Frage zu F26 -> Nyidalur -> Askja -> Egilsstaðir (Gaesavotn)

Die anspruchsvollere Art, mit dem Auto durch Island zu reisen.
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Parafox
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Frage zu F26 -> Nyidalur -> Askja -> Egilsstaðir (Gaesavotn)

Beitrag von Parafox » Fr 6. Sep 2013, 15:57

Hallo zusammen,

bin jetzt schon ne Weile hier in Island mit meinem Land Cruiser (J12/2003) unterwegs und schon diverse Hochlandpisten gemeistert. Nun würde ich als Abschluss meiner Islandreise gerne folgende Route fahren:

- F26 von Norden
- bei Nyidalur nach Osten auf die F910 (eventuell blau markierte Variante)
- Übernachtung hier oder hier
- weiter nach Osten auf der F910
- eventueller Abstecher runter auf die F902 und wieder hoch F903 (grün)
- weiter nach Osten Richtung Brú und dann je nach Zeit über Norden (F907) oder Süden (F923) Richtung Egilsstadir raus.

(siehe Karte anbei)

Nun ist die Gaesavotn-Route anscheinend eine der strapzierendsten Hochlandpisten und alleine von Nyidalur bis zur Askja-Region braucht es ca. 10 Stunden laut nat.is, vor allem ist wohl bei Urðarhals eine recht gefährliche Furt zu finden. Ich habe an meinem Auto einen Schnorchel installiert und auch gute und neue A/T Reifen und habe durchaus gute Erfahrungen im Durchqueren einiger extremerer Furten, aber der Text liest sich schon ein wenig mit Respekt, vor allem weil ich dort eher Abends ankommen werde und die Flüüe ja dann höher sind.
If there is any hesitation the vehicles will immediately bog down in the moving sand. You have to select the first low gear and keep going until you reach dry land on the other side. Only that way, and without losing your nerve, you will get through.
Nun meine Frage. Wer ist diese Route kürzlich gefahren oder kann mir allgemeine Tipps geben und inwiefern der Text übertreibt oder auch nicht :) - auch zu den auf der Karte markierten blauen und grünen Abstechern - sind die machbar bzw. lohnenswert? Dicht an den Vatnajökull ranzukommen klingt vom Prinzip schon interessant.

Danke vorab!!
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Argish
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Re: Frage zu F26 -> Nyidalur -> Askja -> Egilsstaðir (Gaesav

Beitrag von Argish » Fr 6. Sep 2013, 16:45

Ich bin die Strecke (Gæsavatnaleið syðri, blau) vor 2 Wochen mit meinem unveränderten Terrano 2 gefahren. 10 Stunden wirst du niemals brauchen. Wir sind von Askja nach Laugafell in 6 1/2 Stunden gefahren. Etwa 45 Minuten weniger sind es nach Nýidalur. Über den Dyngjufjallaleið (rot, F910) hast du etwas länger (vielleicht 2 Stunden).

Furten sind keine nennenswerte zu durchqueren. Mit deinem Auto sollte das kein Problem sein.

Zeit braucht die überquerung des Urðarháls. Die Piste ist grob, mit grossen Steinen und teilweise steil.

Der einzige wirkliche Knackpunkt sind die Flæður, das Schwemmsandgebiet östlich vom Urðarháls. Da kannst du jedoch die alternativ Route links vom Hügelzug vorbei nehmen. Ich denke das musst du vor Ort entscheiden, wie das Wetter, insbesondere die Niederschläge an dem Tag ist.

Ansonsten gilt es einfach nicht anzuhalten im Schwemmsand. Ausser du bist auf einer trockenen Stelle. Allrad und Diff rein und langsam aber ohne Halt durchfahren. Insbesondere wenn du alleine bist (ich empfehle dir jedoch noch ein Begleitfahrzeug zu haben).

Als wir die Route fuhren musste die Landesrettung einen Italiener mit einem hochbeinigen Landrover rausziehen. Er versank mit den Hinterrädern beim Versuch über einen Absatz zu fahren.

Kühlen Kopf bewahren, überlegen was du tust und dann klappt das.
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Parafox
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Re: Frage zu F26 -> Nyidalur -> Askja -> Egilsstaðir (Gaesav

Beitrag von Parafox » Fr 6. Sep 2013, 17:36

Vielen Dank für die Antwort. Ich denke auch, dass die Zeitangaben nicht ganz realistisch sind und wohl eher die absolute Untergrenze markieren. Wenn ich die Karte aber richtig interpretiere, könnte man das Schwemmgebiet "umfahren", in dem man kurz hinter dem Abzweig von der F26 die nördliche Route (also rote Markierung) nimmt, korrekt? Wir sind nur mit einem Fahrzeug unterwegs und meine Mitfahrer sind eventuell nicht so begeistert von der Urðarháls-Überquerung, auch wenn ich das auf alle Fälle mit dem nötigen Respekt gerne probieren würde. Zur Not kann man immer noch umkehren. Wie genau entdecke ich zudem die alternative Route links vom Hügel, die DU beschreibst? An welchem Punkt geht das ab?

Bin mir zudem noch nicht ganz sicher, ob ich hinter Askja weiter Richtung Osten fahre (also die F910 vollends durch) oder eher via F88 (über Akureyri dann vielleicht wieder die F26 von Norden) zurück nach Reykjavik -- welche Route ist landschaftlich spannender? Ziemlich wahrscheinlich schon die F910, oder?
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Re: Frage zu F26 -> Nyidalur -> Askja -> Egilsstaðir (Gaesav

Beitrag von gerneklein » Sa 7. Sep 2013, 01:54

Hallo Parafox

nur zwei Anmerkungen - fuer Dich zum Gruebeln :-)
+ es gibt mindestens zwei relativ schwierige Furten der F910 noerdlich des Tungnafellsjökull - ich bin ueberrascht dass Argish sie als "nicht nennenswert" einstuft. Aber ich habe sie zugegebenermassen noch nie im kalten Spaetsommer oder gar im September gesehen - vielleicht sind sie dann tatsaechlich zahnlose Tiger.
+ Argish ist die Strecke in umgekehrter Richtung gefahren: Das hat den Riesenvorteil dass man das Schwemmsandgebiet am fruehen Morgen ohne (viel) Wasser durchfaehrt. Du hingegen wuerdest abends dieses Gebiet durchfahren wollen, wo dann normallerweise viel mehr Wasser zu finden ist. Die Tiefe ist dabei nicht unbedingt das Problem es wird halt alles sehr weich und man sieht nicht mehr so richtig wo man eigentlich lang faehrt.
Aber auch hier: Ich weiss leider nicht ob das noch im kalten September noch irgendeine Rolle spielt, d.h. ob abends wesentlich mehr Wasser vorzufinden ist.
Und ich sehe gerade dass Du in Deiner ersten Frage genau diesen Punkt ansprichst.

Zu Deiner anderen Frage: Die F910 weiter zu fahren ist wunderschoen. Und ja, Argish hat Recht, Dein Auto sollte genuegen.

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Re: Frage zu F26 -> Nyidalur -> Askja -> Egilsstaðir (Gaesav

Beitrag von Argish » Sa 7. Sep 2013, 04:05

gerneklein hat geschrieben:ich bin ueberrascht dass Argish sie als "nicht nennenswert" einstuft.
Weil sie für einen Land Cruiser mit Schnorchel nicht nennenswert sind.
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Re: AW: Frage zu F26 -> Nyidalur -> Askja -> Egilsstaðir (Ga

Beitrag von Uwe_R » Sa 7. Sep 2013, 09:20

Das tollste an der Strecke ist doch das Schwemmgebiet und der Urdahalskrater. Dort Pause machen und um den faszinierenden Krater laufen. Dauert max. ne Stunde. Zeit nehmen statt durchhetzen.
Als ich am 28.8. durch bin war alles easy auch abends im Schwemmgebiet.
Ich bin da schon früh morgens mit wesentlich mehr Wasser durchgefahren.
Grüße
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Re: Frage zu F26 -> Nyidalur -> Askja -> Egilsstaðir (Gaesav

Beitrag von gerneklein » Sa 7. Sep 2013, 23:43

Argish hat geschrieben:
gerneklein hat geschrieben:ich bin ueberrascht dass Argish sie als "nicht nennenswert" einstuft.
Weil sie für einen Land Cruiser mit Schnorchel nicht nennenswert sind.
Hi Argish

danke fuer die Erklaerung. Ich bin halt ein sehr vorsichtiger Fahrer....selbst mit einem Schnorchel am Auto wuerde ich vorher durchlaufen weil ich Angst vor tiefen Rinnen mit steilen Kanten haette - einmal war tatsaechlich so ein Biest da wo ich es nicht gedacht haette.

Dank Dir Uwe fuer die Erklaerung wie es abends im Schwemmsandgebiet bei Dir war.

viele Gruesse
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Re: Frage zu F26 -> Nyidalur -> Askja -> Egilsstaðir (Gaesav

Beitrag von stein1101 » So 8. Sep 2013, 10:41

also ich habe diese Furt diesen August am späteren Nachmittag - von Westen kommend und damit gegen den Strom - nicht ganz so harmlos gefunden: nicht sehr tief aber doch heftige Strömung.
Ging aber bei unserer Reisepartnerin doch auch ohne Schnorchel (meiner hat einen drauf)
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Re: Frage zu F26 -> Nyidalur -> Askja -> Egilsstaðir (Gaesav

Beitrag von Twoflower » Mo 14. Okt 2013, 00:31

Hi Parafox,
bin die strecke 2010 august mit dem disco1 ohne schnorchel gefahren, mit nem defi zusammen. das tiefste waren 80cm am nachmittag. in 2012 august mit dem disco3 (mit schnorchel) ohne probleme, nur im treibsand östlich vom urdahals war das gefühl etwas schwammig, dort half ich nem italiener im jeep wieder flottzukommen, der hatte nur sommerschlappen drauf. an der askja um 8 losfahren, um wenig wasser zu haben ist ganz ratsam. naja die wasserstände sind natürlich nicht vorhersagbar, selber entscheiden. auf jeden fall ne menge rüttelei. der gletscherrand ist eine attraktion für sich, stopp am kistufell auch.
lg twoflower
wer bremst ist feige :D :D

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