Re: Hornstrandir - vorbei an Drangajökull - über Hraun zur -635- ...
Verfasst: So 22. Sep 2019, 15:46
Nachdem ich so ein wenig was vom früheren Leben im Reykjafjördur erfahren hatte, so war meine Fantasie nun völlig beflügelt
Die beiden Bungalows mögen sich hier wahrscheinlich Familienangehörige oder Verwandte hingesetzt haben … und das für eine Saison, die gerade mal 2 Monate anhält. Wo aber ist nun der Zeltplatz? In der Nähe des letzten Bungalows stand da ja noch dieser Holzschuppen. …
... schaun wir uns den doch mal näher an, dachte ich mir so. Von hinten her öffnente ich die durch einen Holzbügel verriegelte Tür und fand eine perfekte Toilette vor. Freilich, Spülwasser muss man von der nahen Húsa holen. Ich ging um das kleine Gebäude herum und siehe da, auch nur ein Holzriegel. Ich öffne ihn und finde ein kleines Stübchen mit Küchenecke, einer Bettstelle und sogar einer eingebauten Dusche vor. Trotzdem war vieles hier sehr provisorisch, und die hintere Wand hatte so grosse offene Lücken, dass sie mit einer Folie abgedichtet war. Auf dem Fenstersims lagen verrostete Feuerzeuge und überhaupt, alles schien hier längere Zeit nicht benutzt worden zu sein.
Derweil verschlechterte sich draussen das Wetter, es war der ohnehin kälteste Tag der bisherigen Tour. Es begann zu regnen und der Wind frischte ordentlich auf. Was also lag da näher, als hier in der kleinen Hütte das Quartier aufzuschlagen. Ich war jetzt also der Bauer von Stórastakksvík / Húsadalur …
Schnell hatte ich mich eingerichtet: die Schnapsflasche und den kleinen Weltempfänger ans Fenster gestellt, Isomatte und Schlafsack auf dem Bett ausgebreitet, die noch tropfenden Sachen von meiner Pittiplatschtour in der Dusche hängend, der Benzinkocher blubbernd, die Rittersportschokolade bereitliegend, und zum späteren Abend gibt es dann ja noch die Bombenpäckchensuppe ... was also braucht der Mensch noch mehr zum Leben?!