1-Personen-Zelt (Hogan oder Terra Nova?)

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hytteguds
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1-Personen-Zelt (Hogan oder Terra Nova?)

Beitrag von hytteguds » So 8. Mär 2009, 19:57

Da meine letzte Anfrage dem Forums-Update zum Opfer gefallen ist, hier noch einmal meine Anfrage, wobei ich zwischenzeitlich dem Vaude Hogan Ultralight den Vorzug vor dem Hilleberg Akto geben würde. Es scheint die beiden Zelte spielen in einer Liga, nur dass das Hogan deutlich billiger ist. Nicht ganz klar ist mir allerdings, wie man das Zelt (erst Innen- dann Außenzelt) bei Regen aufbaut. Wassersäule von 3000 mm ausreichend?
Hat jemand Erfahrung mit dem Terra Nova Laser Competittion? Das Gewicht besticht ja, aber ich habe meine Zweifel, ob es auch wirklich wind- und wetterfest ist.
Nadine
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Re: 1-Personen-Zelt (Hogan oder Terra Nova?)

Beitrag von Nadine » So 8. Mär 2009, 21:27

Hallo,

also ich habe das Hogan und bin zufrieden.
Ist leicht und das mit dem Aufbauen ist auch super einfach. Selbst als absolute Camping-Anfängerin hat das gleich immer geklappt, auch wenns mal gesturmt hat.
Okay, wenn es richtig schüttet wie aus Kübeln, könnte das etwas problematischer sein, aber ich denke, dass es das trotzdem aushalten würde. Man muss nicht großartig irgendwelche Stangen wo reinschieben, sondern das Außenzelt nur dran "klicken" und das geht dann echt schnell.

Wasserdichtigkeit ist okay, allerdings hatte ich es einmal, dass das Außenzelt durch war und es ein bißchen aufs Innenzelt getropft hat. Aber ist nicht komplett durch gekommen. Allerdings gibts von der Wassersäule ja nicht viele, die da höher sind (und auch noch bezahlbar) von dem her ist das dann vielleicht normal? Keine Ahnung.
Summ ist auch, dass vorne, do wo die Stange vom Innenzelt rausguckt es auch reingetropft hat. Is nich so schlimm, weils ja nur in die Absiss tropft, aber fand ich doof.

Vielleicht kann ja jemand andres was zur Wasserdichtigkeit sagen. Oder mir vielleicht auch mal Tipps geben, ob man da was machen kann, wenns in die Absiss rien tropft, oder obs normal is dass das Aussenzelt undichter wird, wenns mal einen Tag durchregnet. :?:
Kann das Zelt eigentlich an Dichtigkeit verlieren, wenn es mal im Hagel stand? :?:

Sturmfest ist es auf jedenfall! Das biegt sich dann schön bis es fast bodengleich ist, aber hält und bricht nix durch.

Was ich noch etwas blöd finde ist, dass das Außenzelt (Ich hab das grüne) nicht ganz blickdicht ist. Man sieht zwar nur schemen, aber man kann von außen je nach Licht schon gucken was derjenige da drinne macht.

Gruß
Nadine
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Olaf
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Re: 1-Personen-Zelt (Hogan oder Terra Nova?)

Beitrag von Olaf » So 8. Mär 2009, 22:33

Ich krame nochmal meine Antwort aus, die genauso "dem Fortschritt geopfert" wurde... :)
hytteguds hat geschrieben:Es scheint, dass das deutlich preiswertere Hogan dem Akto in nichts nachsteht, so dass ich bei den beiden eher zum Kauf des Hogan neige.
Bei den Hilleberg und Vaude Zelten wird jeweils unterschiedliches Material eingesetzt. Hilleberg verwendet "High Tenacity Nylon 6.6" und nennt es Kerlon 1200, Vaude verwendet normales "Nylon 6" und nennt es Polyamid. Das Hillberg-Material ist grudsätzlich bei gleichem Gewicht robuster, bzw. bei gleicher Reißfestigkeit leichter. Und natürlich teurer! Was Terra Nova für ein Material verwendet, konnte ich auf die Schnelle nicht finden. Grundsätzlich gilt allerdings die Faustregel "je leichter, desto weniger robust", außer man vergleicht unterschiedliches Material wie Nylon 6.6, Nylon 6 und Polyester. Den Materialunterschied merkt man dann allerdings auch gleich am Preis...

Von der Konstruktion her sind die Einbogen Hilleberg und Terra Nova Zelte sicherlich sehr viel fummeliger im Aufbau bei Wind. Außerdem wird die ganze Konstruktion nur durch die Abspannung gehalten, und wenn man auf etwas steinigerem Untergrund ist, wo das mit den Heringen nicht so recht klappen will (z.B. Landmannalaugar), dann ist das sicherlich ziemlich lästig. Daher bevorzuge ich persönlich immer freistehende Kuppelzelte... Aber jeder hat ja so seine Vorlieben, man sieht in Island auch regelmäßig eine Menge Tunnelzelte...

Persönliche Erfahrungen hab ich mit keinem der drei Zelte, hatte aber mal Gelegnheit, ein fast baugleiches Vaude Taurus Ultralight etwas eingehender zu studieren. Ich denk, das taugt schon für Island. In der Gewichtsklasse unter 2kg würd ich mich wol auch für so eines entscheiden. Da mir Robustheit und Langlebigkeit aber irgendwie wichtiger sind, und mir das Taurus schon arg Ultralight und abgespeckt vorkam, hab ich mich beim letzten Zeltkauf doch wieder für eine 3kg Variante mit zusätzlichem Platzangebot entschieden (Marke Lightwave)...

Immer wieder nützlich ist auch das hier: http://www.amelunxen.onlinehome.de/drofaq/zelt.html

...na dann noch viel Spaß bei der Zeltsuche!
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Andi Schönberger
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Re: 1-Personen-Zelt (Hogan oder Terra Nova?)

Beitrag von Andi Schönberger » Mo 9. Mär 2009, 11:42

Nadine hat geschrieben: Vielleicht kann ja jemand andres was zur Wasserdichtigkeit sagen. Oder mir vielleicht auch mal Tipps geben, ob man da was machen kann, wenn’s in die Absiss rein tropft, oder obs normal is dass das Außenzelt undichter wird, wenn’s mal einen Tag durchregnet. :?:
Kann das Zelt eigentlich an Dichtigkeit verlieren, wenn es mal im Hagel stand? :?:

Sturmfest ist es auf jedenfall! Das biegt sich dann schön bis es fast bodengleich ist, aber hält und bricht nix durch.
Bei meinen letzten beiden Touren hatte ich auch das Hogan Ultralight im Einsatz und finde es für Island im "Sommer" absolut ok für eine Person. Platzangebot ist ausreichend und die Funktion beim Aufstellen abbauen etc auch bei viel Wind ist gut.

Du mußt allerdings damit rechnen (ich hab da bei Vaude auch noch einmal direkt angefragt weil ich mit nicht sicher war) dass das Zelt bei starkem Wind genau zur Windrichtung (Eingang auf der Windabgewandten) ausgerichtet sein muss, und zwar ziemlich genau, sonst drückt es Dir den Mittelholm zu Seite und damit hat das Zelt eine noch größere Wind Angriffsfläche.

In einer extrem windreichen Nacht musste ich deshalb das Zelt abbauen! Muss allerdings dazu sagen dass der Wind sehr (60-80 km/h schätz ich einmal - meine Radtaschen musste ich am Bike festmachen sonst wären sie davongeflogen) stark war und ich auch kein Risiko eingehen konnte weil ich ziemlich ab vom Schuss war. Dabei haben sich die Zeltstangen etwas verbogen aber gebrochen ist nichts

Deswegen kann ich auch dem Argument von Olaf mittlerweile viel abgewinnen. Schau Dir vielleicht auch noch das Odysse von Vaude an. Das gibt es jetzt in einer neuen "Sturmversion". Etwas schwerer, aber immer noch ein Leichtgewicht. Hab mich allerdings selbst noch nicht allzu sehr damit beschäftigt ob das wirklich viel stabiler ist

@Nadine: kann mir eigentlich nur vorstellen dass bei Deinem Zelt die Nähte etwas undicht sind. Dafür gibt’s aber eigne Mittelchen.

LG Andi
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Re: 1-Personen-Zelt (Hogan oder Terra Nova?)

Beitrag von Olaf » Mo 9. Mär 2009, 19:10

Nadine hat geschrieben:Wasserdichtigkeit ist okay, allerdings hatte ich es einmal, dass das Außenzelt durch war und es ein bißchen aufs Innenzelt getropft hat. Aber ist nicht komplett durch gekommen. Allerdings gibts von der Wassersäule ja nicht viele, die da höher sind (und auch noch bezahlbar) von dem her ist das dann vielleicht normal? Keine Ahnung.
Normalerweise sollte so ein Zelt absolut dicht sein. Und genau deswegen wird es auch innen nass... klingt logisch, oder? :)

Naja, an kalten Oberflächen wie z.B. Glasscheiben gibt es ja das altbekannte Phänomen der Kondensation, insbesondere wenn es kalt ist. Da du in deinem Zelt nunmal atmest und dabei Wasserdampf entsteht, und da zusätzlich noch deine nassen Klamotten "ausdampfen" und die Nudeln vor sich hin köcheln, ist die Luft im Inneren eines Zeltes immer ziemlich feuchtigkeitsgesättigt. Zusätzlich ists in Island kalt, so dass du beste Bedingungen für Kondesation am Außenzelt geschaffen hast. Das kann man nur durch eine mehr oder weniger gute Belüftung beheben, am besten mit ein bisschen Platz "unten herum" oder offenen Türen. Aber eigentlich ist das Außenzelt immer so ein bisschen Tropfsteinhöhle, je wasserundurchlässiger desto mehr.

Das mit den Nähten kommt mitunter noch dazu, wobei ich damit noch nie Probleme hatte...
Nadine hat geschrieben:oder obs normal is dass das Aussenzelt undichter wird, wenns mal einen Tag durchregnet. :?:
Kann das Zelt eigentlich an Dichtigkeit verlieren, wenn es mal im Hagel stand? :?:
"Undichter" wird ein Zelt bei einem Tag Regen noch nicht unbedingt, würd ich mal so sagen. Aber das Kondensationsproblem steigt natürlich, wenn man einen Tag lang im Zelt hockt und ständig atmet. Die Beschichtungen von so einem Zelt sind im Normalfall recht langlebig, wobei wohl je nach Beschichtung z.B. auch Seife und sonstiges schädlich ist. Hagel und Waschmaschinen sind sicherlich auch nicht gerade gut, aber solange kein Loch im Zelt ist, passt das schon. Am besten wäre natürlich, du hängst dein Zelt lichtgeschützt in den Schrank und lässt es da, weil dann hälts wahrscheinlich am längsten... :)
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Re: 1-Personen-Zelt (Hogan oder Terra Nova?)

Beitrag von Nadine » Mo 9. Mär 2009, 23:03

Hallo zusammen,

na da bin ich ja beruhigt, dass es normal is, wenns innen nass ist. Danke für die Aufklärung Olaf. Die Gesetze der Natur faszinieren einen immer wieder aufn neue :)

@Andi:
Das mit dem Zelteingang in den Wind stellen wollte ich dir ja nie so richtig glauben, aber scheint eben tatsächlich so zu sein.
Aber mulmig wars mir schon, als ich aufeinmal das Zelt aufm Bauch liegen hatte. Aber hat alles gehalten. Nach der schlaflosen Nacht hab ich dann aber die nächste Nacht lieber im Guesthouse verbracht, man will das Zeltschicksal ja doch nicht zu arg herausfordern...

Grüsse
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Andi Schönberger
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Re: 1-Personen-Zelt (Hogan oder Terra Nova?)

Beitrag von Andi Schönberger » Di 10. Mär 2009, 10:56

Olaf hat geschrieben:
Nadine hat geschrieben:Aber das Kondensationsproblem steigt natürlich....
Da bin ich ja schön auf der Leitung gestanden mit Deinem "Kondensationsproblem" :)

Allerdings hatte ich das bei dem Zelt recht wenig da Du in dem Fall ja beim Eingang oben die Möglichkeit hast mit der richtigen Positionierung der Reißverschlüsse Dir eine große Lüftungsöffnung zu schaffen die durch den darüberliegenden Giebel auch vor Regen geschützt ist. Hab dadurch eigentlich immer eine Lüftung von fast 10 cm im Dreieck.

Ja mit Eingang gegen den Wind oder umgekehrt.... ich bin mir für den Extremfall immer noch nicht sicher... Vaude meint den Eingang vom Wind weg... ist im Normalfall natürlich viel gemütlicher aber wenn der Wind wirklich stark wird scheint mit das umgekehrt doch stabiler zu stehen und Du bist auch etwas variabler von der Windrichtung. Zumindest hatte ich dann nicht immer den Mittelholm, wie Du sagst, am Bauch :)

LG Andi
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Re: 1-Personen-Zelt (Hogan oder Terra Nova?)

Beitrag von fantomas » Mi 11. Mär 2009, 00:02

Hi,

ich stand dieses Jahr auch vor dem Problem, dass ich ein neues 1-Personen-Zelt brauchte. Ich habe mir nun das Hilleberg Soulo geholt - es steht grad aufgebaut in der Wohnstube :)) Ich habe lange nach einem Kompromiss aus Gewicht, Platzangebot und Sturmstabilität gesucht. Meine anfängliche Intension war es, ein Zelt um die 1,5 kg zu kaufen - aber in dieser Gewichtsklasse waren meine Ansprüche an Platz und Stabilität (sprich Sicherheit) nicht zu realisieren. Naja, nun wiegt das Soulo knapp über 2 kg - wenn man das Geld übrig hat, könnte man für 120 USD nochmal 200 g mit einem Carbongestänge reduzieren.

Ich bin froh nun ein freistehenden Geodäten zu haben und bin schon auf meinen ersten Sturm gespannt. Vom Platzangebot und der Verarbeitung des Soulo bin ich jedenfalls schonmal voll begeistert :)

Viele Grüße,
Falko

PS: In UK gibt es das Soulo für 387 Pfund zu kaufen.
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Meine Erfahrung mit dem Vaude Hogan Ultralight:

Beitrag von mánaljós » Mi 11. Mär 2009, 09:22

Die Westmänner Inseln sind für ihre heftigen Windstürme bekannt und auch ich zeltete im Hogan auf dem Zeltplatz Herjolfsdalur, als der Wind aus allen Richtungen gleichzeitig heulte. Halten tut das Zelt schon sehr gut im starken Wind. Ich hatte sogar das Glück, im Zelt bleiben zu dürfen, während andere schon früh ihre auf dem Zeltplatz zerstreuten Zeltleichen eingesammelt haben, um lieber eine ungemütliche Nacht auf dem Boden im Waschraum zu verbringen. Allerdings sieht eine geruhsame Nacht anders aus. Mit dem bekannten Problem “Mittelholm auf dem Bauch“ bin ich bestens vertraut, und wie oft in der Nacht will man das Zelt umdrehen müssen? Da es kein freistehendes Zelt ist, geht das drehen (vor allem im Sturm) nicht gerade leicht, oder vielleicht bin ich einfach zu faul, im Halbschlaf mich darum kümmern zu müssen.

Nach dieser Erfahrung habe ich das Zelt im darauf folgenden Jahr gnadenlos ersetzt. Da ich auch auf geringes Gewicht und Stabilität achte, habe ich mich für den Mountain Hardware Skyledge 2 entschieden. Es war letztes Jahr auf Island schon im Einsatz, und ich bin sehr begeistert. Unter 2kg, sehr geräumig für eine Person, und hält bombig fest im Sturm – wenn man die Sturmgeräusche mit Musik oder Ohrstöpsel dämpfen kann, merkt man gar nicht was für ein Unwetter draußen tobt. Ich hoffe meins hält ewig und ich werde mein altes Hogan noch nur in milderen Klimas benutzen.
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Re: 1-Personen-Zelt (Hogan oder Terra Nova?)

Beitrag von a666 » So 15. Mär 2009, 16:16

achtung bei silikon-impregnierten zelten und sand, das ist eine teuflische kombination!

beschreibung hier: http://www.gipfeltreffen.at/showthread.php?t=22307

bilder:
Bild Sable colant sur une toile de tente traitée au silicone
servus,
andré

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