Hvað er títt - was gibt´s Neues?

Island ist mehr als nur ein Reiseland. In diesem Forum werden gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Themen diskutiert. Eben alles, was nicht unbedingt mit Tourismus und Reise zu tun hat.
gerneklein
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Re: Hvað er títt - was gibt´s Neues?

Beitrag von gerneklein » Fr 26. Aug 2011, 00:23

marled hat geschrieben:Ausverkauf des Landes? Solche Meldungen stimmen mich immer sehr nachdenklich.
Chinese Investor to Build Hotel on Remote Icelandic Land
5 Sterne Hotel sieht nach prominenten Gaesten aus. Und prominente Gaeste haben berechtigte Sicherheitsinteressen. Sieht also aus als ob man da nicht so einfach uebers Land wandern duerfte wie es das Gesetz eigentlich erlauben wuerde.

Das ist das eine. Das andere ist das eine Investion in den Tourismus allemal besser ist als solche prima Ideen wie: Ein neues
Aluminiumwerk oder eine Erdoelraffenerie in den Westfjorden.

viele Gruesse
Leon
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BEH
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Re: Hvað er títt - was gibt´s Neues?

Beitrag von BEH » Fr 26. Aug 2011, 11:47

Kerneklein schrieb: Sieht also aus als ob man da nicht so einfach uebers Land wandern duerfte wie es das Gesetz eigentlich erlauben wuerde.
Das verstehe ich nicht? Was erlaubt denn das Gesetz? Wie würde das denn beschränkt?
gerneklein
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Re: Hvað er títt - was gibt´s Neues?

Beitrag von gerneklein » Fr 26. Aug 2011, 12:49

Hallo BEH
BEH hat geschrieben:
Kerneklein schrieb: Sieht also aus als ob man da nicht so einfach uebers Land wandern duerfte wie es das Gesetz eigentlich erlauben wuerde.
Das verstehe ich nicht? Was erlaubt denn das Gesetz? Wie würde das denn beschränkt?
Das islaendische Gesetz erlaubt das Betreten von Privatgrund "fern" von Bebauungen und nicht auf "kultivierten" Land. In der Praxis sieht es so aus dass man einen gehoerigen Bogen um Haeuser schlaegt und tunlichst nicht ueber Hauswiesen oder andere Felder laeuft. Schon gar nicht ueber Getreidefelder oder Gemuesefelder im Sueden in Island. Auch sollte man vermeiden durch Weiden zu laufen wo Tiere sind. So weit so gut aber oft geht noch nicht einmal das. Weiden sind so weitlaeufig dass man entweder oft gar nicht sieht dass Tiere drauf sind oder es ist beim besten Willen unzumutbar einen Bogen zu schlagen. Bei Jungbullen und bei Pferden mit Fohlen sollte man grosse Vorsicht walten lassen. Und wenn so 4 oder 5 Pferde auf einer Weide stehen, dann kann das ein echter Hengst mit Stuten sein, die gedeckt werden sollen. Das ist die schlimmste Gruppe auf die man treffen kann aber selbst das ueberlebt man zur Not. Und einen grossen Bogen um Haeuser schlagen geht oft auch nicht wegen geografischer Raeumlichkeiten. So steht manchmal eine Farm direkt vorm einzigen Zugang zu einem Berg, ein kleines Tal. Da stellt man eben sein Auto direkt auf der Farm ab, streichelt den Hund und fragt freundlich ob das Auto da im Weg sei und wo denn der Weg auf den Berg sei. Ich habe noch nie Probleme damit bekommen.

Schwieriger wird es mit Sommerhaeusern. Die stehen neuerdings auch immer oefter im Weg, versperren Durchgaenge an Seen lang oder sitzen direkt an Taleingaengen (sie stehen bevorzugt an Taleingaengen oder kleinen Schluchten, weil die das Wasser mit Schlaeuchen weiter oberhalb anzapfen). Besitzer sind Stadtmenschen die das Verstaendnis von Landbesitz aus der Stadt mitbringen - und das ist das Problem. So versperrt dann auch eine Schranke den Zuweg, "Einkavegur" wird ueberall drangeschraubt, Stacheldrahtzaeune gezogen, Kameras installiert und "Bewacht von Securitas" steht an den Haeusern. Da muss man Selbstvertrauen haben, ein entschlossenes Gesicht aufsetzen und daran denken, dass jeder Hund der einen Menschen grundlos angreift in Island sofort erschossen werden muss.
Man kann nicht vermeiden dass grossspurige Landrover Besitzer aus dem Haus marschiert kommen und einen wie ein Polizist anhalten. Mit einer gewissen unschuldigen Froehlichkeit, ein paar islaendischen Saetzen und der Behaarlichkeit nicht umzudrehen (Merke: Die wissen dass Du da durch darfst) geht es dann weiter. Irgendwann ist es jedem Geschaeftsmann zu bloed sich mit einem harmlosen Idioten (das ist man in deren Augen) zu beschaeftigen und man geht des Weges. Laestig und entwuerdigend ist das schon sich erklaeren zu muessen wo man hin will und wieso. Ich habe schon mehr als einmal ueberlegt wie gut diese Haeuser eigentlich in Brand geraten koennten ;-)

Ohne dieses Gesetz waeren zahllose Wanderungen gar nicht moeglich, denn Du ahnst gar nicht was in Island alles Privatgrund ist. Solange Du nicht direkt im Hochland bist kannst Du fast immer davon ausgehen dass Du auf dem Besitz von irgendjemanden bist. Auch die Berge gehoeren irgendjemanden. In einem anderen Beitrag weiter oben in genau diesem Thread habe ich zum Beispiel Fotos von Búðafoss und Hestafoss gezeigt. Beide Wasserfaelle liegen komplett in einer Weide. Wie zum Witz war beim Hestafoss (Pferdewasserfall) ausgerechnet eine grosse Herde Pferde auf der Weide, die uns dann auch umzingelt hat. Tja, die langweilen sich halt auch. Und ist das Privatgrund? Ja, beide Wasserfaelle sind "privat".

Bezogen auf das 5 Sterne Hotel koennten die einen Zaun ziehen der nicht mehr so einfach wie Stacheldrahtzaeune ueberstiegen werden kann. Das waere das eine Problem. Das andere Problem waeren die Sicherheitsleute des Hotels. Die haben naemlich im Gegensatz zu Sommerhaeuserbesitzern kein Essen auf dem Grill, oder spielende wartende Kinder oder eine Frau die ruft, sondern langweiligen sich.
Die haben sehr viel Zeit sich mit harmlosen Idioten zu beschaeftigen. Das kann ein langer Tag werden bevor Du - wenn ueberhaupt - weitergehen darfst.

viele Gruesse
Leon
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Re: Hvað er títt - was gibt´s Neues?

Beitrag von Jeha » So 28. Aug 2011, 10:29

BEH hat geschrieben:Wer sich heute die Titelseite der isl. Tageszeitung "Fréttablaðið" ansieht, findet dort ein Bild von einem in der Krossá (þórsmörK) steckengebliebenen Kleinjeep (Suzuki). Es wird in dem folgenden Artikel berichtet, dass ein 20zig-jähriger Isländer sein Leben auf´s Spiel setzte, um die beiden französichen Touristen aus ihrem Wagen zu retten. Der junge Mann, der Mitglied der Rettungsgesellschaft Landsbjörg ist, befand sich gerade in seiner Freizeit vorort. Er band sich ein Seil um und befestigte es an einem Auto am Ufer, bevor er sich in die Fluten stürzte.http://vefblod.visir.is/index.php?netpaper=1400
Mit dem jungen Mann auch auf http://www.safetravel.is/ zu sehen...

btw: Die Meldungen, die da über die Seite tickern (Mrdalsjökull und Kverkfjöll) - weiß jemand wie zeitnah die aktualisiert werden?

Beste Grüße
Jens
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Re: Hvað er títt - was gibt´s Neues?

Beitrag von BEH » So 28. Aug 2011, 22:05

Die Meldung sind aktuell und die Warung wegen der Eishöhle in Kverkfjöll ist ernstzunehmen, denn da ereignete sich vor nicht zu langer Zeit ein tödlicher Unfall. Auf dem Gletscher Myrdalsjökull gab es wieder mal Schwarmbeben, und es haben sich in letzter Zeit immer wieder neue Spalten aufgetan.
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Re: Hvað er títt - was gibt´s Neues?

Beitrag von snaefell » Mo 29. Aug 2011, 00:27

BEH hat geschrieben:Die Meldung sind aktuell und die Warung wegen der Eishöhle in Kverkfjöll ist ernstzunehmen, denn da ereignete sich vor nicht zu langer Zeit ein tödlicher Unfall.
Es hat auch einen weiteren schweren Unfall gegeben, da gings aber mit Beinbrüchen noch relativ glimpflich ab. Das man diese Eishöhlen im Sommer nicht betreten darf, sollte irgendwie klar sein.

Gruss

Christian
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Re: Hvað er títt - was gibt´s Neues?

Beitrag von BEH » Sa 8. Okt 2011, 16:13

Die Medien berichteten dieser Tage von einem Ort in der Nähe von Reykjavík (etwa 25 Minuten Fahrzeit), der bald der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden soll und zu einer bedeutenden Touristenattraktion werden kann. In der Gegend von Bláfjöll gibt es eine Kraterreihe namens Þríhúkar. Im mittleren der drei Krater befindet sich in 120 m Tiefe eine offene Kuppel, die einst Magmakammer eines Vulkans war. In der Presse wurden in dieser Woche Bilder von dieser gigantischen,imposanten und äußerst farbenprächtigen Unterwelt veröffentlicht (siehe z.B. Fréttablaðið 8.8. 2011 S. 34),die auf der Welt einzigartig ist. Bisher kann man diesen Ort nur per Abseilen erreichen.
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Re: Hvað er títt - was gibt´s Neues?

Beitrag von Sæmundur » Sa 26. Nov 2011, 17:01

marled hat geschrieben:Ausverkauf des Landes? Solche Meldungen stimmen mich immer sehr nachdenklich.
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Marled
Innenminister Ögmundur Jónasson (Links-Grüne Bewegung) hat den Antrag der vom Immobilien-Tycoon Huang Nubo geführten Beijing Zhongkun Investment Group auf eine Ausnahmeregelung zum Erwerb von 30.639 Hektar Land um Grímsstaðir á Fjöllum abgelehnt.

Obwohl die Entscheidung mit dem Gesetz über das Eigentums- und Fruchtgenussrecht an Immobilien begründet wird, wird dem Innenminister nun von seinen Gegnern persönliches Interesse unterstellt. So wird behauptet, dass Ögmundur Jónasson gemeinsam mit Ævar Kjartansson ein Sommerhaus in Grímsstaðir besitze oder diesem bei der Errichtung des Torfbaus geholfen habe. Ævar Kjartansson gehörte zu jenen Personen, die ihren Grund nicht an Huang Nubo verkaufen wollten.

Premierministerin Jóhanna Sigurðardóttir (Allianz) und einige ihrer Parteikollegen zeigen sich mit der Entscheidung des Innenministers unzufrieden.

Der Chinese zieht betrübt von dannen und widmet sich nun neuen Projekten in Finnland und Schweden.
Fǫgr er hlíðin, svá at mér hefir hon aldri jafnfǫgr sýnzk, bleikir akrar ok slegin tún, ok mun ek ríða heim aptr ok fara hvergi.
Gunnar von Hlíðarendi beim Entschluss, Island nicht zu verlassen
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Re: Hvað er títt - was gibt´s Neues?

Beitrag von Sæmundur » Sa 3. Dez 2011, 19:09

Und nun ist besagter Innenminister auch in einem taiwanesischen Trickfilm zu sehen:
http://www.ruv.is/frett/kauptilbod-huan ... nyju-ljosi
http://www.youtube.com/watch?v=WGw8WIS-23o
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Re: Hvað er títt - was gibt´s Neues?

Beitrag von BEH » Sa 3. Dez 2011, 22:46

Dass der Inneminister Ögmundur Jónasson dem Kauf des Chinesen Huang Nubo keine Ausnahmegenehmigung erteilen würde, war schon lange ein offenes Geheimnis. Die letztendliche Entscheidung wurde allerdings von dem sozialdemokratischen Koalitionpartner sehr scharfe kritisiert. Dies und das Verhalten des Landwirtschafts- und Fischereiministers, welcher ein ausgewiesener Gegner der EU-Beitritsverhandlungen ist, haben zu einer offenen Regierungskrise geführt, und Gerüchte machen sich breit, dass ein Aufstockung der Ministerien bevorstehe, bei der eventuell der Fischereiminister sein Amt verliere. Das sozialdemokratisch besetzte Industrieministerium hat inzwischen bekannt gegeben, dass man Huang Nubo beratend zur Seite stehen wolle, wie er im Einklang mit der isländischen Gesetzgebung nun doch noch im Tourismus investieren könne.
http://www.mbl.is/frettir/innlent/2011/ ... _vid_nubo/
Nach der Fertigstellung des Kongress- und Konzertzentums Harpa wird es demnächst wohl einen neuen öffentlichen Bauauftrag geben, nämlich durch das oben genannte Innenministerium, denn man braucht dringend ein neues Gefängnis. Es gibt lange Wartelisten für Leute, die ihre Strafe absitzen sollen. Probleme der Unterbringung gab es vor ein paar Tagen, als man drei Männer festnahm die der Wirtschaftskriminalität verdächtigt werden, und welche in Isolationshaft gebrachte werden sollten.

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