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Expertenfrage über F210 + Anhang

Die anspruchsvollere Art, mit dem Auto durch Island zu reisen.
susu
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Expertenfrage über F210 + Anhang

Beitrag von susu » Mi 13. Jun 2012, 22:16

Nachdem mir hier bei der Wahl meines Fahrzeugs geholfen wurde, bitte ich um weitere Hilfe.
In 2 Wochen geht`s los. Jeep Grand Cherokee ist gebucht und die F210 ist offen.

Von Reykjavik kommend möchten wir über die F210 nach Kirkju baerklaustur.
Welche Strecke (normale Wetterlage vorausgesetzt) würdet ihr empfehlen?
entweder
- über die F261 auf die F210?
- oder über die 264 auf die F210?
Anschließend
- über die F232 nach Süden und über die 209 auf die 1?
- oder besser auf der F210 bleiben und dann weiter über 208 auf die 1?

Vielen Dank im Voraus von Susu
guefz
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Re: Expertenfrage über F210 + Anhang

Beitrag von guefz » Mi 13. Jun 2012, 22:36

Hallo,

ich kenne nur Teile deiner geplanten Zufahrtsstrecken: ich bin seinerzeit vom Laufafell (Hrafntinnusker) kommend die F210 bis zum Abzweig Hungurfit gefahren, dort dann über Hungurfit und Krokur zur F261 und die dann runter zur Ringstraße. Nach diesen Erfahrungen würde ich eher zur F261 tendieren, da das Tal etwas mehr Ausblicke bietet, aber letztlich ist das wohl auch ein Fall zum Auswürfeln...

Günter
gerneklein
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Re: Expertenfrage über F210 + Anhang

Beitrag von gerneklein » Mi 13. Jun 2012, 23:33

Hallo susu
ich kenne alle Deine genannten Strecken und die Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten, weil es sehr viele Aspekte zu
den genannten Strecken gibt. Ich versuche es trotzdem...kann nur schiefgehen :-)
Grundsaetzlich sage ich: Lauft durch alle Furten vorher durch.
susu hat geschrieben: - über die F261 auf die F210?
Ausgesprochen schoene Strecke. Jedoch ein einziges aber ernsthaftes Hindernis: Die Gilsá gleich zu Beginn ist nicht trivial und kann ueber einen Meter tief sein. Die Furt ueber die Gilsá ist in einem weiten Kiesschwemmbereich. Es gibt mehrere Moeglichkeiten den Fluss zu furten wobei die eine Moeglichkeit absolut reissend sein kann waehrend an einer anderen Stelle der Fluss ueber mehrere Arme verteilt nur 20 Zentimeter tief ist. Ihr muesst einfach geduldig suchen. Unbedingt vorher durchlaufen! Im weiteren Verlauf keine schwierigen Furten und sehr einfach.
susu hat geschrieben: - oder über die 264 auf die F210?
Topstrecke. Landschaftlich einmalig und grossartig. Zwei Furten verlangen Aufmerksamkeit: Einmal die Furt ueber den Markarfljót (hier muss man die absolut breiteste Stelle nehmen, dann ist sie harmlos) und die Furt bei Kaldaklofskvisl unmittelbar bevor die F210 sich mit der F261 wieder trifft. Letztgenannte Furt kann in seltenen Faellen zu tief sein und man muss ziemlich genau exakt einer vorgegebenen Linie entlang aufgestellter Felskloetze sehr langsam fahren weil der Untergrund felsig mit tiefen Loechern ist.
Eine Alternative ist die von guefz beschriebene Route Hungurfit und Krokur zur F261. Sie weist keine tiefen Furten auf, ist jedoch ab Krokur vielleicht fuer Anfaenger und unerfahrene Fahrer zu kritisch wegen steiler Auf- und Abfahrten und teilweise ausgefahrenen Spuren. Sonst landschaftlich schoen und einsam.
Ich empfehle Euch die Strecke 264 auf die F210 zu fahren - insgesamt am einfachsten und Topstrecke.
susu hat geschrieben: - über die F232 nach Süden und über die 209 auf die 1?
- oder besser auf der F210 bleiben und dann weiter über 208 auf die 1?
Diese Frage ist relativ einfach zu beantworten. Die weitere Strecke F210 selbst ist wegen der Landschaft nicht so sehr mehr zu empfehlen. Allerdings kann man den sehenswerten Axlafoss besuchen.
Der beste und attraktivste Weg ist den Abstecher zum Axlafoss zu machen und dann ueber die F233 zur F208 weiter zu fahren und dann runter auf der F208 zur Ringstrasse. Das ist allerdings ein weiter Weg (der jedoch keine schwierigen Furten aufweist)
Aber: Um ueberhaupt die oben genannten Alternativen zu fahren muesstest Ihr von der F210 durch die Hólmsá fahren.
Die Hólmsá ist ein fetter Klarwasserfluss und war immer wenn ich da war viel zu tief. :-) Er schafft locker ueber ein Meter Tiefe wenn man Pech hat.
Wie gut dass es den "Notausgang" der F232 gibt die uebrigens sehr schoen von der Landschaft ist. Keine schwierigen Furten mehr. Wahrscheinlich seit Ihr auch "gezwungen" diesen Weg zu nehmen. Vielleicht habt ihr Glueck und die Hólmsá ist brav und niedrig.

viel Spass
Leon
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Andi Schönberger
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Re: Expertenfrage über F210 + Anhang

Beitrag von Andi Schönberger » Do 14. Jun 2012, 08:51

Leon hat eigentlich schon alles gesagt

hier die Furt der Gilsá. Da war gerade das Auto im Fluss stecken geblieben
IMG_4142.JPG
und hier die Holmsa
IMG_4023.JPG
über Hungursfit und Krokur, das würde ich mir schenken wenn Du nicht eine echte Herausforderung suchst. Ich bin die Stecke 2008 mittte August mit dem Bike gefahren und da waren die Spurrillen über 1m tief. Teilweise wirklich steile Passagen

Welche Strecken da schöner sind? Das Fjallabak ist an jeder Ecke wunderschön und hat landschaftlich unglaublich viel zu bieten

Die einfachste Variante ist die 261 - 210 Variante wenn die Gilsá in Ihren normalen Bahnen läuft und nicht gerade Hochwasser ist. Dann kannst Du ja sehen ob die Holmsa für Dich zu furten ist und über 233/210 oder über die 232 wieder auf die 1er kommst. Wobei die 233 auch manchmal etwas anspruchsvoll sein kann. Furt der Sydri Ofaera und so manche schlammige Steigung. Aber das ist ziemlich Wetterabhängig.

Wenn es da eine Woche regnet gibts da sowiso überall viel Wasser :)
IMG_4042.JPG
LG Andi
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Re: Expertenfrage über F210 + Anhang

Beitrag von nord63 » Do 14. Jun 2012, 11:18

gerneklein hat geschrieben:- über die F261 auf die F210?
Ausgesprochen schoene Strecke. Jedoch ein einziges aber ernsthaftes Hindernis: Die Gilsá gleich zu Beginn ist nicht trivial und kann ueber einen Meter tief sein. [/quote]

Hei Leon, hei Andy!
Mich hat der Weg (Von Westen kommend) direkt quer durch das Schwemmgebiet geführt. Bin bis zum Ende des Schwemmgebietes gefahren.
Von der Furt keine Spur.
Lt. Karte gibt es bei mir einen zweiten Weg unmittelbar am "Ufer" entlang. Befindet sich dort die Furt?
Dann wäre sie nicht zwingend zu fahren.
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Jörg

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Re: Expertenfrage über F210 + Anhang

Beitrag von susu » Do 14. Jun 2012, 12:44

Hi Günter, Leon, Andi und Jörg.
Vielen Dank für eure Antworten.
@Andi: Bei deinem Gilsa-Bild, ist da gerade viel oder eher wenig Wasser?
@Andi und Leon: Im Kiesschwemmgebiet auf keinen Fall anhalten?
@Jörg: Meinst du auch Kiesschwemmgebiet? Oder "normalen Weg"?
Irgendwo habe ich was von einem Sandschwemmgebiet gelesen in dem man leicht steckenbleiben kann.
Gruß Susu
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Andi Schönberger
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Re: Expertenfrage über F210 + Anhang

Beitrag von Andi Schönberger » Do 14. Jun 2012, 12:45

Hallo Jörg

die Gilsá musst Du unbedingt furten. Von Westen kommend sieht es so aus als währe das Schwemmgebiet zu Ende. Da geht es aber dann ein paar Meter hoch um den Felsen und dann kommt die Furt.

Auf dem 1ten Bild sieht man dass der Fahrer eigentlich zu weit westlich bzw flussabwärts gefurtet ist. Voll gegen die Strömung noch dazu. Aber da gibt es viele Wege durch den Schotter. Das war an dem Tag scheinbar der falsche. Ist dann wahrscheinlich auch richtig teuer geworden kann ich mir vorstellen. Ich weis nicht ob Wasserschäden bei Mietautos mitversichert sind.

Ich muss aber dazu sagen dass an dem Tag an dem das Bild entstanden ist sehr viel Wasser im Fluss war! Ich habs mit dem Bike mit ach und krach geschafft da durch zu kommen. Halb schwimmend! Als ich drüben angekommen war ist ein Cheep Cherokee und zwei andere Franzosen umgedreht. Ein deutscher Landcruiser hat sich mit dem Hintern um fast 45 Grad im Bach gedreht. Zum Glück ist er mit der Strömung gefurtet und hat enormes Glück gehabt dass er wieder Gripp auf die Vorderräder bekommen hat. Der ist richtig gehend ans andere Ufer geschwommen :)

Im Normalfall ist die Furt allerdings bei weitem nicht so arg.

LG Andi
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Re: Expertenfrage über F210 + Anhang

Beitrag von nord63 » Do 14. Jun 2012, 13:06

Hei Andy!
Danke für die Antwort!
Also hätte ich noch weiter fahren müssen und dann am Ende nach links weg.
In meiner Karte (Serkort 4: Landmannalaugar – Þórsmörk – Fjallabak) ist die Furt leider nicht eingezeichnet.
susu hat geschrieben:@Jörg: Meinst du auch Kiesschwemmgebiet? Oder "normalen Weg"?
Irgendwo habe ich was von einem Sandschwemmgebiet gelesen in dem man leicht steckenbleiben kann.
Gruß Susu
Nein, das ist ein ganz normaler Weg, wie Du ihn auf dem Bild vorab siehst. Er führt nur durch ein Schwemmgebiet.
Im letzten Jahr fuhren hier große Baumaschinen und für die wurden die Wege auch verbreitert.
Das Ganze dient dem Schutz vor einem neuen Gletscherlauf des E15 gegenüber.
Bild

Dann bliebe noch die Furt am Anfang der F261 zu erwähnen, die aber im Normalfall keine Schwierigkeiten bereiten sollte.

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Jörg

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Re: Expertenfrage über F210 + Anhang

Beitrag von susu » Do 14. Jun 2012, 22:13

Danke,
nach euren Ausführungen werde ich mich wohl für die F261, F210, F232, 209 entscheiden und hoffe auf gute Wetterlage, damit die Gilsa mich nicht verschlingt.
Gruß Susu
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Re: Expertenfrage über F210 + Anhang

Beitrag von guefz » Do 14. Jun 2012, 22:24

Hallo,

auch wenn das vielleicht nicht zur Wahl steht, hier noch ein paar Fotos von der Variante über Hungurfit und Krokur von 2010. An dem Tag waren die Spurrillen auf der Piste eher harmlos, anspruchsvoll waren die Steigungen auf zum Teil recht losem Untergrund, der bei Regen sicherlich an einigen Stellen sehr schmierig sein wird.

Günter
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Diese Schlucht war landschaftlich auch sehr reizvoll.
Diese Schlucht war landschaftlich auch sehr reizvoll.
Die Stelle ist wohl recht bekannt...
Die Stelle ist wohl recht bekannt...
Furt bei Krokur, damals etwa 30-40cm Wasser und steinig, aber nach Inspektion kein Problem.
Furt bei Krokur, damals etwa 30-40cm Wasser und steinig, aber nach Inspektion kein Problem.
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