Kleine Grammatikfrage...

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Flote
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Kleine Grammatikfrage...

Beitrag von Flote » Do 10. Nov 2005, 11:27

Hallo miteinander, dass ist mein erster Beitrag hier ;)
ich habe zwar schon vor ein 2-3 Monaten angefangen isländisch zu lernen, aber eher nur ganze Sätze und einige Vokabeln, erst jetzt richtig mit der Grammatik und mir ist gleich ein Problem aufgetreten und dachte, dass mir hier vielleicht jemand helfen kann, würd mich sehr freuen :)

Also, ich habe gerade mit der Beugung der Hauptwörter angefangen, genauer gesagt mit M1. Nun hab ich ja insgesamt immer 8 Endungen. Im 3. Fall Mehrzahl enden sie ja auf -um im 2. Fall MZ auf a. Gut, schon mal zwei weniger. Dann steht in meinem buch, dass alle männlichen Hauptwörter in der Mehrzahl 1. Fall auf -ar bzw. -ir und im 4. Fall auf -a bzw. -i enden. Also sind nur noch die Endungen für den Singular zu klären. Dann steht jetzt, dass die Wörter aus M1 im 1. Fall, EZ immer auf -i enden. So bis dahin kein Problem, allerdings steht nichts über die Endungen im 2., 3. und 4. Fall Singular?!

Wäre nett, wenn mir jemand helfen kann!!
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Olaf
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Beitrag von Olaf » Do 10. Nov 2005, 17:20

Uff. Ich nehme an M1 ist sowas wie "hestur", weil damit fangen alle Lehrbücher an...

hestur
um hest
á hesti
til hests

hestar
um hesta
á hestum
til hesta

Verflix... ich fürchte wir reden nicht vom selben. Was genau ist M1? :)

Ansonsten hilft vielleicht auch http://www.samkoma.com/mimir/mimir.htm
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Beitrag von Flote » Do 10. Nov 2005, 17:53

Danke für den Link, dass sieht ja schon mal sehr nützlich aus! ;)

bei M1 handelt es sich um schwache, männliche Hauptwörter, in meinem Buch ist timi als Beispiel angegeben.

In Verbindung mit deinem Link hab ich jetzt aber ein weiteres Problem, da die Aufteilung der Wortgruppen ziemlich anders, wie in meinem Lehrbuch aufgebaut ist.
Dort ist es so: m1, w2, s3 - die Schwachen Nomen
m4-m8 - männliche starke
w9-w14 - weibliche starke
und noch eine Gruppe für starke sächliche Nomen.

Und die Aufteilung auf dieser Seite ist ja wieder etwas anders...kannst du vielleicht auch ungefähr beurteilen, wie es denn besser wäre, sich daran zurichten oder ob der unterschied überhaupt so groß ist?
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Beitrag von Olaf » Do 10. Nov 2005, 18:48

Ich glaub, wenn du vor nem Isländer stehst und was gefragt wirst, hast du sowieso nicht so viel Zeit, über SM1, W2 oder was auch immer nachzudenken. Das wichtigste ist, daß man ungefähr weiß, welches Wort maskulin, welches feminin und welches neutrum ist... und natürlich ein Gefühl dafür zu bekommen, was komisch klingt, und was nach einer korrekten isländischen Form klingt... das fehlt mir auch noch zum Großteil...

Und bestimmt gibts noch andere Versuche, irgendwelche Gruppen zu bilden, die wieder anders funktionieren... :)
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Beitrag von lena » Do 10. Nov 2005, 19:42

Wenn man die Hauptworte in lauter Untergruppen einteilt, dann gibt es unzählige und man verliert den Überblick. Mach es wie die Kinder, lern erst einmal wie es am häufigsten funktioniert und wenn du das drauf hast, kannst du anfangen, dir auch andere Beugungsformen zu merken. Häufig unterscheiden die sich sowieso nur in einer von acht Formen. Wenn du dich z.B. an "frá hesti" orientierst und dann bei einem Wort, bei dem im Dativ singular das -i am Ende wegfällt trotzdem -i benutzt, wird dich jeder verstehen. Schaffe dir also einen Grundüberblick und erweitere diesen später durch Abweichungen. Bilde dir also ein Orientierungsgitter, an dem du dich festhalten kannst und in dem du sehen kannst, was eigentlich immer gleich bleibt, z.B. -a/-anna (ohne/mit Artikel) im Genitiv plural oder -um/-unum (ohne/mit Artikel) im Dativ plural. Such dir dafür jeweils ein schwaches und ein starkes Wort für jedes Geschlecht. Beispielsweise pabbi (maskulinum, schwach), hestur (maskulinum, stark), mamma (femininum, schwach), höfn (femininum, stark), barn (neutrum, stark) und hjarta (neutrum, schwach).
berndisland

Beitrag von berndisland » Sa 12. Nov 2005, 14:40

Warum so kompliziert, wenn es einfach geht:

Unter folgendem Link kann man alle Konjugations und Deklinationstabellen abrufen, wenn man das Wort in der Grundform in das Suchfenster eingibt.

http://www.lexis.hi.is/beygingarlysing/
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Beitrag von lena » Sa 12. Nov 2005, 19:20

berndisland hat geschrieben:Warum so kompliziert, wenn es einfach geht:

Unter folgendem Link kann man alle Konjugations und Deklinationstabellen abrufen, wenn man das Wort in der Grundform in das Suchfenster eingibt.

http://www.lexis.hi.is/beygingarlysing/
Weil man ja die richtigen Formen auch irgendwann aus dem eigenen Hirn abrufen können möchte anstatt nur aus dem Internet ausspucken lassen?
Ich bezweifele, daß du alle Formen einzeln herausgesucht und auswendig gelernt hast.... :wink:
berndisland

Beitrag von berndisland » So 13. Nov 2005, 00:09

Lernen von Fremdsprachen ist in gewissere Weise auch individuell verschieden. Gott sei Dank! Das "kindliche" Lernen, wie man etwa die Muttersprache erwirbt, endet meist um die zwölf Jahre. Danach nimmt das analytische Lernen die Überhand. In Ordnung, wem das behagt. Oft trägt aber ein grammatisch orientiertes Fremdsprachenlernen jedoch dazu bei, dass die Kommunikation sehr gehemmt abläuft. M1 W5 etc. mir sagt das wenig, und ich habe auch wenig Lust mich damit zu beschäftigen, da es in keiner Weise internationalen Grammatikkonventionen entspricht. Grammatik ist letztendlich nur ein Hilfsmittel zum richtigen Sprachgebrauch. Probieren und nachprüfen (trial and error) ist eine Methode, die man anwenden kann, ohne dass man tabellarisch die Fremdsprache einrastert. Um Unsicherheiten zu beseitigen, finde ich, den von mir genannten Link ganz gut. Abgesehen davon, dass da kein M1 oder W6 vorkommt. Wer hat diesen Mist denn eigentlich erfunden? Sinnvoller ist es da, sich mit den isländischen Grammatikbegriffen vertraut zu machen, denn alles Andere ist wohl unnötige Belastung der Gehirnzellen. Dies sei aber bitte nur als meine Meinung zu verstehen!
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Beitrag von lena » So 13. Nov 2005, 11:05

Da hast du Recht, Bernd, wie ein Kind kann man natürlich nicht tatsächlich lernen, aber man kann die Angst vor den Fehlern verlieren, wenn man ein bißchen von den Kindern abkuckt. Ein Grammatiklernen kann Angst vor Fehlern schaffen und vom Reden abhalten. Das gleiche gilt allerdings für das trial-and-error-Prinzip. Ist halt eine Persönlichkeitsfrage.
Da der Fragestellende sehr grammatikorientiert gefragt hat, hat er eine grammatisch orientierte Antwort bekommen. Analytisch die Grammatik zu lernen hat mir persönlich sehr geholfen, da ich dann etwas hatte, an dem ich mich festhalten konnte, wie z.B. ein solches Orientierungsgitter, wie ich es nannte. Das sind dann aber nur die häufigsten Formen, alles andere prägt sich so ein, ich betreibe also trial-and-error innerhalb einer gewissen analytischen Grundordnung. Da das etwas ist, was man häufig bei Kindern beobachten kann, mein Vergleich. Ich spreche meine Empfehlung guten Gewissens aus, da es für mich ein guter Weg war. Andere können ja gerne andere Wege vorschlagen ;)
berndisland

Beitrag von berndisland » So 13. Nov 2005, 11:57

Auch grammatikorientiertes Lernen kann verschiedene Ausformungen haben. Eine gewisse Grundsicherheit bei der Flexionsgrammatik ist dabei sicherlich notwendig. Darüber hinaus sollte man jedoch auch Syntax und textreferezielle Aspekte nicht vergessen. Hier ein schönes Beispiel dafür, dass im Isländischen die Flexionsgrammatik vor der Bedeutungsreferenz steht:
"Tuttugueinn maður var svangur og fór á veitingastað"

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