Reifenwahl T5

Die anspruchsvollere Art, mit dem Auto durch Island zu reisen.
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tosyncro
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Beitrag von tosyncro » Fr 23. Jan 2009, 14:10

Moin,
ich weiß nicht, die BFG-AT zerschnippeln?
Das klann ich mir eher bei den MT vorstellen, denn bei den AT sind ja kaum solche großen Blöcke, daß das schneiden sinn machen würde....
Ich hab das bisher auch nur auf so gaaaanz groben MT gesehen.
gruß-th.
MartinB
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Beitrag von MartinB » Fr 23. Jan 2009, 15:04

Hallo Andi,
ich war zweimal mit meinem T3 (Hecktriebler) unter (teilweise) winterlichen Bedingungen in Island unterwegs (Okt/Nov + April). Beide Male mit normalen Winterreifen. Echte Probleme habe ich eigentlich nur in der Kombination Eis und "strong wind" bekommen. Einen Satz Schneeketten hatte ich zwar dabei, aber nicht benötigt. O.K. ich bin Winterfahren gewöhnt - ich habe fast 20 Jahre im Oberharz gelebt.

Diesen Herbst bin ich mit meinem 4to-Allrad-Womo (16" BFG MT) auf der Kjölur in den ersten echten Wintereinbruch gekommen. Im hüfthöhen Schnee war dann doch die Schaufel fällig.

Ich würde in Deiner Situation die Winterreifen aufziehen. Ich habe den Eindruck, dass Du über das Profil und die Gummimischung mehr Halt und Traktion hinbekommst, als über die etwas größeren Reifen. Einen Satz Ketten dabei zu haben, muß ja trotzdem nicht schaden.

Über das Schneiden habe ich schon Einiges gelesen. Ich habe den Eindruck: Wenn das wirklich gut gemacht wird, kann das eine Menge bringen. Aber woher soll ich wissen, ob der Mensch den ich dafür bezahle das auch wirklich kann? Ich habe die Finger davon gelassen.

Spikes wären natürlich klasse - gerade im April, wenn Du gute Chancen hast, dass es tagsüber in der Sonne über Null geht und Abends/Nachts wieder überfriert. Wenn die Reifen grundsätzlich Spikes-fähig sind, kannst Du sie auch in Island nachschiessen (und ich meine auch wieder ausbauen) lassen. Die Kosten sind wohl nicht so hoch. Über diese Option werde ich mich schlauer machen, falls ich im Februar fahre.

Gruß Martin
sgm

Beitrag von sgm » Fr 23. Jan 2009, 19:39

gerneklein hat geschrieben:Bisher habe ich immer gedacht und gelesen dass im Gegensatz zu M+S dieses Symbol tatsaechlich eine echte Aussagekraft bezueglich Winterttauglichkeit hat.
Hat es nicht! Das Symbol ist nicht geschützt - es kann sich somit jeder auf den Reifen stempeln!
Die auf der Reifenflanke dargestellte Schneeflocke hat sich vor knapp vier Jahren europaweit als freiwilliges Hersteller-Kennzeichen von Winterreifen zusätzlich zur M+S-Markierung durchgesetzt. Angebracht wird sie an Reifen, die im Vergleich mit einem Standard-Referenzreifen mindestens sieben Prozent mehr Traktion auf Schnee bieten und zudem über einen um ebenfalls sieben Prozent kürzeren Bremsweg verfügen.

Um vielleicht noch eine Idee in den Ring zu werfen :wink: :
Den Cooper Discoverer M+S bekommst du auch in 235/70R16. Ich fahr den jetzt den 4. Winter (inzwischen der 2. Satz). Ein super Schnee und Eisreifen und macht zudem auch noch locker einige Geländeausflüge mit, im Gegensatz zu den meisten moderneren Winterreifen.
gerneklein
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Beitrag von gerneklein » Fr 23. Jan 2009, 23:24

Hallo

@Andi Danke fuer Deine Antwort

@sgm und @Wilfired
Ich denke Ihr liegt da ausnahmsweise ;-) voellig falsch. Das Schneeflockensymbol ist ein Industriestandart, niemand darf das nach Belieben draufdrucken. Allerdings ist es in Deutschland (noch) nicht Pflicht Winterreifen mit diesem Symbol zu kennzeichnen. Insofern ist es von den Herstellern freiwillig - aber wenn sie es tun hat der Reifen den Test bestanden.

Ich habe mal "google" angeworfen ;-)
Also hier ist die nette Geschichte woher es kommt:
http://www.canadiandriver.com/winter/ti ... _tires.htm
Es ist also ein Industriestandard der American Society for Testing and Materials (ASTM).

Das sagt der Hersteller - aber auf Hersteller hoert man besser nicht.
http://www.conti-online.com/generator/w ... ke_de.html

Hier die Interpretation was es in Deutschland bedeutet:
http://www.mbalurad.de/shop_content.php ... fenpflicht
"Alle Reifen, die mit dem nachfolgenden Schneeflockensymbol ausgezeichnet sind, verfügen über besonders anspruchsvolle Fahreigenschaften auf Schnee und Eis.
Die Schneeflocke als Industriestandard bürgt für besondere Wintertauglichkeit: Im Gegensatz zum M+S-Symbol muss der Reifen für das Schneeflockensymbol
einen echten Traktionstest auf Schnee bestehen."

Aber das Interessanteste habe ich hier gefunden:
http://www.4wheeloffroad.com/camping/13 ... tires.html
"Other truck and SUV tires that have earned the RMA's severe snow rating include the BFGoodrich All-Terrain T/AKO, the Goodyear Wrangler Ultra Grip Ice, and the Michelin 4x4 Alpin.
Off-Road Tires In The Snow: Except for the BFG All-Terrain mentioned above, most of the tire manufacturers we spoke to were hesitant about recommending a "typical" all-terrain or max-traction tire for winter use, since most of these tires don't feature a soft compound or heavily siped tread pattern engineered specifically for cold-weather traction. Yet they agreed that, under certain conditions, a maximum-traction tire would perform better than a so-called winter tire."

Soso - eine deutliche Warnung an alle die denken mit AT Reifen kommen sie gut durch den Winter - die Hersteller selber warnen davor sie im Winter zu benutzen. Ausnahme: BFGoodrich All-Terrain T/AKO.
Man reibt sich verwundert die Augen: Ist BFGoodrich der einzige A/T Reifen der den Test bestanden hat? Die erwaehnten Goodyear Wrangler Ultra Grip Ice und Michelin 4x4 Alpin sind ja keine A/T Reifen.

Aber fuer mich reicht das nun, ich ziehe folgenden Schluss:
a) Schneeflockensymbol hat eine Bedeutung
b) BF Goodrich A/T KO hat dieses Symbol
c) Es gibt Winterreifen die das Symbol nicht tragen und trotzdem zu den topbesten Winterreifen zaehlen. Vermutlich alle nicht amerikanischen Reifenhersteller zoegern mit diesem Symbol weil es ein amerikanischer Standard ist.

hoffe nun ist einiges klarer,
Leon
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lralfi
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Beitrag von lralfi » Sa 24. Jan 2009, 11:38

Da hat er recht !!

Allerdings beantwortet das die eigentliche Frage nicht :-)

Zu meinen Erfahrungen, ich kenne diese Reifen allerdings in anderen Dimensionen, aber das sollte nebensächlich sein.
Der Nokian Hakka... war lange Zeit der einzige echte Winterreifen für viele GW. Ich denke, wenn Ihr Eis und Schnee auf der Strasse im Blick habt, dürfte das der Richtige sein. Mich hat bisher kein einziger MT oder AT im Winter überzeugt. Der BfG AT ist evtl. gerade noch akzeptabel, aber der MT ist nix. Wenn Ihr mit Schlamm rechnet, ist der MT natürlich die Waffe der Wahl, der AT so lala den Hakka kannst Du voll vergessen. Dumme Sache. Man mus sich entscheiden, zwei komplette Sätze kommen eher nicht in Frage.
Ich würde mir einen Satz MT draufziehen und in Island spiken lassen. Für wirklich tiefen Schnee ist de VW eh das falsche Auto.
Ketten ist eh klar !
Das hängt wie gesagt stark davon ab, was Ihr vorhabt.

Gruss ralf
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Wilfired75
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Beitrag von Wilfired75 » Sa 24. Jan 2009, 18:08

Vielleicht habt ihr ja recht mit euren (speziell Leon) Recherchen, dass das Schneeflockensymbol das Bestehen eines Traktionstests voraussetzt (der aber - wenn ichs richtig verstanden habe - von der Firma selbst durchgeführt wird??? Also ehrlich, Leute, das ist ja dann auch wieder Käse!)...

Wie auch immer: Ich sehe das alles gar nicht so wissenschaftlich, sondern bin eher Anhänger der Trial-and-Error-Methode!

Also schauen wir uns mal die Bilder von Offroadern bis zum Bauchnabel im Schnee an, z. B. von Ex-Chevy-Dirk (hatte Goodyear MTs drauf) oder dem Ossi-Suburban, der grade in ebay verhökert wird (Cooper Discoverer ATs drauf) oder meine eigenen Lappländer-im-Schnee-Bilder (mit BFG MTs).

Was sagen uns nun diese Erfahrungsbeispiele: Sowohl MTs als auch ATs bieten folglich ne Menge Traktion im (tiefen) Schnee, wie die Fotos beweisen! (oder hab ich Tomaten auf den Augen, wenn ich diese 4x4-Schnee-Fotos so angucke, bzw. ne Erinnerungslücke unserer eigenen Erfahrungen)

Somit ist es nicht verwunderlich, dass der BFG AT ne Schneeflocke draufhat: Natürlich hat der im richtig fetten Schnee gute Traktion, Stollen und Lamellen hat er ja genug (glaube nicht, dass im tiefen, lockeren Schnee feine Winterreifen-Lamellen alleine ausreichen!)...

Das einzige Problem der ATs oder MTs ist doch wohl nur dann, wenn die Straße spiegelglatt vereist ist! Da geht ohne Lamellen dann wahrscheinlich nix mehr!
Ich sage ausdrücklich "wahrscheinlich", weil meine eigenen Erfahrungen vor einigen Jahren in und um Siglufjördur (absoluter Nordzipfel Islands, da gibts nicht mehr viel Nördlicheres) im Dezember bei völlig spiegelglatt verregnet/überfrorener Straße mit den eingeschnittenen MTs eigentlich sehr gut war; sind jedenfalls schon mal nirgendwo gerutscht! (wahrscheinlich glaubt mir das jetzt hier keiner...; weiß auch net, ob allein das Einschneiden diese derartige Wintertauglichkeitsverbesserung selbst auf spiegelglattem Eis gebracht hat...)
Lieber Leitwolf als Lemming
Íslandpetúr

Winterreifen mit Schneeflockensymbol

Beitrag von Íslandpetúr » Sa 24. Jan 2009, 20:43

Ich bin im vergangenen April in Ostisland mit meinem G gewesen und hatte den Bridgestone Blizzak in der Größe 31x10,50x15 drauf. Der Reifen hat einen sehr weichen Gummi und durch die starke Lamellierung auf Schnee und vor allen Dingen blanken Eis einen sehr guten Griff. Für sehr tiefen Schnee ist er allerdings nicht grob genug profiliert und da kann man sich schon mal festfahren. Dann heißt es schaufeln. Wir hatten Anfang April 2008 enorm viel Schnee und ich bin gespannt, wie es dieses Jahr werden wird.
Wichtig ist in jedem Fall, den Luftdruck um mind. 1 bar zu reduzieren, wenn man viel Schnee auf der Straße hat.
Werde am 4. 4. in Esbjerg losfahren.
Gruß
Peter
gerneklein
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Beitrag von gerneklein » Sa 24. Jan 2009, 21:14

Hallo

unermuedlich durchwuehle ich Tag und Nacht das Internet ;-)

und siehe da was man da so findet
siehe: http://www.prealign.com/tires/bfgoodrich.htm
"NOTE: While most BFGoodrich All-Terrain T/A KO tires meet the industry's severe snow service requirements (and are branded with the mountain/snowflake symbol), selected tires do not. Tires not meeting the industry's severe snow service requirements are identified on the Sizes & Pricing page, as well as the Specs page with a "Not Rated For Severe Snow" notation to the immediate right of each applicable tire size."

Sehr nett :-( von BFGoodrich...mit anderen Worten:
Es gibt sowohl BFGoodrich All-Terrain KO Reifen mit dem Schneeflockensymbol als auch welche ohne. Und wer welche ohne Schneeflockensymbol "erwischt", hat im Winter ein Problem weil dieser Reifen dann entweder nicht die richtige Gummimischung oder keine Lamellen hat - er ist schlichtweg insbesondere fuer Eis ungeeignet.


@Wiffired es testet nicht der Hersteller sondern irgendein lizensiertes Unternehmen, genau wie bei DIN und anderen Normen.

Nun ahne ich woher die unterschiedlichen Erfahrungen mit diesem Reifen kommen ;-)

@Andi, haben denn Deine geliebten BFGoodrichs das Schneeflockensymbol oder eben nicht?

viel Spass
Leon
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sgm

Beitrag von sgm » So 25. Jan 2009, 11:53

Jetzt sind wir mal wieder komplett vom Thema abgekommen :wink: .
Meine Aussage auf Seite 1 bezog sich darauf, dass es sich bei der Schneeflocke um einen quasi nordamerikanischen Standard handelt. Etwas vergleichbares gibt es in Europa nicht. Somit kann in der EU auch niemand nachprüfen, ob das Symbol zu Recht oder zu Unrecht draufgestempelt wird.

Hier noch zu Geschichte der Flocke:
http://www.pro-winterreifen.de/download ... flocke.pdf

Der "Referenzreifen" ist übrigens ein alter Uniroyal aus den 90ern (oder sogar 80ern?). Diesen mit den geforderten Kriterien zu übertreffen, dass dürften inzwischen sogar einige Sommerreifen hinbekommen.
gerneklein
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Beitrag von gerneklein » So 25. Jan 2009, 12:49

Hallo

+ es stimmt einfach nicht, dass das Schneeflockensymbol keine rechtliche/technische Bedeutung in Deutschland hat. Gerade bezueglich des relativ neuen Gesetz in Deutschland dass man auf winterlichen Strassen geeignete Reifen haben soll ist das doch interessant.

+ der "Deutsche Verkehrssicherheitsrat e.V." betreibt eine Seite
pro-winterreifen. Dort findet man hier
http://www.pro-winterreifen.de/wissensw ... nterreifen
unter Punkt 3 folgende Erklaerung:

Schneeflockensymbol
Hinter dem Schneeflockensymbol steht eine vereinheitlichte Prüfung mit definierten Kriterien. Hier wird der Reifen mit einem standardisierten Reifen verglichen. Schafft der Reifen bessere Werte als der Vergleichsreifen, erhält er das Schneeflockensymbol. Diese Prüfung wurde nötig, nachdem in den USA fast ausschließlich Reifen mit M+S- Kennung angeboten wurden und die Verbraucher nicht mehr unterscheiden konnten, ob ein Reifen Wintereigenschaften aufwies, oder nicht. Seit etwa fünf Jahren setzt sich das Schneeflockensymbol auch in Europa immer mehr durch und steht mittlerweile als eine Art Gütesiegel für Winterreifen. Ein mit einem Schneeflockensymbol ausgezeichneter Reifen befindet sich in der Regel im oberen Drittel der Leistungsfähigkeit von Winterreifen, wie Zeitschriftentests immer wieder belegen.

+ Interessant ist: "im oberen Drittel der Leistungsfähigkeit". So schlecht kann der Schneeflockentest nicht sein, dass es sogar (viele) Winterreifen gibt die schlechter sind. Oder macht es den Testern Spass zwei Drittel grottenschlechte Winterreifen auszuwaehlen?

+ tja, und natuerlich sind wir ja "komplett" wieder vom Thema abgekommen. Ganz klar, es ging ja hier auch nicht um die Wintertauglichkeit von BFGoodrich A/T KO Reifen mit und ohne Schneeflockensymbol. Das sehe ich vollkommen ein. Ich habe auch schon verstanden worum es mal wieder in diesem Thread wirklich geht

viel Spass
Leon
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