Schauerliche Islandmomente...?
Verfasst: Mo 20. Mär 2023, 12:04
Hallo ins Forum,
da ich grad erzwungenermaßen nicht so aktiv sein kann, wie ich möchte - und ich mich zu lästigen Dingen wie einer Steuererklärung nicht durchringen kann - kam mir der Gedanke, dem Forum und seinen Mitgliedern vielleicht mal wieder spannendere Dinge als allgemeine Reisehinweise entlocken zu wollen...
Konkret: Mit der enormen Zunahme des Tourismus in den letzten Jahren nahm an den Hotspots auch die Zahl von Absperrungen, Schildern, Bohlenwegen usw. zu, die die ärgsten Gefahren minimieren sollen. Dennoch wird jeder, der sich individuell durch Island bewegt, an verschiedensten Stellen lernen (müssen und dürfen) auf sich selbst Acht zu geben, zu beobachten, Gefahren abzuschätzen, Pläne zu ändern... Es ist meiner Meinung ja auch das, was das Reisen dort so besonders macht - wo in unserem zersiedelten Mitteleuropa wird man denn sonst noch mit so gewaltiger Natur konfrontiert. Wer sich isländischer Landschaft und isländischem Wetter aussetzt, lernt schnell, demütig zu sein. Zu Fuß und mit dem Rad ist es natürlich eine größere Herausforderung. Aber auch das Autofahren birgt einige Aufreger.
Nun möchte ich hier nicht wiederkäuen, was in sämtlichen Reiseführern oder safetravel.is ausführlichst erläutert wird. Auch ist es nicht meine Idee, hier mit dem erhobenen Zeigefinger mögliche "Dummheiten" zu ächten.
Spannender fände ich es tatsächlich, wenn all die Wiederholungstäter, die gelegentlich doch hier mal vorbeischauen, von den Momenten erzählen könnten, in denen sie Island überrascht und vielleicht auch erschreckt hat. Nun ist der eine vielleicht eher zu ängstigen als der andere, aber es soll hier nur die subjektive Einschätzung zählen...? Ich würde mich z.B. selber eher als hasenfüßig bezeichnen...
Vielleicht habt Ihr ja Lust (oder auch grad so ne lästige Seuche, die Euch zu Hause festsetzt) und könnt etwas beisteuern? Spannend und lehrreich wäre es allemal...
Ich fang mal an. Eigentlich ein Klassiker: Flüsse furten. Zu Fuß.
So oft hatte ich das schon gemacht, fühlte mich sicher und einigermaßen erfahren. Unterwegs auf einem Wanderweg, also nicht mal querfeldein. Und dann doch dieser Schreckmoment.
Es war 2019 im Juni auf dem Weg vom Langisjór, über Hólaskjól zum Álftavatn. Ein super schöner Sommertag, windstill, sonnig und ausgesprochen warm. Doch kurz vor meinem Ziel musste ich noch durch die Syðri-Ófæra. Und natürlich - sie hatte am Nachmittag ordentlich Wasser. Aber wie das so ist: da ist der Weg, da waren auch recht frische Fußspuren, kann doch kein Problem sein! Doch kurz nach der Hälfte meiner Querung reichte mir das Wasser bis zur Hüfte (bin 168cm) und hatte so ordentlich Druck, dass ich kaum noch gegenhalten konnte! Zurück zu gehen war in diesem Moment aber auch kaum noch möglich. Und nur etwa 100m weiter links ging der Fluss in einen Wasserfall über (jedenfalls in meiner Erinnerung, habe kein Bild). Ok, ich habe es geschafft. Aber ehrlich, ich hatte Angst und mich im Nachhinein über meine Dummheit geärgert. Es wäre so einfach gewesen, dort an diesem schönen Fluss zu zelten und am nächsten Morgen bei niedrigem Wasserstand wahrscheinlich vollkommen lässig zu furten...
Ich hab überlebt, hab ein paar graue Haare mehr - und ich hab was gelernt... Yeah... Keine Glanzleistung...
Das Foto ist noch weit vor der Furt entstanden. Leider habe ich vor lauter Aufregung dann keine Bilder gemacht, dabei war es wirklich eine ausgesprochen schöne Ecke...
Macht jemand mit?
Kristina
da ich grad erzwungenermaßen nicht so aktiv sein kann, wie ich möchte - und ich mich zu lästigen Dingen wie einer Steuererklärung nicht durchringen kann - kam mir der Gedanke, dem Forum und seinen Mitgliedern vielleicht mal wieder spannendere Dinge als allgemeine Reisehinweise entlocken zu wollen...
Konkret: Mit der enormen Zunahme des Tourismus in den letzten Jahren nahm an den Hotspots auch die Zahl von Absperrungen, Schildern, Bohlenwegen usw. zu, die die ärgsten Gefahren minimieren sollen. Dennoch wird jeder, der sich individuell durch Island bewegt, an verschiedensten Stellen lernen (müssen und dürfen) auf sich selbst Acht zu geben, zu beobachten, Gefahren abzuschätzen, Pläne zu ändern... Es ist meiner Meinung ja auch das, was das Reisen dort so besonders macht - wo in unserem zersiedelten Mitteleuropa wird man denn sonst noch mit so gewaltiger Natur konfrontiert. Wer sich isländischer Landschaft und isländischem Wetter aussetzt, lernt schnell, demütig zu sein. Zu Fuß und mit dem Rad ist es natürlich eine größere Herausforderung. Aber auch das Autofahren birgt einige Aufreger.
Nun möchte ich hier nicht wiederkäuen, was in sämtlichen Reiseführern oder safetravel.is ausführlichst erläutert wird. Auch ist es nicht meine Idee, hier mit dem erhobenen Zeigefinger mögliche "Dummheiten" zu ächten.
Spannender fände ich es tatsächlich, wenn all die Wiederholungstäter, die gelegentlich doch hier mal vorbeischauen, von den Momenten erzählen könnten, in denen sie Island überrascht und vielleicht auch erschreckt hat. Nun ist der eine vielleicht eher zu ängstigen als der andere, aber es soll hier nur die subjektive Einschätzung zählen...? Ich würde mich z.B. selber eher als hasenfüßig bezeichnen...
Vielleicht habt Ihr ja Lust (oder auch grad so ne lästige Seuche, die Euch zu Hause festsetzt) und könnt etwas beisteuern? Spannend und lehrreich wäre es allemal...
Ich fang mal an. Eigentlich ein Klassiker: Flüsse furten. Zu Fuß.
So oft hatte ich das schon gemacht, fühlte mich sicher und einigermaßen erfahren. Unterwegs auf einem Wanderweg, also nicht mal querfeldein. Und dann doch dieser Schreckmoment.
Es war 2019 im Juni auf dem Weg vom Langisjór, über Hólaskjól zum Álftavatn. Ein super schöner Sommertag, windstill, sonnig und ausgesprochen warm. Doch kurz vor meinem Ziel musste ich noch durch die Syðri-Ófæra. Und natürlich - sie hatte am Nachmittag ordentlich Wasser. Aber wie das so ist: da ist der Weg, da waren auch recht frische Fußspuren, kann doch kein Problem sein! Doch kurz nach der Hälfte meiner Querung reichte mir das Wasser bis zur Hüfte (bin 168cm) und hatte so ordentlich Druck, dass ich kaum noch gegenhalten konnte! Zurück zu gehen war in diesem Moment aber auch kaum noch möglich. Und nur etwa 100m weiter links ging der Fluss in einen Wasserfall über (jedenfalls in meiner Erinnerung, habe kein Bild). Ok, ich habe es geschafft. Aber ehrlich, ich hatte Angst und mich im Nachhinein über meine Dummheit geärgert. Es wäre so einfach gewesen, dort an diesem schönen Fluss zu zelten und am nächsten Morgen bei niedrigem Wasserstand wahrscheinlich vollkommen lässig zu furten...
Ich hab überlebt, hab ein paar graue Haare mehr - und ich hab was gelernt... Yeah... Keine Glanzleistung...
Das Foto ist noch weit vor der Furt entstanden. Leider habe ich vor lauter Aufregung dann keine Bilder gemacht, dabei war es wirklich eine ausgesprochen schöne Ecke...
Macht jemand mit?
Kristina