Hilfe beim Kauf des Zeltes

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Julia&Fabio
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Hilfe beim Kauf des Zeltes

Beitrag von Julia&Fabio » Fr 9. Mai 2014, 21:39

Liebe Forumsmitglieder,

wir planen für August zu zweit einen zweiwöchigen Island-Camping-Urlaub. Wir möchten uns ein Auto mieten und hauptsächlich entlang der Ringstraße unterwegs sein. Für unseren ersten Island-Urlaub ist uns das Hochland doch noch ein wenig zu heftig :)

Bei unseren Vorbereitungen macht uns nun vor allem die Anschaffung des passenden Zeltes zu schaffen. (Vor allem die frierende Julia hat Angst vor einem Fehlkauf. ;) )
Wir haben von Bekannten erfahren, dass wir beim Zelt bei der Außenwand eine Wassersäule von mindestens 3000mm und beim Boden mindestens 10.000mm benötigen. Stimmt das denn so?

Wir haben bereits ein paar Zelte in die nähere Auswahl genommen und würden uns sehr darüber freuen, wenn ihr uns Rückmeldungen geben könntet.

1.) Das Jack Wolfskin Sanctuary 2 RT http://shop.jack-wolfskin.at/sanctuary- ... 626d76300f würde uns gut gefallen, allerdings fragen wir uns, ob dieses alpine Zelt wirklich für unseren Trip notwendig ist.

2.) Das Jack Wolfskin Time Tunnel 3 Rt. http://shop.jack-wolfskin.at/time-tunnel-iii-rt-68507 Dieses Zelt wäre größer und verfügt über eine größere Apsis. Warum genau ist es dennoch um einiges billiger als das Sanctuary?

3.) Das Nordisk Nordland 2 SI http://www.nordisk.eu/fgreen/products/t ... _model/si/

4.) Tatonka Alaska 2 Tunnelzelt http://www.tatonka.com/Produkte/Zelte/z ... ska-2/2568

Vielen lieben Dank jetzt schon und ein schönes Wochenende,

liebe Grüße Julia & Fabio
Blacky
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Re: Hilfe beim Kauf des Zeltes

Beitrag von Blacky » Fr 9. Mai 2014, 23:55

Ganz allgemein: Das Zelt hält einem weniger vom Frieren ab als ein guter Schlafsack und - ganz wichtig und oft vernachlässigt - eine gut isolierende Unterlage. Wenn Deine Freundin also leicht friert, dann investiert in einen guten Schlafsack und eine vernünftige Matte. Das Zelt ist nachrangig.

Ich nenne euch bewusst kein konkretes Zelt. Geeignet für Island sind IMO alle Zelte, die ein Alugestänge haben (besser zu reparieren) und ein geschlossenes Innenzelt (kein Mesh, da das zugig und damit kalt werden kann) haben. Es muss nicht "high end" sein, da ihr bei wirklichem Dreckswetter zur Not ins Auto fliehen könnt.
Der Preisunterschied der beiden JW-Zelte kommt durch die verwendeten Materialen zu Stande, das Teurere ist auf Leichtbau ausgelegt und wiegt 2 kg weniger als das andere. Das kostet halt, ist für euch als Autofahrer aber nicht so wichtig.
Meiner Meinung nach sind alle Markenzelte mit Alugestänge ausreichend dicht. Ob das jetzt 2000 oder 3000 oder 10.000mm Wassersäule sind, ist egal. Schnippelt euch aus Gewebeplane eine Zeltunterlage zurecht, das schont den Zeltboden und hilft, wenn der Boden extrem nass sein sollte. Wichtig: die Zeltunterlage muss etwas kleiner als der Außenzeltrand sein, weil sonst Regen nach innen läuft.

Wenn ihr nicht langfristig ins Zelter- und Trekker-Lager wollt (und so hört es sich nicht an), dann würde ich das günstigste, ausreichend große Zelt mit Alugestänge kaufen. Auch z.B. Decathlon-Zelte (franz. Outdoor-Discounter) mit Alugestänge machen einen Auto-Camping-Rundtrip problemlos mit. Alle von euch verlinkten Zelte auch.
Ideal wäre, wenn ihr bei einem Laden in der Nähe mal Probewohnen und -aufbauen könntet.

Wichtig ist, dass ihr Reperaturhülsen bei einem Gestängebruch, Klebeflicken, event. Panzertape und Seam Grip, genügend Abspannschnur und richtig gute und genügend Häringe dabei habt.
fakewoodforest
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Re: Hilfe beim Kauf des Zeltes

Beitrag von fakewoodforest » Sa 10. Mai 2014, 08:00

Tunnelzelte haben 2 Nachteile: wenn sie nicht in Windrichtung aufgebaut werden oder sich der Wind dreht kann man Probleme bekommen und sie sind stehen nicht von alleine sondern brauchen immer Abspannungen. Wichtig ist, dass du das Zelt in allen Reihenfolgen auf und abbauen kannst: bei Regen ist es geschickt nicht zuerst das Innenzelt aufbauen zu müssen...beim Abbau im Regen das gleiche;da soll das Innenzelt nicht bis zum Schluss stehen...
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Uwe
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Re: Hilfe beim Kauf des Zeltes

Beitrag von Uwe » Sa 10. Mai 2014, 10:09

Julia&Fabio hat geschrieben: Wir haben von Bekannten erfahren, dass wir beim Zelt bei der Außenwand eine Wassersäule von mindestens 3000mm und beim Boden mindestens 10.000mm benötigen. Stimmt das denn so?
Hallo Julia & Fabio,
es gibt hier einen alten Thread über "das leidige Zeltproblem". Vielleicht findet ihr darin noch ein paar nützliche Infos die euch vor dem Kauf eines Zeltes noch helfen:
http://www.islandreise.info/viewtopic.p ... eltproblem

Wichtig wäre auf jeden Fall, dass ihr, bevor ihr nach Island fahrt, den Zeltaufbau zu Hause etwas probt und vielleicht nicht nur bei gutem Wetter, sondern auch bei Wind und/oder Regen.

Falls es das einzige Mal bleibt das ihr im Urlaub zelten wollt, dann gibt es auch die Möglichkeit, dass ihr euch in Reykjavík ein Zelt ausleiht. Die pdf-Datei im Anhang ist eine Preisliste des Bergsportladens Fjallakofinn in der bekannten Einkaufsstraße Laugavegur.

viel Spaß in Island!

Uwe
Dateianhänge
equipment_rental___2014.pdf
(85.72 KiB) 674-mal heruntergeladen
http://www.unique-iceland.com
Reiseführer: Rundreise mit Wanderungen / Trekkingführer: Naturparadies am Polarkreis und Südliches Hochland
Wanderkarte: ÍSLAND (1:50.000): Landmannalaugar, Laugavegur, Þórsmörk, Fimmvörðuháls (wasserfestes Papier)
pebs980
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Re: Hilfe beim Kauf des Zeltes

Beitrag von pebs980 » So 11. Mai 2014, 12:48

Hallo Julia&Fabio,
ich seh es genauso wie Blacky: das Zelt hält nicht vom frieren ab, nur vor Regen und Wind. Achtet auf eine stabile Qualität, die Winde auf Island sind sehr heftig. Im selben Zeitrau vor drei Jahren waren wir mit dem Hubba Hubba unterwegs und waren sehr zufrieden. Es ist sehr leicht (< 2kg), Wind-und Regenfest und lässt sich gut verstauen. Heftige Windböen hat es gut überstanden. Zusätzlich hatten wir ein passendes Footprint, würden wir ebenfalls empfehlen.
Achtet auf eine gute Isomatte und warme Schlafsäcke, evtl zur Sicherheit Inletts mitnehmen, die Nächte können auch im Sommer sehr kalt (und feucht) werden.
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Monique
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Re: Hilfe beim Kauf des Zeltes

Beitrag von Monique » Mo 12. Mai 2014, 01:46

Ich bin seit 8 Jahren mit Tunnelzelten unterwegs - kein Problem. Und meine Tunnel wurden auch nie vom Sturm gekippt. Das Wichtigste hat Blacky euch schon genannt.

Ich würde für Island immer darauf achten, dass das Gestänge im Überzelt steckt - das Überzelt also zuerst aufgebaut wird. Meist sind Über- und Innenzelt verbunden, lassen sich aber trennen. Und angesichts des vielen Regens im letzten Jahr, habe ich fast immer getrennt, damit das Innenzelt trocken blieb. In der Konsequenz hieß das: Außenzelt aufbauen, dann Innenzelt einhängen.

Wenn ihr nur zelten wollt, wäre noch wichtig:

a) Wie groß seid ihr? Die Langen unter uns schwören auf Zelte, die eine entsprechende Länge im Innenzelt haben. Ich habe z. B. als Iso eine Exped Downmat, die ich nie mehr tauschen würde, die für einen einmaligen Urlaub aber das Budget sprengt. Durch ihre Höhe (höhö: 9 cm) in Verbindung mit einem Daunenschlafsack erreicht man im Fußbereich recht schnell eine beachtliche Höhe, die man braucht. Das muss beim Gefälle des Zeltes im Fußbereich beachtet werden - ansonsten stößt man immer wieder gegen die Zeltwand und zack ist das Wasser innen.

b) Eine ausreichend große Apsis ist Gold wert - Gepäck verstauen und kochen.

c) Zu zweit müsst ihr im Innenzelt Platz für 2 Isomatten haben. Normalerweise sagt man, dass man zu zweit ein 3-Mann-Zelt braucht, alleine ein 2-Mann-Zelt usw. Kann ich nur bestätigen. Man muss einfach irgendwo mit seinem ganzen Gerödel hin und in die Innenzelte vieler 2-Mann-Zelte passen gerade so zwei Iso-Matten, wenn überhaupt. Kommt auf die Isomatte an. Ihr könnt zwar euer Gepäck im Auto lagern, aber man ist dann nur am Räumen. Um ein bisschen Freiraum zu haben und das Zelten zu genießen, solltet ihr nicht die Hundehütten-Variante wählen, sondern Personenzahl +1.

Ihr reist mit dem Auto, da ist das Gewicht kein Problem. Aber ihr müsst nach Island - da ist das Gewicht beim Flieger ein Problem. Da ihr nicht trekken wollt, müsst ihr nicht die teuren Leichtgewichtsvarianten von Zelten nehmen. Nur als Beispiel: Meine Zelte waren alle leicht über 3 kg (komplett) und die habe ich auch zum Trekken genommen. 2 kg-Zelte sind für "Gewichtsfetischisten" ( ;) ). Als Unterlage könnt ihr euch in Island im Baumarkt eine einfache Plane kaufen (falls das vom Gewicht her in Dtl nicht mehr möglich ist). Das sind diese grünen Teile - helfen super. Ansonsten schaut, was die Unterlage zu eurem Zelt kostet. Ich hatte die letzten Jahre immer 7 € in Island für die Plane bezahlt und die dann am Ende entsorgt. Für mein neues Zelt bekam ich die Unterlage (Footprint) für 44 € - muss nicht zuschneiden, sie hält dicht und ich werde sie nicht nach 1 Sommer entsorgen + sie ist einen Tick leichter als die grüne Baumarktplane.

Meine Zelte der letzten Jahre:

Das Vango Tempest 200 - leider für meine Größe nicht ausreichend in der Sitzhöhe und zu flach im Fußbereich mit der Down mat und dem Daunenschlafsack. Aber ich habe dieses Zelt geliebt und trauere ihm nach.

Das Exped Sirisu II- von der Idee her super, von der Ausführung her absolut UNzufriedenstellend. Dieses Zelt stand immer wie eine Katastrophe in der Landschaft. Das war schon beim ersten Aufbau zu sehen (aber da war es zu spät, da die Abreise kurz bevor stand).

Aktuell habe ich das Wechsel Interprid 2 und bin super zufrieden. Ich liebe die große Apsis und es steht super im Sturm.

Und hier ist noch eine nette Info zu Zelten.

Viel Erfolg bei der Suche.

Monique
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kilosierra
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Re: Hilfe beim Kauf des Zeltes

Beitrag von kilosierra » Mo 12. Mai 2014, 05:48

Hallo Monique,
von Dir gibt es ein Foto von Quechua Wurfzelten in Island.
Wie haben die sich denn bewährt?

Ich habe am Mittelmmer bei Wind zwischen 80 und 110 km/h und Regen sehr gute Erfahrungen gemacht. Das Zelt hat sich zwar immer wieder runterdrücken lassen, ist aber nicht gebrochen.
Allerdings ist es ein 3 Mann Zelt für mich ganz alleine. Ich konnte keine Heringe einschlagen, der Boden dort ist hoffnungslos steinig und hatte es zwischen zwei fest installierten Wohnwagen angebunden.

Als reparaturfreudig bei Gestängebruch kann man diese Zelte allerdings wirklich nicht bezeichnen.
Mir fällt gerade ein, dass sie vielleicht auch nicht den rüden Transport im Flugzeug überstehen, denn wenn man mit dem Auto drüberfährt ist das Gestänge an vielen Stellen zerbröselt und so nicht reparierbar.

Es ist trotzdem interessant Deine Erfahrungen zu kennen, wenn einer mit der Fähre kommt, wäre es vielleicht doch eine Alternative.

LG Kerstin
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Monique
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Re: Hilfe beim Kauf des Zeltes

Beitrag von Monique » Mo 12. Mai 2014, 08:50

??? Ich habe vor Jahren mal eine Gruppe dieser Zelte fotografiert und ich meine mit einer Scherzbeschreibung versehen. Ich würde sie für Island nie kaufen. Man sieht sie immer wieder auf den Zeltplätzen und bei normalem Wetter scheinen sie ihren Zweck zu erfüllen.
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Sigrid
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Re: Hilfe beim Kauf des Zeltes

Beitrag von Sigrid » Mo 12. Mai 2014, 21:28

In Island hab ich mal zwei wegen ihrem Rejka Zelt angesprochen. Sie waren zum ersten mal in Island und haben zum ersten mal gezeltet und waren sehr zufrieden mit dem Zelt. Es war eins der Kuppelzelte.
Ich meine, dass HDK ein Tunnelzelt von denen hat. Meine persönliche Erfahrung ist eine Zeltunterlage, die nun auch schon ein paar Touren in Island mitgemacht hat.
Denke, das Preis-/Leistungsverhältnis passt.

Hier geht´s zur Internetseite

Jaja... das Thema Zelt.
The sky maybe falling down, but the stars look good on you ... himininn er að hrynja, en stjörnurnar fara þér vel

Ein paar meiner Bilder gibt´s da -->Flickr
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preugels
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Hilfe beim Kauf des Zeltes

Beitrag von preugels » Di 13. Mai 2014, 06:40

Morgen Ihr 2,

Ich werfe nochmal

http://www.vaude.com/de-DE/Produkte/Zel ... green.html

In die Runde. Mit diesem Zelt (und dem Vorgängermodell) habe ich als Pfadfinder und Backpacker so ziemlich jeden Zelt-Urlaub seit 2000 verbracht. Ich kann dir keinen einzigen technischen Wert des Zeltes nennen aber 2 praktische Werte:

- Aufbau und Abbau für geübte in unter 10 Minuten
- in 14 Jahren keine gebrochene Stange und nicht einmal nass geschlafen

Und ganz wichtig: es steht auch ohne Abspannung supergut!

Vielleicht ist es ja was für Euch. Ich wünsche einen tollen Urlaub!

Gruß
Philipp

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