Sprengissandur Wanderung Fragen

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medikus21
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Sprengissandur Wanderung Fragen

Beitrag von medikus21 » Do 30. Nov 2006, 10:43

Hallo @ all,

ich bin ein 21 j. Medizinstudent und begeisterter IslandFan. Als ich vor 2 Jahren für 2 Wochen in Island war, war mir schon klar, dass es nicht das letzte Mal gewesen sein wird. Allerdings gefiel mir die Art der Rundreise ( in einer kleinen Gruppe mit MiniBus ) nicht so recht, vorallem nicht im Hochland.

Ich plane daher das Hochland - oder anderes gesagt den Sprengissandur zu erwandern. Ich wollte dies eigentlich so machen, dass ich von Rekjavik vom BSI aus ein Futterpaket nach Nyidalur sende und mich dann mit dem Hochlandbus ans dieses Kraftwerk ( komme jetzt nicht auf den Namen ) bringen lasse und dann eben von dort in 2 Tagesmärschen unter Schonung der Vegetation zu Nyidalur wandere, dorte einen Tag pausiere und dann in 2 Tagesmärschen weiter Richtung Norden.

Meine Fragen wären jetzt:
-> Ist diese Diszanz in dieser Zeit für den normalen, entspannten Wanderer machbar, oder sollte man sich doch mehr Zeit nehmen / mehr Etappen machen?
-> Mir war es leider nicht so riuchtig möglichen den Fahrplan des Hochlandbusses rauszubekommen. Als ich diesen Sommer einmal schaute hatte ich den Plan auf der bsi-Seite gefunden. Ich wollte einmal wissen, wo den die Haltestationen des Hochlandbusses etwa liegen.
-> Außerdem wollte ich wissen, ob es richtig ist, dass man nicht zwingend an den Haltestellen sein muss, sondern einfach auf der Piste den Bus "stoppen" kann und dann auch jenseits der Haltestellen zusteigen kann?

-> Thema Ausrüstung <-
- mich würde einmal interesieren, was man so über den Dauemn +/- etwa veranschlagen muss um eben die Ausrüstung zu kaufen ( also Zelt ( welches empfehlt ihr ? ), Isomatte, GPS etc etc.... )

Ich danke euch für eure Antworten!
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Olaf
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Beitrag von Olaf » Do 30. Nov 2006, 11:34

Ist diese Diszanz in dieser Zeit für den normalen, entspannten Wanderer machbar, oder sollte man sich doch mehr Zeit nehmen / mehr Etappen machen?
In jeweils 2 Tagen halte ich das nicht für machbar, außer du bist Extremsportler und schickst dein gesamtes Gepäck voraus. So grob über den Daumen gepeilt eine Woche von Hrauneyjar nach Nýidalur und eine Woche weiter bis an die Ringstraße im Norden.

Im übrigen gibt es viele schönere Strecken als ausgerechnet den Sprengisandur. Z.B. Laugarvegur oder den alten Kjalvegur oder so. Lies mal ein paar Reiseberichte und Wegbeschreibungen im Internet, damit du dir das alles etwas besser vorstellen kannst. So als Linkliste:
http://www.islandreise.info/wiki/index. ... :Wanderung oder natürlich "die Referenz": http://www.isafold.de
Außerdem wollte ich wissen, ob es richtig ist, dass man nicht zwingend an den Haltestellen sein muss, sondern einfach auf der Piste den Bus "stoppen" kann und dann auch jenseits der Haltestellen zusteigen kann?
Das ist richtig. Man muss halt den Fahrer dann selbstständig nochmal dran erinnern, damit er das mit dem Aussteigen nicht verbummelt, aber wenn er so eine in bunte Klamotten gehüllte Gestalt am Wegesrand sieht, dann wird er schon selber anhalten und dich mitnehmen...
mich würde einmal interesieren, was man so über den Dauemn +/- etwa veranschlagen muss um eben die Ausrüstung zu kaufen
So eine Ausrüstung komplett auf anhieb zu besorgen kann ziemlich teuer werden, auf 1000 EUR kommt man da sicherlich. Deswegen lieber klein anfangen, ein Zelt von Bekannten ausleihen, bei der ersten Tour eine einfache Strecke ohne GPS aussuchen etc. und den Rest Stück für Stück zusammenkaufen/erneuern, wenn dich solche Touren dann so richtig gepackt haben.
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Ute
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Beitrag von Ute » Do 30. Nov 2006, 11:54

Hallo,
es sollte ein Zelt sein, das leicht ist, eine Apsis hat und ein Innen- und Außenzelt (wegen Schwitzwasser).
Ich hatte mir ein EXPED Vela extrem zugelegt, kostet so zwischen 260 und 280 Euro. Wiegt etwa 1,7kg. Dazu kommt ein Schlafsack mit Hohlfaser, der im Temperaturbereich ruhig bis -15 Grad gehen darf (ich hatte mir einen Ajungilak Kompakt 3-Seasons gekauft, geht von +4 bis
-18 Grad, kostet von 140 bis 170 Euro, je nach Größe).
Richtige Schuhe sind ganz wichtig, mit den Goretex-Teilen hatte ich schlechte Erfahrung gemacht, waren nach dreimal Islandtrekking kaputt.
Dann hatte ich mir gute Bergschuhe aus derben Leder gekauft, die halten immer noch. Knöchelhoch sollten sie auch sein, hatten damals ca. 300 DM gekostet. Wie sieht es mit Kocher aus? Hast du schon einen?
Das wäre zumindest das wichtigste.
Ich muß auch Olaf zustimmen, daß ich für ein Trekking im Hochland mir ne schönere Strecke gewählt hätte. Du kannst aber diesbezüglich auch mal bei Dietr Graser unter http://www.isafold.de nachschauen, er hat viele interessante Touren gemacht. Für "gemütliches" wandern sollte die Wegstrecke 20 km nicht überschreiten, es sei denn, du fühlst dich so fit, daß noch ein paar Kilometer gehen.
Gruß
Ute
Sven
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Beitrag von Sven » Fr 1. Dez 2006, 01:27

Ute hat geschrieben:Dazu kommt ein Schlafsack mit Hohlfaser, der im Temperaturbereich ruhig bis -15 Grad gehen darf (ich hatte mir einen Ajungilak Kompakt 3-Seasons gekauft, geht von +4 bis
-18 Grad, kostet von 140 bis 170 Euro, je nach Größe).
Oeh Ute du so ganz am Rande falls die Daten zu dem Sack bei Globi stimmen sind die -18 T-ext und das ist keine Angabe mit der man planen kann/sollte. Ansonsten ist ein Sack in der Klasse schon ok.
Ein T-Lim knapp unter Null ist schon ok dazu dann noch ein Seideninlet und das ganze passt.

Und ich hatte gerade schon wieder so einen wunderschoenen rant fertig zum Thema warum man auf Island im Sommer keinen Expeditionssack braucht ;P

Cheers,
Sven
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Dieter
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Beitrag von Dieter » Fr 1. Dez 2006, 11:41

Hallo Sven,
Ich plane daher das Hochland - oder anderes gesagt den Sprengissandur zu erwandern. Ich wollte dies eigentlich so machen, dass ich von Rekjavik vom BSI aus ein Futterpaket nach Nyidalur sende und mich dann mit dem Hochlandbus ans dieses Kraftwerk ( komme jetzt nicht auf den Namen ) bringen lasse ...

Da wäre es schon wichtig zu wissen welches Kraftwer Du meinst - es gibt deren mehrere und es macht schon einen Unterschied ob man 4 (Sigalda)oder 6 Tage (Sultartangalón) bis Nýidalur braucht. Per Bus geht Dein Weg auf jeden Fall über Landmannalaugar und von dort nur 2 mal die Woche Richtung Richtung Sigalda (wäre ein Tagesmarsch).
...und dann eben von dort in 2 Tagesmärschen .... zu Nyidalur wandere ...
Da Du dabei bist Dir eine entsprechende Ausrüstung zuzulegen gehe ich mal davon aus, daß Du bisher noch nicht mit einer solchen länger unterwegs warst. Rechne ruhig mal mit 25kg (eher mehr). So lange Du auf den Pisten bleibst bist mit 25km pro Tag wahrscheinlich ausreichend bedient. Jeder Kilometer den Du an diesem Tag mehr gehtst, geshst Du am nächsten Tag weniger. Zugegeben, es gibt auch Helden, aber entweder haben die eine entsprechende Erfahrung, oder sie sterben spätestens am dritten Tag den "Heldentod" in Form kaputter Füße und fahren per Anhalter weiter
... unter Schonung der Vegetation ...
welche Vegetation? :) Der Sprengisandur ist eine Wüste. Es empfiehlt sich auf der Piste zu bleiben. Der südl. Teil des Sprenigsandurs ist mit einem Netz von Stauseeen überzogen die durch Kanäle verbunden sind. Die Karten sind hier nicht unbedingt aktuell! Diese Kanäle sind nicht überwindbare Hindernisse. Auf der Piste hast Du dann wenigstens Brücken oder Dämme die Dir hinüberhelfen.
... dorte einen Tag pausiere und dann in 2 Tagesmärschen weiter Richtung Norden.
Rechne lieber 4 Tage bis Du bewohntes Gebiet erreichst.
-> Ist diese Distanz in dieser Zeit für den normalen, entspannten Wanderer machbar
Entschieden: Nein! Nur für Marathonisten, Grenzgänger, Wegbereiter, Franzosen (Insiderscherz :mrgreen: ) oder sonstige Helden.
"Entspanntes Wandern" bedeutet für mich selbst auf Pisten nur um die 20 km/Tag abseits von Piste und Wegen 10 -15 km/Tag.
Ein "entspannte" Tour wäre der Laugavegur in 4 Tagen (ohne Zelt).

So weit,

Dieter
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Wanderungen über das Hochland Islands
Sven
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Beitrag von Sven » Fr 1. Dez 2006, 14:03

Dieter hat geschrieben:Hallo Sven,
...
Ich fuehle mich ja schon irgendwie geehrt aber eigentlich war ich nicht der OP dieses Threads. Oder heist der Mediziner etwa auch Sven?

Sven ;)
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Ute
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Beitrag von Ute » Fr 1. Dez 2006, 14:06

Hallo Sven,
kurz zum Schlafsack - er hat einen Komfortbereich von -10 Grad (von Globi angegeben, angeblich sollen sie die Teile in einer Klimakammer testen - arme Mitarbeiter :cry: ). Ich habe damit in diesem Jahr im März in Lappland bei -15 Grad gezeltet und nicht gefroren, okay ich hatte noch ein dünnes Fleeceshirt an und ein Paar Wollsocken. Die Beine waren aber unbedeckt.
Gruß
Ute
Sven
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Beitrag von Sven » Fr 1. Dez 2006, 14:09

Ute hat geschrieben:Hallo Sven,
kurz zum Schlafsack - er hat einen Komfortbereich von -10 Grad (von Globi angegeben, angeblich sollen sie die Teile in einer Klimakammer testen - arme Mitarbeiter :cry: ). Ich habe damit in diesem Jahr im März in Lappland bei -15 Grad gezeltet und nicht gefroren, okay ich hatte noch ein dünnes Fleeceshirt an und ein Paar Wollsocken. Die Beine waren aber unbedeckt.
Gruß
Ute
*seufz* Ein hoch auf die EN Normen. Uh es wird Off-Topic ...

Sven
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Peter
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Beitrag von Peter » Fr 1. Dez 2006, 15:04

Ja... die Schlafsacktemperaturangaben wären wirklich einen eigenen Themenbereich wert. Festhalten kann man aber auf jeden Fall, dass man die Extrem-Angaben erst gar nicht beachten sollte.
Peter Klein
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Sven
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Beitrag von Sven » Fr 1. Dez 2006, 15:10

Peter hat geschrieben:Ja... die Schlafsacktemperaturangaben wären wirklich einen eigenen Themenbereich wert. Festhalten kann man aber auf jeden Fall, dass man die Extrem-Angaben erst gar nicht beachten sollte.
Och sowas kann man gut in der nicht so ganz spezialisierten Nachbarschaft auf http://forum.outdorseiten.net nachlesen oder weiter ausbreiten. Man sollte halt nur immer fein angeben bei so Empfehlungen auf welche Werte man sich bezieht sonst gibt das halt so kleine gedankliche Verrenkungen wie bei mir nach Utes Post.

Sven

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