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Ich begebe mich erstmal wieder zurück in die Jugendherberge. Mal was zu essen machen und dann weitersehen. Vielleicht hat das Wetter ja ein Einsehen und es hört auf zu regnen...

Mitten im Dorf fliegt aus der Böschung am Fußweg plötzlich eine Bekassine (Hrossagaukur) schimpfend auf. Sie war so gut versteckt, dass ich sie überhaupt nicht gesehen habe.
Im Vorbeigehen sehe ich aus dem Augenwinkel noch was. Tatsächlich, sie hat da ein Nest mit 2 noch sehr kleinen Küken. Mit dem Finger am Auslöser entferne ich mich schnell, damit die Mutter wieder zu ihren Kindern kann. Was für eine Überraschung, berührend und auch ein bisschen traurig. Eines der Küken liegt seltsam da. Ich fürchte, es ist tot.

Später am Nachmittag ziehe ich noch mal los. Das Wetter ist zwar immer noch nicht freundlicher, aber ich bin ja schließlich auch nicht aus Zucker

Reykhólar, rauchende (dampfende) Hügel, trägt seinen Namen zu recht, wie man sieht.

Wollige und gefiederte Begegnungen ...



Und manche Selbstverständlichkeiten müssen extra betont werden.

Kleiner Goldregenpfeifer (Heiðlóa) allein auf Tour.




Von den Eltern ist jedenfalls keiner in Sicht. Vielleicht sind sie auch nur gut versteckt. Die erwachsenen Goldregenpfeifer, die ich gesehen habe, sind jedenfalls ziemlich weit von diesem Küken entfernt, in die entgegengesetzte Richtung. Dafür fliegt in der Nähe ein Regenbrachvogel (Spói) mit. Sein Babysitter, artübergreifend? Oder eher Zufall. Vielleicht läuft ja irgendwo im hohen Gras, meinen Blicken entzogen, auch ein junger Regenbrachvogel rum.

In der Jugendherberge ist mittlerweile eine slowakische Familie angekommen. Die Berlinerin hat spontan noch um 2,3 Nächte verlängert, weil das hier so ein schöner, ruhiger Ort ist. Und wo trifft man sich, um den schönen Tag ausklingen zu lassen? Natürlich im heißen Topf.

Ach so schön! Wir hatten mal das Glück bei unseren Wanderungen, ein Schneehuhn mit elf Jungen bei einer Schafsammelstelle zu sehen.
Vorweihnachtliche Grüße

P.S. Deine Bilder machen extreme Sehnsucht.
Gruß Ulla