Stornokosten trotz Reisewarnung?

Zu Fuss oder mit dem Auto? Im Zelt oder Hotel? Hákarl oder Skýr? Die Unterverzeichnisse für die wichtigsten Themen beachten!
Benutzeravatar
NeitherErnie
Prophet des Dettifoss
Beiträge: 302
Registriert: Mi 17. Jul 2013, 23:45

Re: Stornokosten trotz Reisewarnung?

Beitrag von NeitherErnie » Mi 22. Apr 2020, 11:11

364.000 Elfen müssen derzeit nicht ständig angestrengt behaupten, nur gewöhnliche Menschen zu sein ;)
Zwischen Seyðisfjörður und Keflavík liegt nunmal eine kleine unwegsame lnsel namens Ísland (WERner)
Benutzeravatar
Monique
Plauder-Elfe
Beiträge: 3512
Registriert: So 7. Mai 2006, 16:36

Re: Stornokosten trotz Reisewarnung?

Beitrag von Monique » Mi 22. Apr 2020, 18:34

Islandneuling007 hat geschrieben:
Mi 8. Apr 2020, 21:11
[...]wir müssen wegen Corona leider unsere Islandreise im Mai stornieren.[...]
Hallo Islandneuling, ich weiß nicht genau, wann ihr fahren wolltet, aber diese Nachrichten könnten ein neuer Anhaltspunkt für euch in Sachen "Storno ohne Stornokosten" sein. Ab dem 24. April bis zunächst 15. Mai müssen auch einreisende Touristen in Island für 14 Tage in Quarantäne:

https://www.icelandreview.com/de/gesell ... i-gueltig/
https://www.government.is/news/article/ ... -Arrivals/

Monique
Benutzeravatar
Monique
Plauder-Elfe
Beiträge: 3512
Registriert: So 7. Mai 2006, 16:36

Re: Stornokosten trotz Reisewarnung?

Beitrag von Monique » Mi 22. Apr 2020, 18:45

Noch eine Ergänzung: Fallstricke Stornierung

Storniere ich meine Reise zu einem Zeitpunkt (z. B. 22. April), zu dem für meinen Reisezeitpunkt (z. B. Anreise 30. Mai) noch keine Reisewarnung/Einschränkung oder was auch immer bekannt ist und muss ich dafür Stornokosten zahlen, dann habe ich keinen Anspruch auf Erstattung der Stornokosten, sollte mein Reisezeitraum später doch von einer Reisewarnung/Einschränkung betroffen sein, denn ICH bin VOR Bekanntwerden dieser Tatsachen vom Vertrag zurück getreten. Hier ist es dann wirklich eine Frage der Kulanz, ob Reisebüros/-veranstalter etc. die Stornokosten nachträglich erlassen.

Insofern hört man inzwischen auch von vielen Stellen: Füße besser erstmal still halten und nicht selber stornieren, wenn man das nicht 100% aus eigener Motivation heraus will/muss (und bei letzterem Achtung: persönliche Befindlichkeiten sind selten vertragsrelevant).

Monique
Benutzeravatar
ExilBayer
Hüter des Gullfoss
Beiträge: 140
Registriert: Sa 12. Jul 2014, 23:10

Re: Stornokosten trotz Reisewarnung?

Beitrag von ExilBayer » Mi 22. Apr 2020, 23:56

Monique hat geschrieben:
Mi 22. Apr 2020, 18:45
Hier ist es dann wirklich eine Frage der Kulanz, ob Reisebüros/-veranstalter etc. die Stornokosten nachträglich erlassen.
Welche Reisebüros/-veranstalter können sich in absehbarer Zukunft Kulanz leisten?
Monique hat geschrieben:
Mi 22. Apr 2020, 18:45
Insofern hört man inzwischen auch von vielen Stellen: Füße besser erstmal still halten und nicht selber stornieren,
Volle Zustimmung.
Monique hat geschrieben:
Mi 22. Apr 2020, 18:45
wenn man das nicht 100% aus eigener Motivation heraus will/muss (und bei letzterem Achtung: persönliche Befindlichkeiten sind selten vertragsrelevant).
COVID-19 Risikogruppen aber vermutlich schon, und die sind je nach Definition sehr gross.
Bei Lehrern werden in einigen Bundesländern Schwangere und alle ab 60 als Risikogruppe angesehen denen man das Infektionsrisiko in der Schule nicht zumuten kann.
Bluthochdruck ist auch bei Leuten unter 60 weit verbreitet (vor allem als Folge von Übergewicht). Dass Boris Johnson (55 Jahre) auf der Intensivstation war hat bei einem BMI > 30 keinen Arzt in England überrascht.

Das wird ein interessantes Thema sein wenn es irgendwann einmal keine generelle Reisewarnung mehr gibt, etwas Rechtssicherheit würde dann eine Reisewarnung mit definierten Risikogruppen geben (z.B. eine weltweite Reisewarnung für Leute über 60).
Benutzeravatar
ExilBayer
Hüter des Gullfoss
Beiträge: 140
Registriert: Sa 12. Jul 2014, 23:10

Re: Stornokosten trotz Reisewarnung?

Beitrag von ExilBayer » Do 23. Apr 2020, 00:13

Monique hat geschrieben:
Mi 22. Apr 2020, 18:34
Ab dem 24. April bis zunächst 15. Mai müssen auch einreisende Touristen in Island für 14 Tage in Quarantäne:

https://www.icelandreview.com/de/gesell ... i-gueltig/
https://www.government.is/news/article/ ... -Arrivals/
Der interessanteste Teil ist:
The Government of Iceland yesterday announced that a working group of officials from several ministries will discuss the next possible steps regarding cross-border travel.

Further decisions will depend on the evolution of the pandemic in Iceland and abroad and will take into account other countries’ policies in this regard.
Bei der Einreise nach Österreich ist derzeit ein aktueller negativer COVID-19 Test vorzuzeigen.
Aber das alleine findet wegen der Inkubationszeit nicht die Leute die erst nach der Einreise ansteckend werden.

Wie ist denn die Stimmung in Island?
Bei der bevorstehenden Entscheidung zwischen Ausrotten von COVID-19 in Island und Tourismus im Sommer 2020, was wollen die Isländer?
Benutzeravatar
Soulfari
Prophet des Dettifoss
Beiträge: 311
Registriert: Mo 1. Apr 2019, 17:06
Wohnort: Akureyri

Re: Stornokosten trotz Reisewarnung?

Beitrag von Soulfari » Do 23. Apr 2020, 11:36

Ich frage mich vor allem, wo die Touristen in der Quarantäne untergebracht werden sollen? Ist das für Quarantänezwecke adaptierte Hotel in Reykjavík noch in Betrieb?

Und mal was anderes: VORSICHT bei Online-Buchungen, wenn man nicht direkt nachfragen kann, wie Corona gehandhabt wird bzw. ob überhaupt geöffnet ist!
Wir mussten für eine Nacht ein Zimmer in Reykjavík buchen (Fahrt innerhalb Islands). Beim großen Portal gesucht und dann auf die eigene Webseite des Hauses geschaut. Versucht anzurufen, ob in Coronazeiten überhaupt geöffnet ist, - niemanden erreicht. OK, man konnte direkt auf der Webseite des Hauses buchen, daraus schloss ich erst mal, dass geöffnet ist, es stand nichts gegenteiliges da... oha, bei der Buchungsbestätigung kam heraus, dass die Buchung doch über booking. lief... Buchungsbestätigung mit Buchungsnummer und PIN-Code.
Letztendlich standen wir vor verschlossener Tür, buchstäblich im Regen. Falls der PIN-Code überhaupt für die Tür war, hat er nicht funktioniert, jeder Anruf, sms oder Email an das Haus war vergeblich.
Na gut, wenigstens haben wir noch unter 50€ in den Sand gesetzt. :evil:
Und kamen, 2 1/2x so teuer, in einem geöffneten Hotel unter, wo wir persönlich an der Rezeption einchecken konnten.

Ich empfehle, zur Zeit wirklich nur dort zu buchen, wo man jemanden persönlich ans Telefon oder per Email bekommt und Öffnungsmodi, Stornierungsmöglichkeiten u.dgl. erfragen kann.
Benutzeravatar
ExilBayer
Hüter des Gullfoss
Beiträge: 140
Registriert: Sa 12. Jul 2014, 23:10

Re: Stornokosten trotz Reisewarnung?

Beitrag von ExilBayer » Do 23. Apr 2020, 12:17

Soulfari hat geschrieben:
Do 23. Apr 2020, 11:36
Ich frage mich vor allem, wo die Touristen in der Quarantäne untergebracht werden sollen? Ist das für Quarantänezwecke adaptierte Hotel in Reykjavík noch in Betrieb?
Bei Quarantäne kommen in der Praxis keine Touristen nach Island, es macht ja bei ein paar Wochen Urlaub keinen Sinn die ersten 2 Wochen irgendwo eingesperrt zu sein.
Benutzeravatar
Monique
Plauder-Elfe
Beiträge: 3512
Registriert: So 7. Mai 2006, 16:36

Re: Stornokosten trotz Reisewarnung?

Beitrag von Monique » Mo 4. Mai 2020, 21:08

Da es hier besser passt, poste ich an dieser Stelle die Rückmeldung von Smyrilline. Gefragt war u.a., wie das Unternehmen zu der kürzlich bis aktuell 14. Juni verlängerten Reisewarnung des AA steht bzw. damit umgeht. Die Antwort von Smyrilline:

"Der Stand der Dinge gilt wie folgt für
a) alle Reisen nach Island bis zum 19.06.20
b) alle Reisen auf die Färöer bis zum 30.06.20

  • Stornierung lt. AGB (bis 15 Tage vor Abreise aktuell 10% des Reisepreises als Stornierungskosten, danach höher; Mahlzeiten werden komplett erstattet)
  • Umwandlung der bisher geleisteten Zahlung in einen Gutschein, gültig bis Ende 2021
  • Umbuchung auf neue Termin in 2020 oder 2021 (Preis bleibt gleich)

Den aktuellen Stand finden Sie jeweils hier: https://www.smyrilline.de/kundenservice ... nformation

Eine Reisewarnung (kein Reiseverbot) des Auswärtigen Amtes ist nur bei gebuchten Pauschalreisen eine Grundlage für eine kostenfreie Stornierung, bei reinen Transportleistungen wie einer Fähre jedoch nicht."


Bezüglich der Reisewarnung war die Antwort soweit zu erwarten. Vielleicht nutzt die Antwort dem einen oder anderen.

Monique
Antworten