Einen Winter lang mitten im Nirgendwo

Erfahrungsaustausch mal ausführlich.
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Monique
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Wintersightseeing am Myvatn

Beitrag von Monique » Mo 11. Jan 2010, 02:17

Eigentlich war ich ja am Myvatn, um mich mit der erforderlichen Ruhe und Zeit meinem einen Lehrgang zu widmen. Aber das geht natürlich nicht den ganzen Tag. Erstens muss ich einfach ab und an ne Weile raus und zweitens ist die Gegend dort oben so toll (deswegen war ich ja auch dort), dass man sie sehen und genießen muss! Es ist anders als im Sommer, aber anders herrlich. Ich habe die Tage wirklich genossen.

Es machte durchaus Spaß ;-). Es lag nicht so viel Schnee, dass alles eine weiße Masse war, nein die Konturen der Berge waren gut zu erkennen und alles wirkte plastischer. Aber es war genug Schnee und der nicht fest genug, um darin zu versinken :? . Mein erster Ausflug führte mich zu den Lavasäulen im Myvatn, die man von Höfði aus sehen oder auch über einen Wanderweg bei Kálfaströnd erreichen kann. Ich hatte mich für Kálfaströnd entschieden und meine ersten Erfahrungen seit Jahren mit tiefem, lockeren Pulverschnee gemacht. Stipf, stapf, versinke. Meine Herren, ist das anstrengend! Ab und an war immerhin ein Markierungspfosten zu erkennen, so dass ich grob die Richtung peilen konnte. Manchmal war sie auch nicht richtig und dann steckte ich hin und wieder mit einem der Beine komplett im Schnee. Aber es macht richtig Spaß!

In Dimmuborgir habe ich mich glatt verlaufen. Man könnte meinen, das gehört zu einem Labyrinth dazu, aber bei diesem hier gibt es ja nun mal markierte Wege, die ein Verlaufen verhindern. Wenn man sie denn findet. Da die Markierungspfosten nirgends zu entdecken waren, folgte ich den Spuren, die schon einige vor mir genommen hatten und wie bestimmt alle anderen vor mir rannte ich im Bereich der „Kirche“ im Kreis. Nanü – hier warst du schon mal! Also noch mal und dieses Mal besser aufgepasst. Aber es half nichts, auch beim zweiten Mal führten sämtliche Spuren über Lavageröll, das bestimmt nicht als Weg gedacht war. Naja, bevor mich die isländischen Weihnachtstrolle, die dort hausen sollen, irgendwann kaschen, dachte ich mir nach der zweiten Kreisrunde: Gehste mal den gleichen Weg wieder zurück. Es ist tatsächlich so still dort – man hört die Flöhe husten oder halt die Trolle flitzen ;-).

Am 7. Jan war ich bei erneut wolkenfreiem Himmel am Námafjall. Zwei Tage hatte zuvor hatte ich ihn bereits von der Straße aus bestiegen (hin über die Jeeppiste, zurück über den Fußweg zur Straße), was mit Schnee grundsätzlich besser geht als ohne, weil man nicht direkt auf diesem rutschigen Boden läuft. Ist nur die Frage, was besser ist: tief im Schnee versinken oder ausrutschen ;-). An jenem Tag war von dem Geothermalfeld nichts zu sehen … es war eine große, dunkle Nebelwolke, die keinen Blick auf das Darunter ermöglichte. Aber dann im zweiten Anlauf! Kurz nach meiner Ankunft drehte der Wind und das gesamte Feld war freigeblasen. Feuer frei zur Foto-Session!
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DSC_9160.jpg (54.06 KiB) 5878 mal betrachtet
Im Anschluss wagte ich noch einen Abstecher zum Leirhnjúkur. Von einer anderen Touristin hatte ich erfahren, dass sie ein oder zwei Tage zuvor mit einem Guide dort war und da ich deren Spuren noch erahnen konnte, folgte ich ihnen. Ansonsten ist dort ein riesiges Schneefeld und mangels erkennbarer Markierungspfosten kann man auch nicht sehen, wo man lang laufen muss. Auch hier wieder teilweise knietiefes Einsinken im Schnee, mindestens aber bis über die Knöchel. Nicht tragisch aber schweißtreibend. Den Brettersteg konnte man von den Konturen her recht gut erkennen, obwohl er zum Teil unter 40 cm Schnee lag. Ich bin allerdings nur bis zur Holzkonstruktion an dem einen Geothermalfeld. Der weitere Weg hätte in die Lava geführt, wo nicht nur der Steg, sondern auch die Spuren aufhörten. Außerdem begann die Sonne bereits unterzugehen.

An meinem letzten Tag vor Ort wollte ich noch auf den Hverfjall, aber das Wetter ließ mich erst spät rausgehen … zu spät für den Berg, denn ich brauchte Ewigkeiten, bis ich durch den Tiefschnee überhaupt zum Fuße des Berges vorgedrungen war. Außerdem verkündeten die Wolken – auch wenn sie extrem faszinierend waren – nichts Gutes. Der Wind wehte streng waagerecht und verwischte alle Spuren nach nur wenigen Minuten. Nicht der beste Tag, um auf den Berg zu gehen :wink: . Also ein anderes Mal.

Die tollen Wolken brachten jedoch nicht mehr Schnee, sondern über Nacht Sturm und Tauwetter. Während ich erst später erfuhr, dass im Süden schon die ganzen Tage Plusgrade herrschten und sich der Schnee längst verzogen hatte, waren diese heftigen Temperaturschwankungen im Norden schon eine Sache, mit der man erstmal umgehen muss. In den acht Tagen, die ich insgesamt unterwegs war, wanderte das Thermometer von -3 über -12 bis -20 und dann wieder noch bis +5 Grad.

So kurz nach Jahresbeginn an den Myvatn zu reisen, kann ein schwieriges Unterfangen werden. Viele Unterkünfte hatten geschlossen, einige antworteten gar nicht erst auf Anfragen und auch das Visitor Center schloss wegen Wartungsarbeiten seine Tore. So konnte ich nicht mal nach dem Wetter fragen, was im Winter ja doch ab und an angebracht ist. Aber es klappte auch so und ein paar Tage ohne Internet übersteht man auch nach mehreren Monaten Island :D .
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Uwe
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Re: Sonne, Schnee und klirrende Kälte

Beitrag von Uwe » Mo 11. Jan 2010, 11:42

Monique hat geschrieben: ... Immerhin habe ich jeden Abend diese roten Lichter gesehen, die auf der Stelle zu stehen scheinen (nein, es waren nicht die Lampen von Reykjahlið).
Hallo Monique,
so so, du hast also jeden Abend dieses rote Licht gesehen, hmm. Brennivín light? Oder war es der Blick durch das Rotweinglas??? Bild

Ok, Spaß beiseite - deine Geschichte ist, wie auch schon die bisherigen, sehr interessant und amüsant zu lesen. Weiter so!!! Leider werde ich wohl bis zum Sommer keine finanziellen Mittel aufbringen können um Island vorher mal zu besuchen. Deshalb bin ich wohl auf deine Winterbilder angewiesen :wink:

Weiterhin viel Spaß und Super-Foto-Wetter!!!

Uwe
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Re: Sonne, Schnee und klirrende Kälte

Beitrag von Monique » Mi 13. Jan 2010, 01:10

Uwe hat geschrieben:so so, du hast also jeden Abend dieses rote Licht gesehen, hmm. Brennivín light? Oder war es der Blick durch das Rotweinglas???
Tsss, immer diese Unterstellungen 8) . Und dabei war ich so was von anständig, war doch schließlich zum Lernen dort oben.

Und hier der Beweis :D :
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DSC_9112.jpg (23.8 KiB) 5770 mal betrachtet
Ein paar Fotos stelle ich in die Galerie ein. Und ein paar mehr, Uwe, bekommst du mit den Mývatn-Sommer-Fotos, auf die du ja leider immer noch warten musst.

Monique
Zuletzt geändert von Monique am Mi 13. Jan 2010, 12:23, insgesamt 2-mal geändert.
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Highlights des Sommers - Der Ritt auf den Schafen

Beitrag von Monique » Mi 13. Jan 2010, 01:15

Jedes Jahr im Herbst steht er erneut an: der Abtrieb der Schafe aus dem Hochland und das damit verbundene anschließende Sortieren der Schafe. Tja und wie schon mal angedeutet: Ich war dabei! Auch wenn ich mich bei den Schafen sonst raushalte – an der Aktion kam ich nicht vorbei und ich habe es nicht bereut. Meine eine Kollegin hatte mich eingeladen, ihr und ihrer Familie zu helfen und da sie mit die meisten Schafe hier in der Gegend haben, gab es genug zu tun.

Jaja, wie leicht tönt es sich aus der Ferne „Klar, mache ich mit!“, selbst wenn man die Storys von den blauen Flecken hört. Wie anders ist es aber, wenn man am Ort des Geschehens ist und das Gewusel in diesem Rund beobachtet! Massen an Menschen und noch größere Massen an Schafen drängen sich auf engstem Raum, schubsen sich durch die Gegend, ärgern sich gegenseitig und am Ende gibt es doch immer den gleichen Sieger.

Die erste Runde habe ich echt nur zugeschaut – und zwar hinter der Absperrung - und mir gedacht: Da gehst du auf gar keinen Fall rein, du bist ja nicht irre! In der zweiten Runde gab es dann schon mal erste Kontakte zu den Schäfchen und ein intensiveres Beobachten. Bei der dritten Runde hieß es: Nun aber ran! Am Anfang dachte ich, ich würde die Schnittmuster in den Ohren NIEMALS unterscheiden können, aber je länger man dabei ist, um so besser klappt es. Und dann habe ich tatsächlich so manches Schaf „unserer“ Farm entdecken können. Und auch fangen! Dem Schaf mal eben die Ohren zu kraulen und zu schauen, zu welchem Haus es gehört, ist das eine. Es dann aber auch noch davon zu überzeugen mitzukommen, ist das andere und ohne etwas Gewalt nicht möglich. Da hieß es dann, das Tierchen an beiden Hörnern zu packen, es zwischen die Beine zu klemmen und Richtung Box zu zwingen.

Die Schafe versuchen sich von ihrem lästigen Reiter natürlich zu befreien und bocken und springen wie wild durch die Gegend. So manche Frau machte dadurch auch freundliche Bekanntschaft mit dem Erdboden, was besonders schön war, weil es an diesem Tag regnete und die Sache zum Teil einer Schlammschlacht ähnelte. Andererseits ist man tatsächlich in der Lage, gemeinsam mit den Schafen in ihrer Zwangslange auch den Rückwärtsgang einzulegen :D .

Tja und so habe ich einen Vormittag lang Schafe gejagt, sie an den Haaren gezogen, an den Hörnern gepackt, einem gar das Horn gebrochen, bin auf ihnen geritten, habe sie geschubst und mit ihnen gekämpft und ein unvergessliches Erlebnis gehabt. Noch am Abend im Bett hatte ich das Gefühl, in einer wogenden Masse aus Schafen zu stehen, die mir gegen die Beine drücken (so wie man auch das Gefühl der Schiffsbewegung hat, wenn man längst schon wieder an Land ist). Wenn ihr also mal die Chance bekommt, dabei mitzumachen, dann tut es einfach. Die Verletzungen halten sich in Grenzen - blaue Flecken an den Beinen hatte ich gar nicht, dafür ein paar Schnitt- und Schürfwunden an den Händen :D .
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DSC_6941.jpg (81.52 KiB) 5802 mal betrachtet
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Re: Einen Winter lang mitten im Nirgendwo

Beitrag von Nessy » Do 14. Jan 2010, 21:01

Wow die Sache mit den Schafen hört sich verdammt lustig an. Das wär was für mich als ollen Tierfanatiker, da hätt ich sicher mit gemacht. Scheiß auf blaue Flecken :lol: Klingt echt nach ner Menge Spaß auch wenns sicher nicht jedermanns Sache ist. Tolle Berichte übrigens.
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Das halbe Doppelzimmer

Beitrag von Monique » Fr 15. Jan 2010, 19:43

Als ich selbst noch als Gruppenreisender unterwegs war, hielt ich es einfach nur für ein nettes Angebot der Reiseveranstalter. Heute weiß ich, dass auch Reiseveranstalter glücklich über diese Institution sind und Hotels noch viel mehr: das halbe Doppelzimmer. Man bucht als Einzelreisender eine Gruppenreise und teilt sich mit einem gleichgeschlechtlichen Mitreisenden ein Doppelzimmer.

Für den Reisenden liegt der Vorteil hier in der Ersparnis des Einzelzimmerzuschlags, der die Reisekasse bei manchen Reisen ganz schön strapazieren kann. Dass man mit einem vorab völlig fremden Menschen ein Zimmer teilt, kann das Urlaubserlebnis verschönern, es kann aber auch in die Hose gehen. Die ganze Sache ist neben der Geld- oft auch eine Typfrage. Ich zumindest habe mit meinen anderen Hälften bis heute noch und das schon seit Jahren gute Kontakte.

Für Hotels – und das berichte ich aus der Perspektive, die ich hier erlebt habe – sind Einzelzimmer irgendwie ein Graus. Sie nehmen mehr Platz weg als ein halbes Doppelzimmer, brauchen eine komplette Badausstattung und man ist nicht wirklich gewillt, viele davon zu halten. Denn wenn man zu Lasten von Doppelzimmern (DZ) viele Einzelzimmer (EZ) hat, geht einem einfach mal auch Geld verloren – z.B. wenn nur noch EZ vorhanden sind aber Leute vor der Tür stehen, die gerne ein DZ hätten.

Auch macht so ein EZ mehr Arbeit. Man muss zwar ein Bett weniger ab- und neubeziehen, aber Bad wie auch Zimmer haben den gleichen Reinigungsaufwand wie ein DZ. Und wenn EZ auch kleiner sind, dann hat das aus Reinigungsgesichtspunkten nicht in jedem Fall Vorteile, denn oft sind sie dann unkomfortabler zu reinigen. Ich zumindest hasse es, unser EZ zu reinigen.

Wir haben übrigens nur eines. Wenn wir mehr brauchen, werden die DZ als EZ genutzt. Und genau das ist der Punkt, an dem die Hotels sich über das halbe DZ freuen. Wenn so eine 20-Mann-Gruppe anreist und 10 DZ nimmt, ist das wesentlich angenehmer als wenn sie z.B. 5 DZ und 10 EZ in Anspruch nimmt. Letztere Variante ist ganz ungern gesehen ;-). Je mehr DZ als EZ genutzt werden, um so weniger Betten kann ich verkaufen – das ist der Punkt. Und man muss ja nicht glauben, dass alle Reisenden so nett sind und als Einzelbelegung in einem DZ nur das nutzen, was ihnen als einzelne Person „zusteht“. Das zweite Bett wird gerne als Sitzgelegenheit genutzt oder als Kofferablage oder zumindest wird das Kopfkissen verwendet. Ganz zu schweigen von den Handtüchern. In so manchem Fall muss man also dennoch alles waschen und neu beziehen. Und das nervt auch das Reinigungspersonal :evil: . Wenn ich bei uns im System Gruppenbuchungen mit vielen EZ sehe, dann kriege ich immer schon Hörnchen, bevor die Gruppe überhaupt auf dem Hof ist ;-).

Reiseveranstalter wiederum planen ihre Reisen mit einer bestimmten Anzahl Reisenden und für die müssen Zimmer gebucht werden. Und zwar vorab – lange, bevor überhaupt eine Buchung eingeht. Lange, bevor jemand überhaupt über eine Reise nachdenkt. Wir sind derzeit z.B. bereits bei den Gruppenbuchungen für Sommer 2011. Fakt ist, dass der Veranstalter zum Zeitpunkt der Reservierung also in der Regel keine Ahnung hat, wie viele Zimmer er genau braucht. Fakt ist auch, dass die Anzahl der Einzelreisenden immer mehr ansteigt. Der Gründe gibt es viele und die spielen hier keine Rolle. Nun ist es also die Frage, wie viele Zimmer man reserviert, wie viele man überhaupt bekommt. Je mehr Zimmer ich brauche, umso eingeschränkter ist (zumindest hier in Island) meine Auswahl und je mehr EZ ich reserviere, um so unbeliebter mache ich mich auch bei den Hotels ;-). Okay, letzteres ist eine andere Sache, aber die verfügbare Menge an einem Ort kann schon ein großes Problem werden. Der Veranstalter kann dann also hoffen, dass möglichst wenig Einzelreisende buchen oder – wenn er es anbietet – dass sie die Option mit dem halben DZ wählen.

Bevor ich hier gearbeitet habe, hatte ich das halbe DZ aus Sicht des Reisenden schon immer für ne tolle Sache gehalten. Nun auch aus der Sicht des Hotels (wirtschaftlich und putztechnisch) und eines Veranstalters.

Also liebe Leute: Solltet ihr mal in die Situation kommen, als Einzelreisender eine Gruppenreise zu buchen, dann denkt an meine Worte, bucht ein halbes DZ und ihr werdet euch viele Freunde machen :D .

Auf Zeltreisen wird von einigen Veranstaltern alternativ das halbe Zweimannzelt angeboten :D . Ich habe es aber auch schon erlebt, dass eine solche Nutzung Voraussetzung war.
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Re: Einen Winter lang mitten im Nirgendwo

Beitrag von Jeroen » Fr 15. Jan 2010, 21:18

Das hübsche Bild vom Zeltplatz am Mývatn ist wohl als Illustration zum Thema "Zweimannzelt"gedacht?
Dieses Teil der Zeltplatz ist gerade das Stück wo ich meinen Zelt einmal aufgestellt habe.
Sag' mal: ist das Bild zufällig aufgenommen am 20/21.8.2008? Ich glaube, ich erkenne mein Fahrrad, gerade links von der Bildmitte! Und im Bildmitte wäre mein Freund dabei, sich die Sachen einzupacken...
Wenn dies stimmte, so soll deinen Zelt, oder wenigstens dein Standort, sichtbar sein auf beiliegendem Bild in die andere Blickrichting!
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Re: Einen Winter lang mitten im Nirgendwo

Beitrag von Monique » Fr 15. Jan 2010, 23:48

Hi Jeroen, nein wir waren Anfang Juli dort.

Man kann Abende auf einem Zeltplatz übrigens auch wunderbar damit verbringen, andere Leute beim Zeltaufbau zu beobachten :D . Das gibt spannende Geschichten. Iso-Matte vor die Haustür gepackt, netten Wein im Becher (nur deshalb kommt Uwe übrigens darauf, ich hätte am Mývtan statt Polarlichtern Rotweinreste gesehen - damit wir ja hier nichts falsch verstehen :wink: ) und dann entspannt in die Gegend geschaut und beobachtet. Und wer sich ein neues Zelt kaufen möchte und noch nicht schlüssig ist welches, dem hilft ebenfalls ein Gang über diverse Zeltplätze - das ist auf jeden Fall besser als jeder Verkaufsraum.

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Re: Das halbe Doppelzimmer

Beitrag von hwilbln » Sa 16. Jan 2010, 00:13

Monique hat geschrieben:

Also liebe Leute: Solltet ihr mal in die Situation kommen, als Einzelreisender eine Gruppenreise zu buchen, dann denkt an meine Worte, bucht ein halbes DZ und ihr werdet euch viele Freunde machen :D .

Auf Zeltreisen wird von einigen Veranstaltern alternativ das halbe Zweimannzelt angeboten :D . Ich habe es aber auch schon erlebt, dass eine solche Nutzung Voraussetzung war.
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Hallo Monique,
da ich in der Regel auch allein unterwegs bin, weiß ich auch die Vorteile eines halben Doppelzimmers/Doppelzelts zu schätzen. Ich fahre immer mit einem Reiseveranstalter, der seit 40 jahren auch Island-Reisen anbietet.
Allerdings besteht für männliche Einzelreisende oft das Problem (zumindest bei diesem Reiseveranstalter), dass es sehr wenig männliche Einzelreisende gibt und damit kein gleichgeschlechtlicher Partner vorhanden ist, mit dem man das Doppelzimmer teilen kann. Der Reiseveranstalter mit dem ich jetzt fünf Mal unterwegs war, bietet dann die Einzelnutzung des DZ zum halben EZ-Zuschlag an.
Letzten Sommer habe ich auf der Nordkalotten-Tour in Stamsund die Robuer, die sechs Betten hatte, nur mit dem Busfahrer teilen müssen. Das war natürlich Luxus pur.
Reine Einzelzimmer gibt es wirklich nur noch selten, i. d. R. habe ich ein DZ zur alleinigen Nutzung.
Gruß aus dem bitterkalten verschneiten Berlin.
Harald
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Re: Einen Winter lang mitten im Nirgendwo

Beitrag von Monique » Sa 16. Jan 2010, 00:33

Hallo Harald,

jaa, das Männer-Problem besteht tatsächlich. Es war auch diese Saison genügend zu beobachten, dass überwiegend einzelreisende Frauen in den Gruppen unterwegs waren. Das hat seine eigene Geschichte :wink: .

Mir war es einfach mal ein Anliegen, diese Dinge aus einer anderen Perspektive zu schildern, die ja auch ich vorher nicht wahrgenommen habe. Aber so gab es hier den Sommer über eine Reihe von Dingen, wo ich einfach nur dachte: Aha! Auch hat sich durch meine Arbeit hier mein eigenes Verhalten in Hotels / Gästehäusern verändert. Ich war zwar als Schüler schon mal 8 Wochen in einem Hotel tätig (in D), aber davon nur 5 Tage Housekeeping. Das hier in Island war eine ganz andere Erfahrung. Ich habe am Mývatn auch den Selbstest gemacht, hatte meine Hütte für 5 Nächte ohne Zwischenreinigung gebucht - es geht, dass man sowohl bei einer etwas ungünstigen Badeinrichtungen als auch die gesamte Hütte alles sauber halten kann. Also verstehe ich nach wie vor nicht, wie manche Menschen ein unvorstellbares Chaos im Hotelzimmer hinterlassen können :wink: .
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