Ärger mit Mietwagenfirmen

Mit eigenem oder gemieteten Auto oder Wohnmobil.
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Monique
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Re: Ärger mit Mietwagenfirmen

Beitrag von Monique » Di 4. Feb 2014, 21:14

Ich nutze immer eine prepaid Internet Karte von Símin - 5 GB für 31 Tage, reicht locker 8-). Entweder für den Webstick oder im mobilen Router, den ich mir inzwischen zugelegt habe. Aber gut, ich bin auch länger da. Und ich weiß nicht (habe da keine Ahnung), ob es für Urlauber eine einfachere Variante gibt im Sinne von isländ. Telefonkarte, mit der man auch ins Internet kann (ich habe Telefon extra ... im extra Telefon). Neben Símin gibt es auch Vodafon Island.

Ansonsten haben einige Unterkünfte auch einen Gäste-PC oder man kann an der Rezeption fragen.

Tja und wenn Sturm ist ... also der, der meinem Lack gefährlich wird ... Risiko oder nicht fahren. Das lässt sich aus der Ferne so schlecht sagen. Es ist ja nicht so, dass dann hunderte km lang Sturm ist und Sand über Straßen und Autos fegt. Das ist meist lokal begrenzt. Dumm ist es halt, wenn man genau da lang muss.

Den Fall, den du mit dem Steinschlag geschildert hast, ist der Standardfall. Ihr müsst den Selbstbehalt erst bezahlen und bekommt ihn im Nachheinein erstattet. Sunnycars schreibt das (zumindest aktuell) auch sehr deutlich.
Peturvilhjalmur
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Re: Ärger mit Mietwagenfirmen

Beitrag von Peturvilhjalmur » Di 4. Feb 2014, 21:33

Monique hat schon m.E. sehr gut beschrieben, wie und warum Sandstürme entstehen können und welche Gebiete besonders dafür exponiert sind bzw. sein können. Es gehören natürlich gewisse Windgeschwindigkeiten dazu, die nach meiner Erfahrung so oberhalb von 15m/s beginnen können. Da werden allerdings in erster Linie Staubstürme zu beobachten sein, denn ein Sandsturm beinhaltet dann schon gröberes Material und dann kann man oberhalb von z.B. 23m/s von einem "Sandstrahlgebläse" sprechen. Was das bewirkt, kann jeder Lackierer bzw. Maler plastisch vorführen. Es hat schon in Ísland des öfteren Fälle gegeben, bei denen Autos einseitig ablackiert und die Scheiben blind waren(die dann unbrauchbar, da undurchsichtig sind). Ablackiert d.h. es ist das blanke Blech nur noch vorhanden! Bei diesen Stürmen bzw. Orkan fliegen dann nicht nur kleine Steinchen sondern richtige Steine durch die Luft und ist es lebensgefährlich.
Man kann nur vorbeugen, in dem man sich - auch wenn man über Handy, Smartphone, Tablet usw. verfügt - rechtzeitig vor Fahrtantritt und auch unterwegs während der Fahrt bei Touristinformationen, Hotels, Tankstellenpersonal also vor allen Dingen sich bei Einheimischen während einer oder zu erwartenden kritischen Wettersituation erkundigt. Das ist ungemein wichtig, da die elektronischen Medien - auch hier das bereits erwähnte http://www.vedur.is - nicht in der Lage sind, bestimmte örtliche Besonderheiten, die zu extremen und eng begrenzten örtlichen Situationen führen, abzubilden. Ich war vom 10. bis 12. 9. 2012 in Kirkjubaejarklaustur sozusagen auf dem Campingplatz "festgenagelt", da ein Orkan von Nordost die Insel überzog und der Platzwart auf dem Campingplatz zeigte uns auf dem Computer, was vedur.is für Windgeschwindigkeiten am Abend des 10. 9. anzeigte. Das war vergleichsweise "lächerlich" mit ca. 15m/s. Man muss dann die schriftliche Wetterprognose des diensthabenden Meteorologen lesen. Dort heisst es dann u.U. daß in Spitzenböen die und die Geschwindigkeiten erreicht werden können. In unserer Gegend und besonders im Bereich Kap Lohmagnúpur wurden Windgeschwindigkeiten an diesem Abend bzw. der Nacht von bis zu 45m/s erreicht. Ab 33m/s herrscht Orkan! Einheimische = also Ísländer kennen die Besonderheiten ihrer Umgebung und geben auch auf Anfrage in aller Regel sehr bereitwillig Auskunft. Ein Gespräch meinerseits mit einer Dame von der Touristinformation von Höfn nach dem Orkan vom 10. bis 12. 9. 2012 hat ergeben, daß Warnungen an Touristen, die mit Wohnmobil bzw. Wohnwagen an der Südküste unterwegs waren, nicht Ernst genommen wurden. Die Folge war, daß einige dieser Gefährte "flinken Fusses" die Straße verlassen haben und es waren ernste Schäden zu beklagen.
Die elektronischen Anzeigetafeln an der Ringstraße, die z.B. bei Vik i Myrdal, Djúpivogur, Egilstadir usw. zu sehen sind, zeigen immer die Windgeschwindigkeit in m/s und auch in roter Schrift, die möglichen Spitzengeschwindigkeiten bei Böen an. Aber das sagt noch nichts über lokale Besonderheiten aus, die auf der Strecke z.B. zwischen Djúpivogur und Höfn herrschen können. So hatten wir abends in Djúpivogur ca. 25m/s und im Breidafjördur etwa zur gleichen waren es 31m/s. Hier helfen die elektronischen Helferlein nur bedingt, sondern es ist intensive Kommunikation wichtig mit Einheimischen oder Reisenden, die aus dem Gebiet kommen, das man durchfahren möchte. Wir haben am 14./15. 9. in Djúpivogur dann mit 2 Wohnmobilen an der Caféteria in Djúpivogur an der Hauswand Schutz gesucht. Als der Myrdalssandur noch nicht im Straßenbereich (Nr. 1) mit Lupinen und Gras großflächig begrünt war (im Sept. 2000), habe ich mit Freunden 2,5 Tage in Vik i Myrdal festgesessen, da die Straße wegen Sandsturms unpassierbar bzw. gesperrt war. Nachdem der Sandsturm abgeflaut war, musste die Straße mit Schneepflügen von mehr als 50cm hohen Sandwehen geräumt werden.
Man muss eben in bestimmten Wettersituationen - wie Monique schon richtig schrieb "im Bett bleiben" -d.h. einen sicheren Ort aufsuchen oder da bleiben, wo man gerade ist - wenn es geht - in menschlicher Obhut unterkommen kann. Die beste Vollkaskoversicherung hilft nichts, wenn man das Wetter und seine Auswirkungen in Ísland nicht respektiert. Wetter in Ísland ist häufig mit unseren Wetterverhältnissen in Mitteleuropa überhaupt nicht zu vergleichen.
Es ist noch gar nicht lange her, daß eine komplette Busbesatzung, die auf dem Weg von Höfn nach Kirkjubaejarklaustur war, bei Kvisker mit Bergepanzern gerettet werden musste, weil der Bus durch Steinschlag im Sturm/Orkan fast sämtliche Fenster eingebüsst hatte. Das ist ja wohl die stärkste Form des "Sandsturmes".
Der Reiseleiter im Bus war übrigens ein Ísländer aus Reykjavik(!!), der noch in Höfn vor dem Wetter=Sturm gewarnt worden war. Já, und Kvisker ist eben auch eine solch windige Ecke.
Gruß Peturvilhjalmur
Lachmöwe
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Re: Ärger mit Mietwagenfirmen

Beitrag von Lachmöwe » Di 4. Feb 2014, 21:47

@ Peturvilhjalmur: danke für deinen ausführlichen bericht. ich denke, das hilft vielen hier im forum!

ich selbst bin in sehr vorsichtiger mensch, der gerne und viel und überhaupt alles googled. ich werde noch mehr zusehen, dass ich genügend internetvolumen dabei habe und etwas "wetter englisch" üben, um mich unterwegs zu erkundigen. wobei ich auch nicht vorhabe, im märz allein von selfoss bis jökulsarlon zu fahren...die nahen ziele sind m.e. einfacher zu bewältigen, man kann schneller in die zivilisation flüchten/geholfen bekommen und ich hoffe doch, dort auch eher handy empfang zu haben. :roll:
Lachmöwe
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Re: Ärger mit Mietwagenfirmen

Beitrag von Lachmöwe » Di 4. Feb 2014, 21:50

@ monique:
also das mit sunnycars meinte ich durchaus positiv! - bis auf dass die jungs von sixt genauso mittelmäßig englisch sprachen wie ich - so kommt man bei worten wie steinschlag schnell an seine grenzen.

heißt das, bei sandsturm und asche ist es besser das auto stehen zu lassen, als durch den sturm zu fahren? bedeutet das, ich benötige eine art garage/geschützten ort (mal übertrieben gesagt), oder ist es auch besser, innerhalb des sturms auf offener straße stehen zu bleiben???

die 5gb - sind die prepaid und wenn ja, was kosten diese?
Peturvilhjalmur
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Re: Ärger mit Mietwagenfirmen

Beitrag von Peturvilhjalmur » Di 4. Feb 2014, 22:06

@Lachmöwe: Wie ich bereits schon schrieb, ist Handy usw. recht wichtig, aber noch wichtiger ist die Nachfrage bei Einheimischen. Da kommen ganz andere Informationen in einem persönlichen Gespräch rüber. Möglichst erst gar nicht in einen Sandsturm hineinfahren. Wenn eine solche Wetterlage droht, wird auch auf den Anzeigetafeln im Hinblick auf die Windgeschwindigkeiten schon entsprechend hingewiesen bzw. gewarnt. Ansonsten nicht im Sturm stehen bleiben, sondern ggf. zurückfahren und nicht weiter in den Sturm hinein. Schutz suchen in einer Ortschaft und möglichst dicht an an Gebäude auf der windabgewandten Seite heranfahren. Besitzer und Eigentümer des Hauses bzw. des Gebäudes - wenn möglich - um Erlaubnis fragen, da Du ja dann auf Privatgrund stehst. Du wirst in aller Regel das OK bekommen. Vor Ort dann bleiben, bis die Gefahrensituation vorbei ist.
Ich habe am 3. 9. 2002 auf offener Strecke bei Ásolfskáli im Süden Íslands anhalten müssen, weil mein Wohnwägelchen bei rund 160km/h Windgeschwindigkeit (also mehr als 45m/s) vom Haken des Zugwagens abgerissen wurde. Er lag dann auf dem Dach in der Wiese neben der Straße. Damals hatte ich trotz Handy keine entsprechenden Warnhinweise bekommen, da ab Seljandsfoss keine Warntafeln vorhanden waren. Damals war Orkan und Regen. Es flogen Steine durch die Luft und ich sah einen Kleinbus, dem die Heckscheiben fehlten. Er hatte wohl im Sturm den Wind zeitweise von hinten abbekommen und Steine haben im beide Heckscheiben an den Flügeltüren zerstört!! Aufenthalt im Freien war also lebensgefährlich. Damals gab es noch nicht so viele Informationsmöglichkeiten....wie heute.
Ansonsten sehe ich kein Problem von Selfoss bis zum Jökulsárlón zu fahren, wenn die Wetterlage und die Straßenverhältnisse ok sind. Auf http://www.vegagerdin.is kannst Du den Straßenzustand abfragen. Bei Grün und entsprechender Wetterprognose dürfte es gefahrlos sein. Im Süden ist es häufig auch im Winter wärmer als in den übrigen Landesteilen.
Gruß Peturvilhjalmur
pasta
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Re: Ärger mit Mietwagenfirmen

Beitrag von pasta » Di 4. Feb 2014, 22:23

hallo, ich bin neu hier und da wir zur zweit ende mai/anfang juni 13 tage island erkunden wollen hier im forum fleißig dabei informationen zu sammeln (was auch sehr gut gelingt :-) ) .
Wir wollen unseren trip eigentlich mit nem kleinen camper durchführen. hierbei bin ich schnell auf "happy campers" gestoßen, was mir auf den ersten blick auch zugesagt hat, da hier auch halbwegs bezahlbare preise aufgerufen werden und wir nicht sehr anspruchsvoll sind und uns ein zwei mann kastenwagen reicht. problem nur nachdem ich das hier alles lese, die bieten zwar zusatzversicherungen gegen steinschlag bzw. minderung der selbstbeteilung an aber gegen sandstürme etc. ist man nicht versichert. hab jetzt auch mal lose geschaut ob es deutsche anbieter gibt, die zwar den (in meinem falle) "happy camper" vermitteln aber(wie z.b. billiger-mietwagen etc.) bei denen zusätzliche versicherungen für solche schäden inclusive sind. konnte ich nicht finden, die übernehmen mehr oder minder nur die agb's bzw. leistungen von denen. ich hoffe ich konnte mich irgendwie verständlich ausdrücken :? was sollen wir nun tun? kann man sowas irgendwie zusätzlich versichern? hat jemand erfahrungen mit happy camper? is das bei allen anbietern so?

gruß patrick
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Re: AW: Ärger mit Mietwagenfirmen

Beitrag von Uwe_R » Di 4. Feb 2014, 23:01

Ich nutze eine Telefonkarte von siminn die ich damals mal als "Frelsi" gekauft habe. Keine Ahnung was das heißt. Hab dann letztes Jahr entdeckt dass ich da auch Datenvolumen draufladen kann. Und zwar von daheim via Internet. Auch ein bisschen was an Telefonvolumen damit die Karte nach 6 Monaten nicht verfällt.
Daten 1GB hab ich nun drauf für 31 Tage. Check mal den Preis bei siminn.is War nicht so teuer.
In DE hab ich nur 300 MB/Monat da kann ich in Island aus dem Vollen schöpfen (merkt man ja auch im Forum :grin:)

Grüße
Uwe
Juni 2018 - Mit dem Elektromotorrad nach Island: http://www.uw4e.de
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Re: AW: Ärger mit Mietwagenfirmen

Beitrag von Argish » Di 4. Feb 2014, 23:20

Uwe_R hat geschrieben:Ich nutze eine Telefonkarte von siminn die ich damals mal als "Frelsi" gekauft habe. Keine Ahnung was das heißt.

Frelsi ist einfach Prepaid. ;)
Skifahren in Island?
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Re: AW: Ärger mit Mietwagenfirmen

Beitrag von gerneklein » Mi 5. Feb 2014, 00:25

Argish hat geschrieben:Frelsi ist einfach Prepaid. ;)
Frelsi heisst "Freiheit" ..... Du hast die Freiheit den Telefongiganten das Geld in den Rachen zu stopfen. ;-)

Nichts fuer ungut. Aber Frelsi ist wirklich ein schoenes islaendisches Wort, nicht das da noch einer was falsches lernt....

viele Gruesse
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Re: Ärger mit Mietwagenfirmen

Beitrag von Lachmöwe » Mi 5. Feb 2014, 05:42

€ 7,60 für ein GB??? Pah, dagegen sind meine € 5 für 100mb daheim ja glatter Wucher ;-)

Bekommt man diese Sim Karten dort z.B. schon am Flughafen, Tankstelle o.ä.? Oder sollte ich mir in Reykjavik einen elektro/Telefon Laden suchen?

Halte das für die beste Lösung....relativ "unbegrenztes" Internetvolumen zum intensiven Wettercheck...sehr gut!

...und natürlich mit Leuten reden!

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