögen. 2 Ersatzsegmente habe ich ebenfalls zur Sicherheit mit dabei.


Über Eure Gedanken und Einschätzungen freue ich mich.


Nach meiner Rückkehr wird es dann auch wieder einen sehr ausführlichen Reisbericht mit diesmal deutlich mehr und besseren Fotos geben.


Grüsse


Polarpics
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Re: REISEVORBEREITUNGEN: Nord-Süd Traverse im Spätherbst 2024

Beitrag von PolarpicsHH » Mo 3. Jun 2024, 18:59

Mal eine Frage direkt an Dieter:

Ich meine mich entsinnen zu können, das Du auf einer Deiner Routen entlang der alten F26 direkt am südlichen Rand des Hofsjökull ein Camp hattest, weil es dort eine sehr kleine, ansonsten aber unmarkierte warme Wasserquelle ( zum wenn auch eher darin liegen, denn baden ) gab. Wo genau war diese denn.

Wenn ich an der Kistualda von der F26 in Richtung des Kvisalvatn abbiege und diese Quelle dort in sinnvoll für mich erreichbarer Nähe sein sollte, dann würde ich einen kleinen Umweg eventuell in Betracht ziehen.

Vielleicht hast Du noch die GPS Daten und könntest Sie mir per PN weiterleiten.

Herzlichen Dank schon mal im voraus.

Grüsse

Polarpics
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Re: REISEVORBEREITUNGEN: Nord-Süd Traverse im Spätherbst 2024

Beitrag von Olaf » Mo 3. Jun 2024, 22:58

Die Route klingt jetzt ziemlich straßenlastig.
- Statt die 821 im Eyjafjörður abzuhatschen solltest du direkt südlich des Flughafens mal auf die alte Ringstraße schauen. Da sollte es nach der dritten (?) Brücke einen Weg direkt am Flussufer entlang südwärts geben. Wie weit der geht hab ich nie selber ausprobiert, aber das ist mit Sicherheit schöner als an der Landstraße entlang zu laufen.
- Dein Singletrail nach Laugafell müsste der Vatnahjallavegur sein, falls du unter dem Stichwort noch mehr Infos suchen willst.
- Ich weiß nicht, ob es um die Zeit noch sinnvoll ist, Nýidalur als Etappenziel einzuplanen. Alternativ könntest du dir eine Menge Umwege und die F26 sparen und direkt auf der alten Route den Sprengisandur überqueren versuchen. Die Gegend rund um den Kvíslavatn ist halt auch sehr durch die Wasserkraftwerke gezeichnet.
- Dieters warme Quelle dürfte Nauthagi sein. Dafür müsstest du nur auf die Westseite der Þjórsá kommen, entweder traditionell schwimmend bei der Sóleyjahöfðavað oder etwas weniger tief und deutlich weiter nördlich am Arnarfellsvegur und dann "irgendwie" rund um die Gletscher. Um die Jahreszeit sollte die Wassermenge in den Flüssen recht niedrig sein, aber ansonsten spricht glaube ich nicht viel für den Abstecher, wenn du dann nicht auf der Flussseite bleibst.
- Am Flussufer entlang zum Dynkur (der auf der Flussseite aber eigentlich Búðarhálsfoss heißt) ist aber sicher keine schlechte Wahl. Auch am Kaldakvísl entlang sollte es aber einen alten Weg geben (über Klifshagavellir)

Mir persönlich wäre ja Oktober schon deutlich zu spät für so eine Tour, vor allem weil es unvorhersehbar ist, ob du noch wandern kannst oder schon eher Skier für den hüfttiefen Schnee bräuchtest. Wenn ein richtiger Wintersturm kommt würde ich den auch nicht mehr so gerne in einem 40 Jahre alten Zelt erleben wollen, weil der Kunststoff altert ja auch.
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Re: REISEVORBEREITUNGEN: Nord-Süd Traverse im Spätherbst 2024

Beitrag von PolarpicsHH » Di 4. Jun 2024, 00:56

Hallo Olaf,

das mit der alten Ringstrasse schaue ich mir gerne an. Ich gebe Dir recht zwei Tage entlang der F821 ist sicherlich fade, aber es schien mir alternativlos. Außer ich finde eine Mitfahrgelegenheit.

Das mit Nyidalur hat zugegeben eher rein sentimentale Gründe. Ich mag diese Hütte einfach sehr und war leider zuletzt 2012 dort bei meiner Tour vom Myvatn kommend. Das die Route in Teilen pistenlastig ist, stimmt. Im Sommer wäre die Route sicherlich anders gewählt worden. Aber nun zu der Jahreszeit war dies auch eine kleine Empfehlung seitens meiner Leute. Diese meinten, das wenn etwas mit dem Wetter ganz arg böse wird, sie mich zur Not recht unkompliziert "abholen" können ohne über Landsbjörg ein Riesenfass aufmachen zu müssen. Der eine wohnt in Reykjavik, der andere in Akureyri, beide könnten somit je nachdem wo ich mich befinde recht zügig vor Ort sein.

Das schien mir ein annehmbarer Deal und Zugewinn an Sicherheit, wenn der Septmber sich dann erdreisten sollte, doch nicht so "golden" zu werden, wie erhofft.

Gut das mit Dieters heißer Quewlle macht keine Sinn, ich werde sicherlich nicht dafür die Pjörsa queren. War auch nur so eine spontane Idee.

Was den Kvislavatn und die Kraftwerke anbelangt kannst Du sicherlich recht haben. Es schien mir etwas interessanter als von Nyidalur nur auf der F26 bis Versalir zu laufen, da zur genüge bekannt.

Entlang der Westseite des Vatnajökull bis nach Jökulheimar war mir aber etwas zu riskant in dieser Jahreszeit.

Das Zelt ist Top im Zustand, die Materialien ebenso und die Verarbeitung habe ich ebenfalls geprüft. Da mache ich mir jetzt keine Sorgen.

Zudem ist es aus dem damals gängigen Kerlon 1500, also mit Material, das zwischen dem der heutigen Red & Black Label Zelte liegt.

Es liegen Stoffproben zur Reparatur mit dabei, die habe ich mal malträtiert..............ich hatte im Anschluss gestresste Finger und der Stoff gab sich völlig unbeeindruckt.

Lediglich das es die Farbe Sand ist, wäre noch ein Kriterium, rot bevorzuge ich bei solchen Touren eigentlich aus Sicherheitsgründen deutlich.

Das mit dem Schnee auf dem Laugavegur kam mir auch schon in den Sinn. Auf meine Frage nach Schneeschuhen oder Steigeisen, Schneepikel kam aus Reykjavik diesbezüglich aber recht entspannte Antworten, das dies nicht nötig sei. Und einer der Befragten war immerhin jahrelang Hüttenwart in Hrapntinnusker.

Einzige Anweisung war lediglich, das, wenn das Wetter gut ist, ich nicht unnötige herumtrödeln und Ruhetage im Gebirge einlegen sollte, sondern zügig zusehe, das ich in die Thorsmörk komme. Mit Utivist in Reykjavik habe ich heute auch gesprochen, da scheint die Hütte Basar nach aktueller Planung noch offen und "bemannt". Eine aktuelle Lagebesprechung, ob der Fimmvörduhals noch machbar ist oder nicht wäre somit aus erster Hand dann vor Ort möglich.

Und beim Flug in Richtung Akureyri kann ich ja bereits schon mal einen ersten Rundumblick nehmen, was die Lage in der Sprengiasandur im nördlichen Teil anbelangt.
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Re: REISEVORBEREITUNGEN: Nord-Süd Traverse im Spätherbst 2024

Beitrag von Olaf » Di 4. Jun 2024, 23:55

Wenn du noch Alternativen am Eyjafjörður suchst:
- Die genannte Abzweigung am Flussufer ist als Weg bei OpenStreetMap eingetragen und führt schonmal so grob bis Hrafnagil
- Alternativ kann ich dir etwas weiter östlich das Garðsárdalur empfehlen. Von dort über die Gönguskarð ins Bleiksmýrardalur abbiegen und dort im Tal entlang südwärts in Hochland gehen. Das ist im Herbst sicher wunderschön und dürfte einiges an "Indian Summer" zu bieten haben. Dann liegt Laugafell allerdings nicht so direkt am Weg.

Dass du die Route so eng an die Pisten bindest kann ich verstehen. Allerdings sehen deine Pläne so aus, als würdest du insbesondere am Anfang (2. Septemberhälfte) auf Pisten unterwegs sein und dann südlich von Nýidalur (geht dann schon in den Oktober?) mit dem Abstecher zum Dynkur etc. eher davon abweichen. Umgekehrt wäre es sinnvoller, also du solltest mal planen, im Südteil auf der "zu genüge bekannten" F26 entlangzugehen, außer es gibt hervorragende Bedingungen, so dass du Abstecher machen kannst.

Mir wäre das wie gesagt zu spät und ich würde mir um die Jahreszeit wenn dann Touren im nicht-Hochland suchen. Ásbýrgi-Mývatn würde mir spontan einfallen, kann man auch schön verlängern bis Akureyri oder ins genannte Bleiksmýrardalur. Auch Þórsmörk liegt, wie du schon festgestellt hast, erstaunlich tief und dürfte bis Ende Oktober noch gut erreichbar sein, soweit ich weiß ist das auch ein beliebtes Ausflugsziel für Schulklassen, wenn die irgendwann im Herbst mal einen Wandertag organisieren. Sprengisandur würde ich mir für September/Oktober aber nicht mehr vornehmen. Im Gegensatz zu dir richten sich halt das Wetter und die Wintereinbrüche nicht nach den verfügbaren Urlaubszeiten im Büro.
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Re: REISEVORBEREITUNGEN: Nord-Süd Traverse im Spätherbst 2024

Beitrag von PolarpicsHH » Mi 5. Jun 2024, 22:40

Guten Abend Olaf,

ganz herzlichen Dank für Deine Ideen.

Ich habe mir diese Anregungen nochmals im Detail angesehen.
Entlang der anderen Seite des Flusses laufen kann man durchaus machen, auf den Satelittenbildern kommt man so bis kurz hinter Hrafnagil, muss dann aber doch zurück auf die F829, welche spätestens nach weiteren 10km wieder im Bogen in der F821 zurück mündet. Ich bin diese Strecke heute virtuell mit einem Ggoogle Strret Wagen abgefahren...... :lol:

Somit wären nicht wiklich viel gewonnen, da auch die F829 durch Farmland an vielen Bauenhöfen entlang führt.
Dein Tip mit dem Gardsadalur klingt schon interessanter, aber dann komme ich doch sehr weit nach Osten ab.

Witzigerweise war meine erste Idee der Deinen gar nicht unähnlich. Ich wollte zunächst den ersten Tag auf der F821 bleiben und gemütlich einlaufen, um dann beim Hof Sundholar auf die andere Seite des Flusses zu wechseln und auf dem Solvadalsvegur ins Solvadalur Tal abzubiegen, bis die Strasse dann nach weiteren 5-6km am letzten Hof endet und so parallel neben dem kleineren Bach in dieses Tal langsam aufzusteigen.

Die Satellitenbilder sahen eigentlich ganz vielversprechend und auch nicht zu schwierig aus. Ich wäre so gute 11km nordöstlich des Eyjafardalur aufs Plateau der Sprengia herausgekommen. Im Sommer bestimmt spassig.

Aber nachdem ich diese Routendaten an meine Leute in Reykjavik geschickt hatte, dauerte es keine 10 Minuten bis das erste Dementi kam ( was recht ungewöhnlich deutlich ausfiel ).

Begründung: Das Tal ist deutlich schmäler und so spät im Jahr kann schon leichter Schnee liegen, bzw. Fallwinde ins Tal mit höheren Geschwindigkeiten, was schneller zu überfrierender Nässe & Glätte führt.

Und ich plane momentan noch damit, mein gesamtes Proviant für 22 Tage mit mir zu tragen ( aber wir arbeiten gerade auch schon an einer anderen Lösung). Das bdeutet, das ich mit einem Rucksackgewicht von gut 30kg+ rechnen muss. Daher war die recht strickte Empfehlung ( ".....stick to the Trackroads or offical Paths....." ) um bei so hohem Startgewicht und noch nicht recht "eingelaufen" sein schon zum Anfang Stürze oder ähnliches zu vermeiden.

Das ist dann auch der Hauptgrund dafür, (von Dir auch schon richtig angemerkt ) das ich zum Tourenanfang, wenn das Wetter noch etwas günstiger sein könnte, nahe bei oder sogar auf offiziellen Tracks laufen will und erst im späteren Verlauf, wenn das Wetter eher instabil werden kann, frei querfeld zu marschieren gedenke. Genau, aber dann ist ein nicht unerheblicher Teil des Proviantes aufgebraucht und mein Rucksack um viele Kilo leichter und ich bin zudem dann für gewöhnlich in meinem Lauf-Rhythmus.

Momentan arbeiten wir aber daran, das ich nur Proviant für 14-15 Tage mit mir führe und wir das dritte Futterpack nach Landmannalaugar bekommen, da Laugar im Oktober noch geöffnet und mit Wardens besetzt ist.
So könnte ich mir gute 4,5kg extra durch die ganze Sprengia schleppen ersparen, WAS SUPER WÄRE !!!!

Des weiteren sieht es so aus, das ich eine PLB ausgeliehen bekomme, der mit mehr als der doppelten Sendeleistung arbeitet als die Garmin inReach Geräte und so auch noch Hilfe alarmiert werden kann, wenn weder das Smartphone noch der inReach über IRIDIUM eine Verbindung hinbekommen ( war mir 2014 im Whiteout auf Hrapntinnusker auch passiert. Erst nachdem es damals am späten Abend aufgeklart hatte, konnte ich eine ALLES OK Nachricht mit gut 5h Verzug nach Reykjavik absetzen.

Von Uitvist kam heute die Bestätigung, das Basar im Oktober an den WE mit Wardens ebenfalls noch besetzt ist ( und ich komme nach meinem Marschplan glücklicherweise an einem Freitag oder Samstag dort an ); kann somit direkt abklären, ob ein Aufstieg auf den Fimmvörduhals noch möglich ist.

Von daher denke ich, das ich jetzt momentan erstmal alles sinnvoll machbare eingeplant habe.

Und wie gesagt, die Routenführung ist ab Nyidalur ja recht flexibel und bietet somit je nach Gross-Wetterlage verschiedene Variations- & Abkürzungsmöglichkeiten, wenn erforderlich.

Und da glücklicher Weise Laugar bei meinem Eintreffen auch noch voll in Betrieb ist und laut den Infos, welche ich vorhin aus Reykjavik bekam, sogar bis zum 11.September noch regulär mit Bussen angefahren werden soll, kann ich dann mit den Rangern auch da zeitaktuell klären, wie es auf dem Laugavegur aussieht und wo eventuell Vorsicht oder etwas mehr Tempo angesagt sein könnte.


Einen schönen Abend wünscht

Polarpics

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