6 Wochen Island im Aug./Sept. - Planung + evtl. zu lang?

Erst der golden Circle und dann die blaue Lagune? Dettifoss als Tagesausflug? Genügt für Reykjavík 1 Tag? Europa in eienr Woche und Island in zwei? Hier gibt es Diskussionen rund um die Reise- und Routenplanung.
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Uwe
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Re: 6 Wochen Island im Aug./Sept. - Planung + evtl. zu lang?

Beitrag von Uwe » Sa 19. Jun 2021, 11:43

Dagmar8 hat geschrieben:
Sa 19. Jun 2021, 10:18
Ich hätte mal eine Frage zum Kerlingarfjöll:

Lohnt sich die Fahrt dorthin (ich schätze mal: mindestens 3 Stunden ab Abzweig auf die 35, von Süden kommend), wenn man NICHT schwindelfrei ist und folglich nicht auf sehr schmalen Graten rumlaufen kann? Breitere Grate gehen natürlich, aber von einem Bericht, den ich gelesen habe, habe ich den Eindruck erhalten, daß es immer wieder höchst ausgesetzte Passagen gibt, auch steile Abhänge, teils glitschig, die man rauf bzw. runter muß. Also das wäre leider ein Ausschlußkriterium für mich.

Oder gibt es einen harmlosen Wanderweg für nicht Schwindelfreie, sodaß sich auch für diese die Anfahrt lohnt?
Also erst einmal verstehe ich das mit den "3 Stunden ab Abzweig auf die 35, von Süden kommend" nicht, aber das vielleicht auch an mir und das ich schon wieder zu lange an meinem Rechner sitze. Also: generell ist es sehr empfehlenswert dort zu wandern. Die Grate sind eher breit und nicht gefährlich. Nichtsdestotrotz sind es keine "harmlosen" Wege. Es wurde zwar in den letzten Jahren einiges neu gemacht, besonders der Steilhang vom Parkplatz hinunter ins Tal. Trotzdem muss man natürlich aufpassen wo man hintritt und bei Nässe ist es trotzdem an einigen Stellen noch glitschig. Aber letztendlich müsst ihr es entscheiden. Ich kann euch nicht sagen, ob es für euch geeignet ist oder nicht.

Uwe
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Vaðfuglar
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Re: 6 Wochen Island im Aug./Sept. - Planung + evtl. zu lang?

Beitrag von Vaðfuglar » Sa 19. Jun 2021, 12:09

Das ist zwar schon mindestens 8 Jahre her, dass ich in den Kerlingarfjöll war. Ich fand die "Marslandschaft" dort sehr beeindruckend, dazu das Wasser in allen Aggregatzuständen auf engem Raum... Sehr lohnend, vor allem natürlich bei schönem Wetter.
An sehr schmale Grate und ausgesetzte Stellen kann ich mich jetzt nicht erinnern. Steil wär's schon manchmal aber auch für untrainierte Wanderer kein Problem. Schwindelfrei bin ich auch nicht.
Vielleicht packst Du Wanderstöcke ein.
Wichtiger finde ich allerdings einen voll geladenen Kamera-Akku und viiiiiiiel Platz auf der Speicherkarte.
Und Guck ob das Wetter passt. Ich hatte dort einen strahlenden Hochsommertag mit 18-20° und Windstille, ein Traum.

LG, Silke
Hab Island im Herzen, ob's stürmt oder schneit, ob der Himmel voll Wolken und die Erde voll Leid.
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Re: 6 Wochen Island im Aug./Sept. - Planung + evtl. zu lang?

Beitrag von Dagmar8 » Sa 19. Jun 2021, 12:33

Hallo Uwe und Silke,

wie schön, daß ihr beide die Wanderwege für nicht so ausgesetzt und schwierig haltet, als daß man (ich) es nicht wagen könnte. Ich möchte nämlich unbedingt dorthin, seitdem ich Fotos von dieser fantastischen Landschaft gesehen habe. Wanderstöcke habe ich zudem immer dabei.

Uwe, du hast dich über meine Zeitangabe gewundert, nicht zu Unrecht. Es sind laut google nicht mal 2 Stunden ab Abzweig auf die 35. Ich hatte gelesen, daß die Zeit-Angaben auf google maps zu Island immer viel zu knapp wären, darum hatte ich etwas zugegeben. Aber da habe ich wohl doch ein bißchen zu viel des Guten getan. ;) Was würdest du denn sagen: kommen 2 Stunden (ab Abweigung) in etwa hin?

LG
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Re: 6 Wochen Island im Aug./Sept. - Planung + evtl. zu lang?

Beitrag von Furtenschisser » Sa 19. Jun 2021, 12:39

Habe eben nochmal über die Zeitstempel von Fotos vom letzten Jahr geguckt. Um 12:20 Uhr war ich noch im Hörgárdalur bei Akureyri. Um 18:30 Uhr stand ich am Hlölla Bátar drive in in Selfoss. Auf dem Weg gab‘s noch Abstecher zu Hveravellir und Gúllfoss.
Solche Zeitangaben hängen natürlich immer stark vom Zustand der Pisten ab.


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Re: 6 Wochen Island im Aug./Sept. - Planung + evtl. zu lang?

Beitrag von filth » Sa 19. Jun 2021, 13:09

Meine damalige Freundin konnte mit ihrer Höhenangst nicht über den ersten (schmallen) Kamm bis zur Treppe gehen.
3 Stunden vom Süden kommend finde ich realistisch (ab dem Wasserfall)
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Uwe
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Re: 6 Wochen Island im Aug./Sept. - Planung + evtl. zu lang?

Beitrag von Uwe » Sa 19. Jun 2021, 15:02

Dagmar8 hat geschrieben:
Sa 19. Jun 2021, 12:33
Uwe, du hast dich über meine Zeitangabe gewundert, nicht zu Unrecht. Es sind laut google nicht mal 2 Stunden ab Abzweig auf die 35.
Tut mir leid, Dagmar, es sind über 30°C und das ist einfach zu viel für mich ;) . Meinst du den Abzweig der F347 von der 35? Das sind etwa 10 km bis zum Camp und dafür braucht ihr wahrscheinlich weniger als eine halbe Stunde (ohne Zwischenstopp am Gýgjarfoss). Ab dem Camp wird die Piste steiler, aber es sind nur etwa 5 km, wofür ihr ebenfalls weniger als eine halbe Stunde braucht. Also sagen wir eine Stunde aufgerundet. Natürlich alles unter normalen Bedingungen, d.h. vor allem bei guter Sicht. Aber wenn die Wolken so dicht sind das man nichts sieht, dann lohnt sich der Ausflug ohnehin nicht. Die Chance so gutes Wetter wie Silke zu haben, ist natürlich nicht sehr hoch, aber auch nicht unmöglich.

Noch einmal wegen der Schwindelfreiheit. Wie schon gesagt, das ist alles sehr subjektiv. Das untere Foto zeigt den Blick vom Parkplatz (also etwas unterhalb des Parkplatzes) ins "Herz" des geothermal aktiven Tales in den Hveradalir. Auf der linken Seite kannst du einen Weg über einen der "Grate" sehen. Persönlich fand ich es nicht besonders gefährlich. Es können durchaus zwei Personen aneinander vorbeigehen. Die Hänge sind steil aber nicht senkrecht. Man kann also nicht abstürzen. So, vielleicht helfen euch diese Infos weiter :) .

Uwe
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Re: 6 Wochen Island im Aug./Sept. - Planung + evtl. zu lang?

Beitrag von Dagmar8 » Sa 19. Jun 2021, 15:12

Hallo filth,

du findest 3 Stunden Anfahrt ab Wasserfall nicht unrealistisch, da stellt sich für mich die Frage, ob sich ein Ausflug von 2x3 Stunden lohnt, wenn man dann die angesteuerte Attraktion vielleicht doch nicht anschauen kann, weil man wegen Höhenangst nicht über den 1. Kamm kommt.

Darum würde ich dich gerne noch etwas genauer befragen: Ist man gezwungen, wenn man das Kerlingarfjöll erwandern oder auch nur betrachten will, diese erste Hürde zu überwinden? Also diesen 1. Kamm, an dem deine Freundin gescheitert ist?
Und wenn man sich den nicht traut, sieht man dann so gut wie nichts von dem bunten Wunderland dahinter, wäre man dann also die 2x3 Stunden quasi umsonst gefahren?

LG
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Re: 6 Wochen Island im Aug./Sept. - Planung + evtl. zu lang?

Beitrag von Dagmar8 » Sa 19. Jun 2021, 15:22

Hallo Uwe,

ich hatte meine Antwort an filth schon geschrieben, als ich deinen post entdeckte. Vielen Dank, er ist sehr hilfreich, v.a. auch das untere Foto! Du hast recht: es ist wohl wirklich unmöglich, rein anhand von Beschreibungen -und auch Fotos- zu entscheiden, ob einem ein Pfad zu ausgesetzt ist oder nicht. Aber deine Beschreibungen geben mir immerhin Hoffnung: wenn 2 Personen aneinander vorbeigehen können, sollte es eigentlich für mich noch machbar sein...

Zu deiner Frage, ab wo meine Zeitangabe gelten sollte: für mich war das offensichtlich, aber ich sehe jetzt, daß dem durchaus nicht so war, sondern daß es da verschiedene Interpretationsmöglichkeiten gab.Ich hatte die Strecke gemeint, die man fahren müßte, wenn man von der Standardroute Geysir-Gullfoss abzweigt. Vielleicht ist es am einfachsten, wenn ich sage: in etwa ab Gullfoss.

LG
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Re: 6 Wochen Island im Aug./Sept. - Planung + evtl. zu lang?

Beitrag von Dagmar8 » Sa 19. Jun 2021, 15:25

Hallo Helge,

das war aber ein gewaltiges Programm für einen Tag! ;) Aber du hast Recht, es kommt sehr auf den Pistenzustand an, das kann sicher einen großen Unterschied ausmachen.

LG
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Re: 6 Wochen Island im Aug./Sept. - Planung + evtl. zu lang?

Beitrag von filth » Sa 19. Jun 2021, 16:40

Hier sind ein paar Fotos vom ersten Kamm und der Treppe dahinter

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Ich hab die Zeit nie genau gestoppt aber eigentlich ist das ein Tagesausflug. Man braucht 2-3 Stunden bis dorthin und dann lohnt es sich noch ein Stück weiter hoch nach Hveravellir zu fahren

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