Ausrüstung beim Furten

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Barleybreeder
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Re: Ausrüstung beim Furten

Beitrag von Barleybreeder » So 14. Jun 2009, 20:20

Ich habe meine Furtlösung jetzt auch überarbeitet....Crocs mit Neos.
Schon leicht, trocknet fix (die Crocs) und sitzt bombig am Fuß..

http://barleybreeder.wordpress.com/2009/05/18/317/
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berni71
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Re: Ausrüstung beim Furten

Beitrag von berni71 » Fr 3. Jul 2009, 14:56

Also ich bin ein Fan von Neoprensocken in Verbindung mit Tevas.

Ganz einfach aus dem Grund, weil man damit nicht nur furten kann, sondern auch ein paar km weiterlaufen kann bis zur näcksten Furt ohne wieder den ganzen Umziehact zu machen.

Die Tevas sind für mich wandertechnisch eine echte Alternative und beim Furten auch ein echtes Sicherheitsplus im Vergleich zu "irgendwelchen" leichten Watschuhen.
Hinzu kommt, dass die Neoprensocken auch relativ schnell trocknen.

Gruß, Berni
Jeha
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Re: Ausrüstung beim Furten

Beitrag von Jeha » So 16. Aug 2009, 11:25

Uwe hat geschrieben:Neuseeländer die lange Trekkingtouren unternehmen, furten ihre Bäche und Flüsse nie mit Trekkingsandalen, sondern nur mit Boots (Ausnahmen bestätigen die Regel). Deshalb bezeichnen sie es wohl auch als 'Tramping' und nicht 'Trekking'. Wie auch immer, ich war darüber am Anfang etwas geschockt, aber man gewöhnt sich tatsächlich daran und irgendwann ist es normal. Das liegt auch daran das es in Neuseeland Wanderungen gibt auf welchen man mehrmals größere Bäche und/oder Flussarme durchfurten muss und wenn man dann jedes Mal die Schuhe wechseln muß ... Letztes Jahr habe ich auf Island auch alle Bäche/Flüsse mit meinen Boots gefurtet und hatte keinerlei Probleme. Wenn die Sonne scheint, dann sind die Boots nach etwa 1 h wieder trocken und wenn es regnet, naja, dann werden die Boots auch ohne Furten nass. Wer möchte kann zusätzlich noch Gamaschen drüber ziehen.
Sowas überlege ich auch grade. Bis jetzt habe ich alle Furten in Lappland und Island auch mit Tevas gemacht. Wenn man sich diese ganzen Ultraleicht-Leute ansieht, laufen die mit ihren Trailrunning-Schuhen einfach durchs Wasser durch (wahrscheinlich sind ihne die Tevas viel zu schwer :wink: ) Hat jemand mit sowas Erfahrung?

Möglichkeiten die mir durch den Kopf gehen:
- Könnte mir vorstellen, dass GoreTex-Trailschuhe, wenn sie erstmal nass sind, am Fuß nur sehr langsam trocknen?
- Trail-Schuhe mit Goretex und Regenhose - kommt da viel Wasser rein? Wie sieht es aus mit Gamaschen zusätzlich? Oder stattdessen so Fahradüberschuhe, die die Sohle freilassen, aber den Schuh noch besser umschließen?

Wäre für alle möglichen Erfahrungsberichte in diese Richtung dankbar!

Jens
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Re: Ausrüstung beim Furten

Beitrag von MichaMobil » Di 18. Aug 2009, 17:16

Weil bei mir Ende letzten Jahres eh neue Wanderschuhe fällig waren und mir dieses permanente An- & Ausgeziehe der Stiefel beim Furten in den letzten Jahren, mächtig auf den Wecker ging, bin ich gezielt auf die Suche nach höheren Wanderschuhen gegangen und bin, wenn auch mühsam, fündig geworden. Mühsam deshalb, weil diese Modelle standardmäßig im Handel nicht existieren, viele Händler von ihrer Existenz garnichts wissen und sich die Händler schwer damit tun, mal 2 oder 3 Modell auf Ansicht zu bestellen. Letztendlich fand ich aber doch noch Gehör und habe mich für den Lowa Hunter GTX entschieden. Mit auf der Liste standen vorher noch der Meindl Vakuum High GTX, Hanwag Alaska TOP GTX und Haglöfs Solid High. In meinem diesjährigen Island-Urlaub habe ich die Entscheidung für den hohen Stiefel sehr genossen, denn während meine Freundin an jeder Furt das Schuh-An/Auszieh-Ritual durchführte, kam ich in 4 von 5 Fällen, mittels Steinbalancieren und Treckingstöcken, mit trockenen Schuhen auf der anderen Seite an. Als eine Art Gamaschen wirkte dabei noch meine gewachste FjällRäven-Hose, falls das Wasser doch mal tiefer als die Schuhe hoch war. Die Schuhe hatte ich vor dem Urlaub ebenfalls ordentlich gewachst, so daß alles trocken blieb. Da allerdings das Wachs in der Hose die Atmungsaktivität gegen Null schiebt und dies an wärmeren Tagen zu einer echten Belastung werden kann, werde ich beim nächsten Mal doch echte Gamaschen mitnehmen und die Hose nicht so stark wachsen.
Mein Resümee: Die Investition und das hartnäckige Nachfragen hat sich gelohnt, denn das Furten verlief in diesem Jahr wesentlich entspannter.
Blacky
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Re: Ausrüstung beim Furten

Beitrag von Blacky » Do 20. Aug 2009, 14:39

Jeha hat geschrieben: Möglichkeiten die mir durch den Kopf gehen:
- Könnte mir vorstellen, dass GoreTex-Trailschuhe, wenn sie erstmal nass sind, am Fuß nur sehr langsam trocknen?
- Trail-Schuhe mit Goretex und Regenhose - kommt da viel Wasser rein? Wie sieht es aus mit Gamaschen zusätzlich? Oder stattdessen so Fahradüberschuhe, die die Sohle freilassen, aber den Schuh noch besser umschließen?

Wäre für alle möglichen Erfahrungsberichte in diese Richtung dankbar!

Jens
Ich habe letztes Jahr den Fehler gemacht, am 2. Tag auf dem Laugavegur bei einer kleineren Furt die Schuhe nicht zu wechseln. Ich war schon in der zweiten Hælfte der Wegstrecke und dachte, zur Not kann ich die Schuhe in der næchsten Huette trocknen. (Die 1. Huette am Hrafntinnusker war so ueberheizt, dass alles ratzfatz trocken war.) Die Schuhe waren trotz Sympatex sehr schnell total nass und damit schwer, in der Huette war es kuehl und klamm, keine Trockenmoeglichkeit, und in den folgenden Tagen wurden sie auch nicht richtig trocken. Das Ergebnis waren sehr sehenswerte Blasen.

Bei kleineren Bæchlein wechsele ich die Schuhe nicht, sobald das Wasser aber bis ueber die Knoechel reicht schon. Da helfen dann auch Regenhosen, Fahradueberschuhe oder Gamaschen nicht wirklich. Einmal ordentlich untergetaucht, das Wasser læuft rein (vielleicht eine Sekunde spæter als ohne Gamaschen o.æ.) und dann ist der Kram erst einmal richtig nass.

Ueberhaupt finde ich Ueberschuhe nicht sinnvoll: Du kannst Sie eigentlich nicht wæhrend des ganzen Tages anlassen, dafuer geht die uebliche Befestigung dieser Fahrradueberzieher beim Gehen zu schnell kaputt. Man muesste also trotzdem vor jeder Furt halten, die Dinger rauskramen, ueberziehen, danach wieder abstreifen... und wuerde dennoch nass. Aussedem sind sie in der Regel zu schmal geschnitten, um ueber Trekkingstiefel zu passen. Motorradueberzieher sind weiter, meistens aber noch fummeliger und erst recht nicht zum Gehen gemacht.

Dann lieber 300Gramm-Crocs oder æhnliche Dinger, die gleichzeitig als Badeschlappen, Huetten- oder Lagerschuhe und bequeme Fusserholung dienen.
Slarty
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Re: Ausrüstung beim Furten

Beitrag von Slarty » Do 20. Aug 2009, 15:17

Vibram Five Fingers Flow

Hatte meine Frau diesmal in Island dabei. Wir haben die Dinger zwar nicht zum Furten verwendet, sie ist damit aber bei Vík durch Meer über den Kiesstrand gestapft. Die Dinger scheinen sich auch für's Waten zu eignen. Die Sohle ist relativ rutschfest (Vibram halt) und auch ausreichend dick, um nicht jedes Steinchen mitzubekommen. Da die Dinger geschlossen sind und auch relativ eng anliegen, ist die Gefahr sich unterwegs Steinchen einzufangen auch relativ gering - zumindest geringer, als bei Sandalen und Crocs.
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Re: Ausrüstung beim Furten

Beitrag von Smilla » Do 20. Aug 2009, 15:39

Hallo,
inzwischen von unserem ersten Urlaub in Island zurück, kann ich nun meine Erfahrung zum Furten beitragen: bei den Aquaschuhen fand ich die Sohlen zu dünn, mein Mann kam mit Teva Sandalen sehr gut zurecht. Gegen die Kälte kamen die Aquaschuhe auch nicht wirklich an.
Was sich aber als wirklich sehr hilfreich und wichtig beim Furten erwies, waren Wanderstöcke. Hilft auch sehr beim Balancieren über Steine im Bach. Mag für erfahrene Trecker selbstverständlich sein, aber vielleicht hilft dieser Hinweis Neulingen im Furten wie uns.

LG
Smilla
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Re: Ausrüstung beim Furten

Beitrag von Olaf » Do 20. Aug 2009, 23:49

Blacky hat geschrieben:Ueberhaupt finde ich Ueberschuhe nicht sinnvoll: Du kannst Sie eigentlich nicht wæhrend des ganzen Tages anlassen, dafuer geht die uebliche Befestigung dieser Fahrradueberzieher beim Gehen zu schnell kaputt. Man muesste also trotzdem vor jeder Furt halten, die Dinger rauskramen, ueberziehen, danach wieder abstreifen... und wuerde dennoch nass. Aussedem sind sie in der Regel zu schmal geschnitten, um ueber Trekkingstiefel zu passen. Motorradueberzieher sind weiter, meistens aber noch fummeliger und erst recht nicht zum Gehen gemacht.
Fahrradgamaschen sind zum Fahrradfahren gedacht, und beim Wandern wirklich nicht sinnvoll. Schon nach einem Kilometer Schieben sind sie in der Regel nicht mehr zu gebrauchen (selbst ausprobiert). Motorradgamaschen kenn ich nicht, aber bestimmt sind die auch nicht zum Wandern gemacht. Dafür gibt es "normale" Wandergamaschen, aber auch die sind nicht zum Furten gedacht, denn dafür schließen sie nicht dicht genug ab. Nach langjährigen Experimenten bin ich für mich persönlich zu dem Schluss gekommen, dass jegliche Form von Gamaschen und Überschuhen grundsätzlich nur gegen ein einziges Übel hilft: Schnee! Dann aber auch wirklich!
Dann lieber 300Gramm-Crocs oder æhnliche Dinger, die gleichzeitig als Badeschlappen, Huetten- oder Lagerschuhe und bequeme Fusserholung dienen.
Da schließe ich mich an (nach wie vor). Die mittlerweile recht umfangreiche Sammlung an Alternativen zu den Sandalen überzeugt mich nicht so richtig. Und ich für mich persönlich möchte ja auch gar nicht auf die schönen Keksknabberpausen beim Schuhewechseln verzichten...


Oh, und Wanderstöcke sollten für "erfahrene Trecker" in der Tat selbstverständlich sein... das merkt man aber scheinbar auch schnell, wenn man das Furten mal ausprobiert... :)
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Dieter
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Re: Ausrüstung beim Furten

Beitrag von Dieter » Fr 21. Aug 2009, 08:07

Ultraleichtspezialisten und manche andere gehen einfach mit ihrem jeweiligen Schuhwerk durch das Wasser. Danach werden die Suhe ausgeleert und 'trockengelaufen'. Nässe im Schuh kenne ich unfreiwillig zu Genüge. Nur ist die Gefahr, daß man sich bei der durchweichten Haut Blasen läuft erheblich größer. Empfindlich sollte man da nicht sein. Bei anhaltend schlechtem Wetter riskiert man, daß man tagelang in nassen / feuchten Schuhen läuft. Die ideale Schwammerl(Pilz)-Zucht.

Gamaschen helfen wenn man nur kurz (also wirklich nur ganz kurz) und nur einmalig ins Wasser eintaucht - quasi nur bei einem schneller Schritt bei dem man vor dem Wassereinbruch schon wieder heraus ist.
Gamaschen halte ich am sinnvollsten wenn man durch hohes nasses Gras oder Heidegestrüpp geht, oder zu Fuß über Schnee geht in den man einbricht oder tief einsinkt. Regelmäßig zum Kopfschütteln bringen mich die, welche schon mit angelegten Gamaschen in Landmannalaugar aus dem Bus von Reykjavík purzeln. Die Dinger unterbinden höchst wirksam den Luftaustausch durch den 'Pumpeffekt beim Gehen, im Schuh. Man steht früher oder später im eigenen Saft.

Für Furten:
- Tevas (unverlierbar, schnell trocknend und wegen der festen Sohle)
- Neoprensocken (bei Gletscherflüssen)
- Stöcke (immer und unverzichtbar)

Dieter
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Re: Ausrüstung beim Furten

Beitrag von Steirer » Fr 21. Aug 2009, 12:01

Bei mir taten 4-Euro-Sandalen vom Discounter gute Dienste. Bin aber auch nur etwa 5 mal durch diverse Bäche gelaufen. Wie schon an anderer Stelle geschrieben, konnte ich mir die Krossa sparen.
Kleinere Bäche bis zu einer Wassertiefe von 20 cm wurden mit den wasserdichten Expeditonsschuhen durchwaten. Dieses Schuhwerk (nebst Anzug) erregte einige Male die Aufmerksamkeit von Wanderern und Hüttenwarten.
Eiskaltes Wasser habe ich am Laugavegur nirgends empfunden, es war jedesmal sehr erfrischend, aber weit entfernt von jeglichen Taubheitsgefühl. So macht halt jeder seine eigenen Erfahrungen. Und das Kälteempfinden ist auch bei jedem anders. Mir reicht zum "Baden und Waschen" auch schon ein kleiner Schneefleck....

LG
Steirer

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