Off-Road erwischt werden ist teuer in Island

Die anspruchsvollere Art, mit dem Auto durch Island zu reisen.
WERner

Off-Road erwischt werden ist teuer in Island

Beitrag von WERner » Di 13. Sep 2011, 18:47

Zufällig heute die Ausgabe des MBL vom 9.September in die Finger bekommen.
Seite 2 unten:
MBL_9.Sept.2011.jpg
4 "ausländische" Motorradfahrer wurden erwischt und fotografiert von dem/n Ranger/n beim "Off-Road fahren", ausserhalb der markierten Wege an mehreren Stellen auf der Dyngjufjallaleið (F 910) zwischen Askja und Nýjadalur.
Sie wurden der zuständigen Polizei-Wache in Húsavík gemeldet, die gab den Vorgang an die Polizei in Seyðisfjörður weiter...und das betreten der Fähre kostete insgesamt 200.000 Kr in die isländische Staatskasse, runde € 1220.-, runde € 305.- pro Kopf.
Eine relativ kleine Geld-Strafe, da der Schaden den sie anrichteten gering war, die Reifen- Spuren wird man aber noch längere Zeit sehen können.
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lena
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Re: Off-Road erwischt werden ist teuer in Island

Beitrag von lena » Di 13. Sep 2011, 19:01

Da sind sie ja fast erschreckend günstig davongekommen unterm Strich wenn man mal so überlegt.
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Sigrid
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Re: Off-Road erwischt werden ist teuer in Island

Beitrag von Sigrid » Di 13. Sep 2011, 19:16

Ha! Haben sie die doch erwischt. Wir haben die erst gehört dann gesehen, aus den Zelten heraus. Die Idee, die Gruppe zu fotografieren kam mir leider erst spät. Hätte aber auch nicht viel gebracht, da die Kennzeichen zu weit weg waren und die Lichtverhältniss eher bescheiden waren. Am nächsten Tag haben wir ihre Spuren gesehen. Die Strecke war außerdem zu dem Zeitpunkt definitiv noch gesperrt (für alles was Räder hat). Art der Kennzeichen und ein Fetzen Sprache, der zu uns drang, könnte auf Landsmänner hinweisen. Gewundert hat uns auch deren leichtes Gepäck. Kaum bepackt... Wenn sie von Dreki kamen, dann frage ich mich allerdings auch, wie die in Dreki überhaupt auf die Piste losgelassen werden konnten? Oder hat Dreki die ganze Sache angestoßen und Nýidalur informiert?

Wieder Ausländer, die negativ aufgefallen sind... Danke!!!!

Lena, ja, zur Abschreckung dienen solche Strafen bestimmt nicht. Und um meinen Vorurteilen gegenüber dieser Art von Abenteurern freien Lauf zu lassen: prima Stammtischgeschichte.
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Re: Off-Road erwischt werden ist teuer in Island

Beitrag von WERner » Di 13. Sep 2011, 19:19

lena hat geschrieben:Da sind sie ja fast erschreckend günstig davongekommen unterm Strich wenn man mal so überlegt.
naja, die haben ja auch nur "Schotter" kaputt gefahren...ich erinnere mich an einen anderen Fall auf Reykjanés vor längerer Zeit, ein Quad und einige Mopedfahrer, Isländer, die haben die Pampa zerwühlt und zahlten mehr als die 200.000 pro Kopf, soweit ich mich noch erinnern kann, und mussten Sozialstunden ableisten um den Schaden wieder zu reparieren.
oder ein anderer Fall von "Umweltsünde":
war auch vor längerer Zeit, ein Landeigner im Norden wurde der Polizei gemeldet da es auf seinem Land ständig "knallte". Bei einer Hausdurchsuchung fanden sie in seiner Tiefkühltruhe einige geschützte Raubvögel, u.a. eine Eule. Die wollte er präparieren lassen.
Die Strafe war auch nicht sehr hoch, unter 40.000, da sie ihm nicht nachweisen konnten das er die Vögel geschossen hatte. Darüber war ich zuerst auch mal erstaunt...ABER...den Zeitungsartikel weiterlesend dann, er muss die Vögel ersetzen, und das wurde vermutlich seeeehr teuer.

@Sigrid, das war am vergangenen Dienstag......also am 6. September...

Mit Moto-Cross- Maschinen in der Pampa rumdüsen ist in Island ein Problem geworden, die sind schwer zu erwischen und haben auch kein Nummernschild am Moped. Die treten rotzfrech auf gegenüber den Rangern, aber die Polizei hat wenig Möglichkeiten sie bei frischer Tat zu stellen. Bis die ankommen sind die weg, ab durch die Wildniss.
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Re: Off-Road erwischt werden ist teuer in Island

Beitrag von Sigrid » Di 13. Sep 2011, 19:41

Mmmh... hatte gedacht, dass es der Artikel vielleicht jetzt erst in die Zeitung geschafft hat?
Ich mag Mopedfahrer ja eigentlich, aber leider, leider gibt´s zu viele schwarze Schafe unter ihnen.

Das mit den Ersatz-Tieren ist gut... Eule... importieren... Woher? Welche Art? Der ganze Papierkram... die Quarantäne und wer weiß was noch...
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Re: Off-Road erwischt werden ist teuer in Island

Beitrag von gerneklein » Mi 14. Sep 2011, 00:27

Hallo Werner

ich schliesse mich Lena an. Wenn sich das rumspricht wie laecherlich gering die Strafe ist kuemmert sich
bald keiner mehr um das Offroad Verbot. 305 Euro pro Kopf.....ich glaubs nicht.
Und dann darueber noch gross und stolz im MBL berichten - ist das Realsatire?

Und was heisst eigentlich "keinen Schaden angerichtet" wenn die Reifenspuren noch jahrelang zu sehen sind?
Wenn man Pech hat sammelt sich in den Reifenspuren Pflanzensamen, es sammelt sich Wasser und dann hat man nach einiger Zeit sogar sehr gut sichtbare gruene Reifenspuren.
So eine Landschaft kannste vergessen fuer die Seele und das Fotografieren.

Die Jungs werden sich bis Daenemark totgelacht haben. Island ist halt wie Afrika wo man armen Hirten wegen einer
totgefahrenen Ziege auch ein paar Glasperlen gibt. Wobei dieser Satz jetzt als Beleidigung gegen Island und nicht gegen
Afrika verstanden werden soll :-)

viele Gruesse
Leon
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Re: Off-Road erwischt werden ist teuer in Island

Beitrag von MartinB » Mi 14. Sep 2011, 08:01

Ich finde eine Differenzierung schon richtig. Für mich macht es einen erheblichen Unterschied, ob "Schotter kaputt gefahren wird" (um WERner's Formulierung aufzugreifen) oder Vegetation platt gefahren wird. Dass sich Menschen, die sich bei 300 € angeblich bis Dänemark schlapp lachen von 600 € oder etwas mehr abschrecken lassen, glaube ich mittlerweile nicht mehr. Das Risiko erwischt zu werden, dürfte doch "sehr überschaubar" sein.

Allerdings finde ich das Verhältnis der Gebühren von "Schotter-Offroad-Fahren" zu "105 km/h auf der Ringstr." durchaus bemerkenswert. Was kosten die 105 auf der Ringstr. aktuell?
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Re: Off-Road erwischt werden ist teuer in Island

Beitrag von Chevyartictruck » Mi 14. Sep 2011, 09:31

Hallo

Nur um nicht falsch verstanden zu werden, ich bin auch dagegen was das Offroadfahren angeht vor allem in sehr empfindlicher Vegetation. Für mich ist das allerdings schon ein Problem was ist jetzt Schotter und was ist eben das andere….
Aber:
Ich war dieses Jahr wieder beim Schafabtrieb dabei und muss sagen das fast alle Isländer mit Quads oder Moto-Crossmaschinen unterwegs sind und wo Schafe über all unterwegs sind kann sich ja jeder ein Bild davon machen. Die Motocrosser sind natürlich wendig, schnell, geländegängig und vor allem billig. Das letztere dürfte auch der Aufschwung der MC sein. Selbst auf Höfen die Pferde haben wird nicht mehr oder selten mit Pferden abgetrieben. Ich selbst habe das gar nicht gewusst das ein Pferd dazu lange trainiert werden muss um solche Strapazen auf sich zu nehmen.
Das Thema MC hat natürlich den Nachteil das die Spuren über kurz oder lang überall sein werden auch deshalb weil die Isländer dadurch ein „neues“ Hobby entdeckt haben. Man sieht am We. viele Familien die mit MC unterwegs sind, der Opa fährt dann den alten 4X4 mit dem Sprit hinterher. Dieses Jahr auch wieder gesehen, alle sind querfeldein gefahren. Bei der Gruppe hätte man nicht mal was sagen können weil es die Landbesitzen von Bru waren und wie viel Land die haben weis ja inzwischen auch jeder. Soll ich mich jetzt aufregen weil da ein paar Touris solchen Spuren nachfahren? Ich glaube nicht das die Touris Island kaputt fahren, da müssten die Isländer schon selbst mit gutem Beispiel voran gehen.

@MartinB
Monique hatte mich ja gewarnt mit der Geschwindigkeit :mrgreen: ….. naja ich war schneller wie 105km/h :twisted: , hatte aber mit den Jungs von der Polizei, nachdem sie hinter mir waren, einen Deal gemacht 8-) , weil ich aber auch am testen von meinem Bypass vom Schnorchel war . Da musste ich eben kurz testen ob der L200 volle Leistung hat, haben sie auch nach einigem Fachsimpeln eingesehen :mrgreen: :twisted: . Außerdem waren sie begeistert, vor allem weil ein Polizist selbst einen L200 fährt, von dem selbstgebauten Bypass des Luftfilters. Manchmal braucht man auch Glück. Wobei es war ja wirklich nur ein kurzer Test ;)

Gruß Chevy
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Re: Off-Road erwischt werden ist teuer in Island

Beitrag von gerneklein » Mi 14. Sep 2011, 12:08

MartinB hat geschrieben:"Schotter kaputt gefahren wird" (um WERner's Formulierung aufzugreifen) oder Vegetation platt gefahren wird.
Ja, wo ist da der Unterschied? Dass Vegetation einen "Wert" hat? Und Schotter nicht? Das die Spuren im Schotter schneller verschwinden als in der Vegetation? Das ist ein uralter Wertmassstab der heute nicht mehr gelten sollte: Fuer die Islaender war frueher Dimmborgir und fuer die Amerikaner der Grand Canyon "voellig wertloses Land" - weil nicht nutzbar. Ich bin froh dass die Ranger in den Nationalparks bei der Geisteshaltung weiter sind und die Offroadfahrer verfolgen.
Fuer mich hat das Land "an sich" einen ungeheuren, gar nicht zu ermittelnden Wert weil einzigartig. Riesige Gebiete des Hochlandes sollten dem Unesco Weltkulturerbe angehoeren. In Deutschland gehoert das Rheintal dazu - nur mal so als Anmerkung.
Wer aber wirklich alles in Geld ausrechnen will, bitteschoen:
Weswegen kommen Touristen nach Island? Um eine "fucked-up" Area mit Reifenspuren zu sehen? Wieviel Geld bringen diese
Touristen ins Land?
Weswegen sind Millionen von Fotos weltweit von Island im Umlauf? Kalender, Fotobuecher, Diashows etc.etc. Kann man diese
Fotos noch verkaufen wenn da Reifenspuren drauf sind? Wieviel Geld ist da im Spiel?
Dass sich Menschen, die sich bei 300 € angeblich bis Dänemark schlapp lachen von 600 € oder etwas mehr abschrecken lassen, glaube ich mittlerweile nicht mehr. Das Risiko erwischt zu werden, dürfte doch "sehr überschaubar" sein.
Zum Vergleich schaue man sich die privaten Mietwagenfirmen an: Sie zahlen zwischen 50 bis 100 Euro Praemie wenn man einen PKW-Mietwagen auf einer F-Strasse fotografiert und meldet. Dann ziehen sie zwischen 3000 bis 4000 Euro von der Kreditkarte des Mieters ab. Funktioniert das System? Ich denke ja. Und ich denke da lacht keiner - im Gegenteil das macht keiner noch mal.

@Chevy Es gibt halt solche und solche Islaender. Und natuerlich gehen viele Islaender mit ihrem eigenen Land sehr schlecht um, soll man gar nicht glauben, scheint Unwissenheit zu sein, die haben doch immer Kinder und somit eine neue Generation, denen sie das uebergeben wollen.
Viele Farmen jedoch pflegen ihr Land ausgezeichnet und wuerden nie auf die Idee kommen da kreuz und quer mit dem Motorcross zu fahren. Ich war selbst bei einem Schafabtrieb zu Pferd dabei und natuerlich geht das dann nicht, wenn da Motorraeder oder Quads dabei waeren. Die Pferde moegen naemlich das Geraeusch der Motorraeder nicht gerade - vorsichtig ausgedrueckt :-)
Man braucht dazu ein Pferd, das regelmaessig trainiert, geritten wird und Auslauf in Gelaende hat - wer Pferdezucht und Reitsport macht achtet auf sowas und hat natuerlich solche Pferde im Stall. Wenn die Pferde dem Reiter vertrauen sind die Islandpferde absolut wahnsinnig gut im Gelaende. Schwimmen, Klettern, schraege Haenge, Schneefelder - manchmal muss man nur noch dem Pferd es ueberlassen wo es langgeht, es weiss es am besten was es mit seinen vier Beinen machen kann.
Macht ausgesprochen Spass und ist Adrenalin pur.

viele Gruesse
Leon
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Re: Off-Road erwischt werden ist teuer in Island

Beitrag von Monique » Mi 14. Sep 2011, 12:45

gerneklein hat geschrieben:Viele Farmen jedoch pflegen ihr Land ausgezeichnet und wuerden nie auf die Idee kommen da kreuz und quer mit dem Motorcross zu fahren. Ich war selbst bei einem Schafabtrieb zu Pferd dabei und natuerlich geht das dann nicht, wenn da Motorraeder oder Quads dabei waeren. Die Pferde moegen naemlich das Geraeusch der Motorraeder nicht gerade - vorsichtig ausgedrueckt :-)
Romantisierst du evt. ein bisschen? Auch hier im Sueden sind immer weniger bis kaum noch echte Pferde beim Schafabtrieb im Einsatz. Sicher gibt es Stellen, wo man motorisiert nicht weiterkommt, aber das Quad scheint inzwischen Bauers liebstes "Spielzeug" geworden zu sein.

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