Island mit Wikinger-Reisen

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Sushi
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Island mit Wikinger-Reisen

Beitrag von Sushi » Mo 4. Sep 2006, 10:55

Hallo zusammen,
Scheint ja eine recht gemütliche Rund hier zu sein - bin neu hier, wie ihr sicher schon gemerkt habt.
Ich war diesem August für 15 Tage in Island (zum ersten mal) und war restlos begeistert. Hat natürlich auch mit dem Wetter super gepasst (nur eineinziges mal Regen!!!!!)
Jetzt zu meiner Frage: Gibt es hier Leute die schonmal mit Wikinger-Reisen in Island waren? Stimmt es, dass das nicht unbedingt zu empfehlen ist, da es sich um extrem enge Busse handelt, und außerdem keine ausgebildeten Busfahrer dabei sind. Anscheinend fahren da die Mitglieder der Reisegruppe die Busse. Das Problem sei nur, dass in Island jeder der einen Bus mit >8 Personen fährt, eigentlich einen speziellen Busführerschein benötigt. Wen nicht, zahlt keine Versicherung, falls was passiert! Schonmal danke für eure Antworten!
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Ute
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Beitrag von Ute » Mo 4. Sep 2006, 19:33

Hallo Sushi,
das ist nicht bei jeder Reisegruppe, nur bei Gruppen über 12 Personen (18). Naja, Busse sind das eher nicht, Kleinbusse ja. Ob die Reiseleiter einen Personenbeförderungsschein haben, kann ich dir nicht sagen, müßten es aber, weil sie dann eben nicht versichert wären, wie du es ja schon bemerkt hast. Bei Gruppen von 18 Leuten fährt tatsächlich einer der Teilnehmer einen Kleinbus (war bei mir 2001 so). Allerdings wird dazu auch nicht jeder Teilnehmer genommen, es muß schon einer mit gewisser "Erfahrung" sein. Das Tempo ist auch sehr moderat, eher langsamer als schneller.
Bei den Trekkingtouren sind die Gruppen kleiner und da gibts nur ein Auto,was entweder vom Reiseleiter gefahren wird, oder auch manchmal von einem Isländer (der jeweiligen Autovermietung). Allerdings wirds dann ein wenig eng bei 12 Leuten im Neunsitzer, aber das war bei mir bisher kein Problem. Das Gepäck war hinten im Anhänger.
So, das ist alles, was ich dazu sagen kann - (bezieht sich auf die Jahre 1995-2001)
Gruß
Ute
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Monique
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Beitrag von Monique » Do 7. Sep 2006, 21:37

Hallo,

einige meiner Freunde von verschiedenen Studiosusreisen waren auch schon mit Wikinger unterwegs (nicht Island) und am Ende enttäuscht, was jedoch nicht mit der Reise an sich, sondern mit dem jeweiligen Reiseleiter zusammenhing. Alle Berichte, die ich bisher über Wikinger gehört hatten endeten mit Kommentaren á la "Der Reiseleiter war d...". Das muss aber nichts heißen. Ich selber habe mit denen noch keine Reise gemacht, hatte aber eine sehr nette Begegnung mit einem Wikingerreiseleiter in Landmannalaugar, der an dem Abend mit der Sturmwarnung (13.07.) über den Zeltplatz lief und alle auf die Sturmwarnung hinwies. Hatte mich kurz mit ihm unterhalten und er hat es geschafft, meine bisherige "Meinung" (Meinung ist übertrieben) in ein besseres Licht zu rücken. Eine Gruppenreise steht und fällt nun mal mit den Reiseleiter. Ansonsten war die Gruppe mit Mitsubishi-Fahrzeugen unterwegs - halt wie ein VW-Transporter, nur von Mitsubishi (fragt mich nicht nach der Marke) ... und die Teilnehmer machten keinen geknickten Eindruck :-)

Monique
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himla
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Beitrag von himla » Do 7. Sep 2006, 22:30

Hej,
ich würde auch sagen, dass neben der Organisation durch den Veranstalter eine Reise immer mit dem/der Reiseleiter/in steht und fällt. Bei Wikinger habe ich bei mittlerweile vier Reisen noch keine schlechten Erfahrungen mit den Reiseleitern gemacht. Im Gegenteil, ich habe immer sehr engagierte, sympathische Menschen kennengelernt. Als z.B. in Lanzarote die Busfahrer streikten hat unsere Reiseleiterin Blanca Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, dass wir trotzdem unsere Touren machen konnten.
Das heißt natürlich nicht, dass es bei Wikinger nicht auch Nieten gibt. Ich bin ihnen bisher nicht begegnet, habe aber bei den Reisen von Leuten, die t.w. schon über 20 Reisen mit der Firma machten, die eine oder andere Story gehört. Allerdings dürften die wohl dann ihre schlechten Erfahrungen in entsprechende Wertungen beim Fragebogen umgesetzt haben, was für die weitere Zukunft solcher Reiseleiter bei Wikinger nicht unbedingt förderlich war.
Was bei Gruppenreisen manchmal eher zur Enttäuschung führt, sind Teilnehmer, die sich nicht gruppenkompatibel verhalten, z.B. durch dauerndes Genörgel, Herziehen über andere Mitreisenden oder Einmischung in die Belange der Reiseleitung. Habe ich alles bei der einen oder anderen Gruppenreise erlebt.


Hilke
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Dieter
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Beitrag von Dieter » Fr 8. Sep 2006, 07:49

Hier ein Link zu einem neuen Reisebericht über eine Winkinger-Reise.
"Eine Zeltreise auf der 1 - Einmal rund um die Insel ":
http://home.arcor.de/rolf.stachelhaus/i ... nd2005.htm

Wie eine organisierte Reise erlebt wird hängt von der individuellen Erwartungshaltung der Gruppenmitglieder ab und deren Chemie untereinander.

Mich amüsieren immer die Prospektbeschreibungen:
"Heute wandern wir zum wunderschönen xxxfoss. Am Abend hat unser Reiseleiter schon die Zelte aufgebaut" :)

Dieter
http://www.isafold.de
Wanderungen über das Hochland Islands
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rost64
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Beitrag von rost64 » Fr 8. Sep 2006, 18:00

Als Schreiberling des oben genannten Links kann ich nur sagen, dass die Reise für das Preis- / Leistungsverhältnis absolut Top war. Wenn man sich die isländischen Preise ansieht und den Preis der Wikinger Reise mal mit anderen Anbietern vergleicht, ist nach meiner Meinung der Wikinger Preis nicht zu schlagen. Das soll aber nicht heißen das die Qualität darunter leidet. Im Reisepreis enthalten waren Flug, Zeltübernachtungen, Vollverpflegung, Reiseleitung und schließlich der Bus samt Fahrer.
Der Reiseleiter war zum 16. oder 17. Mal auf Island, kannte sich bestens aus und hatte Spass daran, der gruppe sein Wissen zu vermitteln. Eben auch ein Islandfan.
Mit der Reisegruppe hatte ich Glück, es waren alles nette Leute und wirklich kein Ausreißer oder Nörgler dabei.
Tja, der Busfahrer - das war hauptberuflich ein isländischer Polizist aus Reykjavik, der in seinem Urlaub als Busfahrer arbeitete. Bei einem Polizisten gehe ich eigentlich davon aus das alles in Ordnung ist. :)
Auch ist es in Island üblich das die Leute zwei Jobs haben, die Lebenshaltungskosten sind ja nicht die geringsten und Palli (der polizeiliche Busfahrer) sparte für eine Reise nach England und Schottland, für Isländer nicht ganz alltäglich.
Sitzplätze gab es in dem Bus auch genügend, die Gepäckfächer waren jedoch randvoll, auch im oberen Teil des Bussen. Es mußte aber niemand auf dem Gepäck sitzen.
Aber wie gesagt, mehr unter dem oben genannten Link.

Islandreisen bei denen die Gäste selber fahren müssen gibt es aber in der Tat auch. Dabei handelt es sich um Touren mit Geländewagen in das Hochland. Hierzu gab es bei Wikinger bisher immer besondere Angebote, bei denen man sich als Fahrer zur Verfügung stellen konnte und als Dank einen Teil des Reisepreises erlassen bekam. Ich denke das gibt es immer noch, schließlich ist es für einen Reiseleiter schwierig mit einer Gruppe ohne weitere Fahrer mehrere Autos zu steuern.

2002 habe ich bereits meine erste reise mit Wikinger nach Island unternommen. Diese Reise wurde von mehreren Anbietern angeboten, z.B. auch von der LTU. Wikinger hatte als einziges Unternehmen einen Ansprechpartner vor Ort, die anderen mußten sich alle selber durchschlagen.

Diesen Reisebericht findet ihr hier:

http://home.arcor.de/rolf.stachelhaus/i ... /index.htm

Gruß Rolf
Zuletzt geändert von rost64 am Sa 9. Sep 2006, 21:45, insgesamt 1-mal geändert.
snaefell
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Beitrag von snaefell » Fr 8. Sep 2006, 21:55

rost64 hat geschrieben: Auch ist es in Island üblich das die Leute zwei Jobs haben, die Lebenshaltungskosten sind ja nicht die geringsten
Naja, es ist eher unüblich, das Leute gleichzeitig zwei Jobs haben, teilweise nutzen sie aber ihren Urlaub.
rost64 hat geschrieben: und Palli (der polizeiliche Busfahrer) sparte für eine Reise nach England und Schottland, für Isländer nicht ganz alltäglich.
Isländer reisen schon gerne. Aber halt eher in warme, sonnige Länder...

Chris
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Torsten
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Wikinger müssen hart sein

Beitrag von Torsten » Fr 8. Sep 2006, 23:00

Hallo,
also ich habe mich 2004 sehr über diese Leue amüsiert. Wir kamen Mittags bei schönem Wetter in Nyidalur an. Da standen so 10 Tunnelzelte mit zerissenen Reißverschlüssen, ausgerissenen Abspannungen, verbogenem Gestänge. In den Zelten lagen noch Töpfe mit Essensresten. Nirgends ein Mensch zu sehen. Das Küchenzelt stand auf halb acht, draußen lag das Brot und war nass, zum Glück ist es kalt und schimmelt nicht so schnell. Eins war klar, hier hatte es Sturm gegeben.

Nach ca. 2 Stunden kam dann ein unrasierter, total verschlafener Mann (Deutscher) und erklärte uns, er wäre für die Zelte veranwortlich, heute Abend würde wieder ein Gruppe kommen. Morgen müsste er auch alle Zelte an einen anderen Ort stellen, da die Zelte nur 3 Tage stehen bleiben dürften, um den Rasen nicht zu schädigen.

Den frühen Abend kamen dann zwei Mitsubishi LT300, bis unter die Decke vollgepackt mit Leuten und Gepäck. Aufgefallen sind die Autos mir, weil sie im 2. Gang Vollgas durch die Furt gedonnert sind. Ganz anders als Isländer.

Es war klar, die gehören zu den Zelten. Dann ging die "Balgerei" um die am besten erhaltenen Zelte los. Es gab schon einiges unzufriedenes Gemurre. Das nasse Brot gab es zum Glück nicht zum Abendbrot, sondern Nudeln.

Bis die Sonne unterging, war nicht so recht klar, woher der Wind kommt. Kaum war die Sonne aber hinter dem Horizont weg, dann ging er wieder los, der Sturm. Mein Kumpel und ich sind noch schnell aus dem Zelt und haben diese nach dem Wind ausgerichtet, weil auch wir haben Tunnelzelte.

Die Reisegruppe hält dies nicht für nötig und so drückt der Sturm die ganze Nacht von der Seite auf die Tunnelzelte. Einige laufen entnervt draußen mit der Taschenlampe rum und versuchen, meist vergeblich, die Zelte fest zu machen. So geht das bis 4 Uhr, bis der Sturm nachlässt.

Die Jungs und Mädels sahen den nächsten Tag gar nicht gut aus. Die Zelte natürlich auch. Der Veranstalter, glaube ich, war Wikingerreisen.
Viele Grüsse

Torsten

Versuch macht klug, sagt der Teufel und setzt sich auf die heiße Bratpfanne.
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Beitrag von Sushi » Di 12. Sep 2006, 14:21

Also wenn ich das mal zusammenfasse, lässt sich feststellen, dass man wohl mit Wikinger genauso wie mit jedem anderen Veranstalter Glück oder Pech haben kann... Auf jeden Fall mal vielen Dank für eure Antworten! Das nächste mal Island (hoffentlich bald) :lol: werde ich aber mit Sicherheit auf eigene Faust machen...

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