Erstmals Reyjkanes

Erst der golden Circle und dann die blaue Lagune? Dettifoss als Tagesausflug? Genügt für Reykjavík 1 Tag? Europa in eienr Woche und Island in zwei? Hier gibt es Diskussionen rund um die Reise- und Routenplanung.
aurora
Svartifoss-Fischer
Beiträge: 13
Registriert: So 3. Dez 2017, 21:11

Erstmals Reyjkanes

Beitrag von aurora » So 3. Dez 2017, 21:33

Hallo!

Schon seit einiger Zeit lese ich hier im Forum mit, denn ich plane unseren ersten Urlaub in Island.
Es geht am 18.8.2018 los und wir (mein Mann, unser Sohn (6) und ich) werden gute 2 Wochen zur Verfügung haben.
In dieser Zeit wollen wir mit dem Wohnmobil einmal um die Insel fahren.

Nun ergeben sich bei der genaueren Planung immer wieder Fragen, die ich auch mit Hilfe des Internets nicht eindeutig klären kann.
Daher denke ich, dass ich hier am Ehesten eine Antwort finden werde, denn hier tummeln sich doch einige Island-Kenner" :)


Wie sinnvoll ist dieser Tagesplan?
Morgens um ca. 9 Uhr möchten wir unser WoMo am Flughafen abholen. Danach fahren wir erstmal nach Gardur, wo wir unser Gepäck abholen. Macht es Sinn über Sandgerdi retour zu fahren und dort das Nature Center anzusehen? Wir würden dann zurück nach Keflavik kommen, hier mal einkaufen und dann das Viking Museum und das Stekkjarkot ansehen. Dafür rechne ich mal ca. 2 Stunden (eher großzügig).

Anschließend möchte ich über die Straße Nr. 44 nach Hafnir fahren, weiter dann über die 425 bis nach Grindavik. Ist diese Straße für ein WoMo befahrbar? Auf GoogleMaps sieht sie zumindest asphaltiert aus.
Wir möchten hier ein paar Abstecher in den Reykjanes Geopark machen. Die Brücke zwischen Europa und Amerika scheint gut erreichbar zu sein. Was aber ist mit dem Reykjanes Lighthouse, dem/der Valahnukamöl, den alten Siedlungsresten von Eldvorp? Hier finde ich keine brauchbare Information, wie weit man mit dem Fahrzeug hinkommt und was zu gehen ist.
Wir möchten gerne die eine oder andere Wanderung machen, doch sollten die Entfernungen auch gut an diesem einen Tag machbar sein. Wir wollen uns ja nicht gleich übernehmen.

Was wäre denn sonst noch sehenswert in diesem Bereich? Muss mich erst noch weiter einlesen, habe aber schon Krysuvi und die Solfataren am Plan.

Wenn das Programm soweit schaffbar wäre, würden wir in Grindavik am Campingplatz übernachten.


Ich freue mich schon auf eure Erfahrungen und Tipps!

Vielen Dank im Voraus,
Aurora
Benutzeravatar
Monique
Plauder-Elfe
Beiträge: 3512
Registriert: So 7. Mai 2006, 16:36

Re: Erstmals Reyjkanes

Beitrag von Monique » Mo 4. Dez 2017, 10:10

Hallo Aurora,

willkommen im Forum. Ich kann nicht alle Fragen beantworten, aber vielleicht einige:

Bei dem Viking Museum meint ihr sicher das Víkingarheimar - ich war vor Jahren mal drin, aber eine Stunde kann man da glaube ich sehr gut einplanen. Stekkjarkot war ich nicht. Generell würde ich Museen zunächst als Schlechtwetteralternative ansetzen. Will heißen: Wenn ihr an diesem ersten Tag geniales Wetter habt, seht eher zu, dass ihr euch draußen aufhaltet, statt in Museen abzutauchen. Gerade bei den Museen auf der Reykjanes-Halbinsel habt ihr ja zur Abreise hin noch Gelegenheit, da kommt ihr zwangsläufig noch einmal hin. Bei der Gelegenheit empfehle ich euch dann auch noch das - aus meiner Sicht - wunderbare Salzfischmuseum in Grindavík.

Die Straße 44 und dann 425 ist aspaltiert. Ihr kommt inzwischen an der Küste um die gesamte Halbinsel auf asphalierten Straßen, mit dem WoMo also kein Problem. Die Brücke zwischen den Kontinten liegt quasi direkt an der Straße, der kleine Abzweig ist gekennzeichnet, der Parkplatz ist asphaltiert. Zum Leuchtturm hin (Reykjanesviti) gab es zumindest im September immer noch ein Stück, das nicht asphaltiert ist und ein paar Dellen hat, aber das is machbar. Ich habe dort auch WoMos gesehen und mit Bussen fahren wir da ja auch hin. Die Straßenführung ab Kraftwerk finde ich dort auf den ersten Blick etwas irreführend, aber letztendlich ist es kein Problem.

Eldvörp ist eine Kraterreihe - siehe Infos dazu hier und hier. Da kommt ihr mit dem WoMo nicht hin, dorthin muss man wandern (hier).

Der Reykjanes Geopark ist kein eingezäunter Park, sondern ein großes Gebiet. Informationen dazu findet ihr hier. Unter "our Geopark" findet ihr den Punkt "Geosites", der die speziellen Gebiete/Orte/Strukturen dieses Geoparks listet.

Wenn ihr in Grindavík übernachtet, ist das alles gut machbar. Ich denke, ihr schafft es an dem Tag auch noch gut, ab Grindavík die 25 km bis Krýsuvík zu fahren und euch das dortige Geothermalgebiet anzuschauen.

Viel Spaß bei der Planung.
Monique
Benutzeravatar
marled
Weiser von Thule
Beiträge: 1248
Registriert: So 19. Jun 2005, 14:38
Kontaktdaten:

Re: Erstmals Reyjkanes

Beitrag von marled » Mo 4. Dez 2017, 10:57

Hi!
Ich würde Moniques Ratschlag folgen und mir die Museen für einen regnerischen Tag aufheben, auf der Reykjanes gibt es soviel zu sehen, dass es an einem schönen Tag Verschwendung wäre, den in Häusern zu verbringen.
Bevor ihr nochmal nach Keflavik zurückfahrt um einzukaufen, würde ich das in einem Rutsch mit dem Wohnmobil abholen erledigen. Dann könnt ihr in Garður erstmal gemütlich euer Gepäck abholen und an den zwei Leuchttürmen im kleinen Leuchtturm einen Kaffee trinken und ein wenig bei Ebbe am Strand langlaufen.
Danach würde ich von Garður aus über Sandgerði nach Stafsnes fahren, mir dort die Kirche anschauen und dann erst weiter zum Reykjanestá mit Gunnuhver, Leuchtturm und Valahnúkar. Etwa ab Hvalsnes könnt ihr auf den Planetenweg achten am Straßenrand, Erklärungen dazu in der Reykjanes Power Plant.
Auf der Strecke bis Grindavík gibt es an der Straße verschiedene Ausschilderungen für Wanderwege, z. B. zum Hafnarberg, kurz vor der Brücke über die Kontinente, oder zum Brímketill. Und falls ihr in Grindavík übernachtet, lohnt sich da auch die Wanderung um Hópsnes, am Weg entlang sind Gedenktafeln zu den einzelnen Schiffen aufgestellt, die dort in Stürmen gestrandet sind, die Überreste der Schiffe liegen am Strand.
Marled
aurora
Svartifoss-Fischer
Beiträge: 13
Registriert: So 3. Dez 2017, 21:11

Re: Erstmals Reyjkanes

Beitrag von aurora » Mi 6. Dez 2017, 21:54

Hallo!
Danke für eure Antworten! Werde mir eure Vorschläge morgen nochmal genau durchsehen und die Planung dann zum x-ten mal umwerfen :D

Wisst ihr, wie weit der Weg zur Hafnaberg Klippe ist? Sieht doch recht weit aus.

Ich wusste nicht, das es auf Hopsnes mehrere Wracks gibt, dachte, dass es nur eins ist. Der Leuchtturm bringt da wohl nicht den gewünschten Erfolg :lol:
Also dieser Punkt kommt fix auf die Liste!!

Nun nimmt das ganze schön langsam Gestalt an, das gibt wieder neuen Mut!

Danke nochmal für eure Hilfe!

Schönen Abend,
liebe Grüße Aurora
Benutzeravatar
Monique
Plauder-Elfe
Beiträge: 3512
Registriert: So 7. Mai 2006, 16:36

Re: Erstmals Reyjkanes

Beitrag von Monique » Do 7. Dez 2017, 08:52

Hafnarberg: Ich war im Mai 2015 mal dort, der Weg zog sich ewig. Ich kann aber nicht mal sagen, wie lang es war - irgendetwas zwischen
45 und 60 min und ich gehe nicht sonderlich langsam. Impressionen eines Nicht-Schön-Wetter-Tages dort findest du hier.

Monique
aurora
Svartifoss-Fischer
Beiträge: 13
Registriert: So 3. Dez 2017, 21:11

Re: Erstmals Reyjkanes

Beitrag von aurora » Do 7. Dez 2017, 11:00

Hallo!


Hier mal mein neuer Plan für diesen Tag:

Gegen 9 Uhr Übernahme des WoMos am Flughafen, einkaufen in Keflavik.
Das Vikingarheimar wird als Schlechtwetteralternative im Fokus behalten.

Bei schönem Wetter gleich weiter nach Gardur, Gepäck abholen und über Sandgerdi (ev. Þekkingarsetur) weiter bis nach Hvalsnes (Hvalsneskirkja).
Weiterfahrt über die Straße Nr. 45 und 44 Richtung Hafnir, weiter auf 425.

Stopps: Brücke Europa-Amerika
Vogelfelsen Hafnaberg (ca. 2 Stunden, wenn wir gut in der Zeit liegen)
Kraterreihe Stampar (ca. 30 – 60 min)
Gunnuhver – Reyjkanesviti – Valahnukur (mit Blick auf Eldey, insg. ca. 1-2h)
weiter auf der 425: Stopp am Brimketill

Fahrt nach Grindavik (ev. Salzfischmuseum)

Spaziergang zum Hopsnesviti (Wracks) :D

Dann werden wir am Campingplatz in Grindavik nächtigen.

Ich denke, dass das zeitlich machbar ist. Je nach Wetter und Laune werden wir dann variieren.

Da ich keinen geeigneten Stellplatz in der Nähe von Krysuvik finde, wird es so am besten sein. Denn weiterzufahren bis nach Selvogur wird nichts bringen, denn dann müssten wir am nächsten Tag retour nach Krysuvik.
Ich verwende die Seite Tjalda.is für die Recherche der Campingplätze. Gibt es eine bessere Seite??

Vielen Dank! :)

Aurora
Benutzeravatar
marled
Weiser von Thule
Beiträge: 1248
Registriert: So 19. Jun 2005, 14:38
Kontaktdaten:

Re: Erstmals Reyjkanes

Beitrag von marled » Do 7. Dez 2017, 12:14

tjalda.is enthält die meisten, wenn auch nicht alle Campingplätze. In den letzten vier Jahren gabs ein ständiges Auf und Ab bei den CPs, einige wurden geschlossen, andere eröffnet.
Du kannst hier nochmal schauen: https://www.inspiredbyiceland.com/plan- ... ep2017.pdf]
Marled
aurora
Svartifoss-Fischer
Beiträge: 13
Registriert: So 3. Dez 2017, 21:11

Re: Erstmals Reyjkanes

Beitrag von aurora » Do 7. Dez 2017, 16:50

Danke marled, werde mich hier mal umsehen!
Benutzeravatar
Uwe
Weiser von Thule
Beiträge: 1599
Registriert: So 1. Feb 2009, 22:40
Kontaktdaten:

Re: Erstmals Reyjkanes

Beitrag von Uwe » Fr 8. Dez 2017, 01:27

Hallo Aurora,
auch von mir noch nachträglich willkommen im Forum.
aurora hat geschrieben: Hier mal mein neuer Plan für diesen Tag:

Stopps: Brücke Europa-Amerika
...
Ich möchte an dieser Stelle noch etwas ergänzen zu jener „Brücke zwischen den Kontinenten“. Diese Brücke stellt nur symbolisch die Grenze zwischen Europa und Nordamerika dar. Dies steht inzwischen auch auf einer Informationstafel vor Ort. Dass man wirklich auf einer Brücke zwischen beiden Kontinenten hin und her laufen kann ist also schlichtweg unsinnig. Leider findet man diese Falschinformationen auch in den aktuellen Ausgaben einiger renommierter Reiseführer und so übernehmen zahlreiche Reiseblogger diese Fehlinformation und verbreiten diesen Schwachsinn im Internet. Aber egal wie oft man es verbreitet und wie viele Leute daran glauben, es bleibt falsch.
Die eigentliche geologische Grenze zwischen den beiden Lithosphärenplatten ist (auf Reykjanes) etwa 5 km breit. Genau genommen liegt diese Brücke am nördlichen Rand der Westlichen Riftzone und man geht eigentlich nur auf der Nordamerikanischen Platte über eine 18 m lange Brücke.
Es bleibt ein Rätsel warum diese Brücke überhaupt gebaut wurde, denn sie ist völlig sinnlos. Es wurden zwar auch zwei Informationstafeln aufgestellt, aber deren Informationsgehalt hält sich leider sehr in Grenzen. Man kann sich den Besuch dieser Brücke eigentlich sparen und stattdessen seine wertvolle Reisezeit an anderen Orten nutzen. Wer wirklich ernsthaft etwas über die Plattentektonik und den Mittelatlantischen Rücken wissen und verstehen möchte, der sollte das Informationszentrum von Þingvellir besuchen.
So, diese Information musste ich mal wieder loswerden, denn die Richtigstellung dieser Tatsache ist mir als Geologe wichtig. ;)

Ansonsten gefällt mir dein Plan. Hoffentlich wird das Wetter gut, denn Reykjanes ist eine sehr schöne Halbinsel. Wenn ihr wollt - also v.a. eure Kinder, dann könnt ihr am Abend noch ins Bad von Grindavík gehen. Es ist zwar schon ein paar Jahre her als ich das letzte Mal drin war, aber ich habe es als sehr gut in Erinnerung.

Uwe
http://www.unique-iceland.com
Reiseführer: Rundreise mit Wanderungen / Trekkingführer: Naturparadies am Polarkreis und Südliches Hochland
Wanderkarte: ÍSLAND (1:50.000): Landmannalaugar, Laugavegur, Þórsmörk, Fimmvörðuháls (wasserfestes Papier)
Benutzeravatar
Ruthw
Hüter des Gullfoss
Beiträge: 194
Registriert: Mo 19. Okt 2015, 08:55

Re: Erstmals Reyjkanes

Beitrag von Ruthw » Fr 8. Dez 2017, 02:45

Danke für den Beitrag!

Die Brücke wurde rein symbolisch über irgendeine der Spalten gezogen um zu erinnern, dass in diesem Gebiet die Kontinentalplatten aufeinander treffen.
Es ist natürlich was für Touristen, aber nicht nur. Bei meiner ersten Islandreise habe ich eine isländische Kindergruppe erlebt, die mit ihren Betreuern diese Stelle besucht haben. Es war eine Riesengaudi, die Kinder liefen über die Brücke und tanzten Amerika schreiend auf der anderen Seite herum. So hat das ganze viellecht auch noch einen Lerneffekt. Die genauen geologischen Gegebenheiten verschlafen sie dann hoffentlich nicht in der Schule.
Antworten