Ja, die herunterfallenden Steine von den Lavawänden bei den stärkeren Erdbeben vom 8. auf den 9. Nov waren dann wohl doch zu öffentlichkeitswirksam. Bis dahin hatte sich die Blaue Lagune darauf berufen, dass nur "Unsicherheits"-Level besteht, keine höhere Gefahrenstufe.
Wenn man sich Tag für die Tag die Berichte anschaut, ist die Lage grob zusammengefasst die gleiche: Ja, es strömt weiterhin Magma ein, aber es verbleibt in einer Tiefe von ca. 4-5 km, verbreitet sich dort in der Fläche, geht aber - derzeit noch - nicht weiter gen Oberfläche. Die meisten der auftretenden Beben haben nicht direkt etwas mit der Bewegung von Magma zu tun, sondern entstehen aufgrund der Spannung, die dort im Gestein besteht (ausgelöst durch das Einströmen von Magma an einer Stelle und der damit einhergehenden Deformation / Landhebung). Es ist nach wie vor möglich, dass die Aktivität endet, ohne dass das Magma als Lava an die Oberfläche dringt. Es kann aber auch zum Ausbruch kommen - und keiner kann derzeit sagen, welche der beiden Varianten eintreten wird.
Þorvaldur Þórðarson schätzt die Wahrscheinlichkeit für einen Ausbruch auf 60 % (siehe
hier). Ármann Höskuldsson wird in
diesem Artikel zitiert mit:
"[...] Für mich ist es nur eine Frage von Tagen, bis das passiert [...] Man kann nicht ewig etwas in diese Kammer pumpen. Der Fels hat nur eine gewisse Krümmung und das Potenzial, die Kontrolle zu übernehmen, und am Ende ist die Spannung so groß geworden, dass das Dach einfach bricht. Und dann ist das Loch an die Oberfläche gekommen.“ (in der Übersetzung von google translate).
Auf jeden Fall sind die Sorgen groß, es herrschen Ängste. In den letzten Tagen wurden jedoch schon diverse Maßnahmen angeschoben und umgesetzt, die im Fall des Falles helfen sollen. Der Fokus liegt dabei massiv auf der weiteren Warmwasserversorgung der Region und damit auf dem Svartsengi-Kraftwerk. Aktuell geht es um des Bau eines Schutzwalls (siehe
hier), der z. B. in diesem Gebiet angelegt werden könnte:
Quelle: https://www.mbl.is/frettir/innlent/2023 ... gardarnir/
Genauso stehen Fragen im Raum wie: Was passiert mit Kindern, die im Ort sind, während die Eltern außerhalb arbeiten, wenn dann der Weg nicht mehr befahrbar/gesperrt ist? Es ist also aktuell viel in Bewegung, vieles versucht man zu klären, um gewappnet sein, sollte der Ernstfall eintreten.
Ich verzichte an dieser Stelle auf die Nennung der vielen einzelnen Artikel, denn es sind inzwischen einfach zu viele.
Übersichtsseite bei mbl.is:
https://www.mbl.is/frettir/malefni/eldv ... anesskaga/
Update bei vedur.is:
https://vedur.is/um-vi/frettir/jardskja ... fst-i-nott (auf der isländ. Seite in der Regel früher verfügabr als auf der englischen)
Auch Icelandmonitor berichtet momentan umfangreicher (engl.) bzw. gibt einige der isländischen Artikel wieder:
https://icelandmonitor.mbl.is/news/
Monique
(17:58 Uhr).
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