Auch wenn am Samstag nicht viel passiert zu sein scheint, sorgt das Ereignis dennoch für weiterhin viele Nachrichten. Ich habe eben mal quergelesen:
Zu dem Magmalauf am Samstag heißt es noch, dass bis zum Start alles im Grunde ähnlich dem war wie bei den Ausbrüchen zuvor: gewisses Volumen an Magma in der Kammer, ankündigende Erdbeben, Magma setzt sich in Bewegung. Man scheint aber recht schnell bemerkt zu haben, dass die Deformationserscheinungen (Verformung an der Oberfläche) schwächer ausgefallen waren als bei den Ereignissen vorher. Der Druck schien nicht ausreichend, um das Magma bis an die Oberfläche zu bringen. In der Ferne bekommt man so etwas ja gar nicht mit (irgendwann wurde es dann in den Nachrichten erwähnt), aber ich finde es erstaunlich, was dort alles in Echtzeit gemessen zur Bewertung herangezogen werden kann.
Man geht auf Basis von Modellrechnungen davon aus, dass am Samstag 1,3 Mio m³ Magma in den neuen Magmatunnel geflossen sind. Das wird als nicht viel angesehen. Die Berechnungen gehen ebenfalls davon aus, dass zuvor täglich ca. 0,5 Mio m³ Magma in die Magmakammer unter Svartsengi geflossen und dies auch weiterhin so erfolgt. Daher geht man davon aus, dass die Menge, die Samstag abgeflossen ist, am Dienstag wieder aufgeholt sein wird = die Magmakammer enthält Dienstag ungefähr das gleiche Volumen an Magma wie vor dem Magmalauf. Denn der Magmenzustrom in die Magmakammer hält unvermindert an.
Das bedeutet: Ab Dienstag (5. März) könnte man an der selben Stelle stehen wie schon Samstag. Was dann passieren könnte, dazu gibt es verschiedene Szenarien, die irgendwie immer mehr zu werden scheinen:
* erneuter Magmalauf in den nächsten Tagen mit oder ohne Ausbruch
* möglicher Ausbruchsort: zwischen Hagafell und Stora-Skogsfell . Wenn dem so ist, kann die Vorwarnzeit unter 30 min betragen.
* andere Ausbruchsorte sind möglich
* Man zieht aber auch in Erwägung, dass sich die Aktivität in / unter der Sundnhúker-Kraterreihe verändert. Es wird nicht ausgeschlossen, dass das Magma sich wie bei den Ausbrüchen am Fagradalsfjall verhält:
„Dort bahnte sich ein Magmakanal seinen Weg, dann ließ die seismische Aktivität nach und ein paar Tage später brach die Eruption relativ lautlos aus. Aus diesem Grund sind wir weiterhin auf der Hut.“ (siehe
hier)
* Möglich ist auch, dass sich das Magma in der Magmakammer mit der eigentlichen (tiefer liegenden Quelle) verbindet, direkt von dort gespeist wird. In diesem Fall könnte die Lava sehr langsam austreten. (siehe
hier)
Was konkret in den nächsten Tagen/Wochen eintreten wird, lässt sich allerdings nicht vorhersagen. Man kann auch nicht vorhersagen, welches der Szenarien am wahrscheinlichsten ist. Es bleibt (derzeit) das Geheimnis der Natur und lässt alle gespannt warten.
Monique