Radtour im Skaftafell Naional Park

Mit 2 Rädern und ganz unmotorisiert.
KaiT
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Radtour im Skaftafell Naional Park

Beitrag von KaiT » Mo 22. Aug 2011, 21:42

Hallo zusammen,

ich habe von einem Hiking-Anbieter gehört, dass man bei ihm auch Mountainbikes für einen "Ausflug" in den Skaftafell National Park leihen kann (falls die geführten Touren ausfallen). Hat von Euch jemand Erfahrungen zu Bike-Touren im Skaftafell NP? Mir ist dabei primär wichtig, dass meine Frau und ich zurückfinden, also bitte nicht die totalen Draufgänger-Strecken ohne Pfad, aber ein wenig Stock und Stein darf es schon sein...

Oder sind die ausgewiesenen Wanderwege in diesem Gebiet fahrradtauglich?

Vielen Dank vorab und viele Grüße

Kai
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Monique
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Re: Radtour im Skaftafell Naional Park

Beitrag von Monique » Di 23. Aug 2011, 01:24

Wenn ich es richtig gesehen habe, kann man in Skaftafell Räder ausleihen ... aber vielleicht nur, um die 3 km bis zur Tanke nach Freynses zu kommen und nicht laufen zu müssen. Hab bislang noch keine Biker dort auf den Wanderstrecken gesehen und möchte das ehrlich gesagt auch nie. Schlimm genug, dass sie in Landmannalaugar schon unterwegs sind :roll: . Wüsste auch nicht, was ihr davon habt, die Skaftefellsheiði rauf und runter zu fahren oder hinter ins Morsadalur.
KaiT
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Re: Radtour im Skaftafell Naional Park

Beitrag von KaiT » Di 23. Aug 2011, 11:58

Hallo Monique,

vielen Dank für Deine Nachricht. Ich muss aber leider einmal nachfragen, warum Du Radfahren für nicht sinnvoll erachtest? Sind die Wanderstrecken zu voll, so dass man die Wanderer mit dem Rad stört? Sind diese für Radler nicht entsprechend ausgebaut oder schadet das Fahrrad der Pflanzen- und Tierwelt?

Wir persönlich bevorzugen generell das Rad, da wir einerseits nur sehr selten wandern und viel mit dem Fahrrad/ MTB unterwegs sind und daher einfach geübter sind, um so längere Strecken zu bewältigen. Darüber hinaus ist es ein sehr schöner Sport.

Ich bin dabei immer so unterwegs, dass ich Rücksicht auf Mensch, Tier und Pflanzen nehme, egal ob zu Fuß oder mit dem Rad, d.h. mein Müll bleibt mein Müll, man ist entsprechend ruhig und man bleibt auf den Strecken wo Strecken sind. Wegen dem letzten Punkt war auch meine Frage, wie die Wanderwege sind, ob diese als Mountainbikeweg entsprechend genutzt werden können.

Viele Grüße

Kai
snaefell
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Re: Radtour im Skaftafell Naional Park

Beitrag von snaefell » Di 23. Aug 2011, 12:10

Hallo,
KaiT hat geschrieben: vielen Dank für Deine Nachricht. Ich muss aber leider einmal nachfragen, warum Du Radfahren für nicht sinnvoll erachtest? Sind die Wanderstrecken zu voll, so dass man die Wanderer mit dem Rad stört? Sind diese für Radler nicht entsprechend ausgebaut oder schadet das Fahrrad der Pflanzen- und Tierwelt?
Ich weiss nicht, was ihr von den Wanderwegen erwartet, aber das sind einfache Schotterwege, teilweise auch nur "Trampelpfade" im Gelände. Je weiter man vom Nationalparkzentrum wegkommt, desto kleiner werden die. Wenn man auf den Wegen bleibt, sollte der Natur nichts passieren, wer im Gelände fährt, schädigt die Vegetation nachhaltig.

Gruss

Christian
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Uwe
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Re: Radtour im Skaftafell Naional Park

Beitrag von Uwe » Di 23. Aug 2011, 13:53

Ich schließe mich der Meinung der beiden anderen an. Abgesehen von der Tatsache, dass das Fahrradfahren ganz sicher kein Spaß innerhalb Skaftafells keinen Spaß macht, würde ich es auch als Wanderer als störend empfinden, wenn mir ein oder mehrere Mountainbiker entgegenkommen würden. Nehmen wir als Paradebeispiel die Skaftafellsheidi. Auf dem ersten Teil der Strecke geht die ganze Zeit von 100 auf 800 m steil mehr oder weniger steil nach oben. Das heißt, ihr werdet das Fahrrad schieben müssen. Danach geht es ein kleines Stück auf ungefähr einer Höhe, bevor es wieder steil bergab geht. Hier könntet ihr natürlich fahren, müsst aber ungemein aufpassen das euch das unebene Gelände vom Fahrrad holt. Sprich, ihr müsstet mehr auf den Untergrund und den Weg aufpassen, als auf die fantastische Umgebung. Außerdem müsstet ihr aufpassen, dass ihr nicht Wanderer wie mich trefft, denn persönlich fehlt mir dafür das Verständnis und ich werde nicht zur Seite gehen. :twisted:

Zum Abschluss noch etwas positives, was die Fahrradfahrer auf dem Laugavegur angeht. Nein, verstehen tue ich es nicht, aber ich halte es für sinnvoller als die Marathonläufer auf dem Laugavegur. Ich habe natürlich davon gehört, dass viele von denen das eher relaxt angehen, eine Kamera dabei haben und hin und wieder anhalten um Fotos zu machen. Eigentlich ist dies auch unverständlich, denn dann sollten sie gleich relaxt laufen. Ich habe aber in den letzten beiden Jahren auch von mehreren Läufern gehört, welche rücksichtlos die Wanderer mit ihren Rucksäcken wegschieben. Ich überlege schon, ob ich im nächsten Jahr mal wieder auf dem Laugavegur wandere und rein zufällig zur selben Zeit und dann sehen wir mal, ob sie auch mich wegschieben können. :twisted: :twisted: :twisted:

Uwe
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Re: Radtour im Skaftafell Naional Park

Beitrag von Olaf » Di 23. Aug 2011, 14:20

So eine fahrradfeindliche Haltung hier, tz! Kann ich ja gar nicht verstehen... :)

Was ihr eigentlich sagen wollt ist wohl, dass die Wege im Skaftafell-Park einfach nicht für Radler ausgelegt sind, da zu eng, zu steil, zu viele Stufen über Wurzeln und Steine und gelegentlich auch zu zugewachsen. Da meist auch nicht ganz wenig los ist heißt das wohl ganz oft anhalten, absteigen und sich an Wanderern oder anderen Hindernissen vorbeizwängen. Ich bin zwar schon an vielen abwegigen Stellen in Island geradelt, aber in Skaftafell würde ich das wirklich nicht empfehlen. Was es mit den Fahrradvermietungen oder gar geführten Touren auf sich hat kann ich nicht ganz nachvollziehen, da man meines Wissens nach eigentlich nur "langweilig" ein bisschen unten herum und auf der selben Strecke zurück fahren kann.

Meine Empfehlung daher: einfach vor Ort mal den Vermieter fragen, ob es eine Karte mit fahrbaren Wegen gibt oder wie die sich das vorstellen, und dann spontan entschieden, ob es nicht doch zu Fuß besser geht. Richtig praktisch sind Räder ansonsten z.B. rund um den Mývatn. Schöne Mountainbike-Tagestouren kann man auch auf der Tröllaskagi Halbinsel machen, z.B. auf alten Wegen zwischen Ólafsfjörður und Siglufjörður oder zwischen Hólar und Dalvík. Oder natürlich gleich ein kompletter Fahrradurlaub in Island ganz ohne Auto.
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mánaljós
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Re: Radtour im Skaftafell Naional Park

Beitrag von mánaljós » Di 23. Aug 2011, 14:23

Generell für oder gegen ist eigentlich nicht die Frage hier. Tatsache ist, es werden Mountainbikes für Touren im Skaftafell angeboten und Kai fragt ganz einfach danach, wo damit gefahren wird, also wo kann und darf man im Skaftafell fahren (und wie sehen diese Wege aus). Da es so aussieht, als ob Keiner hier im Forum direkte Erfahrungen damit gemacht hat, würde ich mich an den Tour-Anbieter wenden (evtl. erst vor Ort). Mich würde es auch interessieren, wo man da fahren kann. denn ich kann es mir auch nicht vorstellen, dass die vorhandenen Wanderwege nun in Bike-Pfade verwandelt werden, aber wenn das nun erlaubt ist, kann keiner was dagegen machen. Ich bin deshalb selber gespannt, was der Anbieter sagt, also halte uns bitte auf dem Laufenden!

Diesen Sommer bin ich auch anderswo in Island solchen Bike-Anbietern begegnet. Das Mountainbiking wird auf Island immer populärer. In zwei Fällen habe ich das Angebot wahrgenommen, es wurden auf Anfrage Tourenvorschläge auch angeboten. Ich fand es eine fantastische Alternative und Abwechslung, Island auf dem Mountainbike zu erforschen.
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Re: Radtour im Skaftafell Naional Park

Beitrag von Uwe » Di 23. Aug 2011, 14:41

mánaljós hat geschrieben:Generell für oder gegen ist eigentlich nicht die Frage hier.

Keiner hat etwas von dafür oder dagegen gesprochen, nur das wir es nicht für sinnvoll erachten und, zumindest ich, es für störend empfinde (für mich, nicht die Natur).
Diesen Sommer bin ich auch anderswo in Island solchen Bike-Anbietern begegnet. Das Mountainbiking wird auf Island immer populärer. In zwei Fällen habe ich das Angebot wahrgenommen, es wurden auf Anfrage Tourenvorschläge auch angeboten. Ich fand es eine fantastische Alternative und Abwechslung, Island auf dem Mountainbike zu erforschen.
Auf Pisten oder auf Wanderwegen?

Uwe
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Re: Radtour im Skaftafell Naional Park

Beitrag von gerneklein » Di 23. Aug 2011, 14:49

Hallo Kai
KaiT hat geschrieben:Sind die Wanderstrecken zu voll, so dass man die Wanderer mit dem Rad stört?
Waehrend der Hauptsaison bestimmt, je weiter weg vom Zentrum umso weniger Besucher, das ist schon klar, aber
der Nationalpark ist wirklich sehr beliebt und belebt.
KaiT hat geschrieben: Sind diese für Radler nicht entsprechend ausgebaut oder schadet das Fahrrad der Pflanzen- und Tierwelt?
Die Wege sind schmal, besitzen teilweise kleine Stufen - alles kein Problem fuer MTB. In der Umgebung von Reykjavík fahren
einige Leute in den Bergen mit den MTB und mir ist aufgefallen, dass nach einiger Zeit sowohl bei den Pflanzen als auch bei den Wegen selbst, insbesondere bergab bei leichten Schotter und bei Wiesen, wo die Weggrund erdig ist, Schaeden durch MTB auftreten. Es entstehen Fahrrinnen die die Stufen und Fussstapfen der Wanderer einebnen, die Wege werden ausgefahren, die Erosion nimmt zu. Hatte ich frueher nicht fuer moeglich gehalten aber es sind MTB Spuren keine Motorraeder.

Abgesehen davon bin ich aehnlich wie Monique auch sonst wenig von Radfahrern in den Bergen begeistert. Die Begegnungen sind meist grauenhaft. In Island ist einer der groessten Gefahren Steinschlag, Felssturz und Erdrutsche. Wenn ein faustgrosser Brocken eine Felswand oder eine Geroellhalde runterkommt machst Du Dir automatisch in die Hose - denn da kann wer weiss noch was folgen. Also man wandert da so lang und ist mit "Riesenohren" unterwegs, denn neben den Augen sind die Ohren die besten Aufpasser. Das kleinste "Klickikliklak" und es geht los: Leicht in die Knie gehen, die Arme auf die Wanderstoecke stuetzen und blitzschnell eine 360 Grad Drehung: Von wo kommt der Stein?! Wenn der Stein nicht mehr zu sehen ist, welche Felswand zeigt Staub? Das Herz rast und dann suchst Du Deckung wenn Du die Richtung feststellen konntest. Diese Reaktion ist ueberlebenswichtig.
Was hat das mit Radfahrern zu tun? :-)
Ziemlich viel: Die machen eine Menge "Klickkliklak", wirbeln Steine auf, tauchen blitzschnell aus dem Nichts auf und ich habe mich schon oft wegen diesen zu Tode erschroken. Man muss ja erstmal realisieren dass das "nur" ein Fahrrad ist und kein Fels oder Geroelllawine. Dann kommen die da an mit ziemlichen Tempo und lassen einen noch nicht einmal Zeit einen einigermassen sicheren Stand zu bekommen. Wanderer sind teilweise mit enormen Gewicht unterwegs und gar nicht so "umkippsicher" wie es erscheint. Dann fahren sie viel zu dicht vorbei, riskieren eine Beruehrung und wenn man Pech hat kriegt man noch eine Menge Staub ab. Also Begegnungen mit Radfahrern war fuer mich auf Bergpfaden bisher immer ein grandiose Erfahrung. :-(

Ich weiss, dass Ihr eine Ausnahme seit und wie Du schreibst sehr langsam an Menschen vorbeifahrt. Nur leider scheint die groessere Anzahl der MTB-Radfahrer entweder ahnungslos oder ruecksichtslos zu sein - oder ich bin bisher nur den falschen begegnet.

Aber verstehe mich nicht falsch: Radfahren ist allemal besser als mit Motorraedern oder Quads illegal auf Wanderwegen herumzurasen. Und auch sonst ist Radfahren prima bezogen auf die Umwelt. Ich wollte nur erklaeren wie die Wanderer Perspektive aussehen kann.

also viel Spass
Leon

Edit: Ich habe jetzt erst gesehen dass dieser Beitrag parallel zu den Beitraegen von Uwe, Olaf, mánaljós und nochmal Uwe entstanden ist. So langsam schreibe ich ;-)
Zuletzt geändert von gerneklein am Di 23. Aug 2011, 16:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Radtour im Skaftafell Naional Park

Beitrag von beorc » Di 23. Aug 2011, 15:55

Ich würde zwar auch nicht auf die Idee kommen die schmalen Wege im Skaftafell-Nationalpark per Rad zu erkunden. Aber Anbieter für solche Touren gibt es schon.

http://www.arktischeabenteuer.de/Sommer ... llperBike/

Also muß es wohl auch gehen. Und wie dem Angebot zu entnehmen ist gibt es für's Radfahren auch gewisse Beschränkungen im Nationalpark. Vielleicht bleiben so noch ein paar Wege nur für die Wanderer übrig und man kann sich etwas aus dem Wege gehen.

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