Mit Landcruiser im Hochland

Die anspruchsvollere Art, mit dem Auto durch Island zu reisen.
Gast

Beitrag von Gast » Di 10. Jun 2008, 00:43

MarkusB hat geschrieben: Die Route über die F210 hätte mich vor allem interessiert, um einen Abstecher zur Struturhütte und dem Strutslaug zu machen.
Hallo Markus
hier wollen Dir viele Leute helfen, aber bereits die gegebenen Antworten raetselten, welche Route F210 von Landmannalaugar kommend Du meinst. Es gibt naemlich keine Route F210 von Landmannalaugar kommend. Ich verstehe beim besten Willen nicht wie man die F208 als Alternative zur F210 ansehen kann. Die beiden Strassen treffen sich nirgends und von der F210 nach Landmannalaugar zu kommen gibt es ungefaehr grob geschaezt mindestens 4-6 Moeglichkeiten - und die sind vorsichtig ausgedrueckt sehr unterschiedlich.
Also welche Route meinst Du bitte?

Danke
MarkusB
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Beitrag von MarkusB » Di 10. Jun 2008, 20:54

Es ist richtig, meine Bezeichnung der Route „F210 von Landmannalaugar zur Ringstrasse“ ist nicht ganz korrekt. Gemäss meiner Karte (Landmaelingar Islands) gibt es etwas westlich von Landmannalaugar eine Verbindung von der F225 zur F210 (Richtung Laufafell). Und danach plante ich auf der F210 in Richtung Osten durch den Maelifellsandur zur F208 und zur Ringstrasse zu fahren.

Markus
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Wilfired75
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Beitrag von Wilfired75 » Di 10. Jun 2008, 23:25

Okay, jetzt alles klar:
Du möchtest also von der F225 am Laufafell und am Álftavatn vorbei zur F210 (Hvanngilhütten, Maelifellssandur) fahren.
Okay, bin ich letztes Jahr im August gefahren, genau diese Strecke. Einfach gesagt ist das genau die Laugavegurstrecke für die Autos (z. B. die Hüttenwarte).
Einerseits hast du ja recht: Somit umgehst du die langweilige (ich meine jetzt vom 4x4-Aspekt her; landschaftlich soll jeder selbst für sich beurteilen), relativ einfache Piste F208 von Landmannalaugar zur R1.
Andererseits: Als Anfänger gleich die F210, den "Laugavegur-Track", fahren... hm... Die Strecke ist schon heavy-offroad (besonders bis zum Laufafell, bis zu der Wegkreuzung, wo die F210 sich vom "Laugavegur-Track" abzweigt nach Westen Richtung Hella) und ich war froh, dass auf diesem Abschnitt die isländische Börgjunarsveit (mit ner Trekkerin mit gebrochenem Arm drinnen) in ihrem Monster-Ford-Van vor mir herfuhr, somit brauchte ich die Furten nicht extra zu Fuß durchzuwaten, und auch während der Steilhänge (eine der steilsten in meinem 4x4-Leben bisher!) wusste ich, wenn denen ihr hoher Van nicht kippt, dann mein Lappländer wohl hoffentlich auch net. Aber ich möchte dich nicht davon abhalten, die Strecke ist andererseits landschaftlich und vor allem auch vom 4x4-Anspruch schon traumhaft, eine meiner absoluten Favorites auf Island!

Ich würde vorschlagen: Erstmal auf der F88 und der F225 etwas üben, wenn dir diese Strecken wie ne Autobahn im 500er SEC vorkommt, dann kannst du dich auf die F210 (die von dir beschriebene Laugavegur-Passage) wagen; wenn die F88 und die F225 dich voll fordert (kann ich mir allerdings eher net vorstellen), dann unbedingt erst noch auf der F208 weiterüben und die F210 halt dann nächstes Mal angehen!

Aber, ich kanns nur immer wieder wiederholen: Das ist alles lediglich eine Frage deines eigenen Könnens und Mutes, dein Landcruiser schafft auch die F210 und andere Strecken im Fjallabak, dort fahren außer dem Hüttenwart im Landcruiser regelmäßig auch Touristen in völlig serienmäßigen Geländewagen!
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Beitrag von gerneklein » Mi 11. Jun 2008, 03:55

Hallo Markus

die Verbindung von der F225 zur F210 westlich des Rauðufossafjöll (Krakatindsleið) ist einfacher als die Verbindung beim Laufafell (Reykjadalaleið). Wahrscheinlich ist Krakatindsleið schwierig genug fuer Dich, wenn nicht zu schwierig. Das in diesem Forum geliebte und gehasste Buch "Ekið um óbyggðir"
sagt dass man fuer den Reykjadalaleið einen modifizierten Jeep braucht und zwei zusammenfahren sollen. Fuer den Krakatindsleið heisst es normale Jeeps aber zwei zusammen. Ich bin kein besonders cooler Fahrer, aber ich habe schon oft ueber das Buch lachen muessen, weil es - nun ja - "etwas" untertreibt. Da werden "hoehere Fahrzeuge" durch Pisten geschickt wo ein normal begnadeter Fahrer nur mit 4x4 durchkommt.
Normale Jeeps aber zwei zusammen bedeutet fuer mich schon lange: eigentlich nur mit modifiziertem Jeep. Rate mal was: "Modifizierte Jeeps zwei zusammen" fuer mich bedeutet....
Die Erzaehlung von Wilfired75 passt zu diesem Bild. Reykjadalaleið ist sehr schwierig.
Weil beide Routen nicht ganz einfach sind bin ich ehrlicherweise beide noch nicht gefahren - das macht diesen Beitrag besonders wertvoll ;-)
Ich persoenlich kann Dir folgende Strecke mit guten Gewissen empfehlen: Von Landmannalaugar die F208 runter. Dann auf die F233. Beide Strecken sind atemberaubend schoen. Die F233 hat bei Syðri-Ófæra eine sehenswerte Furt: Neben der Furt spannt sich eine Lavabruecke ueber den Fluss - und zwar ganz dicht ueber dem Wasser.
Mit einem Monsterjeep kann man diese Bruecke sogar befahren - fuer alle anderen ist sie zu uneben. Die Furt selbst ist sehr felsig - vorher durchlaufen und pruefen wo es langgeht. Von der F233 duch die Hólmsá rueber zur F210. Hier unbedingt Wassertiefe pruefen. Dann auf der F210 das kurze Stueck zum Strutur und Struturlaug. Dazu muss man mehrere hunderte Meter durch Schwemmsandgebiet fahren mit zig Baechen - einfach gleichmaessig durchfahren und bloss nicht anhalten. Nach dem Besuch von Strutur umkehren und auf der F210 zur Ringstrasse - auch eine sehr schoene Strecke.
Wenn Du diese Route faehrst hast Du Abenteuer mit unzaehligen Furten (ich habe nur die tricky Stellen genannt) aber kaum Risiko.
Letzte Anmerkung: Islaender und insbesondere Huettenwaerter sind ausserordentlich gute Gelaendefahrer. Man gewoehnt sich irgendwann daran dass man selber klitschnass und mit den Nerven runter im fetten Jeep sitzt und einen unvermittelt froehlich ein Islaender mit Yaris entgegen geeiert kommt. Einmal stiess ich nachfolgend auf einen Yaris auf einen Schlammweg mit tiefen Furchen. Die Frontschuerze hatte tapfer einen beachtlichen Wall an Dreck und Erde vor sich aufgetuermt. Der Islaender gruebelte ob er wirklich umkehren sollte. Schweren Herzens gab er auf. Ob ich ihn rausziehen sollte beim Wenden fragte ich. Er lachte nur und sagte "Der Yaris ist der wahre Jeep der Islaender". Was soll ich sagen? Er wendete problemlos aber ich habe mich beim Ausweichen fast festgefahren....
viel Spass
Leon
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Beitrag von Wilfired75 » Mi 11. Jun 2008, 14:30

gerneklein hat geschrieben:Hallo Markus

die Verbindung von der F225 zur F210 westlich des Rauðufossafjöll (Krakatindsleið) ist einfacher als die Verbindung beim Laufafell (Reykjadalaleið). Wahrscheinlich ist Krakatindsleið schwierig genug fuer Dich, wenn nicht zu schwierig.
Leon
Das stimmt soweit. Beachten sollte man allerdings hierzu, dass nur der Track östlich des Laufafell (Reykjadalaleid; na toll, Leon hat auch schon die isländischen Buchstaben aufm Keyboard, wo habt ihr das denn alle her? Oder tippt ihr alle von isländischen Internetcafes aus??? :? ) die Möglichkeit eröffnet, per Abstecher direkt (!) zur Hrafntinnusker-Eishöhle zu fahren! Die Eishöhle selbst ist zwar bei weitem net so imposant, wie man sich das von den Touri-Prospekten her immer vorstellt (wie eigentlich fast alle Naturspektakuläritäten in Island), aber die ganze Gegend ringsum ist schon sehr atemberauben (meine Frau traute sich vor lauter Wildheit und Zischen hier und da gar net aus dem Auto :wink: )
Gesehen hatten wir damals dort sogar irgend so nen serienmäßigen japanischen 4x4-Minivan.
Aber Leon hat schon recht: Die Isländer (und auch "wir" Touris!) fahren manchmal fragwürdige Strecken mit noch viel fragwürdigeren Autos...
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Beitrag von gerneklein » Mi 11. Jun 2008, 23:47

Hallo Wilhelm

mit den islaendischen Zeichen mache ich das so, dass ich einfach die gesamte Tastatur auf Islaendische Tastatur setze - natuerlich benutze ich nach wie vor dieselbe Tastatur, nur die Tasten sind dann anders belegt. Benutzt Du Windows?
Unter
Start->Einstellungen->Systemsteuerung->Regions -und Sprachoptionen->Sprachen->Details
kann man die islaendische Tastaturbelegung hinzufuegen. Unten rechts bei der Uhr gibt es dann ein Laendersymbol "DE", das man dann nach "IS" mit der rechten Maus wechseln kann. Ich habe dann die islaendischen Symbole auf die Tasten mit einem feinen Edding zusaetzlich gemalt. Die liegen alle rechts in der Gegend der Enter Taste.
Das Tauschen der Tastaturbelegung ist uebrigens auch bei Spielen sehr nuetzlich weil man sonst kaum die Anleitung versteht - meistens muss man auf amerikanische Tastatur wechseln. Wenn Du es also nicht hinkriegst frage einen spielebegeisterten Menschen...
Wichtiger Hinweis: Wundere Dich nicht wenn Deine Passwoerter scheinbar nicht mehr akzeptiert werden - Du tippst dann auf der falschen Tastaturbelegung ein Passwort ein. Viele Leute werden halb wahnsinnig, wei sie nicht merken dass die Tastaturbelegung falsch ist.
viele Gruesse
Leon
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Beitrag von Wilfired75 » Do 12. Jun 2008, 00:59

Alles klar, þankeschæn, funkðioniert gut! :D

PS: Entschuldigung an alle für mein Off-Topic, aber das musste nun endlich mal geklärt werden!
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Beitrag von lralfi » So 15. Jun 2008, 08:48

Hi,

prinzipiell kann man beim LC wenig falsch machen, die Autos können was vertragen, sind einigermassen geländegängig, bei den neueren trifft das alles immer weniger zu, aber auch die zählen zur besseren Hälfte.
Wichtig sind vor allem die Reifen. Wenn Du wenig Erfahrung im Gelände hast, lass Dir Zeit, die beschriebenen Strecken sollten nicht problematisch sein, das kann sich mit dem Wetter ändern und zwar sehr schnell.

Wattiefe ist beim J7 und 8 70cm ab Werk, naja, es geht deutlich mehr, wenn die Kiste entsprechend ausgerüstet ist. Aber 70 sind für nen Anfänger schon ein Wort :-) Die Tiefe allen macht es nicht, vor allem Strömungen und Untegründe können sehr entscheidend für Hop oder Top sein.

Wünsch Dir viel Spass ! Mit dem LC bist Du auf jeden Fall ganz gut ausgerüstet.

Ralf

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