das leidige zeltproblem...

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HDK
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Re: das leidige zeltproblem...

Beitrag von HDK » So 8. Jan 2012, 11:19

Da ich völlig Zeltunerfahren bin, hätte ich auch eine Frage:
Wie breit sollte ein Zelt für zwei Mann minimum sein? Soll man, wenn man zu zweit unterwegs ist, in einem 3er Zelt reisen, um die beiden Backpacks überhaupt unterzubekommen, oder wie handelt ihr das Platzproblem?
Viel verrätst du nicht über den Charakter der geplanten Tour. Ich lese heraus, dass eine Trekkingtour geplant ist, und so etwas spielt sich in der Regel im Hochland ab.
Hat jemand Erfahrung mit dem Vaude Power Odyssee III
Ich habe keine Erfahrung mit diesem Zelt. Mit dem VAUDE Power Space III sind wir 2010 zu dritt unterwegs gewesen. Überzeugend ist die Powerframe-Konstruktion. Sie sorgt für sehr gute Windstabilität - wichtig für Island. Selbstverständlich muss das Zelt gut abgespannt sein. Den Beschreibungen zufolge ist das Vaude Power Odyssee III für 2 Personen geräumig genug. Die 2-Personen-Version halte ich für 2 Leute zu beengt. Ca. 3,5 kg Masse sind für 2 Personen akzeptabel.
Tipp, wie man das Gepäck auch im Vorzelt lagern kann, ohne dass es nass wird
Das meiste Gepäck muss ich sowieso dem Rucksack entnehmen (Schlafsachen, Futter, Kocher). Es bleibt also nur wenig im Rucksack zurück. Da ich eine absolut dichte Rucksack-Regenschutzhülle (Deuter) verwende, nehme ich den weitgehend geleerten Rucksack garnicht mit ins Zelt bzw. in die Apsis, sondern lagere ihn außerhalb. Nur wenn ich mich auf Campingplätzen aufhalte, nehme ich ihn unters Überzelt.
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Uwe
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Re: das leidige zeltproblem...

Beitrag von Uwe » So 8. Jan 2012, 13:56

Eisländ hat geschrieben:@ Uwe:
Das heißt, du nimmst dein ganzes Gepäck immer mit in das Zelt? Hast du vielleicht einen guten Tipp, wie man das Gepäck auch im Vorzelt lagern kann, ohne dass es nass wird?
Ja, ich nehme meinen Rucksack mit ins Zelt. Deshalb gönne ich mir den Luxus kein 1-Personenzelt, sondern ein geodätisches 2-Personenzelt mitzutragen. Aber wie gesagt: 1) Es wiegt aufgerundet nur 3 kg, was für ein solches Zelt wenig ist. 2) Wie HDK bereits erwähnte, ist in dem Rucksack nicht viel mehr drin als was man sowieso am Abend oder für die Nacht braucht. Wenn also Zelt, Iso-Matte, Schlafsack, Kocher und Waschzeug draußen sind, dann ist er platt wie eine Flunder und nimmt kaum Platz weg.
@ all:
Hat jemand Erfahrung mit dem Vaude Power Odyssee III?
Ich habe Erfahrung mit VauDe, aber nicht mit dem Odysee. Wenn ich aber auf dem Campingplatz in Reykjavík weile, wo jeden Sommer eine der größten Zeltausstellungen stattfinden, frage ich gerne ab und zu diverse Zeltbesitzer nach ihren Erfahrungen. Bei VauDe ist es wirklich so, dass alle Besitzer eines neuen Zeltes eher unzufrieden mit der Qualität sind als jene die ihr Zelt bereits über zehn Jahre benutzen. Das spiegelt auch meine Erfahrungen mit VauDe wieder. Während meine früheren Zelte aus den 90er Jahren eine erstklassige Qualität hatten, waren meine Erfahrung der letzten vier Jahre durchweg negativ.
Es gab auch einige Leute die nichts zu beanstanden hatten, aber das lag wohl in erster Linie nur daran, dass ihr Zelt nagelneu war und es noch nichts weiter aushalten musste. Viele Erfahrungsberichte die im Internet zu lesen sind, stützen sich (merkwürdigerweise) auch immer nur auf Erfahrungen von einer Tour zwischen 1-2 Wochen. Diese Erfahrungen können durchaus hilfreich sein, wenn es um die Wasserdichtheit und die Windstabilität geht. Wenn es aber um die Verarbeitungsqualität gehen soll, dann würde ich mich nur auf Berichte von Leuten stützen, die ihr Zelt schon mehrere Wochen bzw. Monate intensiv genutzt haben.
Ok, zurück zum VauDe Odysee. ich habe in Reykjavík auch Leute mit diesem Zelt getroffen und weil ich auch ein Auge darauf geworfen hatte, war ich an deren Meinung interessiert. Das Zelt war neu und nach einer etwa 3-wöchigen Tour waren der Reißverschluss des Außenzeltes kaputt und der Stoff des Außenzeltes war an einer Stelle (in der Nähe des Reißverschlusses) einige Zentimeter eingerissen.
Was die Wasserdichtheit angeht, so ist VauDe auf jeden Fall (noch) sehr gut und ich denke das die meisten Zelte auch sehr windstabil sind. Die Verarbeitungsqualität hat aber in den letzten Jahren extrem nachgelassen. Ich glaube aber auch, dass dieser Kritikpunkt auf Zelte anderer Zelthersteller ebenfalls zutrifft.

Uwe
Zuletzt geändert von Uwe am So 8. Jan 2012, 20:06, insgesamt 1-mal geändert.
Eisländ
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Re: das leidige zeltproblem...

Beitrag von Eisländ » So 8. Jan 2012, 15:11

Hallo HDK,

geplant sind ca. 2 Wochen Island zwischen Juni und August. Da es die erste Islandreise ist, stehen vor allem diverse Ziele im Süden an. Das Hochland (Landmannalaugar) mit mehrtägiger Wandertour wird ebenfalls bereist werden. Auch die Westfjorde scheinen sehr reizvoll, wobei das für Neulinge vielleicht nicht so ideal ist? Wahrscheinlich werden wir uns zum Teil mit Mietwagen oder auch mit dem Bus bewegen. Aber im Grunde genommen soll es ein Trekkingurlaub mit Übernachtungen vorwiegend im Zelt werden.
HDK hat geschrieben:[...]Den Beschreibungen zufolge ist das Vaude Power Odyssee III für 2 Personen geräumig genug. Die 2-Personen-Version halte ich für 2 Leute zu beengt. Ca. 3,5 kg Masse sind für 2 Personen akzeptabel.


Kommt mir genauso vor. :) Zumal mir die 2,35 m Innenlänge sehr gelegen kommen.

___

Hallo Uwe,

deine Erfahrungen mit den Vaude-Zelten habe ich mit einem breiten Lächeln auf den Lippen gelesen. (Sorry, keine Schadenfreude... es war einfach irgendwie lustig geschrieben! :lol: Obgleich es natürlich ganz schön gemein ist, wenn man eigentlich so gute Erfahrungen mit einem Zelt gemacht hat und mit dessen Nachfolgerzelt dann nur auf die Nase fällt.) Hatte gehofft, das wäre bei dem offenbar für Island idealen Power-Frame-Zeltkonstruktionen anders... Aber in der Preisklasse um 300-400 € kommt mir das rein von der Produktbeschreibung noch am ehesten in den Sinn. Alternativ wären möglicherweise noch folgende Modelle interessant:
- Helsport Romsdalshorn 3 Camp (Nachteil gegenüber dem Vaude ist das höhere Gewicht und die geringeren Innenmaße)
- Wechsel-Tents White Nites Zero-G (Nachteil erneut die geringeren Innemaße; Vorteil: die große Apsis)
- Nomad Spring 2 (Nachteil erneut die geringeren Innenmaße)
Falls hierzu jemand ein paar Zeilen schreiben könnte, wäre ich sehr dankbar.
Generell würde ich behaupten, dass die lichte Innenzeltlänge 30 cm länger sein sollte, als die Körpergröße des größten Zeltinsassen, um zu verhindern, dass durch das nächtliche Anstoßen an Kopf- und Fußteil Feuchtigkeit in das Zelt gelangt. Oder reichen hier auch 20 - 25 cm aus?

Grüß von Eisländ
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Re: das leidige zeltproblem...

Beitrag von HDK » So 8. Jan 2012, 15:32

Hatte gehofft, das wäre bei dem offenbar für Island idealen Power-Frame-Zeltkonstruktionen anders
Die Power-Frame-Technik ist schon effektiv. Mir sind am Power Space III eigentlich keine üblen Schwächen hinsichtlich der Verarbeitungsqualität aufgefallen. Ja, die Vaude-Heringe sind nicht so hinreißend. Das Zelt wird aber nicht mehr hergestellt. Unter nachfolgendem Link sind 2 Erfahrungsberichte über das PS III vorhanden.
http://www.amazon.de/product-reviews/B0 ... ewpoints=1

Wenn es ein Zelt sein soll, das über jeden Zweifel erhaben ist, dann nimm das Hilleberg Staika :mrgreen:
http://www.fliegfix.com/produkt/hillebe ... -2010/3263
.
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Re: das leidige zeltproblem...

Beitrag von Eisländ » So 8. Jan 2012, 16:50

Hallo MDK,

Hilleberg-Zelte liegen preislich leider weit jenseits meines Budgets. :? Danke für den Link!
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Re: das leidige zeltproblem...

Beitrag von Uwe » So 8. Jan 2012, 20:17

Eisländ hat geschrieben: Generell würde ich behaupten, dass die lichte Innenzeltlänge 30 cm länger sein sollte, als die Körpergröße des größten Zeltinsassen, um zu verhindern, dass durch das nächtliche Anstoßen an Kopf- und Fußteil Feuchtigkeit in das Zelt gelangt. Oder reichen hier auch 20 - 25 cm aus?
Das kommt sicherlich auf die Neigung der Zeltwand an. Tunnelzelte sind in dieser Beziehung ja am besten, allerdings sind diese nicht selbststehend. Das ist, wie schon oft besprochen, Ansichtssache. Meiner Erfahrung nach ist, dass das Innenzelt wenigstens 30 cm länger sein sollte.

Uwe
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Re: das leidige zeltproblem...

Beitrag von Eisländ » Di 10. Jan 2012, 20:34

Uwe hat geschrieben:
Eisländ hat geschrieben: Generell würde ich behaupten, dass die lichte Innenzeltlänge 30 cm länger sein sollte, als die Körpergröße des größten Zeltinsassen, um zu verhindern, dass durch das nächtliche Anstoßen an Kopf- und Fußteil Feuchtigkeit in das Zelt gelangt. Oder reichen hier auch 20 - 25 cm aus?
Das kommt sicherlich auf die Neigung der Zeltwand an. Tunnelzelte sind in dieser Beziehung ja am besten, allerdings sind diese nicht selbststehend. Das ist, wie schon oft besprochen, Ansichtssache. Meiner Erfahrung nach ist, dass das Innenzelt wenigstens 30 cm länger sein sollte.

Uwe
Hallo Uwe,

dann teilst du ja ganz meine Meinung. Das Problem ist nur, dass ein Großteil der in Frage kommenden Zelte nur max. 2,15-2,20 m lang sind. Wenn man dann hier liest, dass die meisten Zelte (wenn sie nicht gerade von Hillbeberg sind) beim erstbesten Sturm versagen, fällt es einem gleich doppelt schwer, sich für das "Richtige" zu entscheiden, zumal 300-400 € für ein halbprofessionelles Zelt ja auch schon eine ganze Stange Geld ist. Aufgrund meiner Recherche konnte ich bis jetzt ein einziges Zelt finden, wofür ich bereit wäre, so viel Geld auszugeben. Hat denn vielleicht noch jemand einen Tipp für ein Zelt für zwei Mann, welches sich gut für Island eignet (regen- und wasserfest)?

Gruß,
Eisländ
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Re: das leidige zeltproblem...

Beitrag von Eisländ » So 15. Jan 2012, 04:31

Hi,

mittlerweile stehen für mich (für einen 2-Mann-Trip) zwei Zelte (die das eigentlich vorgesehene Budget eigentlich weit überschreiten!!) drei Zelte zur engeren Auswal. Falls jemand hier bereits Erfahrungen mit jenen sammeln und diese hier kurz erläutern könnte, wäre ich sehr dankbar. Es handelt sich um folgende Zelte:

- Exped Venus II
- Kaikkialla Karhu II
- Xtend-Adventure Breeze 2

Unabhängig von den Zelten als solche, habe ich noch immer eine Abneigung gegen Tunnelzelte, da ich mir unsicher bin, ob diesem einer seitlichen Böe standhalten können?! Ist diese unbegründet, oder hält ein gutes Tunnelzelt auch Stürme aus, die von der Seite kommen?

* edit: Tippfehler ausgebesster
alf

Re: das leidige zeltproblem...

Beitrag von alf » So 15. Jan 2012, 08:26

hi, ich kenne deine zelte nur aus dem internet, wären mir zu groß (Kaikkialla Karhu II). habe tunnelzelt von wechsel und selbst mit einen 25cm langen riß im vorzelt ( wurde repariert) stand es ohne probleme auf freier fläche in island und westmänner inseln bei regen, sturm und sonnenschein. :mrgreen:
Haförn

Re: das leidige zeltproblem...

Beitrag von Haförn » So 15. Jan 2012, 15:32

Schau Dir doch einmal das Sälka 2 von Fjällräven an, eine spezielle Form und eine Innenlänge von 255cm!
Mit drei Bögen rasch aufgestellt.

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