Off-Road erwischt werden ist teuer in Island

Die anspruchsvollere Art, mit dem Auto durch Island zu reisen.
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Ute
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Re: Off-Road erwischt werden ist teuer in Island

Beitrag von Ute » Mi 14. Sep 2011, 13:13

Hallo,
mich haben bei meinen bisherigen Islandreisen auch die "Reifenspuren ins nichts" geärgert. Mal abgesehn davon, daß sich das auf einem Foto nicht so gut macht. Mir ist es gleich, ob Schotter oder Vegetation - hier gehts ums Prinzip.
Ich kenne auch Bauern (den vom Fljotsdalur/Thorsmörk), der fährt die Piste in die Berge hoch, steigt dann aus und geht zu Fuß, seine Hunde und alle Nachbarn helfen mit beim Schafetreiben.
Ich meine das auch schon mal gesehn zu haben, daß Schafe aus dem Landmannalaugar-Gebiet mit Hubschrauber getrieben wurden.
Selbst wenn isländische Bauern mit Motorcross die Schafe zusammentreiben ist das noch lange kein Freifahrtsschein für Andere,
mit Geländewagen oder Motorrädern/bzw. Mopeds da ebenfalls im Gelände herumzukurven.
Auch isl. jugendliche, meist aus Reykjavik, die wild im Gelände herumdüsen, werden von der Polizei aufgegriffen und kriegen harte Urteile. Die Isländer dürfens eben auch nicht.
Gruß
Ute
PS: ich kann mich da nur "gerneklein" anschließen.
gerneklein
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Re: Off-Road erwischt werden ist teuer in Island

Beitrag von gerneklein » Mi 14. Sep 2011, 13:27

Monique hat geschrieben:
gerneklein hat geschrieben:Viele Farmen jedoch pflegen ihr Land ausgezeichnet und wuerden nie auf die Idee kommen da kreuz und quer mit dem Motorcross zu fahren. Ich war selbst bei einem Schafabtrieb zu Pferd dabei und natuerlich geht das dann nicht, wenn da Motorraeder oder Quads dabei waeren. Die Pferde moegen naemlich das Geraeusch der Motorraeder nicht gerade - vorsichtig ausgedrueckt :-)
Romantisierst du evt. ein bisschen? Auch hier im Sueden sind immer weniger bis kaum noch echte Pferde beim Schafabtrieb im Einsatz. Sicher gibt es Stellen, wo man motorisiert nicht weiterkommt, aber das Quad scheint inzwischen Bauers liebstes "Spielzeug" geworden zu sein.
Hallo Monique
das ist interessant zu hoeren dass ich romantisiere, der doch "staendig" im Hier und Jetzt von Aluminiumwerken, Stromlinien, Wasserkraftwerken, Oelraffinerien, Bomben aus Alu auf Irak, Waffentransporten von Icelandair und Drogenkonsum im Zusammenhang mit Island rede. ;-)

Nein, ich habe keine romantische Vorstellung von Island. Glaubte ich zumindest :-)

Ich habe ueberlegt ob ich "einige Farmen" schreiben sollte aber dann dachte ich, nein, da bist Du zu pessimistisch, da tust Du Island Unrecht, es sind doch mehr Farmen als einige, also "viele". Die haben natuerlich auch Quads aber behandeln Ihr Land pfleglich. So wie Ute es z.B. in ihrem Beitrag beschrieben hat. Im Norden ist Schafabtrieb mit Pferden natuerlich mehr verbreitet als im Sueden. Der Sueden hat es ja nicht so mit Pferden (woran liegt das eigentlich?).

Es gibt ja die Klagen der deutschen "Pferdemaedchen" die auf Farmen arbeiten und eine Farm im Sueden kriegen statt im Norden. Da stehen dann drei oder vier Pferde auf der Weide rum, dick, rund, dumm und faul. Am Ende der Saison haben es die Maedchen geschafft dass das gute TIer sie nicht abwirft und wenigsten bis zum anderen Ende der Weide mehr oder weniger willig trabt. ;-)

viele Gruesse
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Re: Off-Road erwischt werden ist teuer in Island

Beitrag von MartinB » Mi 14. Sep 2011, 13:40

gerneklein hat geschrieben:Ja, wo ist da der Unterschied? Dass Vegetation einen "Wert" hat? Und Schotter nicht?
War "Alles oder Nichts" nicht mal eine Fernsehsendung in D? Wie ich schon schrieb: Ich bevorzuge eine differenzierte Sichtweise. Nicht "Wert" und "keinen Wert". Gekonnte SW-Fotografie finde ich sehr beachtlich. Aber selbst die besteht in Realität aus Graustufen.

Das Fotoargument überzeugt mich überhaupt nicht. In Norwegen sind überall Stromleitungen auf den Landschaftsbildern. Und überhaupt: Wofür gibt es Photoshop? :twisted:

Aber natürlich darf sich jede(r) prinzipiell über Alles ärgern (lassen). Meine Empfindungen (nicht nur in der isländischen Landschaft) werden durch Motorradspuren im Schotter weniger beeinträchtigt, als durch plattgewalzte oder ausgerissene Vegetation in Gegenden, wo sie es extrem schwer hat. Das Problem sehe ich ähnlich wie Chevy: Wo ist die Grenze zwischen reinem Sand / Schotter und beginnender Vegetation?

Aber selbstverständlich respektiere ich auch prinzipienfeste Handlungen, wenn Menschen derartige Gebiete dann überhaupt nicht mehr betreten um die Natur nicht zu stören.

Nachtrag: Ich habe beim Schafabtrieb auch schon mehrfach beobachtet, dass Pferde und Fahrzeuge (PickUp, Quad, Moped) gemeinsam eingesetzt werden. Es scheint also auch technikresistente Pferde zu geben. Hat die Genmanipulation bei der isländischen Pferdezucht schon Einzug gehalten? Aber am Schafabtrieb selbst habe ich mich noch nicht beteiligt Als "guter Tourist" bewege ich mich ja nicht außerhalb der Wege ;)
sgm

Re: Off-Road erwischt werden ist teuer in Island

Beitrag von sgm » Mi 14. Sep 2011, 14:49

--
Zuletzt geändert von sgm am So 10. Jun 2012, 16:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Off-Road erwischt werden ist teuer in Island

Beitrag von Monique » Mi 14. Sep 2011, 14:52

sgm hat geschrieben:Da ihr ja gerade so schön am Meinungen austauschen seid, was mache ich denn auf einer einspurigen Piste bei Gegenverkehr :?:
Fliegen 8-) .
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Re: Off-Road erwischt werden ist teuer in Island

Beitrag von Sigrid » Mi 14. Sep 2011, 15:01

SGM, sehr gute Frage.
Ich habe dieses Jahr verschiedene Varianten gesehen, naja... eigentlich zwei.

Eins der Autos fährt je nach Breite der Piste entweder ganz oder halb auf den "Seitenstreifen" und bleibt dort so lange STEHEN bis der entgegenkommende Verkehr vorbei ist und fährt dann (in möglichst spitzem Winkel) wieder auf die Piste.

Man fährt (entweder ganz oder halb) so lange auf dem "Seitenstreifen" bis der entgegenkommende Verkehr vorei ist.

Wie machst du das?
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Ein paar meiner Bilder gibt´s da -->Flickr
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Re: Off-Road erwischt werden ist teuer in Island

Beitrag von flamingo » Mi 14. Sep 2011, 15:10

Hej,
es ist doch schön,wenn Menschen noch die Illusion haben,das die Welt sich in der Vergangenheit weiterdreht.
Wir leben im Fortschritt und finanziellen Machtkampf,da gehen Dinge wie Umwelt drauf (früher oder später)
Das liegt in der Natur des Menschen.
Ein tierisches Lebewesen würde in 100Jahren noch leben,wie vor 100Jahren.
Ich kenne keine Kuh (oder ähnliches),das ne Straße baut.
Zu den Attraktionen kannste ja bald überall mit n Porsche hinfahren.
Ich finde es auch nicht gut,das man Hirnlos durch die Landschaft düst.
Als Strafe würde ich es gut finden,das die Spuren wieder beseitigt werden,incl. Geldstrafe.
Alles andere Hilft eh nicht viel.
T :roll: rsten
Gruß Torsten
Warte nicht bis zur Rente,denn dann kann es zuspät sein.
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Re: Off-Road erwischt werden ist teuer in Island

Beitrag von Uwe_R » Mi 14. Sep 2011, 15:21

flamingo hat geschrieben:Zu den Attraktionen kannste ja bald überall mit n Porsche hinfahren.
Ähem... das geht auch stilvoller... :mrgreen:

Bild

Bild

Sorry, für's OT...

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Re: Off-Road erwischt werden ist teuer in Island

Beitrag von gerneklein » Mi 14. Sep 2011, 18:06

Hallo

@MartinB
Natuerlich kann man alles differenzieren, soweit, dass am Ende keine Aussage steht. Wenn Du "auf Schotter" fahren als nicht so schlimm empfindest wie "die Vegetation zu zerstoeren" so relativierst Du - absichtlich oder nicht - das Offroad Verbot in Island.
Wie sieht denn ein "bisschen Offroad fahren ist erlaubt" aus? Und wie willst Du das im Gesetz verankern? Wie will man das Leuten erklaeren?
So ist die Sache doch glasklar: Da ist die Piste und da faehrst Du. Basta.
Ein "bisschen schwanger" geht nicht. Und eigentlich besteht auch gar keine Notwendigkeit die Sache zu differenzieren: Es gibt gar keinen Grund in Island abseits der Pisten zu fahren, die Pisten sind schwierig genug (wer die richtigen aussucht).

Auf der anderen Seite wirst Du sehr pauschal:
MartinB hat geschrieben:wenn Menschen derartige Gebiete dann überhaupt nicht mehr betreten um die Natur nicht zu stören.
Habe ich nie geschrieben, nie verlangt. Ich habe sogar gegen Pisten in Landschaften nichts einzuwenden. Aber da ist ploetzlich keine Differenzierung drin. Wer gegen Offroadfahren ist ist dagegen das man die Landschaft ueberhaupt betritt. Absurd und unfair.

Und Du hast gesehen dass Pferde und Fahrzeuge friedlich miteinander auskommen? Mit Autos und LKWs geht das selbstverstaendlich, vielleicht sogar zivile Quads, aber Motorcross? Das Gesetz verlangt sogar dass die Motorradfahrer die Maschinen ganz ausstellen damit eine Reitergruppe gefahrlos passieren kann wenn man sich auf ein und denselben Weg trifft.
sgm hat geschrieben:was mache ich denn auf einer einspurigen Piste bei Gegenverkehr?

Sigrid hat es es schoen beantwortet. Auf einspurigen Pisten nutzt man entweder die Ausweichstellen, dazu muss natuerlich weit vorausschauen und/oder in der Lage sein sein Gefaehrt rueckwaerts zu bewegen, oder man quetscht sein geliebtes Auto mit einer Reifenbreite oder etwas mehr auf den Rand und bleibt stehen. Der Gegenverkehr hat kaum Platz auf der Piste und muss in Schrittgeschwindigkeit vorbei. Mit der Zeit kann man das sehr gut abschaetzen wie weit man auf den Rand fahren muss.
Der Gegenverkehr wird dadurch komplett abgebremst und man kriegt garantiert keinen Stein in die Scheibe.
Wer sich so verhaelt faehrt kein Offroad. Wer aber - wie Sigrid sehr gut beschrieben hat - grosszuegig auf die Seite faehrt und gar das Tempo beibehaelt so dass er am Ende 50 oder 100 Meter neben der Piste "ausgewichen" ist, der faehrt Offroad.

Ich hoffe die Frage "Und wie parke ich mein Auto bei einspurigen Pisten wenn ich wandern gehen will?" muss nicht beantwortet werden. :-)

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Re: Off-Road erwischt werden ist teuer in Island

Beitrag von Chevyartictruck » Do 15. Sep 2011, 07:46

Moin

ein Frage habe ich auch noch:
Wo liegt der Unterschied zwischen Reifenspuren und Pferdespuren bzw. Schafstrampelpfaden?
Das ist jetzt ernst gemeint, ich meine jetzt nicht optisch sondern ist die eine Spur schädlicher wie die andere?

Ich glaube wenn man diese Gebiet schützen will darf dort über haupt nichts rein, nicht mal ein Schaf oder? Und wenn wir weiter gehen, müssten so wie es viele Bauern fordern, die Rentiere auch raus aus dem Land. Diese allerdings bringen viel Geld (Abschusserlaubnis, die ist nicht ganz billig) und werden auch querfeldein gejagt, ist auch anders gar nicht anders möglich.

Ich schätze mal wir werden dieses Problem nicht lösen und das ist auch gut so ;)

@gerneklein
Also bei uns wurde auch schon mit Pferd, MC, Quad und Hunden getrieben.
@Flamingo
Das ist die beste Idee die bis jetzt gehört habe, die Spuren beseitigen. Wenn das mal einer machen müsste, mit Besen und Rechen, ich glaube das würde er sich dann zweimal überlegen ob er sowas nochmal macht ;) Finde ich echt gut die Idee :!:

Gruß Dirk

PS OFFTOPIC:
@MartinB
Die kannst ja gar keine Spuren reinziehen mit deinem Hecktriebler Bus :lol: :lol: :twisted:
@Uwe
Es geht viel stillvoller....Englisch mit einem LOTUS :mrgreen:
wer immer nur brav ist, wird nie erwachsen!

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