Gefahr durch Landkarten

Die anspruchsvollere Art, mit dem Auto durch Island zu reisen.
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Andi Schönberger
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Beitrag von Andi Schönberger » Di 12. Sep 2006, 13:59

Da sollte man sich glaub ich überlegen ob man da unbedingt rüber fahren muss. Was gibts da auf der anderen Seite so interresantes ?

Wir haben uns in der Gegend fast 4 Tage aufgehalten und auch bemerkt dass auch bei schönem Wetter, daher dann entsprechende Temperaturen, der Wasserstand am Nachmittag erheblich! zunimmt.

Ebenso die Furt nach der Jökullheimar in Richtung Kerlinger ist für Wanderer mit Vorsicht zu geniessen. Nach 3 Tagen am Nachmittag wieder zurück hätten wir dort fast noch eine Nacht eingelegt um den Fluss am nächsten Morgen zu furten.

ABER eine schöne Gegend :)

Bild
Tungnaa von NO (rechts Jökulheimar)

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Tungnaa - linker Fluss

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Kerlinger - dort und gespeist vom Gletscher und 3 Seen beginnt der Fluss

Viele Grüsse an ALLE
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Dieter
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Beitrag von Dieter » Di 12. Sep 2006, 16:06

Chevy schrieb:
das habe ich eben gefunden das ist doch die Tungnaa oder?
Já, das ist die Hofsvað. Da sieht man schön wie breit die Furt ist :o
Es gehört schon seeeeehr viel Erfahrung dazu, dem Wasser anzusehen wie tief es ist. und selbst das geht nur für die nächste Rinne - und es sind deren mehrere. Ohne ortskunduge Führung sollte diese Furt auch im Herbst tabu sein.

@Andi: super Bilder!

Dieter
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Wanderungen über das Hochland Islands
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Olaf
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Beitrag von Olaf » Sa 16. Sep 2006, 20:02

Wo ich grade meine Fotos aus der Gegend beschrifte fällt mir auf, dass auch die LMI Atlaskort manchmal trügerische Straßen und Pisten enthalten... Auf den Blättern 53, 63 und 64, bzw auch in der eingescannten Komplettversion der Atlaskort ist im Austurdalur eine kurze Verbindungsstraße zwischen den Höfen Gilsbakki und Merkigil eingezeichnet. Nachdem ich die Landschaft und vor allem auch die Schlucht zwischen den beiden Höfen gesehen habe: es gab dort nie eine Straße und wird auch nie eine geben! Nur einen tollen Fuß- und Reitweg, der etwas weiter nordöstlich verläuft. Mit dem Auto muss man mindestens 50km Umweg zur nächsten Brücke fahren.
lralfi
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Beitrag von lralfi » Mo 18. Sep 2006, 22:23

Karten sind sicher eine gute Hilfe, das Problem ist, dass scheinbar alles, was dort eingezeichnet ist, generell als offiziell abgesegnete und damit befahrbare Strecke betrachtet wird. Hier ist man gewohnt, dass alles per Verbotsschild untersagt wird, was irgendwie scheitern könnte. Ich betrachte die Karten als Hilfe und nutze wenn möglich mehrere Quellen. Da gibt es oft erstaunliche Unterschiede, manchmal hat keine der Quellen etwas mit der Realität zu tun. Wie Chevy schon sagte, ob eingezeichnet oder nicht, wer da blind reinfährt hat eben Pech. Niemand bricht sich einen ab, wenn er eine Tour abbricht und umkehrt, weil es zu heftig wird, das ist manchmal schwieriger als sich in den Schlamassel zu reiten.

Kommt man jetzt in eine Gegend, in der eben nicht jedes Problem mit einer Warnung versehen ist, kann sowas passieren. Hinzu kommt, dass wir ob mit oder ohne GW versuchen, im Urlaub irgendwelche Grenzen auszuloten. Das trifft auf Bergsteiger, Segler, Skifahrer, Gletscherwanderer und scheinbar besonders auf GW Fahrer zu. Es ist immer ein Mix aus Ahnungslosigkeit, Gottvertrauen, Abenteuerlust......und eben manchmal auch etwas Pech, die so etwas scheitern lässt. In die Presse schaffen es nur die 4x4er, da es meist spektakuläre Bergungsaktionen sind. Eine Zu Fuss Gletscherpanne muss schon mit Todesfällen enden, um ähnliche Aufmerksamkeit zu bekommen.

Von dem speziellen Fall habe ich auch gehört, es scheint ein Notorischer Depp gewesen zu sein, das war wohl nicht sein erster "Totalverlust", insofern eher untypisch, genau weiss ich es allerdings nicht. Island zieht einfach auch ganz bewusst eine etwas abenteuerlustigere Clientel an als andere Urlaubsziele, deshalb passiert sowas schon recht regelmässig.
Es gibt trotz Offroadfahrverbotes genug schwierige bis zeitweise unfahrbare Strecken, ich gehe davon aus, dass sich die Mehrheit an das Verbot hält. Man braucht Erfahrung und taugliche Ausrüstung ob es ausreichend war, weiss man erst hinterher. Mit der Risikoeinschätzug kann man auch mal schief liegen, nur wenn etwas nicht funktioniert kann man etwas lernen. Aus der warmen Stube so etwas beurteilen zu wollen, maße ich mir nicht an, ich gehe davon aus, dass sich jeder, der sowas versucht, genau abwägt, ob es klappen kann oder nicht. Wer trotz negativer Einschätzung rein fährt, ist tatsächlich ein Depp, aber prinzipiell habe ich ein gewisses Verständnis für derartigen "Forscherdrang". Dass da schon mal was schiefgehen kann, ist eigentlich logisch. Auch dieses Forum trägt evtl. dazu bei, Leute auf Ideen zu bringen, die sie dann in Schwierigkeiten bringen.
Erfahrungen sammelt man eben nicht durch Büchér sondern durch Pleiten, da lernt man am meisten.
Andererseits fördern solche Vorfälle natürlich die allgemeinen Vorurteile gegen 4x4 Fahrer, unter denen es wie unter den Anglern, Radfahrern und Wanderern solche und solche gibt. Und wenn man ehrlich ist , sind wir ja auch alle ein wenig schadenfroh, es ist halt einfach zu sagen, "oh Mann, was für ein Idiot, wie kann man nur ?". Dazu kann ich nur sagen, am Montag weiss ich die Lottozahlen auch, wäre es gut gegangen, hätte es niemanden interessiert. Wir sind auch dort durch, sind aufgrund eines Schadens an einem der Fahrzeuge aber später umgekehrt, hatten also zweimal das Vergnügen :-)

Gruss Ralf
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Beitrag von Chevyartictruck » Di 19. Sep 2006, 07:10

lralfi hat geschrieben:Von dem speziellen Fall habe ich auch gehört, es scheint ein Notorischer Depp gewesen zu sein, das war wohl nicht sein erster "Totalverlust", insofern eher untypisch, genau weiss ich es allerdings nicht. Island zieht einfach auch ganz bewusst eine etwas abenteuerlustigere Clientel an als andere Urlaubsziele, deshalb passiert sowas schon recht regelmässig.

Gruss Ralf

@Ralf

ich kanns mir nicht vorstellen das er das wieder war, wenn das wirklich so war wie alle behaupten, bin ich auch etwas "Schadenfroh" :twisted:


Gruß Chevy
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Beitrag von Chevyartictruck » Di 26. Sep 2006, 07:13

Hallo zusammen

das habe ich eben gefunden und genau an dieser Stelle wollte ich auch furten. Es ist scheinbar doch möglich mit ein paar Leuten die fit sind, zumindest versuchen sie es :roll:

http://www.f4x4.is/new/photoalbum/?file ... yndir/4765

Die Strecke die sie gewählt haben bin ich auch mit den Wathosen abgelaufen, ist auch die einzigste Möglichkeit auf die große Insel zu kommen und Sie sind nicht über das Grasland gefahren.


Gruß Chevy

PS: Man sollte sich immer ein paar Ziele offen lassen :!: :wink:
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Beitrag von lralfi » Di 26. Sep 2006, 07:42

Hi Chevy,

jo, das geht schon, allerdings sollte man, wie Du schon sagtest, das vorher schon mal gemacht haben. Immerhin gibt es dort keine Krokodile :-)




Es war wohl "er". Hast Du zu"ihm" nähere Infos ? War wohl sein zweiter Totalverlust ???

Gruss Ralf
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Chevyartictruck
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Beitrag von Chevyartictruck » Di 26. Sep 2006, 08:23

Moin Ralf

Jeb hab ich, ich hatte Ihn 2003 auf der Fähre kennengelernt da er einen Sohn hat der so alt wie meiner ist.

Er ist 2000 die Paris Dakar gefahren usw. (wenns nicht gelogen wahr :wink: )

Ich müsste mal die Adresse raussuchen und Ihn mal fragen.

Mit was für einem Auto war der unterwegs?

Gruß Chevy
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Beitrag von Chevyartictruck » Do 28. Sep 2006, 08:55

Hallo


also er wars, 100% habe eben mit ihm telefoniert :!:

Gruß Chevy
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Ira
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Haben für "Ihn" das Rescue Team alarmiert...

Beitrag von Ira » Do 28. Sep 2006, 20:48

Hallo Zusammen,

schön, dass man auf diesem Weg erfährt, dass der "Fußgänger" auch aufgesammelt wurde. Wir haben nämlich mit unserem Landy den Fahrer nochmal zu seinem Fahrzeug gefahren, um zu sehen ob wir ihn da wohl bergen könnten... und er erzählte uns, dass sein Kumpel zu fuss unterwegs ist um Hilfe zu holen.
Das mit dem Bergen war aber nix, die erste Furt auf dem Weg dahin war noch ok, die nächste, in der sein Landy steckte haben wir verweigert. Wir hatten selbst ein fünfjähriges Kind an Board und da überlegt man dann schon... und so ohne Winch wie wir waren hätten wir ihn da wahrscheinlich auch nicht rausgeholt.
Jedenfalls haben wir dann in Laugafell das Rescue Team alarmiert.
Wir hatten uns nur total gewundert, dass wir seinen Kumpel (den "Fußgänger") auf der ganzen Strecke (so ca. 50 km) weder auf dem Hinweg noch auf dem Rückweg gefunden haben. Ist er nach Gps gelaufen und irendwo neben der Strecke? Keine Ahnung ... wir hatten jedenfalls versucht ihn zu finden. Und es hatte wirklich total eklig angefangen zu regnen.
Der Fahrer hat nach eigener Aussage in dieser Furt wirklich schon mehrere Fahrzeuge verloren. Naja, war vielleicht auch unser Glück dass sein Landy da drin steckte, vielleicht hätten wir es ja sonst auch mit unserem versucht und wären an seiner Stelle gewesen :-). Sein Kumpel wollte am nächsten Tag übrigens wieder nach Hause fliegen. Weiss jemand ob er den Flug gekriegt hat? Oder wer den Defender da rausgeboxt hat? Würde uns echt interessieren...

In der Url ein Foto vom Unglücksraben

http://www.ulster.de/Island_0815.jpg
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