Hallo Poppy,
MissPoppy hat geschrieben:Hab mich bis spät in die Nacht durch unzählige Berichte und Blogs gelesen und bin noch etwas unsicher, ob wir Hornstrandir wirklich ansehen sollen. Mein Freund meint ja, unserem Freund der mitkommt ist es egal und ich bin mir unsicher, ob wir uns nicht vielleicht überschätzen. Kann das leider überhaupt nicht einschätzen, weshalb ich in Betracht ziehe Hornstrandir ein anderes Mal zu machen.
Es ist für Außenstehende fast unmöglich zu sagen, ob eine Tour leicht oder schwierig für eine andere Person/Gruppe ist. Diese Entscheidung kann ich dir/euch nicht abnehmen.
Ich habe eine Frage: Habt ihr schon Trekkingerfahrung? Könnt ihr euch im Gelände orientieren und Karten lesen und mit dem Kompass/GPS umgehen?
Falls ja, dann ist Hornstrandir auch machbar. Vom Schwierigkeitsgrad ist Hornstrandir schwieriger, weil es jeden Tag bergauf und wieder bergab geht. Es ist selten ein Pfad erkennbar, denn man muss sich selbst den für sich geeignetsten Weg finden. Besonders in den höheren Lagen gibt es viel Geröll und die Schneefelder des letzten Winters bleiben bis weit in den Sommer liegen, falls sie überhaupt abtauen. Falls man die gesamte Zeit Traumwetter hat, dann kann man sich vielleicht noch an den Steinwarten orientieren. Davon sollte man aber nicht ausgehen. Die Realität ist, dass die Wolken oft tief hängen, so dass die Sicht zumindest auf den Pässen oft schlecht ist. Falls man überhaupt nichts mehr sieht, dann heißt es Ruhe bewahren und ggf. warten, bis die Sicht wieder besser wird. Auf keinen Fall sollte man den Weg verlassen und orientierungslos herumlaufen.
Letzteres sollte man auch auf dem Laugavegur (oder jeder anderen Tour) nicht machen, aber zumindest auf dem Laugavegur ist die Chance relativ hoch, dass man auf entgegen kommende Wanderer trifft oder andere Leute nach einem kommen. 100% verlassen sollte man sich auf diese trotzdem nicht, denn man weiß nie, ob diese Leute wirklich wissen wo es lang geht. Die Wahrscheinlichkeit auf Hornstrandir noch andere Wanderer zu treffen ist nicht unmöglich, aber man muss evtl. sehr lange warten. Besser ist das notwendige Equipment bei sich zu haben (Karte, GPS) und selber zu wissen wo es lang geht.
Übrigens, es spricht auch nichts dagegen einen Plan B oder C zu haben. Man kann zwar nie wissen wie sich das Wetter entwickelt, aber meine Erfahrung ist, dass die Wettervorhersage zumindest für die folgenden 2-3 Tage recht zuverlässig ist (
http://en.vedur.is/weather/forecasts/areas/). Wenn man also schon vorher weiß, dass das Wetter schlecht wird, dann bringt es überhaupt nichts die Wanderung zu starten, ganz besonders, wenn es am ersten Tag über den Fimmvörðuháls geht. Wenn das Wetter im Süden schlecht wird, kann man noch immer auf Osten, Norden oder Nordwesten ausweichen.
Folgenden Route hab ich nun mal zusammengestellt:
1. Tag Flug nach Reykjavik
2. Tag Fahrt nach Skogar
3. - 9. Tag Laugavegur
10. Zusatztag sollte das Wetter mal gar nicht mitspielen oder wir doch länger brauchen.
9./10. Tag Rückfahrt von Landmannalaugar nach Reykjavik (gibt es hier auch eine Verbindung nach Selfoss?)
11. - 12. Tag ev. ein Ausflug nach Vik, Wanderung Havergerdi
13. Tag Reykjavik
14. Tag Rückflug
Dein bisheriger Plan liest sich sehr gut. Besonders gefällt mir, dass ihr euch viel Zeit für die Wanderungen Fimmvörðuháls und Laugavegur nehmen wollt. Falls ihr anschließend wirklich nach Vík wollt, dann solltet ihr in Hella aussteigen. Eine andere Möglichkeit wäre, den Bus von Landmannalaugar nach Skaftafell zu nehmen und dort noch 1-2 Tage zu wandern. Auf dieser Fahrt kommt ihr auch an der Eldgjá-Spalte vorbei. Dort hält der Bus eine längere Zeit und die Leute können zum Wasserfall Ófærufoss wandern.
Uwe