LKW Fahrer Protest in Island - GAAAAAAAAAS!

Island ist mehr als nur ein Reiseland. In diesem Forum werden gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Themen diskutiert. Eben alles, was nicht unbedingt mit Tourismus und Reise zu tun hat.
gerneklein
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LKW Fahrer Protest in Island - GAAAAAAAAAS!

Beitrag von gerneklein » Di 29. Apr 2008, 23:40

Hallo
ich kann mich leider nicht zurueckhalten...;-)
Erstaunliches passiert in Island. Klimawandel? Globale Erwaermung?
Treibt das die Menschen auf die Strasse?
Nein. Zu hohe Dieselpreise.
Das ganze ist mehr oder weniger zum Totlachen oder zum Weinen.
Hier der offizielle Bericht:
http://www.icelandreview.com/icelandrev ... _id=304963
Und so sieht es demnaechst aus wenn man versucht zu tanken - nein,
hier haben die LKW Fahrer die Ringstrasse blockiert. Man beachte
das besonnene und ruhige Vorgehen der islaendischen Polizei
http://www.youtube.com/watch?v=UTXpXesMcKE
http://www.youtube.com/watch?v=_f0GVK6wzfQ&NR=1
Wahnsinn. oder?
Leon
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sgm

Beitrag von sgm » Mi 30. Apr 2008, 17:29

Was soll es bringen gegen den Klimawandel zu protestieren? Da könnte ich genauso gut gegen den Sonnenuntergang protestieren :lol: .
Für mich sieht v.a. das erste Video nach einer leicht überforderten Polizei aus, was mich nicht wundert, da sich die Jungs sonst die Zeit wohl eher mit der Jagd auf Temposünder vertreiben müssen :wink:
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Beitrag von gerneklein » Mi 30. Apr 2008, 22:10

Hallo
sgm hat geschrieben:Was soll es bringen gegen den Klimawandel zu protestieren? Da könnte ich genauso gut gegen den Sonnenuntergang protestieren :lol: .
Das ist ein aeusserst bemerkenswerter Standpunkt. Der Klimawandel ist also wie der Sonnenuntergang gottgegeben und nicht vom Menschen verursacht? Interessante These. Die Menschen in Island (und auch andere Laender) taeten gut daran gegen den Klimawandel zu protestieren um z.B. den Bau von weiteren Aluminiumwerke, die gewaltige Mengen CO2 freisetzen, in ihrem Land zu verhindern (woanders werden sie wegen der teuren Energie gar nicht erst gebaut). Island duerfte vom Klimawandel mehr oder weniger hart getroffen werden: Das ansteigende Meer wird die Kuestenregionen unter Wasser setzen und der Golfstrom wird versiegen, d.h. es gibt keinen Fischreichtum mehr. Darueberhinaus gibt es zwei verschiedene Thesen was passieren wird: Die eine besagt, dass wegen dem fehlenden Golfstrom Island zu einem einzigen Gletscher wird. Die andere besagt, dass es dann bereits so warm ist, dass der fehlende Golfstrom keine Rolle mehr spielen wird. Island wird in der Lage sein "Getreide und Apfelsinen" anzubauen und eines der wenigen Laender sein wo das Klima noch angenehm mild ist.
Eine Idee gegen den weiteren CO2 Ausstoss vorzugehen ist es die Energiepreise durch Steuern zu erhoehen und gleichzeitig andere Steuer wegfallen zu lassen. Dadurch wuerde sich Energiesparen wirklich lohnen - und das tut es heutezutage nicht wirklich.
Insofern sehe ich schon, dass es was bringen wuerde gegen den Klimawandel zu protestieren. Der Wandel ist naemlich von der Politik gewissenmassen stillschweigend hingenommen.
Im Hinblick auf diese Ueberlegungen wirkt der Protest gegen zu hohe Dieselpreise anachronistisch.
Viele Gruesse
Leon
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Beitrag von hühnerfrosch » Do 1. Mai 2008, 15:12

Zum Thema Klimawandel ist zu sagen, dass er nicht durch den Menschen entstanden ist, sonder nur durch den Menschen beschleunigt wird. Außerdem so haben Wissenschaftler jetzt festgestellt, wird das Wasser in der Nähe der Antarktis, dem Motor der Meeresströmungen, seit geraumer Zeit kälter, wodurch die Strömungen im Meer beschleunigt werden. Also bewegen wir uns im Grunde eher auf eine neue Eiszeit zu.

Gruß,
Hühnerfrosch
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Beitrag von Wilfired75 » Fr 2. Mai 2008, 13:58

@ gerneklein:
Aha, Energiesparen lohnt sich heutzutage net wirklich?
Trotz der astronomisch in die Höhe schnellenden Preise?

Ich möchte auf der Stelle deinen Super-Job übernehmen, wo deine Gehaltssteigerungen anscheinend jeden Tag analog den irrsinnigen Energiepreisexplosion angepasst werden!!! Oder wie kannst du sonst so locker behaupten, Energiesparen lohnt sich heutzutage net wirklich???

Also mein (Beamten-)Gehalt ist leider aller Energiepreisexplosion und allem heuchlerischem angeblichen Wirtschaftsaufschwung-Schön-Gerede zum Trotz Jahr für Jahr ein fester Betrag, und da ich also eine feste finanzielle Obergrenze habe (im Gegensatz zu unseren Politikern, die halt bei knapper Kasse einfach mal wieder ihre Diäten erhöhen), muss ich mir jede Benzinpreiserhöhung wieder reinsparen dadurch, dass das Auto immer öfter halt ganz stehen bleibt (90 % meiner beruflichen Fahrten führen mich eh gerade mal von der Haustür bis zur nächsten, 5 km entfernten Bushaltestelle!).

Wer von uns hat schon ein soz. "Energiepreis-Erhöhungs-Wiederauffang"-Festgeldkonto, mit dem er mal locker flockig die steigenden Energiekosten aus der "Portokasse" wieder ausgleichen kann. Ich denke doch, dass die meisten Bundesbürger aufgrund fester Löhne monatlich das gleiche knappe Kostenbudget zur Verfügung haben, und steigende Energiekosten ganz zwangsläufig durch einen Weniger-Verbrauch ausgeglichen werden müssen. Oder wer von uns gewöhnt sich das Essen ab, damit er trotzdem noch munter mit seinem Auto die gleiche Anzahl Liter rauspusten kann?
Ich jedenfalls kann meine 15-20-Liter-Offroad-Oldtimer bei den wahnwitzigen Energiekosten bald nur noch von Hand durch die Gegend schieben, wenn ich mal wieder ne Bewegungsfahrt machen will/muss...!

Man sollte also in den Iran auswandern, oder? (sarkastischer Scherz bei der Menschenrechtslage dort, aber bei dem Energiepreisthema kann man ja nur noch schwarz sehen)
Lieber Leitwolf als Lemming
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Beitrag von gerneklein » Sa 3. Mai 2008, 00:45

Hallo Wilfried
Sparen lohnt sich bei allen Dingen die Geld kosten - insofern hast Du recht dass sich Energiesparen lohnt. Die Idee mit der hoeheren Steuer auf Energie funktioniert auch nur dann wenn gleichzeitig die Steuer auf andere Dinge (z.B. Mehrwertsteuer) drastisch gesenkt oder ganz wegfallen. Sonst gehst Du und ich tatsaechlich pleite.
Ich frage mich aber, wieso es sich heutzutage immer noch lohnt
+ statt Eisenbahn und Binnenschifffahrt in immer zunehmenderen Mass LKWs im Transport einzusetzen?
+ dass immer noch auf privaten Autoverkehr gesetzt wird statt auf oeffentlichen Nahverkehr (wieso ist wohl Deine Bushaltestelle 5 Kilometer weit weg?)
+ dass mehr Menschen mit dem Flugzeug statt mit der Faehre nach Island kommen?
+ dass vor einigen Jahren es noch Kuestenschifffahrt in Island gab, nun aber - soweit ich weiss - alles auf die Strasse verlagert wurde?
+ dass wir Aepfel aus Kalifornien geniessen und Kiwis aus Neuseeland?
+ Energiesparen bedeutet oft Langsamkeit: Schiffe zum Reisen nutzen, zu Fuss gehen, Fahrrad fahren, auf den Bus warten. Als berufstaetiger Mensch ist man damit gegenueber anderen haushoch benachteiligt - Schnelligkeit ist eben bezahlbar, wer es nicht macht, ist selbst schuld und verliert den Job.
Nur: Ist das alles so in Ordnung? Soll das so immer weiter gehen? Und: Das war nicht immer so. Nur heute kann man sich nichts anderes mehr vorstellen.
Falls Du den Film "An Inconvenient Truth" von Al Gore noch nicht kennst - wirklich sehenswert.
viele Gruesse
Leon
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Beitrag von Wilfired75 » Sa 3. Mai 2008, 13:15

Lieber Leitwolf als Lemming
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Beitrag von gerneklein » Sa 3. Mai 2008, 14:03

Hallo Wilfried
danke fuer Deine sehr interessante Geschichte von Indien.
Tatsaechlich sieht Al Gore in dem Film eine Moeglichkeit den "Weltuntergang" abzuwenden. Und selbst wenn nicht wuerde die Erde nicht untergehen, so seine Aussage - es waere nur etwas "ungemuetlich" fuer die meisten der Menschen.
Ich habe keine Zahlen aber persoenlich glaube ich dass Autofahren in der Freizeit oder mit dem Gelaendewagen in den Bergen akzeptiert werden sollte oder kann. Spielt doch keine Rolle wenn Millionen jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit pendeln muessen oder "systembedingt" Joghurtbecher, Schweinehaelften und anderes Zeug kreuz und quer durch Europa gekarrt werden. Das sind die dicken Brocken die man angreifen muss. Ich verlange auch nicht dass in der Formel 1 Katalysatoren eingefuehrt werden sollen oder Formel 1 gar ganz verboten werden soll. Das ist ueberhaupt nicht das Problem.
Ich finde es persoenlich auch ziemlich ungeschickt wenn Umweltschuetzer Lagerfeuer oder Osterfeuer verbieten, oder verlangen dass z.B. in Spanien keine lebendige Ziege einmal im Jahr vom Kirchturm geworfen werden darf. Da werden heisse Diskussionen gefuehrt aber das eigentliche Hoellenfeuer das da taeglich brennt wird kurioserweise uebersehen.
Es gibt zum "System" einen schoenen Beitrag im Internet, mehr auf Amerka bezogen als auf Europa, die sogenannte "Story Of Stuff". Nichts wirklich Neues aber schoen dargestellt und lustig.
http://www.storyofstuff.com/
(das Herrunterladen des Filmes bringt nichts weil es ohne Ton zu sein scheint ;-) aber vielleicht haben sie das Problem inzwischen geloest)
viele Gruesse
Leon
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Beitrag von sgm » Sa 3. Mai 2008, 21:48

@wilfired: du hast was wichtiges vergessen!
Indem du ein Auto so lange wie möglich fährst, bzw dafür sorgst, dass die Ressourcen die damals für den Bau des Wagens eingesetzt wurden, so lange wie möglich sinnvoll genutzt werden, verhälst du dich umweltfreundlicher als der Käufer eines neuen superduper Hybrid-Modells, dass jede Menge umweltschädliche Batterien durch die Gegend fährt und bei seiner Herstellung mehr Energie verbraucht hat, als die Autos mit denen du dich durch die Welt bewegst.

Mit dem folgenden Standpunkt stoße ich auch immer im ersten Moment auf Unverständnis: Ein Geländewagen klassischer Bauart ist m.E. umweltfreundlicher als jeder andere PKW! Warum? Weil die Produktlebenszeit wesentlich höher ist, als bei PKWs, die für max 10-15 Jahre Lebenszeit konstruiert wurden.

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