Eyafjallajökull & Laugarvegur - Wintertrekking`14

Erfahrungsaustausch mal ausführlich.
PolarpicsHH
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Re: EYAFJALLAJÖKULL & LAUGARVEGUR - Wintertrekking`14

Beitrag von PolarpicsHH » Do 19. Feb 2015, 20:31

Hallo,

hatte und habe immer noch WIRKLICH IRRE VIEL BERUFLICH UM DIE OHREN, aber morgen geht's weiter..........fest :roll: versprochen !
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Re: EYAFJALLAJÖKULL & LAUGARVEGUR - Wintertrekking`14

Beitrag von PolarpicsHH » Sa 21. Feb 2015, 21:52

Ich bitte für meine verzögerte weitere Berichterstattung um Nachsicht, aber bei uns ist die halbe Firma krank und der Rest läuft auf dem Zahnfleisch, um Alles am laufen zu halten.

Wie ich sehe "braut" sich da gerade böse was zusammen an der Südküste :o !

Heute Nacht in der Region Vestmanna, Eyafjallajökull, Myrdalsjökull, Thorsmörk und südlicher Teil des Laugavegur Orkan bis 34-36m/s :shock: :shock: :shock:

Das wären bis 129km/h !!!

Ich weiß, viele werden mich jetzt vollends für verrückt halten, .........aber das würde ich jetzt doch gerne mal in einer kleinen Hütte "aussitzen"
PolarpicsHH
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Re: EYAFJALLAJÖKULL & LAUGARVEGUR - Wintertrekking`14

Beitrag von PolarpicsHH » Sa 28. Feb 2015, 18:40

SONNENSCHEIN.......aufstehen um 10:00 Uhr, startbereit gegen 12:00 Uhr mittags.

Bevor ich loslaufe noch die obligatorische Nachricht mit persönlichen Daten & Routenbeschreibung sowie "Hüttenendgeld" in den dafür vorgesehenen Briefkasten innen neben der Eingangstür.

Gehe zunächst ohne SS, da der Anstieg auf dieser Seite schneefrei ist und der Boden durch dauerhafte Sonneneinstrahlung entsprechend trocken & fest.

Komme aber nicht weit, denn bereits nach 100m um die nächste Ecke macht sich ein großes Schneefeld mit ordentlich Gefälle breit. Die Oberfläche durch Südausrichtung angeschmolzen und des nachts wieder angefroren, ist es mit Vorsicht zu begehen. Ich ramme meine schweren Stiefel tief in die weiße unberührte Pracht und komme so gut hinauf.

Oben dann der erste Weitblick. ALLES WEIß ! Aus einem mir heute nicht mehr erfindlichen Grund marschiere ich trotzdem weiter ohne SS......und laufe mit oft wechselnder Richtung, um im Gelände am besten voran zu kommen.

Nach gut 1h erreiche ich den Fuß des Berges -Tutti- dem von Fotos allseits bekannten und größeren -Hattafell- genau gegenüberliegend.

Erste kurze Pause und den weiten Blick in die Ebene genießend, knüpfe ich dann doch die SS loß.

Weiterlaufen ohne nennenswerte Probleme. Bei der ein oder anderen Furt ist wieder kurze Aufmerksamkeit gefordert, da die Bäche die Schneemassen an diesen Stellen gefährlich ausgehöhlt haben und besagte 1,5-2m dicke Schneedecke an diesen Stellen bereits ordentlich nachgeben ( also nach unten absinken ) und Risse aufweisen.

Ich aber sehr komme gut voran und kann mal so richtig Tempo machen. Richtig Spaß macht es aber erst, als ich mich die Utigönguhöfdar nach oben arbeite......technisch auch nicht sonderlich schwierig, aber durch freie Schotter und Feldpassagen auf jeden Fall abwechslungsreicher als ständig blöde geradeaus zu stapfen.

Oben dann ein WAHRLICH ATEMBERAUBENDER BLICK durch die weite Ebene der Innri-Emstrua nach Nordosten zur Hvanngil-Hütte hin.

WEIß WEIß WEIß.........ALLES WEIß.......nur die Bergspitzen und Teile der Hänge sind entsprechend frei und bilden für meine Augen einen sehr willkommenen Kontrast. Wer den Trek schon mal begangen hat, kennt diese große schwarze von Bergen eingefaßte Ebene.......die jetzt in meterdicken Schnee vollkommen eben "verpackt" zu sehen, ist irgendwie schon strange ! Entfernung bis nach Hvanngil ca. 7,5km Luftlinie. Im Sommer keine großes Sache und in gut 2h locker zu machen. Aber auf Schneeschuhen komme ich bei dem gewichtigen Gepäck selbst bei angefrorener Oberfläche in der Ebene nur mit gut 2km/h voran und laufe dabei schon voll am Anschlag.

Langsam laufen macht mich normalerweise nervös, von daher ist es irgendwie ein komisches Gefühl "volles Rohr" zu gehen und trotzdem bei jedem Schritt zu spüren, das es bei Weitem nicht so behände vorwärts geht, wie "unter normalen Umständen" gewohnt.

NUR MAL SO ALS RICHTLINIE.....nehmt 50% von dem was Ihr an Strecke sonst schafft ( dann seit Ihr schon richtig gut dabei .....ist der Schnee weicher ---> da zählt jeder Zentimeter mehr an Einsinktiefe ; geht's ratz fatz auf 30% runter ) !

Erreiche am späteren Nachmittag endlich die Brücke über die Innri-Emstrua........bzw. die Stelle, wo die Brücke ( auch für größere Jeeps geeignet ) über die mehrere Meter tiefe Schlucht des zumeist reißenden
Flusses spannt.

Ungefähr 40-50cm des seitlichen Holzgeländers schauen aus dem Schnee, ansonsten ist vom Rest der Konstruktion nichts zu sehen.......Blick nach Südosten in Richtung Myrdalsjökull........."ALLES EINE WEIßE EBENE".......Blick nach Nordwesten......dito, in 50-100m bricht dann aber der Canon doch aus den Schneemassen hervor.

EINZIGE LÄNGERE PAUSE........dann weiter !

Entdecke Superjeepspuren und merke schnell, das es sich auf diesen noch besser laufen läßt, da die Schneedecke an dieser Stelle durch die breiten Reifen und das hohe Fahrzeuggewicht entsprechend verdichtet wurden. Außerdem führen sie in die richtige Richtung. Laufe in ihnen wie ein Zug auf Schienen, verlasse ich diese Art von Läupe, werde ich sofort merklich langsamer.

Früher Abend........erreiche endlich die Furt der Blafjallakvisl !

Die Schneedecke bricht hier wie mit dem Messer geschnitten gute 1,5m senkrecht ab.

Vor zwei Jahren Mitte Juni habe ich entgegen aller Einschätzungen durch "clevere" Auswahl der geeigneten Stelle zum Furten diesen Stelle mit Schuhen an & trockenen Fußes bewältigen können.

Jetzt sieht es nicht danach aus.........DAS NERVT MICH JETZT TIERISCH.

Es ging bislang "mit ohne barfuß" UND ICH HABE NICHT VOR DAS JETZT ZU ÄNDERN........BASTA :x

Tigere 100m am Flussufer auf und ab um eine Stelle zu finden, wo ich einerseits mit den SS an meinen Füßen ins Flussbett absteigen kann und trotzdem nicht gleich bis zu den Knien im Wasser stehe. Denn sind die Stiefel erstmal innen naß, wird sich das bis zum Ende der Tour bei diesen Temps wohl nicht mehr ändern lassen.

Die Meindl sind gute 23cm bis zum Schaftende, wenn ich die SS anlasse gewinne ich nochmals 6-7cm, kann also gute 30cm Wassertiefe schaffen.

Die Blafjallakvisl hat natürlich mehr, heißt also, ich muß eine Stelle finden, an welcher auch noch entsprechend große Steine im Wasser liegen, die ich als Tritt benutzen kann.

Endlich bin ich soweit, komme vom Schnee so lala ins Wasser in stolziere mit den Tubbs von Stein zu stein wie ein Storch, der durch eine Wiese schreitet. Dabei macht sich eine Sache als äußerst hinderlich bemerkbar, welche ich nicht bedacht hatte. Die Strömung macht es sehr schwierig, die SS gegen die Strömung ( und nur so sollte man bekanntlich einen Fluß durchqueren ) wieder anzuheben.

Da hätte ich natürlich dran denken müsse. Bei jedem Schritt muß ich aufpassen,das es mich nicht umreißt. Wenigstens geben die vielen scharfen Crampons guten Halt auf den Steinen.

Ich schaffe es mit ach und krach und gelange ans andere Ufer, wobei ich nicht den direkten Weg wähle, sondern im zickzack den Steinen folge. Drüben angekommen, muß ich dann doch die SS lösen und über die Schneekante werfen, damit ich mich dann im Anschluß die 1,5m ohne Rucksack ( diesen habe ich ebenfalls den Tubbs hinterher geworfen ) wieder hochhangele.

HERRJE ..... Das war jetzt echt ein Stück Arbeit. Aber ich bin froh, auch dieses Hinderniss hinter mich gebracht zu haben und werfe voller Genugtuung einen letzten Blick zurück in die Ebene.

Den wende ich mich wieder meinem Tagesziel zu, sattele auf und schnalle an.

Die Fußgängerbrücke über die Kaldaklofskvisl ohne Probleme in Sichtweite, halte ich direkt auf diese zu.

Diese steht im wahrsten Sinne des Wortes, einfach doof in der Gegend rum. Den das über was sie sich normaler Weise spannt ist schlicht nicht vorhanden.........keine tosenden Wassermassen, kein tiefes Flußbett.......GARNICHTS :shock: !

SKURRIL :mrgreen:

Warum sollte ich also die steilen Stufen mit den SS an den Füßen hinaufkraxeln.

Ich benutze die 30-40m weiter abwärtz gelegene Furt für Jeeps.

Aber auch hier ist nur ein kleines Rinnsal vorhanden. Demonstrativ STAMPFE ICH HINDURCH wie ein Kleinkind durch eine Pfütze, sodaß rechts und links das Wasser wegspritzt.......ich freue mich diebisch :D .

Ein Schild schaut nicht weit davon aus dem Schnee.....also die oberen 30cm.......FOTO !

Jetzt sind es nur noch ein knapper Kilometer bis zur Hütte Hvanngil.
Als ich diese bei abendlichem Sonnenschein erreiche bin ich erschöpft aber froh.

Die Schneedecke überragt die Terasse vor der Haupthütte um gut einen ganzen Meter.

Kraxle hinunter, schnalle ab und lasse mich auf eine schneefreie Bank fallen.

Trinke und esse dann zwei Riegel. Checke die Hütte ! Der Eingang zum Vorraum ist wieder offen ( hier drinnen fänden ohne weiteres 10 Personen Platz. Es sind zwar keinerlei Sitzgelegenheiten vorhanden. Aber es ist trocken und sauber. Die Innentür ist wie vermutet abgeschlossen und durch Vorhängeschlösser gesichert.

Überlege kurz, ob ich jetzt meinen Tag beschließen soll, entscheide dann aber doch dagegen. Eine offene und frei zugängliche Alftavatn-Hütte in 5km Entfernung ist einfach zu verlockend.

Also Monsterrucksack wieder auf den Buckel,....... rauf auf die Schneedecke, SS anschnallen und weiter geht's .

Auf der anderen Seite des Tales in welchem die Hütten liegen, dann wieder gefährlich brüchige Schneebrücken mit Wasserläufen darunter.

SS abschnallen und am Rucksack befestigen, dann erklimme ich den mehr oder weniger schneefreien aber morastig weichen Hang hinauf zur Tannualda. Oben angekommen dann wieder Schneematsch durchsetzt von morastigen freien Flächen......ich laufe so, wie es ein schnelleres Vorankommen erlaubt. Und eigentlich müßte ich die SS wieder anschnallen, aber jetzt habe ich ECHT KEINEN BOCK MEHR, wieder abzusatteln und stampfe genervt weiter. Der nahe Alftavatn beflügelt und läßt mich über diese Misslichkeiten hinwegsehen.

Ein steileres 50m langes Schneestück bergab und ich bin im Tal der Bratthalskvisl, der vermeintlich letzten schwierigeren Furt.

Diese führt entgegen meiner Erwartungen deutlich mehr Wasser als gedacht und deren beidseitige Ufer sind zudem noch von einer tiefen aber sehr brüchigen Eisdecke eingefaßt.
Auch hier kostet es mich gute 15 Min. bis ich endlich drüben bin......meine Stiefel sind nun, Goretex hin oder her, merklich von außen durchgeweicht.

Folge dem gut sichtbaren Pfad und biege ENDLICH UM DIE LETZT KEHRE.......als ich dann die beiden Hütten am Alftavatn im Blick habe.

ERLEICHTERUNG UND FREUDE MACHEN SICH BREIT. :P

Halte genau auf diese zu. Nur noch eine letzte Furt. Eigentlich ein Klacks und nicht erwähnenswert. Eigentlich !!! Den auch hier das gleiche Spiel. Während um die Hütten herum so gut wie kein Schnee mehr liegt, sind die Ufer jetzt wieder mit 1-1,5m Höhe über normal in weiß verpackt. Selbst kleine Inseln im "Bachbett" sind mit gleicher Höhe vollgepackt. Irgendwie komme ich dann doch runter und auf eine der besagten Inseln rauf......laufe 20m auf diesen in Fließrichtung.......wieder runter ins Wasser.......laufe im Wasser abwärts, bis ich eine gute Stelle zum Ausstieg finde und bin dann endlich "drüben" :D :D :D .

Noch 50m stiefele ich durch den Morast und erreiche dann die höher gelegenen hölzerne Verbindung zwischen der alten kleinen grün/rot gestrichenen Hütte und dem neuen PRACHTBAU.


LETZTERER IST VERRAMMELT ! Die kleine aber, so wie es Friemann angekündigt hat offen. Hölzerne Schutztür auf, Innentür auf und ich stehe drinnen.

ANKUNFTSZEIT 20:30 Uhr !!! Habe also mehr als doppelt solange gebraucht als vor zwei Jahren.

MIR WABERT EIN ECKLIGER GERUCH NACH BAHNHOFSTOILETTE ENTGEGEN.........BÄÄÄÄ :?

SS & Rucksack schnalle ich draußen ab und lasse beides auf den Holzboden fallen. Auf Strümpfen rein und alle Fenster aufreißen. DURCHZUG FÜR 30min.

Suche mir im Schlafsaal eine Ecke aus und klappe die Matratze um. Außpacken. Kleidungswechsel. Fege erstmal beide Räume ( also Schlafsaal und Küchenbereich durch )....suche mir ein paar kleine Kerzenstummel zusammen und versuche etwas Wärme sowie heimelige Atmosphäre zu zaubern.

Richte mich genüsslich ein. Kleidungswechsel. Der Gasherd in der Küche geht ( JÄÄÄÄÄÄ :lol: :lol: )

Koche mir etwas und sitze dabei dicht am Herd......jede Wärme ist jetzt willkommen. Stopfe die Stiefel mit Toilettenpapier aus und stelle sie direkt neben die Gasflamme ( einem Windschutz gleich ) um sie eventuell wieder etwas trockener zu bekommen.

Laufe nachher draußen hin und her und Blicke hinauf zum Pass, der sich aber geheimnisvoll tief in Nebel hüllt.

Funke Reykjavik an und gebe meine Position durch. Montiere das Solarpanel vom Rucksackdeckel, um mein iphone zu laden und stelle voller entsetzen fest, das das Verbindungskabel im Laufe des Tages aus der kleinen Netztasche im Innendeckel der Schutzhülle des Solarpanels gefallen ist.

SOOOO EINE VERDAMMTE SCH**ßE :o :evil: :o !

Das iphone hat nur noch knapp 20% Ladestand. Ich habe zwar noch ein anderes Kabel mit Adapter, aber dieses paßt nur für den Satellitencommunicator und das Garmin.

OHHH MANN......ICH KÖNNTE ECHT SO RICHTIG ABKOTZEN !!! Ich ärgere mich grün und blau.

Schalte das Handy sofort aus.

Aber ich kanns jetzt nicht mehr ändern. Ab sofort sind nur noch wenige Photos möglich und die Kommunikation läuft ausschließlich über das andere Gerät. Netzempfang habe ich hier eh nicht mehr.

Sitze draußen im Windschatten der Hütte,....genieße den die abendliche Ruhe, der wind läßt merklich nach und alles wird ganz still. Auf dem Alftavatn liegt noch vollständig Schnee. UNENDLICHER FRIEDEN !!!! 22:30 Uhr.......es wird kalt und ich verkrieche mich nach drinnen. Schließe die schwere Innentür, schnappe mir das Hüttenbuch und sitze im Schlafsaal dicht am Fenster und blicke abwechselnd ins Buch und auf den See.

23:30Uhr ...... FEIERABEND !!!

Beschließe noch, morgen hier einen Ruhetag einzulegen, sodaß ich ohne schlechtes Gewissen morgen bis in die Puppen ausschlafen kann.

https://www.dropbox.com/sh/w4lpriik5t3q ... -iMXa?dl=0
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Re: EYAFJALLAJÖKULL & LAUGARVEGUR - Wintertrekking`14

Beitrag von PolarpicsHH » Sa 28. Feb 2015, 18:41

TO BE CONTINUED
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marled
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Re: EYAFJALLAJÖKULL & LAUGARVEGUR - Wintertrekking`14

Beitrag von marled » Sa 28. Feb 2015, 19:43

Toller Bericht, der sich in einem Rutsch lesen lässt. Schade nur, dass die Fotos so stark bearbeitet sind, das gefällt mir persönlich gar nicht. Passen mit ihrer Künstlichkeit nicht zu der Frische und Nähe deines Berichtes. aber das ist subjektiv.
Für die Schreibe jedenfalls ein dickes Danke von mir.
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Re: EYAFJALLAJÖKULL & LAUGARVEGUR - Wintertrekking`14

Beitrag von PolarpicsHH » Sa 28. Feb 2015, 21:18

Hallo liebe Marled,

Bild Nr. 2 ist zugegeben wirklich etwas "over the top"......aber die starken grellen Lichtkontraste sind einfach zu viel für die Software und die mangelnde Auflösungsquali der alten iphone 4 Kamera. Der Chip ist viel kleiner als bei einer normalen Kompaktknipse und jene ist ihrerseits weit von der Auflösung einer echten Spiegelreflex entfernt.

Wären die Bilder nicht deutlich bearbeitet, glaub mir, Du wärest noch deutlich mehr enttäuscht.

ABER ES KOMMEN SOWIESO NICHT MEHR VIELE BILDER.......LEIDER LEIDER......den Grund dafür habe ich ja bereits geschildert.

Daher auch meine sehr ausführliche "Schreibe"..... um dieses Manko wenigstens ein bisschen wieder auszugleichen.


Aber ich danke Dir ganz herzlich für Dein Lob.
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kilosierra
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Re: EYAFJALLAJÖKULL & LAUGARVEGUR - Wintertrekking`14

Beitrag von kilosierra » Sa 28. Feb 2015, 21:53

Deinen Bericht lese ich mit viel Vergnügen, da kann ich auch auf die Bilder verzichten.
Ich hoffe, Du findest bald die Zeit, weiter zu schreiben.

LG Kerstin
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Re: EYAFJALLAJÖKULL & LAUGARVEGUR - Wintertrekking`14

Beitrag von PolarpicsHH » So 1. Mär 2015, 01:50

Sehe gerade bei einem Kontrollblick in mein Reisetagebuch, das sich in meinen bisherigen Beschreibungen ein Zahlenfehler bei den Reisetagen/ bzw. dazugehörigen Datum eingeschlichen hat. Ich bitte für diese Nachlässigkeit um Entschuldigung
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Re: EYAFJALLAJÖKULL & LAUGARVEGUR - Wintertrekking`14

Beitrag von PolarpicsHH » So 1. Mär 2015, 02:47

10. Mai 2014 - 7. Tourtag

Schlafe bis "in die Puppen" aus und krieche erst zur Mittagszeit aus dem nur all zu kuscheligen Schlafsack. In der Hütte ist es kalt und klamm. Daher beim Anziehen neben der Fleecejacke auch noch die fette Daunenjacke drüber.

Schlurfe in die Küche und setzte Tee-/Kaffeewasser auf. Kontrollblick nach draußen zum Pass hinauf.........jupp...er ist immer noch da :mrgreen: !

Wärme mich am Gasherd. Der Wind pfeift um die Ecken der Hütte.

Damit ich bei der ungemütlichen Saukälte nicht wegen jedem Kaffeebecher runter zum Fluß muß, schnappe ich mir einen großen Wasserkanister und fülle gute 20l sauberstes Schmelzwasser ab.

Wuchte diese zurück in die Hütte, esse mein Frühstücksmüsli, trinke dabei meinen heißgeliebten Kaffee, höre dem Wind zu und denke............................GARNICHTS.......wie der Blechmann aus dem Zauberer von Oz, der ab und an auch mal ganz ohne Funktion nur so da sitzt, bis man ihn wieder aufzieht......... :roll: !!!

Wechsele mehrfach das Papier in den Stiefeln um diese wieder durchzutrocknen. Das feuchte Papier sammle ich um es später mit etwas "Brandbeschleuniger" draußen abzufackeln und der Asche dabei zuzusehen, wie sie vom Wind auf nimmer wiedersehen über den Alftavatn gen Südwesten davon getragen wird.

Nachmittags funke ich Reykjavik an und frage nach den Wetterprognosen. Sende via Satellite zudem ein Lebenszeichen an meinen Vater ( der sich nach nur 3h zu meiner Überraschung zurückmeldet, obwohl er sonst sogar Schwierigkeiten hat, einen DVD Player zu programmieren ).
Dann poste ich noch über die gleiche Verbindung meinen aktuellen Status mit Standortangabe auf Facebook.

Inspiziere die neue Hütte von Außen, schaue wo immer möglich wehmütig ins Innere und nehme auch die Rangerhütte genauer unter die Lupe.......irgendwie muß man ja die Zeit totschlagen.

Komme später zurück in meiner Hütte zu der Erkenntnis, das ich zuviel Lebensmittel bei mir habe und sortiere eine gute Stunde lang genau abwägend etliches an Energieriegel und anderem Zeug aus, das ich zur freien Verfügung in der Küche mit Notiz hinterlege.

Die erste von 3 mitgeführten 220gr. Gaskartuschen ist leer. Auch das erspart mir weiteres Gewicht.

So langsam macht sich bei mir die Erkenntnis breit, das meine ursprüngliche Route bis hinauf nach Kerlingafjöll nicht mehr zu machen ist. Schaue mir lange die Karte an und suche nach einer befriedigenden "Exitlösung".

Beschließe dann nach langem hin und her von Landmannal. auf direktem Wege nach Norden auf der F208 bis nach Sigalda zu laufen ( und somit meine ursprüngliche Planung an Landmannahellir vorbei weiter querfeldein zur südlichen F26 zu kommen, über Bord zu werfen ) und dann ab dort auf der asphaltierten F26 gut "Strecke machen zu können" und zügig das ganzjährig geöffnete Mountainhotel Hrauneyjafoss zu erreichen.
Von da dann über die F32 und irgendwie auf direktem Wege weiter in westlicher Richtung bis zum Gullfoss-Geysir als Ziel zu gelangen.

Plane für morgen ausnahmsweise sehr früh gegen 05:00 Uhr aufzustehen um spätestens um 07:00 Uhr startbereit zu sein. Mein Plan sieht vor, möglichst gegen Mittag Friemann's Hütte ( Hrafntinnusker ) zu erreichen und sollte es so kommen und die Kräfte ausreichen, gleich weiter nach Landmannal. abzusteigen.

Licht aus bereits gegen 20:30 Uhr !
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Re: EYAFJALLAJÖKULL & LAUGARVEGUR - Wintertrekking`14

Beitrag von PolarpicsHH » So 1. Mär 2015, 02:47

TO BE CONTINUED
Zuletzt geändert von PolarpicsHH am So 1. Mär 2015, 02:48, insgesamt 1-mal geändert.

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