Alle Zelte sind die Besten - oder nicht?

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Hamish
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Alle Zelte sind die Besten - oder nicht?

Beitrag von Hamish » Di 18. Okt 2011, 12:17

Hallo zusammen,

wir planen einen Familienurlaub in Island im nächsten Sommer (2012). Zwei Erwachsene, zwei Kinder (dann 10 und 6 Jahre). Durch Lektüre vieler Bücher und dieses Forums sind wir nun schon sehr viel schlauer als noch vor 3 Monaten, natürlich sind aber noch viele Fragen offen.

Heute geht es mir um die Unterkunftsfrage. Es scheint ja so zu sein, dass man zur Hochsaison (und da sind wir unterwegs, wg. Sommerferien) entweder alles minutiös vorplant und vorbucht oder das Risiko eingeht, keine Unterkunft zu finden.
Ich habe nun wenig Lust, unsere 28-tägige Islandumrundung für jede Nacht vorzuplanen, muss also damit rechnen, mal ohne Unterkunft dazustehen. Die beste Ehefrau von allen findet das beunruhigend, die Kidner freuen sich. Der Plan ist, in solchen Fällen einfach im Zelt zu übernachten, entweder auf Campingplätzen entlang der Rundstrasse, oder bei Hochlandabstechern vielleicht neben einer Hütte, falls das möglich ist. Nicht geplant sind mehrtägige Wanderexkursionen, eigentlich entferne ich mich nur ungern mehr als 500m vom Auto...

Also habe ich mich umgeschaut, welches Zelt da in Frage käme, unser altes NF-Zweimannzelt scheint etwas knapp 8-)
Wichtig sind uns viel Platz, vor allem auch in der Höhe, hohe Sturmsicherheit (meine Frau), einfaches Aufbauen auch allein (bleibt eh an mir hängen). Packmass und Gewicht sind eher zweitrangig.
Lösungen mit zwei Zelten sind nicht gut, meine Frau will die Kinder in der Nähe haben falls nachts die Trolle oder Eisbären kommen.

Hier nun der Stand meiner Forschung, wobei konstruktive Kommentare hochwillkommen sind:
  • Normales grosses Familienzeit
    Outwell oder andere Zeltmonster, aber auch z.B. Wechsel Kilimandjaro scheinen auszufallen, weil sie sehr hoch sind, aber nicht ausreichend sturmstabil. Eine Mailanfrage bei Wechsel ergab:
    Ich würde für Island von Baumwoll/Baumwollmischgeweben abraten. Ebenfalls
    ist ein Zelt mit Stehhöhe nach meiner Erfahrung nicht die beste Wahl. Für
    Island scheint mir auch ein Kuppelzelt eine bessere Wahl zu sein als ein
    Tunnelzelt. Kuppelzelt sind meist Sturmstabiler und benötigen weniger
    Heringe. Man kann auch darüber nachdenken mit zwei Zelten zu Reisen. Ich
    würde am ehesten zum Summit oder Forum 3 raten. Aber ins Forum 3 passen halt
    nur 3 Leute.
Diese Zelte fallen also schon mal aus, wobei mir im Hinblick auf zukünftige Verwendung natürlich ein Baumwoll oder BW-Mischgewebezelt sehr gut gefallen hätte.
  • Grosse Zelte in hoher Qualität (Geodät)
    Dann schien mir die Rettung, ein grosses Zelt eines renommierten Herstellers zu verwenden, das mehr Sturmstabilität verspricht. Ein Hilleberg Atlas oder ein grosses Exped schienen da gut. Beim Hilleberg habe ich mir den Aufbau auf Youtube angeschaut, ich fand's ok, meine Frau wurde gerade bleich. Sie will es warm, kuschelig und trocken.
    Zugegeben, das Atlas ist schon RIESIG und eigentlich zu gross.
  • Tunnelzelte
    Natürlich habe ich auch die beliebten Keron4GT und andere Tunnelzelte angeschaut, ich kann mich aber mit Tunnelzelten nicht anfreunden. Ich finde die Idee des "von selbst stehens" überzeugender und wenn wir dann bei Seitenwind in einem flatternden Tunnelzelt liegen, will ich nicht die vorwurfsvollen Blicke der Familie ertragen müssen.
    Tunnelzelte scheinen gut, aber irgendwie sind die nicht unser Ding.
Ich willl hier gerade mal einwerfen, dass nach Lektüre diverser Foren, es natürlich für alle diese Zelte Leute gibt, die genau DIESE Zeltform bis zum Tode verfechten. Genau DIESES Zelt (egal welches) war das Einzige, das nach einem Sturm noch stand, inmitten von Zeltfetzen, Gestängeresten und Leichenteilen. So oder so ähnlich wird es berichtet - nur hilft das immer wenig.
  • Lavvu
    Irgendwann stösst der Suchende dann auf Lavvus. Diese erscheinen dem Laien kompliziert aufzubauen, es braucht laut Prospekt aber doch nur 5 Minuten. (Obwohl, das Zeitraffervideo geht ja auch schon dreieinhalb Minuten...)
    Wie auch immer, da bräuchte es dann eine heringsgeeigneten Boden und mindestens eine Bodenplane, sonst geht gar nichts (wenn man z.B. das Lavvu auf der nassen Wiese aufstellt, dann will ich eigentlich nicht das Gepäck im Nassen stehen haben).Und wie ist das mit der Blitzschlaggefahr mit der langen Metallstange?
  • Aufblasbare Zelte
    Meine Frau hat dann auch angefangen zu googeln, aus lauter Verzweiflung, und kam mit dem aufblasbaren Heimplanet-Zelt. Das mag eine pfiffige Idee sein (so lebt Jürgen Möllemann ewig weiter), aber ich bin nicht bereit, den Exremtester für ein brandneues Produkt mit sicher tausenden Kinderkrankheiten zu spielen.
    Was es aber gibt sind die Zelte von Karsten-Tenten. Die sind zwar aus Holland und mir allein deswegen schon suspekt (jaja, der Frank-Rijkaard-Effekt) und auch nicht hinterhergeworfen - aber sind natürlich wie alle anderen Zelte auch supersturmsicher (angeblich) und dazu noch hübsch anzusehen und riesengross.
  • Alles andere
    Zeltanhänger für unseren Land Rover Discovery, Maggiolina Dachzelt, Caranex oder Oztent Heckzelte, Schlafen im Auto, Verkauf der Kinder, Wohnwagen, Wohnmobilmiete,... (habe ich was vergessen?)
    Das haben wir alles mal angeschaut und irgendwann verworfen, entweder weil zu aufwendig, zu teuer (ich kaufe keinen EUR 12'000 Zeltanhänger, den ich im Zweifel nur ein einziges Mal verwende), zu unsicher, zu pissnelkig.
Kann und mag das jemand kommentieren? Im Moment schwanke ich zwischen Lavvu und Karsten - das kann sich aber noch stark ändern :roll:

Vielen Dank schon jetzt,
Hamish


PS: Als Urlaubsalternative habe ich ins Spiel gebracht, über Land mit dem Zug nach Hongkong zu fahren. Findet die Familie auch nicht gut...
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Re: Alle Zelte sind die Besten - oder nicht?

Beitrag von gerneklein » Di 18. Okt 2011, 13:38

Hallo Hamish

ich finde die Antwort von Wechsel bemerkenswert gut.

Und meine ehrliche Antwort: Lavvu und Karsten-Tenten halte ich fuer einen Witz fuer das Wetter (sogar im Sommer) in Island.
Beide Zelte duerften Dir im Sommersturm um die Ohren wehen.

Aber Gewitter gibt es in Island extrem selten. Und wenn schlagen die Blitze nur von Wolke zu Wolke. Die Haeuser in Island haben keine Blitzableiter.

Wie soll ich Dir helfen? Die meisten Leute verzweifeln daran, dass die Qualitaet die Island erfordert zu teuer fuer Ihr Budget ist.
Wenn Du jedoch sogar Hilleberg Zelte angeschaut hast und diese in Deine Wahl kommen koennten, finanziell gesehen, so kauf Dir eins! Hilleberg Zelte sind die Top Zelte und fast schon ein Overkill fuer Island. Sind sind trocken, wenn diese Zelte nicht trocken sind, welche sind es dann?

Bezueglich Tunnel und Geodaet bzw. Kuppel von Hilleberg: Beide stehen bombenfest im Sturm - wenn sie aufgestellt sind und das ist der Punkt. Ich sehe mich ausserstande ein Tunnelzelt ab einer gewissen Sturmstaerke allein aufzustellen. Bei einem Kuppel oder Geodaet geht das hingegen. Wenn Du weisst dass Du niemals alleine ein Zelt aufstellen musst, kannst Du getrost ein Tunnelzelt nehmen.

Edit: Ja, ich gebe zu: Wenn der Sturm zu einem Orkan wird, steht ein Geodaet von Hilleberg wohl laenger als ein Tunnelzelt von Hilleberg - der Geodaet hat eine hoehere Grenze als das Tunnelzelt, gar keine Frage.

viele Gruesse
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Re: Alle Zelte sind die Besten - oder nicht?

Beitrag von Bea » Di 18. Okt 2011, 15:10

Das Lavvu von Helsport hast du ja vermutlich schon gesehen. Schau dir doch einmal das Svalbard von Helsport an. Fünf Personen schluckt es locker, knapp 1,60 Meter Höhe in der mitte und außerdem ein Mis aus Geodät und Tunnel. Was bei Sturm aber am wichtigsten ist, das Zelt hat sehr viele stabile Abspannpunkte. Hier auf den Westermännerinseln haben wir im vergangenen Herbst drei Tage bei Orkan gestanden. Uns ist nichts passiert, alle anderen Zelte waren plötzlich verschwunden....
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Re: Alle Zelte sind die Besten - oder nicht?

Beitrag von mir » Di 18. Okt 2011, 15:13

Hallo,

wir waren 2010 mit einem großen Familienzelt in Island, genau wie ihr 28 Tage. Es war einfach toll. Die Zeltplätze liegen oft traumhaft, ich würde fast nur Zelten. Hütten wie in Norwegen gibt es kaum.

Das Zelt von Salewa gibt es nicht mehr, es hat Stehhöhe, besteht aus eine Kuppel in der Mitte und je 4 Bögen die die Apsiden bilden. In zwei von denen wird jeweils das Schlafzelt eingehängt. Der Aufbau ist eine Wissenschaft und ein echte Prüfstein für die Ehe. Drinnen kann man zu viert bequem am Tisch sitzen und frieren.

Meine generelle Erfahrung mit Zelten: Die billigen sind von unten mit ihrer PE-Bauplane dicht, die teuren (ja auch Hilleberg) mit ihren leichteren, UVstabilen Böden nicht. Deren Besitzer legen eine zusätzliche Bauplane unter Ihren ach so tollen Hilleberg/Wechsel.

Neben uns hat sich ein billiges unbewohntes Wurfzelt mit Glasfasergestänge und 4 Heringen im tollsten Sturm gebogen wie eine Weide, aber prima gehalten. Wieso eigentlich Glasfaser so ungeeignet sein soll verstehe ich nicht ganz, das Gestänge der Wurfzelte wird extrem gebogen und bricht nicht, gut, die Verbindungshülsen sind eine Schwachstelle.

Discounterzelte würde ich nicht nehmen, besonders die Befestigung der Abspannleinen ist für den Sturm in Island nicht geeignet. und die regnen an den Nähten wirklich rein. Mit zwei kleinen Zelten werdet ihr sowas von nass beim hin und her zwischen den Zelten und dem Auto, jedesmal werden die nassen Klamotten wieder ins Zelt verteilt, hungern weil's grad regnet und ihr nicht kochen könnt oder die Suppe hat sich ins Zelt der Kids verteilt.

Vergiss die Zahnstocher die den Zelten als Hering beigelegt werden, Zimmermannsnägel rosten zwar, kosten aber so gut wie nichts.

Gruß

michael
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Re: Alle Zelte sind die Besten - oder nicht?

Beitrag von Pitti » Di 18. Okt 2011, 16:26

Hi,

wir sind seit 5 Jahren mit einem Geodät auf Island und in Norwegen unterwegs. Das Teil war ein Schnäppchen von Globetrotter und deren Hausmarke. Bisher hat es uns nie im Stich gelassen - Dauerregen, Stürme oder Schnee.
Es ist ein Drei-Personen-Zelt.

Das "Schnäppchen" gehört von seinem ursprünglichen Preis eher in die gehobene Kategorie und ich muss sagenn, es hat micht nicht gereut, ein bisschen mehr zu zahlen. Die Nähte sind wirklich auch nach dem 100. Aufbauen dicht, der Boden ist verstärkt und hat schon fiesen Geröll hinter/unter sich. Zur Sicherheit (ich bin ein Sicherheits-Freak) legen wir trotzdem bei extremem Untergrund eine Plane unter.
Das Ding hat zwei Apsiden: eine kleine hinten (fürs Gepäck), eine große vorne (in der Not auch mal zum Kochen).
Und um die Angst Deiner Frau zu nehmen: ich als weibliches Wesen finde den Aufbau des Geodäts leicht und stelle das Zelt mittlerweile auch ganz alleine auf.
Nach dem Kauf einfach ein paar Mal zu Hause üben. Auch mit den Kids ganz nett, wenn man Teams bildet und um Zeiten wettet :)

Mit der Zeit ist man ein eingespieltes Team und jeder weiß, wo er anpacken muss - auch ohne Worte.

Den Rat mit den Heringen kann ich bestätigen: bei uns waren Aluhaken bei, die schon vom Angucken krumm werden. Für weichen Boden sind die ganz nett. Besser noch ein paar richtig stabile Heringe extra erwerben.

Bei Wurfzelten bin ich eher spektisch. Es hört sich zwar prima an, das Ding mal eben hochzuwerfen und -tatta- das Zelt ist fix und fertig. Aus Erzählungen von Bekannten mit so'nem Zelt weiß ich, dass die Dinger in kleinem Format für zwei Leute ganz nett sind, vorausgesetzt, man fährt in den windstillen Süden und hat einen Plan, wie das Ding wieder in sein Packmaß zurück kommt ;)
(Sicher ganz praktisch, wenn man bei Freunden ein paar über den Durst getrunken hat und nachts noch schnell ein Dach über den (brummenden) Kopf zaubern muss.)

Ansonsten keine Angst vor'm Zelten auf Island. Es ist nicht jeden Tag Orkan oder Dauerregen. Achtet aber auf eine hohe Wasserdichtigkeit und was noch wichtiger ist, auf gute Schlafsäcke - ich hätte da ein Empfehlung für Mädels, die ständig kalte Füße haben und frieren ... 8-)

Grüße
Petra
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Re: Alle Zelte sind die Besten - oder nicht?

Beitrag von Luxario » Di 18. Okt 2011, 17:09

Hallo,
das der Urlaub nicht zum Alptraum wird, sollte man sich doch ein Zelt der gehobenen Kategorie kaufen.
Das hat sich für uns ausgezahlt. Man sieht das Billige Zelt kontra ein stabiles.
Fotos bei schlimmeren Wetter sind dann leider wegen der Kamera nicht mehr möglich.
Gruß
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Re: Alle Zelte sind die Besten - oder nicht?

Beitrag von gerneklein » Di 18. Okt 2011, 17:46

mir hat geschrieben: Meine generelle Erfahrung mit Zelten: Die billigen sind von unten mit ihrer PE-Bauplane dicht, die teuren (ja auch Hilleberg) mit ihren leichteren, UVstabilen Böden nicht. Deren Besitzer legen eine zusätzliche Bauplane unter Ihren ach so tollen Hilleberg/Wechsel.
Hallo Michael

ich verstehe sehr gut Deine Abneigung gegen Hilleberg/Wechsel Besitzer. Manche treten sehr selbstbewusst und aeusserst arrogant auf. Die Schlussfolgerung ist jedoch nicht richtig: Die legen eine Bauplane drunter weil sie das sehr teure Zelt schuetzen wollen - es ist nicht undicht, es ist nur ein Versuch die Lebensdauer des Zeltes zu erhoehen. Wenn sie mit dem Auto unterwegs sind oder nur kurze Touren machen, dann nehmen sie das zusaetzliche Gewicht der Bauplane in Kauf. Bei laengeren oder schwierigen Touren sind sie ohne Bauplane unterwegs und manche legen dann Ihre Isoliermatten unter das Zelt um den Boden zu schuetzen. Tatsaechlich koenntest Du ein Zelt dessen Boden leckt kaum mit einer einfachen Plane da drunter dicht kriegen. Das Wasser fliesst auch zwischen Plane und Boden und dann in das Zelt. Wie auch immer. Ironischerweise gehen die teuren Zelte oft am oberen Zeltmaterial kaputt - es wird bruechig nach vielen Jahren und sehr viel UV Strahlung. Der Boden ist dabei oft noch in Ordnung. :-) Echte Zeltliebhaber schuetzen daher ihr teures Zelt in sonnigen Laendern mittels einer zusaetzlichen Zeltplane, die dem Zelt Schatten spendet.

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Re: Alle Zelte sind die Besten - oder nicht?

Beitrag von Blacky » Di 18. Okt 2011, 18:24

gerneklein hat geschrieben: Und meine ehrliche Antwort: Lavvu und Karsten-Tenten halte ich fuer einen Witz fuer das Wetter (sogar im Sommer) in Island.
Nein, stimmt so nicht. Lavvus sind extrem windstabil. Mein Zwerglavvu Golite Shangi La hat schon einiges mitgemacht und blieb z.B. auf Hornstrandir auch stehen, als neben mir die Hillebergbesitzer lieber abgebaut haben und in ein festes Gebäude in Hesteyri geflüchtet sind.
Ich habe auch schon ausgewachsene Lavvus auf IS gesehen (allerdings nicht viele). Die haut nichts so schnell um.
Es ist kein Zufall, dass man ausgerechnet diese Bauform bei nomadischen Völkern des Nordens findet.

Zu den Karsten-Zelten findet man im Netz Erfahrungsberichte, in denen ganz besonders die Windstabilität hervorgehoben wird. Es gibt auch Tests mit der Windmaschine. Die Dinger scheinen wie eine 1 zu stehen. Ich habe allerdings noch keins live gesehen, sondern "kenne" sie nur aus Erzählungen eines Besitzers und Berichten. Mir wären sie nur zu schwer (auch für eine Autoreise) und zu teuer, aber das ist Geschmacksache.
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Re: Alle Zelte sind die Besten - oder nicht?

Beitrag von Bea » Di 18. Okt 2011, 18:30

Lavvus sind extrem windstabil, das ist richtig. Aber erst, wenn sie stehen und fest verankert sind. Ich habe seit vielen Jahren ein Helsport Lavvu in Lappland - vor allen Dingen im Winter- im Einsatz. Gerade die größeren Lavvus mit innenzelt sind aber nicht so schnell aufzubauen wie ien Tunnel und bei Wind/Sturm möchte ich kein großes Lavvu in Island aufbauen müssen. Gerade, weil man dafür ja auch sehr viele Heringe benötigt.
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Re: Alle Zelte sind die Besten - oder nicht?

Beitrag von Blacky » Di 18. Okt 2011, 18:43

Stimmt, mit den vielen benötigten Heringen und der Aufbaugeschwindigkeit bei ausgewachsenen Lavvus hast Du natürlich Recht.

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