Radreise Juli

Mit 2 Rädern und ganz unmotorisiert.
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Uwe
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Re: Radreise Juli

Beitrag von Uwe » Mi 20. Jan 2010, 16:20

Olaf hat geschrieben: ... Da hat sich einer mit dem "Isländischen Rennradverein" (bestehend aus ca. 3 Mitgliedern) kurzgeschlossen ...
Ach, sind es doch so viele :mrgreen:
Monique hat geschrieben:Radfahren in Island ist nicht wirklich mein Thema. Allerdings habe ich seit letztem Sommer immer wieder ein Bild vor Augen: Ein absolut durchtrainierter, junger Mann, der den ganzen Tag dafür gebraucht hatte, bei Gegenwind, nein Gegensturm die 75 km von Vík nach Klaustur zu radeln, sich vor lauter Erschöpfung ein Hotelzimmer nahm und im Restaurant über seinem Abendessen einschlief :D .
Bild

ok, ok, Spaß beiseite, ich bin wieder diplomatisch. Wirklich Hut ab vor all jenen die Island mit dem Fahrrad bereisen ... also, ich meine jene die es dann auch wirklich tun und nicht nur das Fahrrad mitnehmen. Übrigens habe ich aber auch schon eine gegenteilige Geschichte von jemanden gehört, der bei starken Rückenwind irgendeine größere Strecke gefahren ist ohne dabei in die Pedale getreten zu sein. Ich habe vergessen welche Strecke es war, aber ich glaube es war auch im Süden. Vielleicht ist dieser Fahrradfahrer ja am selben Tag und ist dieselbe Strecke gefahren wie jener den Monique beschrieben hat, nur eben in die andere Richtung. :wink:

Uwe
bikefritzel
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Re: Radreise Juli

Beitrag von bikefritzel » Mi 20. Jan 2010, 16:48

Olaf hat geschrieben:Mit dem Fahrrad nach Island ist wohl nebenbei die allergünstigste Methode, das Land zu bereisen. Man braucht ja keine Bustickets, kein Benzin (außer für den Kocher) und keine teuren Unterkünfte. Eine Zeltplatzübernachtung kostet ca. 5 EUR, manch einer legt es aber auch auf Teufel komm raus darauf an, immer wild zu zelten. Nudeln, Äpfel, Kekse und Müsli kosten wohl auch so etwa 5 EUR pro Tag... keine Ahnung... Mit 1000 EUR incl. Flug solltest du 4 Wochen lang gut leben können. Nicht gerechnet ist natürlich das Geld, was in der Ausrüstung steckt, und das ist auch nicht gerade wenig.
das ist so ziemlich exakt das was ich hören wollte, da ich derzeit noch schüler bin und diese reise für "nachm abi" plane habe ich nicht so große finanzielle reserven.

also das mit dem rennrad überleg ich mir wiegesagt nochmal.
hast du zu diesem in der tat lustig klingenden reisebericht mit der isländischen rr-truppe zufällig nen link?

zum wild zelten:

falls man im hochland unterwegs ist werden ja nicht allerorts zeltplätze sein, wie verhält sich die situation dort?
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Olaf
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Re: Radreise Juli

Beitrag von Olaf » Mi 20. Jan 2010, 17:44

Hab nochmal in der umfangreichen Sammlung von Michiel Erens gegraben, und ich glaub, das hier müsste es gewesen sein: http://www.worldhum.com/features/travel ... e_vikings/

Ich versuche nach Möglichkeit immer einen Zeltplatz anzusteuern, weil ich es einfach albern finde, extra aus den Ortschaften rauszufahren, mich hinter einem großen Stein zu verstecken und dort dann mein Zelt aufzubauen. Im Hochland ists in der Tat ein bisschen was anderes, dort gibts nur alle 50-100km mal eine Touristenhütte mit Zeltplatz. Wenns mir grade passt, versuche ich dann immer die Tagesetappen entsprechend anzupassen. Wenns nicht klappt, wegen Wind oder so, dann bleib ich eben irgendwo unterwegs liegen. Man muss nur in manchen Gegenden ein wenig planen mit Trinkwasser und natürlich sowieso genügend Nahrungsmittel dabei haben.

Das mit dem Wind könnte ich gewesen sein. Also, natürlich nicht der, der im Hotel-Restaurant über seinem Essen eingeschlafen ist :) . Ich bin die ca. 40km vom Abzweig Eldgjá bis Vík schon einmal vorwärts in einer Stunde entlanggerast und einmal in der Gegenrichtung mühsam in 4 Stunden geradelt, und das sogar im selben Jahr. Ich hab auch schonmal von einem gehört, der an einem Tag mit Windstärke 10-12 vom Goðafoss im Norden bis nach Landmannalaugar im Süden "geflogen" ist. Leider war ich zeitgleich in der Gegenrichtung unterwegs und hab dann mit ein paar Abstechern halt ca. 5 Tage gebraucht...
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Jeroen
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Re: Radreise Juli

Beitrag von Jeroen » Mi 20. Jan 2010, 21:12

bikefritzel hat geschrieben: eine frage hätt ich noch:
wieviel € rechnet ihr ca. pro tag (ich wäre mit dem zelt unterwegs
Ich habe das 2008 ziemlich genau notiert. Dies war also gerade vor der Kreditkrise; ich weiss nicht ob sich das nachher geändert hat.
Unterstehende Preise verstehen sich für 2 Personen zusammen.
Meine Reise war wohl ein Mix von low-budget/high-budget. Die Wahl ist deiner...

14 Tage Hotel oder ähnlich: 90 euro in Durchschnitt (2 personen)
12 Tage Campingplatz: 11 euro in Durchschnitt (2 personen)
4 Tage Zelten im Freien: gratis

10 Tage abendessen im Restaurant: 69 euro in Durchschnitt (2 personen)
20 Tage abendessen auf dem Kocher: 7 euro in Durchschnitt (2 personen)
30 Tage Frühstück (Haferflocken mit Pulvermilch) und Lunch (Knäckebröd mit Marmelade, und Skyr wenn vorhanden): 7 euro pro Tag (2 personen)

non-food: Gas-kartouchen 16 euro, Rad-reparaturen 30 euro, Sonnenöl (!) 8 euro, Bücher 30 euro
Ausflüge (pro Person): Wal-beobachtung Husavik 33 euro, Vögel-beobachtung Ingolfshöfdi 12 euro, Fähre Hrisey 7 euro.

Fazit: Mach's schon! Ist Zauberhaft!
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Re: Radreise Juli

Beitrag von Blacky » Do 21. Jan 2010, 23:00

Ich musste gerade lebhaft an zwei Radler der letzten Jahre denken:
Ein Bayer hat bereits nach dem ersten Straßenpass in Egilsstadir aufgegeben, hat sein Rad an der Touri-Info geparkt und hat die Insel anderweitig bereist.
Ein Franzose, ein sehr durchtrainiertes Kerlchen, brauchte für die knapp 50km von Keflavík nach Reykjavík wegen Gegenwind 2 Tage und musste danach in Reyk. erst einmal seine Knieentzündung durch Überanstrengung auswettern.
Ich hatte mal irgendwann vor, nach und nach mit jedem mir zur Verfügung stehenden Verkehrsmittel Island zu bereisen. Das Fahrrad habe ich nach einer Shetland-Tour mit viel Wind und Regen aber von meiner Liste gestrichen...
Es gibt ja aber genügend Leute, jedes Jahr mehr, die das tun und Spaß dabei haben. Wenn Du viel fährst und wetterfest bist, hast Du bestimmt eine tolle Zeit.

Meiner Meinung nach ist das Rennrad nicht nur wg. der Straßenverhältnisse die schlechtere Wahl, sondern besonders wegen der Frage des Gepäcktransportes. Im Regelfall kannst Du bei einem Rennrad keine Lowrider anbringen. Es gibt zwar Möglichkeiten auch ohne entsprechende Aufnahmen einen dran zupfriemeln, Rennradgabeln sind aber nicht auf diese zusätzliche Belastung ausgelegt, die Bruchgefahr ist hoch. Also muss das ganze Gewicht hinten auf den Träger. Da kommt bei einem Zelturlaub schon einiges zusammen und sorgt dafür, dass das Rad extrem hecklastig wird. Meine Shetland-Tour habe ich mit einem Rennrad gemacht. Wenn ich Tagestouren ohne Gepäck machte, war's ein Traum, aber mit voller Reiseausrüstung war's auch am Ende der 4 Wochen immer noch, nun ja, gewöhnungsbedürftig...

Ganz wichtig: Kettenöl nicht vergessen, Seeluft und Sand beanspruchen das Material ganz schön.
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Re: Radreise Juli

Beitrag von bikefritzel » Fr 22. Jan 2010, 20:31

also rennrad hab ich jetzt endgültig gestrichen, mtb ist mir wie gesagt eigentlcih eh lieber.

die gepäckproblematik ist mir bekant und ich habs selber auch schon hinter mir: toll ist wirklich was anderes.

kettenöl ist (auch wenns für ne packliste noch ein paar monate zu früh ist) ein guter tipp. hätt ich wohl sicher drauf verzichtet.

grüße
uli (der jetzt erstmal die schule fertigmachen muss, bevor er sich große reisepläne stecken kann. :( )
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Re: Radreise Juli

Beitrag von Pascal » Mo 25. Jan 2010, 18:05

Hallo zusammen.
Schön das jemand an meinem Beitrag von 2008 gefallen gefunden hat. :D
Also ich war bereits 2008 für 4 Wochen in Island mit dem MTB unterwegs.
Das Land hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen.
Die Route die ich gewählt hatte war bezaubernd.
Hatte im Vorfeld einige Fragen mit Olaf geklärt. Und seine Ratschläge waren echt sehr hilfsreich.
Hier noch einmal ein grosses Dankeschön an Ihn.
Werde diese Jahr wohl wieder für 4 Wochen nach Island fliegen.Der genaue Zeitpunkt steht noch nicht fest.
Bei der letzten Tour (1700km) bin ich über die Kjölur durchs Hochland gefahren. Diesmal werd ich wohl über die Sprengisandur fahren.
Vielleicht treffe ich ja dieses Jahr den ein oder anderen der hier im Forum tätig ist.
mfg Pascal
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icebike
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Re: Radreise Juli

Beitrag von icebike » Fr 28. Mai 2010, 11:51

Mit dem MTB und Gepäck quer durch das Hochland zu reisen ist das höchste, was ich mir vorstellen kann. Deshalb wiederhole ich das sooft ich kann. Das ist Islandgenuss pur. Ich kanns nur jedem empfehlen. Ausserdem gibt es kein geländegängigeres Fahrzeug als ein MTB oder hat einer von euch Geländewagenfahrer seinen Schlitten schonmal über eine Furt getragen. Bei meinem Zweiventiler kann nicht mal der Motor nass werden. Und günstg ists auch mit 300g Nudeln /100km
Zuletzt geändert von icebike am Fr 18. Jun 2010, 11:52, insgesamt 1-mal geändert.
Blacky
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Re: Radreise Juli

Beitrag von Blacky » Fr 28. Mai 2010, 14:51

icebike hat geschrieben:Ausserdem gibt es kein geländegängigeres Fahrzeug als ein MTB oder hat einer von euch Geländewagenfahrer seinen Schlitten schonmal über eine Furt getragen. Bei meinem Zweiventiler kann nicht mal der Motor nass werden.
Ein klares Jein: Es gibt einige Furten bei denen man mit einem entsprechenden Jeep rüber kommt, die zu Fuß zu überqueren aber bodenloser Leichtsinn wäre...
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Re: Radreise Juli

Beitrag von icebike » Fr 18. Jun 2010, 11:54

Die Taktik ist bei den Furten alles. Wenn man lange genug wartet kommt man schon rüber. Mit dem Rad ist es einfacher als zu Fuß, wenn man das Vorderrad immer schön in die Strömung hält.

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