Gefahr durch Landkarten

Die anspruchsvollere Art, mit dem Auto durch Island zu reisen.
lralfi
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Beitrag von lralfi » So 15. Jun 2008, 09:07

Erdanker sind sicher eine Lösung, nur muss man den dabei haben :-) Ausserdem sind die meisten schwer und sperrig. Sandblech oder Reifen vergraben geht auch, funzt aber im Sand oder Schlamm sehr schlecht bis gar nicht.
Wie die Bergung aussehen könnte, sieht in jedem Einzelfall anders aus, Greifzüge funzen für fast alles, es ist aber sehr mühsam, Voraussetzung ist aber, man ereicht irgendwas zum Anhängen, die Chance steigt mit der zur Verfügung stehenden Seillänge. :-)

Ein Umfaller ist meist nicht so schlimm, das passiert schon mal. ;-)

Auf der SK 2008 haben wir in einem Hohlweg einen unserer Pinzgauer auf dem Spiegel "geparkt" Ob man den unbedingt an der Pendelachse wieder aufstellen muss, ist die Frage, es hat jedenfalls weniger als 5 min gedauert. ;-)

http://youtube.com/watch?v=Wl4CyBzQa_E
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Wilfired75
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Beitrag von Wilfired75 » So 15. Jun 2008, 15:20

Tolles Video! Tolle Autos!
Macht voll Lust!
Und ich kann zur Zeit noch net mal um die Ecke bei der Volvo-Lappländer-Sardinien-Familien-Tour nächste Woche mitfahren, mit lauter Nach-Geburts-Komplikationen meiner Frau... :cry:
Aber immerhin, es ist ja alles für nen guten Zweck: Der 2-Monate alte kleine Nachwuchs-Offroader fühlt sich derart wohl im Lappi, dass es in Zukunft im verstärkten Team nur noch besser werden kann, yeah!
(allerdings ist er ein schlechter Beifahrer: Wenns heiß hergeht im Gelände, dann schläft er immer beruhigt ein 8) !)

Nochmal zu dem Video: Was raucht da eigentlich ums Auto rum? Kupplung? Oder läuft da n Öl wohin, wo es sonst net lang läuft?
Und trotz geilen Pinzgauern zeigt das Video mal wieder das leidige Grundproblem unserer Frontlenker (Lappländer, Pinzgauer, Haflinger (wer hat überhaupt einen? :lol: ) und Landrover 101 Frontcontrol (oder hieß das Forward-Control?) ): Die Kippeligkeit! Hatte mal den Plan, dieser Problematik mit Spurverbreiterungen zuleibe zu rücken! Auf Island gibts nen C202-Lappi mit krass-breiten Ford-Achsen!
Vielleicht krieg ich n Foto angehängt, mal sehen...

PS: Schon derb, wie ihr da mit dem Bergegurt die Karre am Rad wieder umreißt! :twisted:
Dateianhänge
070803-0904 - Island VII - Hochzeitsreise - (677)_resize_resize.JPG
070803-0904 - Island VII - Hochzeitsreise - (677)_resize_resize.JPG (98.85 KiB) 7235 mal betrachtet
Lieber Leitwolf als Lemming
Gast

Beitrag von Gast » So 15. Jun 2008, 17:35

Gratulation zum Nachwuchs !!

Der qualm/Dampf ist nur Wasser, kommt daher, das es jede Nacht extremst geregnet hat und alles völlig nass war. der Pinz liegt auf dem Auspuff, da wird es eben etwas warm.

So schlimm ist da mit dem Kippeln nicht, der Hohlweg ist ein sehr schlechtes Beispiel, es war glatt wie Schmierseife, und in der Mitte war eine 1m tiefe Furche, da hat danach noch ein Landy und ein Jeep auf der Seite gelegen, die anderen Pinze sind da problemlos durchgekommen. Was man aber sieht, ist dass die Kiste selbst auf der Seite liegend noch Vortrieb hat, eigentlich hätte man ihn auch ohne Seil wieder auf die Räder bringen können. Einfach Vorderräder voll einschlagen und Rückwärts.

Gruss Ralf
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Godzilla
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Beitrag von Godzilla » Di 5. Aug 2008, 21:17

wew hat geschrieben:Kann das ganze nur bestätigen!
Selbst erlebt.
Auf der F734 gibt es in den neuen Karten eine Verbindung zur Kjölur, die kurz vor Hveravellir auf die 35 führt. (lt. Karte ohne Furt oder ähnliches)

Doch es gibt dort zwei ganz ordentliche Furten (die mit normalem GW eher nicht zu probieren sind); zweitere hat ziemlich viel Treibsand da es sich um die Blanda handelt die direkt vom Gletscher kommt. (beim Zufuß durchqueren vielleicht 80-90cm tief, mit dem Auto locker 40cm mehr)

Bei den Karten sieht es so aus als wenn es in jeder neuen Ausgabe neue Strecken geben muß. (auch wenn diese bis vor kurzem weder vorhanden noch befahrbar waren)

Es ist zwar jeder selber für sein handeln verantwortlich doch sollte eine gewisse "Befahrbarkeit" gegeben sein, wenn man schon eine neue Strecke in eine Karte aufnimmt.

Grüße Wolfgang

Kann ich nur bestätigen!

Komme gerade aus Island zurück und habe folgendes erlebt:

Die Strecke ist zwar noch auf dem GPS und in meiner Karte, aber da ist wohl sehr selten jemand durch gefahren.
Die Strecke führte am Hofsjökull entlang und war mit extremen Furten gespickt die mich kurz vor einem Herzinfarkt brachten!
Kurz vor der Strasse nach Hveravellir bin ich dann am letzten Fluss gescheitert!
Es hat bei Gletscher geregnet und es war ja auch schon gegen 15:00 Uhr. Der Fluss war sehr angestiegen und reisend!
Auf der anderen Seite sah ich ein Rettungsfahrzeug auf der Strasse Nr.35 denen ich dann auch Lichthupe gab.
Sie kamen auf der anderen Seite zum Fluss und winkten ab, sie gehen nicht mal mit ihrem Riesen-Ram durch den Fluss, ich müsse umkehren! Shocked
Das waren 100 sehr stressige Km mit 9 Furten!
Aber es musste sein und wir fuhren zurück.
Leider waren diese Furten nun gegen Abend sehr angestiegen weil den ganzen Tag die Sonne auf den Gletscher brannte und nun es auch schon seit einiger Zeit dort regnete.
Es war nicht mehr lustig.
Zwei mal hat es mir die Front des J8 mitgenommen und zwei mal gar ist das Wasser bis über die Haube geflossen!
Und das bei meinem BENZINER!
So ging das immer weiter bis zur 9. und letzten Furt die am Anfang des Tages ein Kinderspiel war.
Da musste ich wieder von Inselchen zu Inselchen und das ohne lange zu überlegen da man auf denen leicht ein zu sinken begann.
Die alten Spuren waren nicht mehr da und ich musste mir einen neuen Weg suchen.
Bei den letzten ca. 5 Metern soff dann der J8 vorne ab und das Wasser (schon eher die braune Brühe) schoss über die Haube Richtung Frontscheibe!
Jetzt gab es nur noch eines..............Vollgas in der Untersetzung bevor die Elektrik des Motors aufgibt!
Das Heck tauchte ein und die Front schoss auf der anderen Seite gegen den Himmel als sie das 90 Grad Ufer erreichte das der Fluss sich ergraben hatte!
Ich bin fast gestorben!!!!

Nun hatte ich für die nächste Zeit genug von den grossen Furten.

Gruss

Beat
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Wilfired75
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Beitrag von Wilfired75 » Mo 11. Aug 2008, 14:16

@ Godzilla:

Dein Furten-Erfahrungsbericht klingt sehr spannend... - allerdings schreibst du von ner ANDEREN Strecke!
Wir hatten hier von der F734 (rechts von den Blöndulón und nördlich von Hveravellir) gesprochen, die ist mit nem guten Geländewagen und ein bißchen Mut und/oder Erfahrung durchaus machbar.
Du beschreibst wohl den Offroad-Track Þverbrekka (Hochlandskarte von Íslandskort), der nordwestlich des Hofsjækull bei Hveravellir in die 35er einbiegt. Den bin ich zwar noch net gefahren, aber wenn ich mir so die Karte anschau und die Gegend, wo der Track langführt, dann kann ich mir schon gut vorstellen, dass du da ganz heftiges "Onroad" erlebt hast... :wink:
Lieber Leitwolf als Lemming
keiner

Beitrag von keiner » Sa 15. Nov 2008, 18:08

auch wenn die landkarten fehlerhaft sind, ist man selbst verantwortlich für die querung der furt.
im zweifelsfall lieber umdrehen! es gibt ja auch geführte touren falls man zu wenig erfahrung hat.

denn das ist ja gerade das schöne an island, dass nicht alles zu 100% befahbar ist und (noch) nicht 1000 Warnschilder herumstehen!!!

goda ferd
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Godzilla
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Re: Gefahr durch Landkarten

Beitrag von Godzilla » Sa 14. Nov 2009, 21:07

Werde ganz bestimmt nicht mehr solch waghalsige Aktionen durchführen.

Habe heute noch ein schlechtes Gefühl wenn ich an diese Strecke denke.

Das nächste mal werden wir eh nicht mehr alleine gehen.
drekayeti
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Re: Gefahr durch Landkarten

Beitrag von drekayeti » So 5. Jun 2011, 13:43

Moin allerseits!
Über irreführende Angaben in Landkarten - gerade auch vom Verlag Mál og Menning gibt es ja so einige Hinweise in entsprechenden Foren... Weiß jemand, ob sich das bei der neuen Serie der Atlaskort 1:100000, die 2010 auf den Markt gekommen sind, geändert hat? Oder sind hier nur neuere Methoden der Zugrundelegung von Satellitendaten für die Geländedarstellung benutzt worden, während die Verläufe von Pisten und die Lage von Furten lediglich aus altem Bestand "drübergelegt" wurden.
Wäre schön, hierüber etwas erfahren zu können, vielen Dank im Voraus!

Christian
Haribo
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Re: Gefahr durch Landkarten

Beitrag von Haribo » So 10. Jun 2012, 09:35

Hallo Christian,
ich habe mir die neue Kartenbox mit 31 Atlaskort 100K und die 5 Stück Ferdakort 250K gekauft. Erscheinung 2010. Ich kann sie zwar erst im Sommer in der Praxis erproben, jedoch habe ich sie digitalisiert und beim drüberlegen von selbst gefahrenen Tracks sowie Wanderstrecken war ich insbesondere bei der Atlaskort von der Genauigkeit positiv beeindruckt. Auch sind einzelne Strecken die nur im Winter zu fahren sind - oder inzwischen nicht mehr zulässig sind (z.B. Vonaskard) nicht mehr in den Karten eingezeichnet, die vergleichsweise in einem Ferdakort 300K Atlas aus dem Jahre 2004 drin sind.
Wenn Du mir explizit frühere Fehler im Detail nennst, kann ich diese Stellen gerne mit meinem Vergleichsmaterial (Ferdakort, Navteq, Satkarte oder Ourfootprints) Karten verifizieren. Besser wäre natürlich, wenn es noch Erfahrungsmeldungen aus der Praxis hier gäbe.
Inwieweit die Furten stimmen, werde ich im Sommer sehen. Auf Basis meines Vergleichsmaterials bin ich der Meinung die Qualität dürfte stimmen. Bei den Atlaskort 100K sind auch viele Wanderwege eindeutig als solche schön eingezeichnet.

Gruss
Harry
gerneklein
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Re: Gefahr durch Landkarten

Beitrag von gerneklein » So 10. Jun 2012, 10:44

Hallo Christian

Haribo hat vollkommen recht. Die neuen Karten von Mál og Menning sind excellent. Natuerlich sind hier und da kleinste Fehler in kleinsten Details zu finden (merke: eine Karte ist niemlas perfekt) Aber die alten Karten von Mál og Menning waren ja je nach Geschmacksfrage unbenutzbar oder lebensgefaehrlich. Wenn Du hingegen mit den neuen Karten unterwegs bist hast Du einen Riesengewinn fuer die Sicherheit so gut sind sie. Tatsaechlich waren diese Karten das beste was dem Kartenmarkt in Island passiert ist.

Kaufen! :-)

viele Gruesse
Leon
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