Hallo Ulla, danke für die Rückmeldung.
Es ging mir nur darum zu berichten, was ich durch meine Reiseversicherung erfahren hatte. Selbst wenn ich am Virus erkranken sollte und deshalb zurücktreten muss, zahlt sie nicht.
Das ist nochmal ein anderer Ansatz als (sinngemäß) zu schreiben: "Ich würde jetzt gerne stornieren, aber die Versicherung übernimmt die Stornokosten nicht, weil Pandemien nicht versichert sind."
Ich habe beruflich zwar nicht mehr mit Island zu tun, arbeite aber weiter im Tourismus und habe in diesem Sinne seit Wochen nichts anderes zu tun, als Stornierungen zu bearbeiten, geleistete Anzahlungen zu erstatten, Menschen vor panischen (Storno-)Reaktionen abzuhalten und Sachverhalte darzustellen. Vieles aus dem Bereich "Diese Rechte müssen mir doch zustehen." wird derzeit durcheinander gebracht oder pauschal beurteilt, wo pauschale Aussagen nicht möglich sind.
Ich verstehe jeden, der jetzt wie ein Tiger im Käfig auf und ab geht, weil noch immer nicht klar ist, was mit dem geplanten Urlaub im Mai ist. Mai ist in 17 Tagen. Momentan müssen wir alle mit der Situation leben, dass Reiseverbote oder Reisewarnungen oder Flugausfälle zunächst zum Teil nur bis Ende April begrenzt sind. Wenn ich nicht fahren/fliegen darf, kein Flieger/keine Fähre geht, mich ein Land nicht rein lässt, Hotels geschlossen sind - dann ist klar, dass ich nicht zu zahlen brauche. Die Leistung kann nicht erbracht werden, also brauche ich nicht zu bezahlen. Das so als prinzipieller Grundsatz (problematisch aber z. B. in Fällen wie der Wow-Air-Pleite letztes Jahr, wenn man schon gezahlt hat und sein Geld eben nicht wiederbekommt). Aber aktuell schauen wir tatsächlich auf den Mai: Was wird im Mai passieren? Und wann im Mai? Oder doch erst im Juni? Angenommen, die Isländer sagen: Ab Zeitpunkt X dürft ihr wieder kommen, dürft wieder bei uns reisen, unsere Infrastruktur steht - dann steht seitens Islands dem Urlaub nichts entgegen. Wenn dann auch noch die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes aufgehoben ist (derzeit weltweit bis zumindest
Ende April), dann: Los gehts. Wenn ich dann jedoch persönliche Bedenken habe, ist das vertraglich betrachtet in der Regel mein Problem.
Juli z. B. ist für aktuelle Verhältnisse noch gaanz lange hin. Niemand wird vermutlich derzeit wagen, eine Prognose für Juli abzugeben - egal, ob es darum geht, wie weit die Ausbreitung des Virus bis dahin vorangeschritten ist, wie die Situation in einem konkreten Land aussieht, ob man dann in sein Wunschland reisen kann oder wie es mit den touristischen Verhältnissen vor Ort aussieht. Ketzerisch könnte man sogar sagen: "Wer weiß, ob wir im Juli noch von einer Pandemie reden." Insofern finde ich es tatsächlich zum jetzigen Zeitpunkt verfrüht, mit Begründung "Pandemie" Reisen im Juli oder noch später stornieren zu wollen. Wohl aber mag es persönliche Gründe geben, die jemanden veranlassen für sich zu sagen: Egal, was wird, ich möchte meinen Urlaub dann nicht antreten. Aber dann muss ich mit den ganz normalen Konsequenzen leben, die da oftmals heißen: "Du hast das Recht, gegen Zahlung einer Gebühr (Stornokosten) vom Vertrag zurück zu treten." Und da muss ich tatsächlich den Zeitpunkt abpassen, bis zu dem meine Stornokosten möglichst gering sind. Oder ich sitze es aus, weil ich der festen Überzeugung bin, dass die Welt zum Wunschzeitpunkt weiterhin nicht bereisbar ist und der Veranstalter eh von sich aus stornieren muss. Aber das ist eher Kaffeesatzleserei und die Entscheidung kann nur jeder für sich treffen. Und dann ist es ja theoretisch auch immer noch möglich, dass zum Urlaubszeitpunkt ein anderer Grund, nicht reisen zu können, vorliegt, bei dem sogar die RRKVersicherung greift.
Also: Haltet weiter durch, haltet vor allem die Ungewissheit aus, schaut euch den konkreten Einzelfall an und träumt schon mal vom nächsten Islandurlaub. Ich vermute fast, dass es dieses Jahr etwas leerer im Land sein wird. Etwas, das sich so manch einer ja gewünscht hat.
Monique