Regencape

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Andrea.t77
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Re: Regencape

Beitrag von Andrea.t77 »

Anscheinend wäre es wohl falsch oder nicht oft genug gewaschen worden.
Nicht oft genug??? :?
Zudem hat die Jacke an beiden Ärmeln so eine Art Flusen, das kommt laut Montane von starker Abnutzung.
Wie kann das sein? Die Jacke ist gerade mal 1 Jahr alt und war 3 Wochen in Island in Benutztung, sonst nie.
Ich bin echt enttäuscht :(

Hatte jemand schon mal ähnliche Problem mit Jacken anderer Hersteller?
Ich hatte das Problem auch, 2007 mit einer The North Face Jacke, allerdings mit besserem Ausgang seitens des Herstellers.

Aber bis dahin war es ein langer Weg: Ich hatte die Jacke das erste Mal während der 3 Wochen Island an - und war ständig nass drinnen. Es war auch von Anfang an kein Abperleffekt zu sehen. Zurück zu Sportcheck, "die Jacke ist undicht."
"Das kann gar nicht sein, das ist unsere Beste..."
"EBEN! Genau deshalb habe ich die ja auch gekauft!!!" :twisted:
Dann kam die ganze Bandbreite, was ICH falsch gemacht haben könnte:
Keine Funktionswäsche? - Doch! --- Zu sehr geschwitzt und von innen nass? - Ja, das auch (was ebenso Mist ist!), aber auch bei Kälte und Regen OHNE Anstrengung. --- Falsch gewaschen? - Ich hab die noch nie gewaschen, ich hatte sie das erste Mal an. - Oh, sie müssen sie aber erst waschen, bevor wir einschicken können... :roll:
Mit gewaschener Jacke ne Woche später fast das selbe Gespräch, dann endlich eingeschickt, nach 2,5 Monaten!!! (wie gut, dass ich das nicht vorher gemerkt hatte, sonst wäre ich wohl ganz ohne Jacke nach Island gefahren) kam die Antwort, dass es anerkannt wurde...
Jetzt hab ich trotzdem wieder ne The North Face, Regen bleibt draußen, aber wenn ich schwitze bin ich immernoch unzufrieden.

Vielleicht kannst du ja Widerspruch einlegen und noch mal ganz genau dein Verhalten mit der Jacke beschreiben. Ich wünsche dir viel Erfolg.

VG, Andrea
MartinB
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Re: Regencape

Beitrag von MartinB »

Wenn die Jacke eine original Gore Membran hat, dann kann der Händler sie zu Gore eingeschicken. Die röntgen das Teil und stellen fest, ob die Membran defekt ist. Wie das bei den anderen Membran-Hersteller ist, weiß ich nicht. Bei der Herstellung der Membran gibt's immer mal wieder Chargen, die nicht in Ordnung sind. Dafür kann dann der Bekleidungshersteller nichts.

Aber dass die Händler erstmal zurückhaltend sind, kann ich ein Stück weit auch verstehen. Viele Kunden haben zu hohe Erwartungen an die Dampfdurchlässigkeit der Membran und wundern sich, wenn sie bei höheren Außentemperaturen dann doch von innen absaufen ... Klar, die Membranen der ersten Generationen waren dampfdurchlässiger als die heutigen und auch klar, dass die Werbung was anderes suggeriert.

Aber beim Abrieb an den Ärmeln würde ich den Spieß umdrehen und Herstellungsfehler oder minderwertige Qualität geltend machen.

Meine Empfehlung: Nicht gleich klein beigeben. Die Service-Qualität der Händler im Falle von Reklamationen ist SEHR unterschiedlich. Aber trotzdem darüber nachdenken, ob es sicher ist, dass die Jacke fehlerhaft ist, oder ob es (für die Jacke zu starkes) Schwitzen ist, was zur Feuchtigkeit führt. Dabei spielt beispielsweise auch der Ort der Feuchtigkeit eine Rolle. Meine Frau hat eine Jacke mit (von Gore anerkannt) defekter Membran. Der lokale Händler hat uns auch erzählt, dass wir damit falsch umgegangen seien. Nur warum die Jacke nicht an den Stellen innen naß wurde, wo man am meisten schwitzt, sondern an eher trockenen Stellen, konnte er auch mit seiner bemerkenswerten Fachkenntnis nicht erklären :D Auf einen angemessene Ersatz warten wir heute noch, aber das ist eine andere Geschichte.

Gruß Martin
Patrik
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Re: Regencape

Beitrag von Patrik »

Ich habe gestern noch sofort auf die Mail geantwortet und genau das Thema mit den Flusen nochmal angesprochen.
Mal sehen was dabei rauskommt.
Auf jeden Fall habe ich eigentlich keine Lust die Jacke dann dieses Jahr wieder zu benutzen.

Montane empfiehlt auch noch, die Jacke noch mehrmals zu waschen, dann zu bügeln und neu zu imprägnieren.
Auf der Website von eVent steht aber, man soll sie nicht bügeln :?
www.roundfour.de
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lena
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Re: Regencape

Beitrag von lena »

Andrea.t77 hat geschrieben:
Anscheinend wäre es wohl falsch oder nicht oft genug gewaschen worden.
Nicht oft genug??? :?
Als ich vor ein paar Tagen eine neue Jacke gekauft habe, habe ich das bei dem Laden für alles mögliche vorhandene und übliche Infoblättchen mitbekommen und bin auch noch einmal im Gespräch auf das ein oder andere hingewiesen worden, u.a.:
"Goretex-Jacken und Co müssen regelmäßig gewaschen werden, da insbesondere Fette/Öle (Haut-/Haarfett, Sonnenmilch, Cremes, Make-up...) mit der Zeit eine schädliche Wirkung entwickeln." Inwiefern die mit der Membrane interagieren, weiß ich nicht, ich halte es aber nicht für völligen Unsinn, daß dem so ist. Ich habe meine Goretex-Jacken bislang allerdings eher nicht so häufig gewaschen und hatte dadurch keine Probleme.
WERner

Re: Regencape

Beitrag von WERner »

hallo Islandfans

verwechselt nicht eVent mit Gore-Tex, eVent ist eine relativ neu entwickelte "atmende" Membran, während Gore-Tex die innere Feuchtigkeit nach aussen transportiert und diffundiert (soweit mal die Eigen-Werbung der Hersteller ;))

Zu eVent, ich selbst besitze von 66°N die Glymur, Jacke und Hose, eVent® 3 Layer, und bin damit mehr als zufrieden.
Bevor ich soviel Geld ausgebe, hatte ich mich erstmal informiert und dann überzeugen lassen, im http://www., von isländischen Bergsteigern und Eiskletterer und von Cross-Ski-Fahrern, und auch Landsbjörg (Björgunarfélag Hornafjarðar) benutzt diesen Set wenns keine "harten" Einsätze sind.

Allerdings, und das bestätigten mir die Benutzer, aber auch in Outdoor-Foren wird darüber berichtet, ist das Material sehr "pflegeintensiv". Es soll nicht nur, es muss so oft als möglich bei max.40°C gewaschen werden, da die atmenden Micro-Poren sehr schnell "verstopfen" und es darf kein handelsübliches Waschmittel genommen werden, sondern spezielles Outdoor-Waschmittel mit erhöhtem Seifenanteil. Nach intensivem Gebrauch bzw. zum Einlagern soll dann auch die äussere Beschichtung erneuert werden.

eVent wird übrigends in den USA als "Fully waterproof 3 layer eVENT® fabric" beworben. Wenn dem nicht so wäre, stünde denen schon längst ne Klage am Hals ;)

Gore-Tex, in meinem "früheren Leben ;)" war ich Fahrten-Segler, und als Gore-Tex auf den Markt kam, wurde auch Segler-Schlecht-Wetter-Kleidung mit Gore-Tex ausgerüstet. Davon kam man aber schnell wieder ab und es wurde mehrlagige Bekleidung erstellt, innere Lage ein Netz, dann eine wärmende Schicht (oft herausnehmbar), dann Gore-Tex und drüber ein voll wasserdichtes Material. Die "Atmungsaktivität" wurde dadurch gewährleistet, das die Jacken sehr weit geschnitten waren.
Die Bekleidung die hier die Fischer tragen ist auch voll wasserfest, man soll sie daher mindestends eine Nummer grösser kaufen (Empfehlung von 66°).
Ich selbst glaube, das diese "Atmungsaktivität" bei gleichzeitiger Wasserdichtigkeit im Labor eventuell sehr gut funktioniert, aber in der Praxis?? Und Gore-Tex-Bekleidung ist nicht gleich Gore-Tex-Bekleidung, wichtig ist immer das Aussenmaterial, und da scheints doch ab und an zu hapern mit der Qualität der Beschichtung und Verarbeitung. Für den Alltag hab ich ne preiswerte Jacke (Kaufhaus K...), die ist schon dicht, aber starker Wind und Regen von hinten, feucht-nass am Rücken zwischen den Schulterblättern. Da ist ein Druck-Knopf für die einrollbare Kapuze am Kragen...... :cry:
Bei der "Montane Superfly XT" ist mit übrigends aufgefallen das sie mit "eVent® Lightweight 3 Layer" beworben wird während die Glymur mit "Fully waterproof 3 layer eVENT® fabric" beworben wird (auch auf der deutschen Seite von 66°N)
und das bei der Montane eine max. Wassersäule angegeben wurde....30.000mm...klingt erstmal viel, das sind 30m oder 3bar.
Der "Mindestwasserdruck" beim Leitungswasser beträgt in Deutschland 2bar...also ne Dauerdusche unter einem harten Duschstrahl hält die nicht unbedingt aus und evtl. auch keinen "isländischen Schlagregen" wenn "Wasserbomben" aus allen Richtungen auf einen einschlagen...dann ist es so wie mit den wasserdichten Uhren (30m)---einmal Wasser drin, geht nie mehr raus. ;)
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lena
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Re: Regencape

Beitrag von lena »

Werner, du hast schon das "Goretex-Jacken und Co" gelesen? Meine neue Jacke ist auch kein Goretex® aber ich würde mich wundern wenn sich die verschiedenen Atmungsaktiven Membranen da so viel nehmen würden. Egal mit wieviel wasserfestigkeit geworben wird oder nicht. Im übrigen ging es mir um das Erstaunen von Andrea.t77 über das Waschen und nicht so sehr um Patriks Jacke selbst.
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Reiner
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Re: Regencape

Beitrag von Reiner »

Hallo Patrik
Na das kann ich sehr gut verstehen, das du enttäuscht bist. Das ist wieder so eine typische Reaktion seitens des Herstellers. Dich als sogenannten kleinen Kunden lassen Sie in der Regel bei so was über die Klinge springen. Schon die fadenscheinigen Antworten lassen da tief blicken. Das wird verdammt schwer da was zu erreichen. In dem Zusammenhang mal ein möglichen Weg um so etwas vielleicht zu verhindern. Ich kaufe fast alle Bekleidung und Ausrüstung bei ein und der selben großen Outdoorfirma. Auch wenn bestimmte Sachen im Netz etwas billiger zugekommen sind, spare ich im Endeffekt doch. Denn ich kann in der Regel Reklamationen und Beanstandungen auch nach längere Zeit ohne Probleme und mit großer Kulanz seitens der Outdoorfirma rechnen.Und gerade wenn man im Hochland unterwegs ist wird die Ausrüstung extrem beansprucht und das in kürzester Zeit. Dieser Zeitfaktor hat dann was Positives. ;) ;) Dadurch habe ich durch Umtausch und kostenloser Reparatur viel Geld gespart.
Ich wünsche Dir aber erstmal viel Erfolg und bleib ruhig hart dran an der Sache.
Gruß Reiner
MartinB
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Re: Regencape

Beitrag von MartinB »

Nach meinem Informationsstand würde ich die Hardshell-Membranen grob in drei Typen teilen:
1. Die "alten" GoreTex-Membranen (incl. der Mitbewerber) waren recht diffusionsoffen, hatten aber den Nachteil, dass in der Membran abgesondertes (Körper-)Fett die "Einbahnstraßenfunktion" aufhebt. Solange sie dicht waren, haben sie mehr Feuchtigkeit abtransportiert als die nächste Generation.
2. Die nächste Generation hat(te) (von innen aus gesehen) vor der "eigentlichen" Membran noch eine aus PU. Dort wird das Fett aufgehalten und damit das Verfetten der eigentlichen Membran verhindert. Nachteil: Der Wasserdampf muss nicht nur durch die eigentliche Membran diffundieren, sondern auch durch die vorgelagerte PU-Membran. Daher auch die geringere Dampfdurchlässigkeit.
3. Die dritte Generation (zB event) hat die "Anti-Verfettungs-Beschichtung" nicht mehr als zusätzliche Membran, sondern direkt auf die Fasern der Hauptmembran. Weil die Feuchtigkeit nicht mehr durch zwei Membranlagen hindurch muss, sollen sie wieder mehr Feuchtigkeit abtransportieren können.

Soviel zur Technik - jedenfalls soweit ich sie verstanden habe.
Zum Waschen: Einerseits kann das Waschen die Fettverstopfung mindern. Zum Anderen: Jedes Waschen knittert die Membranen und irgendwann bricht sie dann....
Imprägnieren der Jacke:
Wenn die Membran heil ist, dann kommt kein Wasser nach innen durch. Allerdings kann sich das äußere Gewebe schon vollsaugen. Wenn man imprägniert, dann muss man nach meinem Verständnis darauf achten, dass wirklich nur die äußere Gewebeschicht imprägniert wird. Den Sinn einer Imprägnerung in der Waschmaschine konnte mir bisher niemand erklären... Aber auch hier gibt's eine Kehrseite: Die äußere Imprägnierung senkt wieder die Dampfdurchlässigkeit...

Mein persönliches Fazit: Hardshell-Membranen machen meines Erachtens nur für einen sehr begrezten Einsatzzweck Sinn. Der gute alte Isländer/Norweger/Färinger-Wollpulli mit Lanolin (oder in neuer Variante als Softshell) reichen für die meisten Zwecke aus. Danach ist's meistens so feucht / naß, dass auch die Mebranen kaum noch Feuchtigkeit abtransportiert bekommen (siehe auch Werners Beitrag). Seit ich eine Softshell eines isländischen Anbieters habe, nutze ich meine "alte" Jacke fast überhaupt nicht mehr ...
Gruß Martin
WERner

Re: Regencape

Beitrag von WERner »

"Goretex-Jacken und Co"
hatte ich schon gelesen :)
....nur eVent weisst im Beipackzettel und im Bekleidungsetikett nochmals direkt drauf hin...auch auf deren Webseite http://www.eventfabrics.com/care_and_maintenance.php PLEASE wash me often.....ich hielt das zuerst auch nur für "jaja, damits möglich schnell kaputt geht", liess mich dann aber überzeugen.
Und ich hatte Jacke und Hose u.a. ca. zwei Stunden zu Fuss in starkem Schlag-Regen an und ca. drei Stunden aufm SkiDoo durch heftigen Regen, beides Mal ohne nennenswerte Feuchtigkeit in der Bekleidung... letzteres hat mich dann völlig überzeugt, der Wind plus Fahrtwind und viel Wasser von allen Seiten... mein Begleiter hatte ne Gore-Tex-Kombi an, und da waren kritische Stellen wie Knie und Ellenbogen richtig feucht... trotz Verstärkung an diesen Stellen, allerdings war der Kombi auch schon etwas betagter als mein Set.
Es ist, laut Hersteller, oft schon ausreichend die eVent-Bekleidung nur mit der Hand in warmem Wasser durchzuwaschen und gut auszuspülen, feiner Staub oder wie jetzt die Asche verstopfen die Poren.
Die feine Asche weht bei starkem Wind aus westlichen Richtungen bis nach Höfn.....und in meinem Flur riechts dann etwas nach Vulkan-Asche, das Türfenster ist graubraun verkleistert....also ist die Asche auch in anderen Gegenden Islands.

Gore-Tex und Co, Klimamembran oder wie es sonst noch genannt wird und eVent sind zwei paar Stiefel, basieren auf unterschiedlichen Herstellungs-Techniken....

:arrow: http://www.outdoorseiten.net/wiki/Gore-Tex
:arrow: http://www.outdoorseiten.net/wiki/Event

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