Todesfall am Strand Reynisfjara - Kommt jetzt der Schilder- und Verbotewahn?

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purborn
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Re: Todesfall am Strand Reynisfjara - Kommt jetzt der Schilder- und Verbotewahn?

Beitrag von purborn » Fr 19. Feb 2016, 12:58

Ok da hast du natürlich recht.
Mal ne Frage zu so einem organisierten Urlaub: muss man da vorher irgendwas unterschreiben, wodurch die Veranstalter von der Haftung ausgeschlossen werden und man selbst verantwortlich ist/haftet?
Halte nichts von organisierten Touren, weshalb ich auch noch keine gemacht habe.
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purborn
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Re: Todesfall am Strand Reynisfjara - Kommt jetzt der Schilder- und Verbotewahn?

Beitrag von purborn » Fr 19. Feb 2016, 13:50

Genauer meinte ich: ich mag keine organisierten Urlaube. Führungen, aufgrund fehlender Kenntnis vor Ort, ist für mich wieder was anderes.

Kann man seine Beiträge nicht editieren?
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Monique
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Re: Todesfall am Strand Reynisfjara - Kommt jetzt der Schilder- und Verbotewahn?

Beitrag von Monique » Fr 19. Feb 2016, 22:49

Von einem kannst du ausgehen: Wir als Reiseleiter (ich zähle mich mal noch dazu) sagen unseren Gruppen garantiert, was geht und was nicht geht und wir würden sicher auf gar keinen Fall des besseren Rufes wegen jd dazu animieren, Abenteuer auf ner Eisscholle zu suchen. Ich glaube in diesem Fall ist dein Beispiel recht unglücklich gewählt.

Ich gehe immer wieder darauf zurück, dass die Bewohner und Touristen in so manch anderem Land zum Dummsein erzogen werden (siehe dazu mein Ausgangspost) und darin sehe ich eine sehr große Gefahr.

Und was Jökulsárlón angeht: Du kannst das ganze Ufer mit Schildern vollpflastern - es wird weiter Vollpfosten geben, die meinen, dass man auf schwimmende Eisberge klettern kann. Auch auf solche, die von einer hauchdünnen, die Lagune überziehende Eisdecke umgeben sind. Grrr.

Und was die andere Frage angeht: Bei regulären Aktivitäten musst du nicht unterschreiben, dass du bestimmte Sachen nicht machen darfst, um so Dank Unterschrift den Veranstalter bzw. seinen Erfüllungsgehilfen, den Reiseleiter, aus der Haftung zu entlassen. An manchen Stellen war es aber in den letzten Jahren schon ratsamer, bestimmte Warnhinweise laut und deutlich und mehrfach vor allen zu geben, um im Fall des Falles Zeugen zu haben, dass man die Gäste vor völlig idiotischem Fehlverhalten gewarnt hat. Dazu gehörte u.a.: Wir springen am Strand Reynisfjara nicht ins Wasser und wir gehen nicht zu nah an Kanten/Klippen. Es gibt andere Fälle, z. B. wenn du auf einen Reiterhof gehst, da unterschreibst du als Kunde durchaus, dass du das ganze eigenverantwortlich machst und dass dir bewusst ist, dass es durchaus zu Unfällen kommen kann.

Grundsätzlich passieren in Island aber "neuerdings" Sachen, die schlicht durch Hirnausschalten und Nichtnachdenken passieren und fernab des gesunden Menschenverstandes erfolgen.

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Re: Todesfall am Strand Reynisfjara - Kommt jetzt der Schilder- und Verbotewahn?

Beitrag von Monique » Fr 19. Feb 2016, 23:19

Ich muss nochmal nachlegen, denn ich werde über diese Aussage gar nicht fertig!
purborn hat geschrieben:Ich finde, das Problem liegt aber auch bei den Tourguides, also bei den Veranstaltern.
Scheinbar mögen die Menschen die Gefahr, den Kitzel, das Adrenalin. Wenn dann ein Guide seinen Leuten es nicht erlaubt, auf Eisflächen zu gehen (...), ist das schlechtes Marketing in der Heimat. Sprich, dann wird zuhause gesagt: "Bei denen besser nicht buchen, da durften wir dies und jenes nicht. Nimm die anderen, da durften wir uns selbst umbringen, wenn wir gewollt hätten."
Was ich damit sagen will: Es fängt schon bei den Reiseveranstaltern an. Diese müssten ordentlich in die Verantwortung genommen und ggf. auch bestraft werden. Und nicht erst, wenn etwas passiert ist!
Ein guter Ruf begründet sich ja wohl kaum darauf, dass du deine Gäste in Gefahr bringst, sondern darauf, dass du verantwortungsvoll und -bewusst mit ihnen umgehst! Und wenn du das nicht machst und es passiert etwas, dann hängst du ganz schön in der Scheiße, um es mal auf deutsch zu sagen. Als RL hängst du irgendwie immer auch mit einem Bein im Knast und du stellst wohl kaum das zweite dazu und animierst deine Gäste zu atemloser Dummheit. Mich macht diese Aussage echt wütend.

(Wenn du aber unbedingt eine Bestätigung für deine Aussage brauchst, dann lies dir all die Bücher durch, die sich mit dem Everest-Unglück von 1996 beschäftigen oder schau dir zumindest den Film an. Zwei der Toten hätte es möglicherweise nicht gegeben, wenn einer der Guides nicht gegen jede Vernunft und seinen eigentlichen Willen gehandelt hätte, um einem Kunden doch noch den Gipfel zu ermöglichen, weil der nun schon das zweite Mal all die Kohle auf den Tisch gelegt hatte.)

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Re: Todesfall am Strand Reynisfjara - Kommt jetzt der Schilder- und Verbotewahn?

Beitrag von carlotta » Sa 20. Feb 2016, 00:22

Ich habe mich über die Aussage auch geärgert.

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Was ich damit sagen will: Es fängt schon bei den Reiseveranstaltern an. Diese müssten ordentlich in die Verantwortung genommen und ggf. auch bestraft werden. Und nicht erst, wenn etwas passiert ist!
Und für was sollen die bitte bestraft werden? Dass sie ihre Truppe nicht an die Kette gelegt haben?
Mehr als Warnungen aussprechen kann man nicht. Der erwachsene Mensch ist für sich selber verantwortlich und für die Kinder deren Eltern.

Und was ist mit den ganzen Indivdualreisenden, jenen die einen Mietwagenrundreise gebucht haben, usw.
Hast Du da auch jemanden parat, der zur Verantwortung gezogen werden soll?
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Re: Todesfall am Strand Reynisfjara - Kommt jetzt der Schilder- und Verbotewahn?

Beitrag von Ute » Sa 20. Feb 2016, 10:33

Hallo Monique,
vielleicht sollte man den Leuten kurz vor dem Absturz noch ne APP aufs Smartphone schicken.
Dann bleiben sie automatischstehen, um die APP zu checken und stürzen nicht ab. :o
liebe Grüße
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Re: Todesfall am Strand Reynisfjara - Kommt jetzt der Schilder- und Verbotewahn?

Beitrag von marled » Sa 20. Feb 2016, 12:30

Da purborn keine organisierten Reisen mag, hat er ja auch noch keine gemacht. Die Behauptung scheint also völlig aus der Luft gegriffen zu sein, denn wie will er wissen, was die Guides zu ihren Kunden sagen und was nicht! Für mich also eine sehr irrelevante Aussage!!!!
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Re: Todesfall am Strand Reynisfjara - Kommt jetzt der Schilder- und Verbotewahn?

Beitrag von purborn » Sa 20. Feb 2016, 12:40

Ich habe mich falsch ausgedrückt und hätte ein "vielleicht" an meinen Satz anhängen , oder den Konjunktiv verwenden sollen. Ich wollte hier niemandem ans Bein pinkeln bzw. jemanden bewusst die Schuld für etwas geben. Ich habe lediglich nach Erklärungen gesucht, wieso sich Leute lebensmüde verhalten.
Und wie du, Monique, schon sagst, stellen wir unser Hirn aus, wenn wir nur von Schildern etc. geleitet werden. Wenn dann noch ein Reiseleiter diesem "Computer" was falsches sagt (oder etwas nicht verhindert), dann macht dieser Computer eben genau das.
Die Unterstellung mit dem Marketing klingt hart, und ist vielleicht auch nicht so, aber wir wissen alle wozu unser Kapitalismus in der Lage ist ;)

Und für was sollen die bitte bestraft werden? Dass sie ihre Truppe nicht an die Kette gelegt haben?
Bestraft dann, wenn nachgewiesen werden kann, dass nicht sachgemäß aufgeklärt, gewarnt etc wurde.

Und was ist mit den ganzen Indivdualreisenden, jenen die einen Mietwagenrundreise gebucht haben, usw.
Hast Du da auch jemanden parat, der zur Verantwortung gezogen werden soll?
Wie schon geschrieben wurde, jeder einzelne für sich.
Zuletzt geändert von purborn am Sa 20. Feb 2016, 12:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Todesfall am Strand Reynisfjara - Kommt jetzt der Schilder- und Verbotewahn?

Beitrag von purborn » Sa 20. Feb 2016, 12:42

marled hat geschrieben:Da purborn keine organisierten Reisen mag, hat er ja auch noch keine gemacht. Die Behauptung scheint also völlig aus der Luft gegriffen zu sein, denn wie will er wissen, was die Guides zu ihren Kunden sagen und was nicht! Für mich also eine sehr irrelevante Aussage!!!!
Marled
Siehe in meiner Antwort zuvor. Ich habe mich korrigiert, während du deinen Beitrag geschrieben hast,
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Re: Todesfall am Strand Reynisfjara - Kommt jetzt der Schilder- und Verbotewahn?

Beitrag von purborn » Sa 20. Feb 2016, 13:01

Und übrigens, ich finde es nicht nett, wenn man in der dritten Person von Leuten spricht, die anwesend sind.
Ich glaube, dass das allgemein als nicht nett angesehen wird.
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