das erste mal 4x4onroad

Die anspruchsvollere Art, mit dem Auto durch Island zu reisen.
Schneehase
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das erste mal 4x4onroad

Beitrag von Schneehase » Sa 24. Mär 2012, 20:32

Hallo,

Wir wollen dieses Jahr im Juli oder August das zweite mal Island bereisen und dieses mal erste Erfahrungen mit einem Allrad im Hochland machen sowie die Westfjorde erkunden. Wir haben keinerlei Erfahrung im Furten und wissen nicht so recht, was wir uns beim ersten mal zutrauen können. Das Fahrzeug das wir mieten, steht noch nicht fest.
Zu folgenden Strecken habe ich unterschiedliche Einschätzungen gelesen und weiß jetzt nicht so recht, ob sie für uns geeignet sind:
F208 von Landmannalaugar zur Eldgja
F206 zur Laki
F88 und F894 zur Askja
F26 Sprengisandur
Würdet ihr uns diese Strecken als Anfänger empfehlen?
Und welches Fahrzeug würdet ihr uns dann empfehlen? Ich denke, auch ein Top-Fahrzeug macht mangelnde Erfahrung nicht wett.

Vielen Dank für eure Hilfe!
Viele Gruesse
Schneehase
naechstesjahr
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Re: das erste mal 4x4onroad

Beitrag von naechstesjahr » Sa 24. Mär 2012, 21:53

also wir haben das vor jahren als studenten so gemacht:

- hinfliegen
- suzuki jimney mieten
- vollgas ins hochland
- furten? einfach rein

das ganze ging lange gut. bis zur mitte der F26 5km von der Hütte Nyidalur (hinter dem Abzweig zur Askia) entfernt. Eine der schwierigsten / tiefsten Furten in Island. Steht auch im Führer. Naja. Wir blieben stecken und mussten rausgezogen werden!
(nach 2h kam gott sei dank jemand)

Fazit: F26 ist nicht so einfach wie man denken mag. viele andere strecken dagegen relativ problemlos.
Der kleine, leichte, hart geferderte Jimney mit den kleinen rädern hat uns auf waschbrettpisten völlig fertig gemacht. da gibt es sicher bessere autos für....

gruß
ralph
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Argish
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Re: das erste mal 4x4onroad

Beitrag von Argish » Sa 24. Mär 2012, 22:23

Es ist schon mal ein gutes Zeichen das ihr euch um das Thema "Was trauen wir uns zu" kümmert.
naechstesjahr hat geschrieben: - furten? einfach rein
Dass ist, mit verlaub, das Dümmste was man tun kann.

Furten können lebensgefährlich werden, je nach grösse, tiefe und kälte des Wassers. Natürlich auch je nach befahrenheit der Strecke. Ich könnte euch Geschichten von Touristen erzählen, die nie wieder eine Furt fahren werden (Sie haben ihre Hochlandtour leider nicht überlebt).

Ich will damit keine Panik machen, sondern nur aufzeigen dass man Vorsichtig sein soll.

In eurem Fall ist es das Beste mit Strecken zu beginnen die kleinere bis mittlere Furten haben. Das Gebiet um Askja ist meiner Meinung nach geeignet. Vielleicht ist es sogar besser über die F905/F910 zur Askja zu fahren und über die F88 zurück. Da habt ihr zuerst die 2-3 weniger tiefen Furten bevor es sich auf der F88 erstmal richtig nach furten anfühlt.

Wenn möglich warten bis ein zweites Fahrzeug furten muss, oder euch an einen erfahrenen Fahrer anhängen (wenn möglich nach Absprache, selbstverständlich).

Auf jedenfall die Augen offen haben, den Fluss vor der Überfahrt beurteilen (Wassertiefe, Strömmung, Steine unter Wasser usw.) und wenn ihr sicher seid, rüber fahren.

Ein Isländer hat mir kürzlich gesagt das sich Anfänger einen guten Rat merken sollten. "Wenn du zu Fuss rüber kannst, dann kannst du mit dem Auto rüber fahren. Hast du Angst zu Fuss, lass es sein".

Lieber Gruss Argish
Zuletzt geändert von Argish am So 25. Mär 2012, 00:46, insgesamt 3-mal geändert.
Skifahren in Island?
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Re: das erste mal 4x4onroad

Beitrag von E+R aus OÖ » Sa 24. Mär 2012, 23:01

Wieviel darf der 4x4 Mietwagen kosten?
Welchen Komfort erwartet ihr?

Wir waren im Juli 2011 das erstemal auf Island.
Hatten einen Lada Niva von geysir.is gebucht (der günstigste 4x4 auf Island).
Robust, spartanisch aber gut - auch im Gelände.
Nur sehr durstig - Super 95 Oktan!
Für zwei Personen optimal.

Wir fuhren die 26 hoch bis zur F208 und dann runter bis Landmannalaugar (da zeigte der Lada erstmal seine Qualitäten) und die F225 wieder zurück zur 26.
Die Doppelfurt vor Landmannalaugar war gefahrlos (erstmal rechts auf die Sandbank und dann links ans andere Ufer.... die nächste Furt direkt durch - jeweils mit Gefühl und Untersetzung!)
Auf Reykjanes die 42 und die 428 und 427 aber diese dürfen auch ohne 4x4 befahren werden. Aber optimal zum Pistenfahrenüben!
Außerdem ist die Gegend um den Kleifarvatn umwerfend schön schaurig :mrgreen:

Im Juli 2012 wollen wir die 35 hochfahren (keine Furten) und später dann die F26 wieder runter.
Zwischendurch zur Askja (darüber wurde schon geschrieben - danke auch für mich sehr informativ!)
Vor der F26 habe ich Respekt, aber unsere Beraterin vom Reisebüro (www.islandprofi.at) meint das geht mit dem Lada Niva.
Dann die F208 runter und vielleicht zur Lakispalte, aber das ist angeblich nicht ohne .....
Die F208 war die offizielle Umleitungsstrecke als im Juli 2011 die Brück östlich von Vik zerstört war.
Angeblich kein Problem mit einem Lada Niva.
gerneklein
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Re: das erste mal 4x4onroad

Beitrag von gerneklein » So 25. Mär 2012, 00:17

Hallo Schneehase
Schneehase hat geschrieben: Das Fahrzeug das wir mieten, steht noch nicht fest.
Das ist natuerlich etwas sinnlos nach Furten zu fragen, wenn man nicht weiss welches Fahrzeug es ist. Ein Toyota Landcruiser hat z.B. meines Wissens sagenhafte 90 cm Furttiefe und ist ein Topfahrzeug. Ein Suzuki Jimney hat eine Watttiefe meines Wissens von 30 cm und ist fuers Furten furchtbar leicht (ein Fahrzeug muss wegen der Stroemung ein angemessenes Gewicht haben). Ein Vitara schon gute 40 cm - Vitara ist meine Empfehlung. Mit einem Jimney kommt man sehr weit im Hochland, man muss jedoch sehr aufpassen und alles richtig machen. Schaut mal auf cheapjeep.is oder sadcars.is - gebrauchte alte Autos zum Mieten, die jedoch schon bewiesen haben dass sie im Hochland taugen.
Schneehase hat geschrieben: F208 von Landmannalaugar zur Eldgja
F206 zur Laki
F88 und F894 zur Askja
F26 Sprengisandur
Würdet ihr uns diese Strecken als Anfänger empfehlen?
[EDIT ANFANG DES FEHLERS
Achtung Fehler: Nachfolgender Text bezieht sich auf die Strecke Dyngjufjalladalur, siehe Beitrag von Juergen (ALCANDRIVER) weiter unten. Juergen ist diese Strecke Dyngjufjalladalur auch selbst gefahren (und auch die F894).
Die echte Strecke F894 (12 km lang) ist tatsaechlich harmlos und einfach.]

Alle Strecken bis auf die F894 [falsche Nummer, gemeint ist Strecke Dyngjufjalladalur] sind nach meiner bescheidenen Meinung geeignet. Die F894 bin ich selber noch nicht gefahren aber ein Islaender meinte, sie sei zwar "einfach" aber "einfach nur schrecklich langsam, viel Kletterei ueber Lava, eine Plagerei fuer das Auto und man kommt nie an, den einzigen Gegenverkehr konnten wir zwei Stunden lang beobachten". Wobei man wissen muss, wenn ein Islaender "einfach" meint, dass man das Auto nicht mit einem Hi-Lift in die Spur wuchten muss. Also lasst es bleiben: Schwierig, muehselig, einsam.
[EDIT ENDE DES FEHLERS]

Zum Furten kann ich alles bestaetigen was Argish richtigerweise erwaehnt und betont hat.
Die Furten auf der F26 zaehlen meiner Meinung bei weitem nicht zu den schwierigsten und tiefsten und gefaehrlichsten in Island.
Wenn das so waere, koennte ich es keinen Anfaenger empfehlen.
Man kann nur das was Argish geschrieben hat nochmal wiederholen:
"Wenn du zu Fuss rüber kannst, dann kannst du mit dem Auto rüber fahren. Hast du Angst zu Fuss, lass es sein".
Mit dieser Regel bin ich bis jetzt heile durch alle Furten gefahren. Dazu musst Du verstehen, dass es im Grunde einfacher ist zu Fuss durch einen Fluss zu laufen als mit dem Auto durchzufahren, sofern es sich nicht um ein stark modifiziertes Fahrzeug handelt (z.B. 38 Zoll Reifen). Diese Aussage begreifen sehr viele nicht - sie denken, es sei einfacher und sicherer mit dem Auto durchzufahren und denken dabei an die Bilder mit den Riesenjeeps. Aber Du hast nicht so ein Riesenjeep - Du hast entweder ein leicht modifiziertes Fahrzeug oder gar Serie. Ich bin selbst schon durch Fluesse "einfach so" ruebergekommen. Aber um eine geeignete Stelle fuer mein Auto(chen) zu finden musste ich dann sehr lange suchen. Wenn Leute sich in Furten festfahren kannst Du haeufig das nette Bild sehen, dass helfende Fahrer problemlos zu Fuss zum Fahrzeug laufen und das Abschleppseil befestigen - warum haben die Leute die Furt vorher nicht zu Fuss geprueft?!
Umgekehrt gilt: Hast Du eine gute Furt zu Fuss gefunden und sorgfaeltig geprueft ist es so gut wie risikolos mit dem Auto durchzufahren, auch wenn weit und breit kein anderes Fahrzeug zu sehen ist. Ich persoenlich lege eher Wert drauf durch eine Furt zu Fuss zu gehen als auf ein anderes Fahrzeug zu warten. Das mag auch daran liegen, dass ein Feststecken in einer Furt eigentlich keine Option ist: Ich habe mal von einem Islaender gehoert "ungefaehr 20 Minuten" nicht laenger sollte ein Auto in einer Furt stecken - sonst sind irgendwelche Schaeden durchs Wasser zu befuerchten, die Dich zwar nicht unmittelbar am Weiterfahren hindern aber auf Dauer schon. 20 Minuten ist aber nicht sehr viel Zeit um ein Auto aus einer Furt rauszukriegen. Ueberhaupt nicht - es hat naemlich oft einen (sehr fiesen) Grund warum man festsitzt - Sand, Loecher, man sitzt auf. Es bedarf haeufig eines sehr starken Jeeps oder besser gar eines Busses.

Also nicht darauf spekulieren: "Wenn ich festsitze zieht mich jemand raus, ich probiers mal."

Die allerbeste Strecke fuer Anfaenger ist meiner Meinung nach uebrigens die F225 - paar Steigungen, paar Gefaelle, paar Furten, ueberhaupt nicht gefaehrlich, aber gut "um das Prinzip" zu verstehen.

Bevor sich jetzt andere wieder aufregen: Das ist meine persoenliche Meinung und meine persoenliche Erfahrung. Das, was ich gesehen und erlebt habe. Man kann das glauben oder lassen - finde ich auch sehr gut und in Ordnung wenn man es laesst und gaenzlich andere Erfahrungen gemacht hat.

viel spass
Leon
Zuletzt geändert von gerneklein am Mo 26. Mär 2012, 23:22, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: das erste mal 4x4onroad

Beitrag von Uwe_R » So 25. Mär 2012, 11:32

naechstesjahr hat geschrieben:- furten? einfach rein
Ja das geht natürlich immer!
Aber das wichtigste ist ja durch und wieder raus (!) zu kommen.

Ich möchte aber drauf hinweisen, dass der ursprüngliche Fragesteller nicht diese Einstellung geäußert hat und dass naechstesjahr/Ralph ja bereits seine Erfahrung gesammelt und hier geäußert hat.

Gruß,
Uwe (fährt in 90% aller Furten einfach rein und wieder raus)
Juni 2018 - Mit dem Elektromotorrad nach Island: http://www.uw4e.de
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Re: das erste mal 4x4onroad

Beitrag von Monique » So 25. Mär 2012, 11:50

Die F 208 LML-Eldgjá sollte kein Problem sein. An die Laki-Furten sollte man definitiv nicht ohne den notwendigen Respekt rangehen. Ich bin 2009 mal mit nem Landcruiser durch - das war super. 2010 habe ich dann den Fehler gemacht, mit nem voll besetzten RAV 4 die eine Furt einfach anzufahren, ohne auszusteigen und blind aus der Erinnerung aus dem Vorjahr heraus. Und plötzlich war das Wasser auf der Motorhaube. Wir waren ruckzuck wieder rückwärts raus ... und da durfte Elke das machen, was man immer machen sollte, wenn Furt/Wassertiefe und Untergrund nicht klar erkennbar sind: aussteigen, zu Fuß durch, besten Weg finden. Beherzigt das einfach und fahrt nicht blind durch die Flüsse! Autoschäden am Fahrzeug, die beim Furten entstehen, sind nicht versichert. Wenn ihr ein paar Tausend Euro zu viel auf dem Konto habt und den "Spaß" sucht, dann könnt ihr ja versuchen, euer Auto zu versenken ;) [SCHERZ].
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Re: das erste mal 4x4onroad

Beitrag von Chevyartictruck » Mo 26. Mär 2012, 07:32

Hy
@Leon
Bevor sich jetzt andere wieder aufregen: Das ist meine persoenliche Meinung und meine persoenliche Erfahrung. Das, was ich gesehen und erlebt habe. Man kann das glauben oder lassen - finde ich auch sehr gut und in Ordnung wenn man es laesst und gaenzlich andere Erfahrungen gemacht hat.
Ich nehme mal an du meinst dabei auch mich, dazu kann ich dir nur schreiben, wenn du keinen Blödsinn schreibst regt sich hier auch keiner auf ;)

Gruß Chevy
wer immer nur brav ist, wird nie erwachsen!
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Re: das erste mal 4x4onroad

Beitrag von naechstesjahr » Mo 26. Mär 2012, 16:43

Uwe_R hat geschrieben:
naechstesjahr hat geschrieben:- furten? einfach rein
Ja das geht natürlich immer!
Aber das wichtigste ist ja durch und wieder raus (!) zu kommen.

Ich möchte aber drauf hinweisen, dass der ursprüngliche Fragesteller nicht diese Einstellung geäußert hat und dass naechstesjahr/Ralph ja bereits seine Erfahrung gesammelt und hier geäußert hat.

Gruß,
Uwe (fährt in 90% aller Furten einfach rein und wieder raus)

Ich möchte zu unserer Ehrenrettung - und auch an den Fragesteller adressiert - sagen, dass wir vorher immer flüsse hatten, die klaren wassers waren und wo wir den grund erkennen konnten. wenn es uns zu tief vorkam, ist einer reingelaufen (also nicht immer "einfach rein" - das hat uns keiner erklärt, das sagt einem schon der instinkt. die stelle, wo wir hängen geblieben sind, war der einzige fluss bis dahin, der braunes wasser hatte und wo wir zu fuss nicht reingegangen wären - weil zu starke strömung. aus gründen, die mir heute absolut nicht mehr nachvollziehbar sind, haben wir damals BEIDE entschieden "sieht nicht gut aus, aber wir probieren es einfach mal" - naja - wir haben es innerhalb von 3sekunden bereut ,-)
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Re: das erste mal 4x4onroad

Beitrag von ALCANDRIVER » Mo 26. Mär 2012, 17:36

Hallo gerneklein,

Deine F894 Beschreibung kann so nicht stimmen. Die 12km zum Parkplatz (Askia) sind doch kein Problem.
Deine Beschreibung paßt eher zur Dyngjufjalladalur.
Wir sind die Strecke 2009 mit 6 Motorrädern und 2 4x4 (Landy und G) gefahren. Kein Problem, da gutes Wetter, aber
zeitaufwändig.

Hoffe, ich liege nicht daneben

Gruß Jürgen
Es G-eht immer

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